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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.05.1885
- Strukturtyp
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- Band
- 1885-05-26
- Erscheinungsdatum
- 26.05.1885
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- Deutsch
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2484 Nichtamtlicher Teil. ^5 116, 36. Mai. Doch war er immer ein guter Mensch Jetzt zum Schluß ein Exempel, wie sehr die Aesthetik in unserm Vaterlande sich aus breitet. Ich komme von einem Geschäft aus Machern. Der Graf von Lindcnau hat seine Kühe mit den Namen der Neun Musen belegt, die über jeden Trog geschrieben stehen. Die Urania hatte vor einigen Wochen gekalbt, die ahle Schinderkröte Thalia hatte die Kuhpocken bekommen, Euterpe wurde gemolken und die übrigen wurden ausgemistet, als ich da war, wie mir die Musenmägde er zählten. Seit die Musen in die Ställe gekommen sind scheint das Vieh ihre ehemaligen Plätze eingenommen zu haben. Es mag trau rig auf dem Olymp aussehen, zumal wenn dort die Stallfütterung eingeführt ist. Sie sehen diesem bunten Briese an daß die Auf wäsche nach der Meße noch nicht vorüber ist. Lckuarck Lulcks-illue, ckis Lesobeinungsn äer cksutsebvn Litora- tur unk äsiu Osbiets cksr Lau-, NaLcbinsn- unck Lissnbabn- lrunäe, ckss Ivlegrapbonvessens, cker LsrZdau- unck Uüttsu- Icuncks. Nit bssoockersr LsrUolcsiobtixuoA cksr Llsütrotsabnilr. 1880 —1884. ^Ipbabstisob gsorcknst unä mit sinsru 8aob- rsKistsr vsrssbsn. gr. 8". (II, 144 8.) LeipruK 1885, ck. 0. UiuriobL'sobs Luebbancklunx. Lrow 2 Das Buch besteht aus drei alphabetisch geordneten Abteilungen: I. Zeitschriften, II. Bücher, III. Sachregister, eine Ein richtung, die hinsichtlich des praktischen Gebrauchs für Buchhändler, soweit es sich nicht um weniger umfangreiche Bibliographien handelt, vor der in früheren Jahren auch wohl von Baldamus an gewandten systematischen Einteilung der Titel, selbst unter Beigabe eines Autorenregisters, nach den bisherigen Erfahrungen wohl den Vorzug verdienen dürfte. Wenn von den Zeitschriften, wie es in der voranstehenden Bemerkung heißt, nur die neuesten Jahr gänge aufgeführt sind, so ist dies wohl nur als eine Vorsichts maßregel zu betrachten, um bei einer der unerquicklichsten aller bibliographischen Materien, eben den bei allen Fächern. leider so mannigfachen Wandlungen unterworfenen Zeitschriften, möglichst vor irrigen Angaben sich zu schützen. Es wäre wohl nicht allein für Buchhandel und Bibliographie als ein wahrer Segen zu betrachten, wenn manches kleine nur not dürftig sein Leben fristende Fachblatt, statt in vergeblichen Manipu lationen durch Titeländerungen u. s. w. mehr Erfolg zu erstreben und sich und anderen das Leben zu erschweren, bei Zeiten von solchen Versuchen abstände. Es sei fern, gerade von irgend einer der hier verzeichnten Zeitschriften anzunehmen, daß sie nicht lebens fähig oder gar überflüssig für die betreffenden Fachleute sei, — im Gegenteil handelt es sich ja gerade hier meist um Gegenstände, in denen Wissenschaft und Erfahrung fast alltäglich neue Errungen schaften zu verzeichnen haben; — dennoch drängt sich unwillkürlich der Gedanke auf, ob hinsichtlich völlig homogener Gegenstände nicht hie und da eine Beschränkung zum Guten führen, ob in manchem Fache nicht eine statt eines halben Dutzend Zeitschriften genügen würde. Was den Gesamtinhalt, speciell aber den Hauptteil des Buches, das Bücherverzeichnis, anlangt, so umfaßt derselbe, wie der Titel zeigt, die hervorragendsten Zweige der sogenannten tech nischen Wissenschaften, jedoch mit Ausschluß der unter den engeren Begriff Technologie (Gewerbskunde) fallenden Wissenschaft. Es haben demnach außer den angeführten Specialfächern selbstver ständlich auch die unter der allgemeineren Bezeichnung bekannte Jngenieurwissenschaft