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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-05-27
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1899
- Sprache
- Deutsch
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»ob das Verhalten des Beklagten dolos war, was freilich nach seinen eigenen Erklärungen der Fall zu sein scheint. Das Wesent liche ist, daß die Klägerin in verkehrsüblicher Weise das bewirkt hat, was sie thun mußte, um ihre Rechte zu wahren, und daß sie das nur nicht erreicht hat, weil der Beklagte die Annahme der Er klärung verweigerte. Wenn der Beklagte, wozu er natürlich ein Recht hat, die Annahme des Briefes verweigerte, so kann er anderseits die Thatsache, daß der Brief ihm angeboten wurde, nicht als ungeschehen behandeln. Er muß den Brief an dem Tage, an dem ihn der Briefbote ihm anbot, als empfangen gelten lassen. Nach den Grundsätzen von Treu und Glauben durfte die Klägerin nnnehmcn, daß der Beklagte den Brief als bestellt gelten lassen werde, und brauchte nicht aus Harburg einen be sonderen Boten zu schicken, um ihm die fragliche Mitteilung persönlich zu machen. Diese Grundsätze sind bisher nur auf Parteien angewandt, die im Vertragsverhältnis zu einander standen. Außer dem hat sich das Reichsgericht für den kaufmännischen Verkehr in diesem Sinne ausgesprochen. Es liegt kein Grund vor, die Grund sätze von geschäftlicher Redlichkeit auch auf außerkontraktliche Ver hältnisse und zwischen Nicht-Kaufleuten nicht anzuwenden. Hier nach hat der fragliche Einschreibebrief als zur Kenntnis des Be klagten gekommen zu gelten, da es nur eine Folge seines eigenen fehlerhaften Verhaltens war, daß der Brief nicht zu seiner Kennt nis gelangte. Beklagter ist deshalb anzusehen als nicht im guten Glauben befindlich, als die Mobilien eingebracht wurden. Er hat also kein Pfandrecht und war deshalb zur Herausgabe der Sachen zu verurteilen.» Beschlagnahmte Druckschriften. — Durch Beschluß des Königlichen Amtsgerichts Olbernhau vom 19. Mai 1899 ist die Beschlagnahine der Druckschriften: a) »Das System des Menschen, die Hindernisse des Eheglückes und ihre Beseitigung für junge Eheleute und Verlobte. Preis 2 SO -)», inwendiger Titel: »Der Rathgeber für das Ehe leben in seinem ganzen Umfange dargestellt. Ein Lehrbuch für Erwachsene von Or. Herzog. Preis 5 Verlagsdruck von E. Bartels, Neu-Weißensee-, l>) -Das Menschensystem oder das Geschlechtsleben in seinem ganzen Umfange. Mit 50 Illustrationen», inwendiger Titel: -Das Mcnschcnsystem oder der Mensch und sein Geschlecht. Das Liebes- und Geschlechtsleben in seinem ganzen Umfange, dargestcllt von I. H. Franke (H. Wortmann). Zürich und Säckingen, Selbstverlag des Verfassers auf Grund von K 24 des Preßgesetzes verfügt worden. St. A. I 439/99. Freiberg, am 24. Mai 1899. Der König!. Staatsanwalt. Bernhard. In Oesterreich verboten. — Das k. k. Landes- als Preß- gericht Wien hat auf Antrag der k. k. Staatsanwaltschaft erkannt, daß der Inhalt des in dem Druckwerke: -Gegen Rom! Zeit stimmen deutscher Dichter, herausgegebcn von Ernst Scherenberg, Elberfeld 1874, Bacdeker'sche Buch- und Kunsthandlung (A. Martini L Grüttefien)- auf Seite 3 enthaltenen Gedichtes mit der Auf schrift: »Wem gilt unser Krieg?» von Ernst Scherenberg und jenes auf Seite 60 Fr. G. Adolph Weiß in Graz -Ein Ruf aus Oester reich» das Verbrechen nach K 122b St.G. begründe, und es wird nach K493S1.P.O. das Verbot der Weiterverbreitung dieser Druck schrift ausgesprochen, die von der k. k. Staatsanwaltschaft verfügte Beschlagnahme nach 8 189 St.P.O. bestätigt und gemäß tz 37 Pr. G. auf die Vernichtung der vorfindlichen Exemplare erkannt. Wien, am 19. Mai 1899. Litteratur der Volks- und Jugendspiele. — In Königs berg i Pr. werden in nächster Zeit die Vertreter des Vereins für Volks- und Jugcndspiele zu einem Kongreß zusammentreten. Mit diesem Kongreß soll eine Ausstellung einschlägiger Litteratur verbunden werden, deren Besorgung die dortige Buchhandlung Gräfe L Unzer übernommen hat (vgl. die Anzeige in heutiger Nummer S. 3912). Reichspostmuseum. — Das Reichspostmuseum in Berlin besteht in diesem Monat seit 25 Jahren. Im Mai 1874 wurde die Sammlung von Modellen und Proben dienstlicher Gegenstände nach der llcbersiedlung in das neue General postgebäude in der Leipzigerstraße als »Plan- und Modell kammer« gebracht. Die Sammlung erweiterte sich allmählich. Be sonders gewann sie Zuwachs durch die Wiener Weltausstellung. Auf dieser stellte die deutsche Post zum ersten Male aus. Es waren dies in der Hauptsache Modelle von Fahrwagcn, Brief kasten, Kartenwerke