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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.11.1883
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1883-11-19
- Erscheinungsdatum
- 19.11.1883
- Sprache
- Deutsch
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268, 19. November. Nichtamtlicher Theil. 5269 roman genügen lassen. Gute und gediegene populärwissenschaftliche Werke, die noch vor zwanzig, dreißig Jahren jeder Gebildete besitzen zu müssen geglaubt hätte, finden in Privatkreisen von Jahr zu Jahr dürftigeren Absatz und sehen sich immer mehr auf die paar Bibliotheken angewiesen. Kein Wunder, daß dabei die Bücherpreise in Deutschland in horrender Weise in die Höhe gehen. Gerade von den besten Sachen können die Verleger ja nur kleine Auflagen drucken und müssen den Preis des einzelnen Exemplars natürlich darnach bemessen. Für ein Unternehmen wie die neue Gesammtausgabe von Lnther's Schriften, sollte man meinen, müßte sich in jeder grö ßeren deutschen Stadt in den wohlhabenden und auf Bildung Anspruch machenden Kreisen ein paar Dutzend Käufer finden. Ja, wenn's ein Ebers'scher Roman wäre, und wenn er zwölf Bände hätte, oder irgend ein noch nicht dagewesencs Land der Erde „in Wort und Bild" — sofort würden zwei-, drei-, fünf tausend Subscribenten bei der Hand sein. Das erste Subscri- bentenverzeichniß von Luther's Werken weist in Deutschland — höre und staune, du deutsches Volk! — 357, sage dreihundert siebenundfünfzig subscribirte Exemplare auf! Und zwar haben von diesen Exemplaren bestellt Fürstliche Personen 58, Oeffentliche Anstalten 159, Privatpersonen 140, Summa 357. Die öffentlichen Anstalten sind natürlich Kirchen- und Schül- bibliothekeu, Universitäts- und Magistratsbibliothcken und ähn liche, die Privatpersonen zum größten Theile Geistliche, Lehrer, Universitätsprofessoren, unter den Lehrern gewiß einzelne, die sich das Geld dazu am Munde absparen müssen, auch ein paar Frauen und — ein Gymnasiast (Ehre dem wackeren Jungen!) — aber wo bleibt der reiche Kanfmannsstand Deutschlands? Wo bleibt der reiche Grundbesitz? Wo bleibt der „christliche Adel deutscher Nation"? Es wäre eine Schmach für unser Volk, wenn wir bei einer vierhundcrtjährigcn Feier von Lnther's Geburtstag factisch über costümirte Umzüge, Psennigliteratur und Zinnmedaillen nicht hinauskämen, und dagegen die annehmbarste Festgabe, die unserm Volke bei dieser Gelegenheit geboten wird, eine erste kritische und dabei in ihrer äußeren Erscheinung höchstens monumentale Ausgabe von Luther's Werken ein paar hundert Liebhaber finden würde. Bericht über die Generalversammlung des Rhcinisch- Westphäl. Kreisucrcins zu Kreuznach am 2. September 1883. Es waren zu dieser Versammlung auch die Collegen des Mitteldeutschen Buchhändler-Verbandes eingeladen worden, von denen eine Anzahl aus Frankfurt, Mainz und Wiesbaden die Versammlung mit ihrem Besuche beehrten und dadurch die an wesenden Mitglieder unseres Kreisvereins hoch erfreuten. Viele Freude bereitete es, daß durch Hrn. A. Stüber aus Würzburg auch der Bayerische Buchhändler-Verein vertreten war. Schon am Tage vor der Versammlung war eine Anzahl Collegen ein getroffen, die von den Kreuznacher Collegen auf der Terrasse des Curhauses herzlich begrüßt wurden. Der Vorsitzende, Hr. R. Voigtländer sen., eröffnete anderen Morgens Ilft/z Uhr die Generalversammlung und be grüßte im Namen des Vorstandes sämmtliche anwesenden Collegen in herzlichen Worten. Hr. Felix Bagel - Düsseldorf hatte die Freundlichkeit, die Führung des Protokolls zu übernehmen. Vom Vorstände waren anwesend, außer dem Vorsitzenden, die