Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.05.1893
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- 1893-05-18
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- 18.05.1893
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3018 Nichtamtlicher Teil. Sprechsaal. 113, >8. Mai 1898. und Gewerbe, sowie der typographische Kunst- und Farbendruck einen be deutenden Ausschwung genommen. - Der geschäftliche Aufschwung erforderte naturgemäß mit der Zeit eine Vermehrung von Personal und Maschinen. Aus kleinen Anfängen entstanden, beschäftigt die Firma I. P. Bachem heute insgesamt über 280 Personen in den verschiedenen Geschäftszweigen. Den in diesem ausgedehnten Betriebe beschäftigten Personen bot der 4. Mai 1893 einen willkommenen Anlaß, dem allverehrten Vorsteher der Firma ihre Liebe und Anhänglichkeit in Form einer Adresse kundzuthun, die sowohl ihres Inhalts als ihrer eigenartigen Anssührung wegen eine besondere Erwähnung verdient. Im Hinblick auf das sünfundsiebzigjährige Bestehen der Firma wird in der Adresse der Freude über das Emporblühen des Geschäfts Ausdruck gegeben und der mit der Geschichte des Hauses untrennbar verbundenen Fürsorge für die Geschäfts-Angehörigen dankbar gedacht. Die Gründung der ersten Buchdrucker-Krankenkasse in Köln am 1. Oktober 1824 durch den Vater des jetzigen Firmeu-Jnhabers findet ehrende An erkennung. Am Schluß der Adresse heißt es u. a.: »Am heutigen Tage blicken wir mit Ihnen in freudiger Genugthuung auf die unter dem Wahlspruch der Firma -Mit Gott- erzielten Erfolge und bringen Ihnen, hochverehrter Herr Bachem, sowie Ihren nächsten Mitarbeitern, Ihren Herren Söhnen, und allen Ihren Familien-Angehörigen unsere herz lichsten Glückwünsche dar.» Die Adresse selbst zeigt sich in einem der Feier entsprechenden präch tigen Gewände, zu dessen Form und Zier die verschiedenen Kunstzweige der Firma und verwandter Künste mitgewirkt haben. In roter Sasfianleder - Buchmappe, mit einfacher innerer und äußerer Hand vergoldung, die innern Decken mit weißer Atlasseide gefüttert, liegt die in schwarz-blauem Druck hergestellte Adresse nebst den Handzeich- nungsbogeu, in einem zum bequemen Umschlagen geeigneten Format. Auf den Schlußseiten der Bogen zeigen sich die Abbildungen der Ge schäftshäuser der Firma, des großen Maschinensaals der 'Buchdruckerei und der Geschäftsstelle der Kölnischen Volkszeitung. Auf der äußern Decke ist eine in Form einer Cartouche bearbeitete und gravierte Silber platte angebracht, die links und rechts die Jahreszahlen 1818 und 1893, in der Mitte das erhaben aufgelegte Buchdrucker-Wappen in Gold trägt. Die stilgerechten schönen Initialen der Adresse zeigen in feinster Aquarell-Malerei das Buchdrucker- und Buchhändler-Wappen sowie das Familien-Wappeu des Firmen-Jnhabers. Ein reich verziertes blau seidenes Spruchband, das mit seinen Verzierungen und Goldsranzen über die Buchmappe hervorragt, trägt in zartester Kunststickerei das Buchdrucker-Wappen nebst den von Verzierungen umrahmten Jahres zahlen 1818 und 1893. In ihrer soliden und nicht überladenen Aus führung macht die Adresse einen vornehmen Eindruck. Außer der Firma selbst waren an der Herstellung dieses Kunstwerkes beteiligt die Herren Maler Redeligx, Graveur Bourel und die Kunststickerei K Martens. Die Unterschriften der Geschäfts-Angehörigen sind in chronologischer Folge, ohne Rücksicht auf Rangunterschiede, eingetragen und auf vier großen Blättern der Adresse beigefügt, so daß in diesen Namen die Ge schichte der Firma über einen Zeitraum von fünfzig Jahren sich wieder spiegelt An der Spitze verzeichnet ein Veteran seinen Eintritt in das Geschäft vom 17. Dczeniber 1843, ein anderer vom 15 November 1848, ihm folgen noch drei aus den fünfziger, 17 aus den sechziger Jahren. Aus den siebziger Jahren zählen wir 2l, aus den achtziger Jahren 71 und aus den neunziger Jahren 44, im ganzen 158 in den innern Be trieben beschäftigte großjährige Geschäfts-Angehörige Von diesem Stamm konnten bereits 20 Personen ihr silbernes Geschäfts-Jubiläum feiern. In das laufende Jahr fallen noch ein silberner und zwei goldene Jubiläen, so daß die Zahl der Jubilare im Jahre 1893 bis aus 23 steigen wird. Von einer eigentlichen Festfeier war in Rücksicht aus das Alter und das körperliche Befinden des Inhabers der Firma Abstand genommen worden. Die Ueberreichung der Adresse fand daher im engern Familien kreise statt. Der Inhaber der Firma hat das dauernde Andenken an diesen bedeutsamen Zeitabschnitt in der Geschichte der Firma durch Stiftung einer ansehnlichen Summe als Grundstock zu einer Jnvaliden- und Altersversorgungs-Kasse für die Geschäfts-Angehörigen unter Zu sicherung eines dauernden Zuschusses zu dieser Kasse gesichert. Es ver vollständigt diese Kasse