und die gewissermaßen dieser wieder ungehörige Wissenschaft der Mechanik die nötige Berücksichtigung gefunden. Von letzterer zweigt sich dann als sogenannte praktische oder technische Mechanik die zu so großer Bedeutung gelangte Maschinenkunde ab. Daß die sonst aufgeführten Gegenstände in allen ihren Dis- ciplinen, z. B. die Baukunst als Civil-, Kriegs-, Schiff-, Straßen-, Eisenbahn- und Wasserbaukunde berücksichtigt worden, liegt auf der Hand. Das übrigens alle Einzelheiten hervorhebende Sach register giebt auch in dieser Hinsicht die beste Auskunft. Eine kleine Erleichterung wäre wohl noch zu erzielen, wenn zur Vermei dung doppelten Nachschlagens den Autoren der Sammelwerken angehörenden Schriften der für das Hauptverzeichnis maßgebende Generaltitel eben dieser Sammelwerke in Parenthese beigefügt würde. Im übrigen ist die Vollständigkeit und Zuverlässigkeit der Baldamus'schen Bibliographien genugsam bekannt, um hier keiner besonderen Bestätigung zu bedürfen. MiSeellen. Die neue englische Bibelübersetzung. — Am Morgen des 19. Mai wurde in London die neue, in der englischen Über setzung revidierte Bibel ausgegeben. Man schreibt darüber der »Kölnischen Ztg.« aus London vom 16. d. M.: Nächsten Dienstag wird in allen Buchhandlungen der Länder englischer Zunge die neue, seit fünfzehn Jahren über arbeitete und durchgesehene Bibel feil sein: in England, Schottland, Irland, Kanada, den Vereinigten Staaten und Austra lien; und Millionen ängstlich forschender Augen werden sich be mühen, festzustellen, ob die Bibel noch das ist, was sie war: das alte, ehrwürdige Buch, an dessen kraftvoller Pracht das protestan tische England sich viele Menschenalter hindurch begeisterte. Die früheren Übersetzer waren schlechte Griechen und Hebräer, aber wundervolle Stilisten, welche ihre grammatischen und lexikalischen Schnitzer in kostbarer Wortumhüllung auftischten. Shakespeare selbst kann sich nicht rühmen, stärker als jene die Einbildungskraft des englischen Volkes durch seine Lautmalereien beeinflußt zu haben. Vor vier Jahren erschien zuerst das durchgesehene Neue Testament; — noch jetzt hat sich der bibelfeste Brite nicht damit ausgesöhnt. Beim Alten Testament, das jetzt mit dem Neuen zu sammen ausgegeben wird, lagen die Verhältnisse günstiger. Dort gab es eine Menge verschiedener griechischer Lesarten, zwischen welchen die gelehrten Theologen sich vor der Neuübersetzung zu entscheiden hatten; hier aber galt es lediglich, den mißverstandenen hebräischen Text klarzustellen, und daher wird die neue Lesart der selben wohl Aufnahme in den Kirchengebrauch finden, aus welchem das Neue Testament bis jetzt noch ausgeschlossen ist. Die neue Übersetzung ist das gemeinsame Eigentum der beiden Universitäten Oxford und Cambridge. Von den sechzehn Mit gliedern des Ausschusses, der vor fünfzehn Jahren durch die Kon- vokation von Canterbury niedergesetzt wurde, sind zehn gestorben. Sie setzten sich schon 1871 mit dem amerikanischen Ausschüsse, wel cher dasselbe Ziel verfolgte, in Verbindung, hielten im ganzen 85 Ver sammlungen ab, die zusammen 702 Tage dauerten, unterwarfen jede Änderung einer dreimaligen Abstimmung, bei welcher zuerst die bloße Mehrheit genügte, dann eine Zweidrittel-Mehrheit not wendig war, und brachten das Werk im vorigen Jahre zum Ab schluß. Seitdem spielt die Druck- und Einbandfrage. Als vor vier Jahren das Neue Testament herauskam, gelang es dem Vertreter des »New-Aork Herald«, dessen ganzen Inhalt nach Amerika zu telegraphieren und dadurch den Absatz des Werkes zu beeinträchtigen. Um der Wiederholung dieser telegraphischen Ausbeutung vorzubeugen, richteten die Universitäten es so ein, daß das neue Buch überall an demselben Tage zugleich in den Buch handel kommen sollte, wobei natürlich das strengste Geheimnis durch
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