Herren Aug. Bagel - Düsseldorf und E. H. Mayer -Köln. Durch die anwesenden rheinisch-westphälischen Collegen waren Firmen vertreten aus den Städten Aachen, Bochum, Düren, Düsseldorf, Köln, Kreuznach, Rheine. Zu tz. 1. der Tagesordnung „Allgemeiner Bericht über die Wirksamkeit des Vereins im Vereinsjahre 1882/83" sagt der Vorsitzende, daß auch in diesem Jahre der Verein be müht gewesen sei, in seinem Kreise alle Bestrebungen nach Kräften zu fördern, welche dazu dienen, Mißstände zu beseitigen, die oft nur zu geeignet erscheinen, die Grundvesten des deutschen Buchhandels in seiner ihm eigcnthümlichcn Organisation zu er schüttern. In diesem Bestreben sucht und findet der Kreisverein Anlehnung an die übrigen Provinzial- und Kreisvereine. Die Klagen über Schleuderei, so führt der Vorsitzende weiter aus, seien auch im verflossenen Vereinsjahre nicht verstummt, und der Verein theile das Empfinden dieses Nebels mit der großen Mehrheit der deutschen Buchhändler. Die Wünsche, Mittel zur Bekämpfung der dem Buchhandel den soliden Boden entziehenden Schleuderei zu finden, seien ebenso zahlreich, als die Schwierig keiten, das Nebel zu beseitigen oder doch zu mindern. Der Kreisverein erkenne als seine Aufgabe, auch ferner nach Kräften zur Beseitigung des Nebels zu wirken. Die Klagen über schleppenden Geschäftsgang kommen nicht nur aus den dem Buchhandel angehörenden Kreisen. In vielen Gegenden des westlichen Deutschlands haben seit Jahren mehr oder minder Mißernten stattgefunden, und für die rheinischen Gegenden namentlich werden die durch Mißernten im Wein eingetretenen Verhältnisse immer drückender. Dazu kamen da selbst wiederholt verheerende Ueberschwemmungen. Alle diese Verhältnisse wirken mit zur allgemeinen Geschäftssinne, die sich auf den Gebieten der Kunst und Literatur geschäftlich besonders geltend macht; denn in der Regel wendet sich die Sparsamkeit im Ankauf zuerst nach genannten Richtungen. Redner drückt die Hoffnung aus, daß unter den Segnungen des Friedens bald günstigere Zeiten kommen möchten. Der Verein hat im letzten Vereinsjahre 5 seiner Mitglieder durch den Tod verloren: die Collegen Rocder - Barmen, Glaser-Barmen, B öttr ich - Düsseldorf, Schöningh - Pader born und Hengstenberg - Bochum. Das Andenken dieser Verstorbenen zu ehren, erhebt sich die Versammlung von ihren Plätzen. ß. 2. der Tagesordnung betrifft „Rechnungslegung des Cassirers". Der Vereinscassirer, Hr. B. Theissing- Münster, war leider verhindert, die diesjährige Generalver sammlung zu besuchen, und hatte die Rechnung nebst allen Be legen eingesandt. In Vertretung des Hrn. Cassirers referirt der Vorsitzende über den Stand des Rechnungs- und des Ver einsvermögens. Nach der Aufstellung ergibt sich bei Rech nungsschluß ein Baarbestand von 5 Mk. 91 Pfg., und ein theils in guten, zinstragenden Papieren, theils in der Münsterer Sparcasse angelegtes Capital von 2185 Mk. 5 Pfg. Die Herren Schmith als - Kreuznach und Bachem jun.-Köln werden zu Revisoren der Rechnung erwählt, und auf deren Be richt hin wurde später Decharge ertheilt. Betreffs des tz. 3. wurde der Beschluß gefaßt, die Bei träge auch für das Jahr 1883/84 zu erheben. Die in K 4 vorgesehene „Berichterstattung über die zur Ostermesse 1883 stattgefundene Delegirten-Con- ferenz" hatte Hr. E. H. Mayer übernommen. Redner be klagt die geringe Thcilnahme seitens der Mitglieder des Kreis vereins, aus dessen Mitte, bei einer Zahl von ca. 60 Börsen- vereins-Mitgliedern, nur fünf bei der Cantate-Versammlung sich hätten vertreten lassen. Redner berichtet dann kurz übex
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