die Reihe der bereits bestehenden Wohlfahrts- Einrichtungen: Betriebs-Krankenkasse, Zuschußkasse zu derselben, Unter- stlltzungskasse für besondere Notfälle, Sparkasse und gemeinsame Feuer- Versicherung. Die neue Gründung wird gewiß dazu beitragen, das bis herige erfreuliche Verhältnis zwischen dem Prinzipal und seinen Mit arbeitern noch mehr zu festigen und dauernd zu erhalten. (Köln. Volksz.) Personalnachrichten. Gestorben: am 5. Mai in Plauen i. V nach langem und schweren Leiden Herr Heinrich Anselm Hohmann, der sein Geschäft im Jahre 1861 begründet und durch umsichtige Arbeit zu achtungswerten Er folgen geführt hat. 1883 zweigte er das Sortiment aus seiner Firma ab und übergab es an Oswin Schneider, von dem es 1891 Adolf Lohmann übernahm. Er selber führte den sorgfältig von ihm gepflegten Verlag weiter, mußte aber mit zunehmendem Alter seine Thätigkeit beschränken und zog sich 1892 vom direkten Ver kehr mit dem deutschen Buchhandel zurück. am 9. Mai in Wien im achtundsechzigsten Lebensjahre Herr Carl Hels. Er war der Besitzer der ehemals Sammer'schen Buchhand lung und teilte später sein Geschäft in Antiquariat und Sortiment. Letzteres verkaufte er an Lehmann L Wentzel, elfteres an Oscar Frank. Später errichtete er ein kleineres Antiquariat in der Wallnerstraße in Wien, das er an den seitdem verstorbenen Emil Soeding verkaufte. Er hatte sich schon seit längeren Jahren ins Privatleben zurückgezogen. am 10. Mai in Wahlershausen bei Cassel Herr Georg Heinrich Wigand. Der Verstorbene, der im siebzigsten Lebensjahre aus der Welt ge schieden ist, gründete sein Geschäft 1852 in Göttingen und verlegte es am 1. Oktober 1858 nach Cassel, wo er die 1763 gegründete Buchhandlung von Oswald Bertram übernahm und neben seinem Verlage zunächst (bis 1875) unter der Firma Bertram'sche Buch handlung, später als G. H. Wigand'sche Buchhandlung weiterführte. 1892 übertrug er sein Sortiment an Heinrich Behm und be schränkte sich aus seinen im Laufe der Jahre zu achtungswertem Umfange gewachsenen Verlag, der viele wertvolle Erscheinungen der wissenschaftlichen, namentlich juristischen Litteratur, umfaßt. Mit G. H. Wigand ist ein hochgeachteter Berufsgenosse aus dem Leben geschieden, dessen Andenken im Buchhandel in Ehren bewahrt werden wird. » Sprechsaal. Oster-Meß-Einnahme-Liste. Es ist wohl ohne weiteres als Thatsache anzunehmen, daß der ganz überwiegende Teil aller Verleger die Versendungslisten, die Konten, die Abschlußbücher w. nach dem Alphabet der Städte eingerichtet hat. Um so befremdlicher ist es deshalb, wenn jetzt noch immer die Einnahme- Listen der Oster-Messe nach dem früher gebräuchlichen Alphabet der Firmen aufgestellt sind. Es würde eine außerordentliche Erleichterung in der Uebersicht, beim Einträgen rc. sein, wenn in Zukunft diese Liste ebenfalls nach dem Alphabet der Städte eingerichtet würde. Berlin. L. 8. Mitteilung und Frage an den Gesamt-Buchhandel. Bon's Buchhandlung hier disponierte mir O.-M. d. I. 8 Witt, Geschichten. Kart. Da die Auflage zu Ende geht, wurden 7 Exemplare gestrichen und zurückerbeten. Das geschah am 15. März. Am 29. März verlangte und erhielt Bon's Buchhandlung bar 7/6 Witt, Geschichten. Kart. Am 12. April remittierte Bon's Buchhandlung die 7 von den Disponenden gestrichenen Exemplare. Ich bitte zu beachten — denn das ist der wich tige Punkt —, daß erst 8 Exemplare disponiert,, dann 7/6 bar ver langt wurden. Ich erledige gern so viel wie möglich mündlich, und in der Annahme, daß Herr Hofbuchhändler Gutzeit diesen Geschäftsgang nicht gekannt, ging ich zu ihm mit der Frage, ob ihm die Sache bekannt wäre. Die Frage wurde verneint und Herrn Gutzeit nun von mir die Angelegenheit vor getragen. Die Antwort, welche ich erhielt, war überraschend. Herr Gutzeit nahm für sich — ich bitte wohl zu merken — das Recht in Anspruch, blind disponieren zu können. Ich glaubte mißverstanden zu sein oder mißverstanden zu haben und fragte darum noch einmal Herrn Gutzeit kurz und bündig: -Sie haben das Recht, blind zu disponieren?» Worauf mir die klare und bestimmte Antwort zu teil wurde: »Gewiß. Ich habe das Recht, blind zu disponieren!» Jch frage den Gesamtbuchhandel, alle, Verleger und Sortimenter: Hat der Sortimenter das Recht, blind zu disponieren? Auf die Gefahr hin, weitschweifig zu werden, erwähne ich noch ein mal, daß 8 Exemplare erst disponiert wurden, und erst als 7 von diesen zurückverlangt wurden, geschah der Kauf von 7/6 Exemplaren, um diese dann als die zurückverlangten Exemplare zu remittieren. Ich hätte nichts gesagt, ivenn der Barbezug im Januar oder Februar vor der Messe geschehen wäre — obgleich sich ja, wie bekannt, auch darüber streiten läßt — aber so!?! Königsberg. Wilh. Koch.
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