re. Auch die seit der Mitte der sechziger Jahre bestehende Sammlung von Postzeichen wurde mit der Plankammer vereinigt. Die Sammlung war erst nicht allgemein zugänglich, sondern wurde nur Postbeamten und Interessenten aus Wunsch gezeigt. Das allgemeine Interesse, das sich für die eigenartige Sammlung zeigte, führte allmählich dazu, dieses als Rcichspost- museum dem großen Publikum zugänglich zu machen. Die Samm lung blieb aber an derselben Stelle bis zu ihrer Uebersiedelung in ihr jetziges prächtiges Heim. Der Werbebrief des Deutschen Vuchgewerbevereins. — Wie uns mitgeteilt wird, ist die Angabe am Schlüsse des Volkmar Müllerschen Artikels in Nr. 115 d. Bl. über den Werbe brief des Deutschen Buchgewerbevereins, daß diejenigen Firmen, deren Opfermilligkeit vor drei Jahren den Grund zum Deutschen Vuchgewerbehause gelegt habe, schon Dedikationsexemplare er halten hätten, nicht zutreffend, sondern etwas verfrüht; wir be richtigen die Angabe auftragsgemäß dahin, daß die betreffenden Firmen Dedikationsexemplare erhalten werden. Wie uns von unterrichteter Seite weiter gemeldet wird, hat sich schon in den ersten Tagen nach Ausgabe des Werbcbriefs für das Deutsche Buchgewerbehaus ein erfreulicher Erfolg gezeigt. Angesehene Firmen des Buchhandels beteiligen sich gern an der Uebernahme von Anteilscheinen, und aus allen Kreisen liegen Anmeldungen zur Mitgliedschaft im Deutschen Buchgewcrbc- verein vor. Centralverein Deutscher Colportagebuchhändler. — Fest-Programm für die Tage der Generalversammlung vom 18. bis 21. Juni 1899 in Hamburg. Sonntag, den 18. Juni: Morgens: Begrüßung der ankommendcn Gäste im Wintergarten des Festhauses. — 11 Uhr vormittags: Offizielle Eröffnung der Ausstellung. — 8>/? Uhr abends: Großer Festkommers, musikalische und humoristische Vorträge mit an schließendem Festball. Montag, den 19. Juni: 9 Uhr morgens: Beginn der Verhand lungen im Theatersaal des Festhauses. — 2 Uhr mittags: Fest essen im Wintergarten. — 4 Uhr nachmittags: Hafenrundfahrt und Besichtigung der Hamburger Hafenanlageit.— 6 Uhr nach mittags: Besuch des Zoologischen Gartens. Dienstag, den 20. Juni: 9 Uhr morgens: Fortsetzung der Ver handlungen. — Während der Pause: Essen L 1a earts. — Abends (nach Schluß der Verhandlungen): Alster-Rundfahrt; Abfahrt vom alten Jungfernstieg, Ziel: Uhlenhorster Fährhaus. Mittwoch, den 21. Juni: 7 Uhr morgens: Besichtigung eines Ozeandampfers; anschließend: Dampferfahrt nach Blankenese, Brunsbüttel, Kaiser-Wilhelm-Kanal, Cuxhaven, eine Stunde in See. — fiz3 Uhr nachmittags: Gemeinschaftliches Mittagessen in. Cuxhaven. — 5 Uhr nachmittags: Rückfahrt nach Hamburg. — 9 Uhr abends: Gemeinschaftlicher Abschiedsschoppen im Ham burger Ratsweinkeller. Kleine Aenderungen des Programms, eventuell Fahrt nach Helgoland Vorbehalten. Kreisverein der Rheinisch-Westfälischen Buchhändler. — Die 56. ordentliche Generalversammlung des Kreisvereins der Rheinisch-Westfälischen Buchhändler wurde auf Sonntag den 4. Juni nach Düsseldorf (Städtische Tonhalle) einberufen. (Vgl. die Bekanntmachung der Tagesordnung im amtlichen Teile.) Allgemeiner Deutscher Journalisten- und Schrift stellertag. — Der VI. Allgemeine Deutsche Journalisten- und Schriftstellertag findet in den Tagen vom 30. Juni bis 3. Juli d. I. in Zürich statt. Personalnachrichten. Gestorben: am 19. Mai nach mehr als einjähriger Krankheit und einer wenige Tage zuvor überstandenen Operation Herr Hans Sedleczko in Wien, neunundsechzig Jahre alt. Die Oesterreich-ungarische Buchhändler-Correspondenz schreibt über ihn: -Hans Sedleczko war der älteste Mitarbeiter der k. u. k. Hofbuchhandlung Wilhelm Frick, der er seit ihrer Gründung (1868) angehörte, und eine der bekanntesten Figuren des österreichischen Gehilfenstandes. In Znaim geboren, in Prag zum Buchhändler erzogen, kam er nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Riga in den fünfziger Jahren nach Wien, wo er zuerst bei Wilhelm Vrau- müller, dann bei Tendier L Comp, eine Gehilfcnstelle innehatte. Bei Tendier L Comp, lernte er seinen späteren Chef Wilhelm Frick kennen, den er um 12N Jahre überlebt hat. Hans Sedleczko steht im Rufe, unter dem Schriftstellernamen Hans von der Thaya Gedichte verfaßt und herausgegeben zu haben, die zu besitzen aber kein einziger seiner Wiener Bekannten sich rühmen kann. Hans Sedleczko war das Urbild trockensten Humors und leutselig-kolle gialen Umganges. Sein Schicksal hat die wärmste Teilnahme wachgerufen, und ein herzliches Gedenken aller, die ihn kannten, ist ihm sicher.»
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