Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.07.1894
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- 1894-07-26
- Erscheinungsdatum
- 26.07.1894
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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4 504 Sprcchsaal. — Geschäftliche Eimlchtungen und Veränderungen. 171, 26. Juli 1864. ^ Sprechsanl. - Die (Hratisliefening der Zllnstrirten Welt. Die Deutsche Verlags-Anstalt in Stuttgart kündigt die Grntis- lieferuug des ersten Halbjahres t8!14 ihrer Jllnstrirte» Welt an, allerdings mit dein Zusatz: «Nur für neue Abonnenten», und bringt dadurch alle soliden Buchhändler in Gefahr, vom Publikum als Betrüger angesehen zu werden. Beweis: Eine Buchhandlung hat in einer Stadt 80 Abon nenten auf Jllnstrirte Welt, und jeder Kunde zahlt 30 pro Heft. Jetzt bestellt ein dort ansässiger Kolporteur 80—100 Exemplare, 1 — 14 gratis und 15 und folgende bar bei der Verlags-Anstalt und liefert an die Abonnenten des Sortimenters die ersten 14 Hefte ä 10—15 ->), wobei er ein feines Geschäft macht, da die ganze Ein nahme verdient ist. Der Buchhändler kann natürlich ä 10—15 nicht liefern, da ihm jedes Heft 23 inkl. Spesen kostet, verliert von seine» 80 Abonnenten mindestens 60—70, vielleicht auch alle, und wird wegen seines angeblich übermäßigen Verdienstes als halber Betrüger angesehen, da sich die Kunden sagen: Was ein Kolporteur kann, muß auch ei» großer Buchhändler leisten können. Nun wird man vielleicht sagen, von Heft 15 an könne der Kolporteur auch nur zu 30 liefern und müsse 100 Exemplare 15 und folgende ä 10 -ß kaufen. Wenn er aber nichts hat, was bei Kolporteuren öfters Vorkommen soll, was dann? Dann hat der Kolporteur eben mehrere Hundert Mark verdient, der Sortimenter ist seine Kunden loS geworden, die Verlags-Anstalt hat Hundcrt- tauseudc zum Fenster hinausgcworfen und verliert von Heft 15 an von 100 000 Abonnenten mindestens 50 000. Denn von 100 Abon nenten, die lO—15 für Heft 1—14 bezahlt haben, bleiben nicht 10 Abonnenten, die dann 30 v) zahlen. Hat sich denn keiner von dem Personal oder den Direktoren der Verlags-Anstalt klar gemacht, daß durch solche Manipulationen die Jllnstrirte Welt ruiniert wird, die Buchhändler um die mühsam gebrachten Abonnenten gebracht werden und das Publikum in der Meinung bestärkt wird, daß der Sortimenter mindestens 100—20l)o/o verdient? Leipzig, Juli 1894. I. M'ilde. (Lnvid ermi §. Aus Vorstehendes haben wir zu erwidern, das; wir an Kol porteure überhaupt nicht liefern, sondern nur an Sortimenter und selbständige Kolportagcbuchhandluugen, lind diese werden uns Ga rantie dafür bieten, daß derartige Fülle, wie sie Herr Milde an führt, nicht Vorkommen. Wir selbst haben es aber auch in Händen, solchen Schleudcreien vorzubeugcn. In unserem Rundschreiben haben wir ausdrücklich betont, daß wir Heft 1—14 über die Schluß-Kvntinuation des Jahrgangs 1894 hinaus für neue Abonnenten gratis liefern. Hieraus und aus obigem wird wohl für jeden klar sein, daß die Ausführungen des Herrn Milde hinfällig sind. Stuttgart, 23. Juli 1894. Deutsche Verlags - Anstnlt. Pinittiett-^iefeilittt^ einer' l'uchhöiidlerischeii Wertes zu billigem Preise an die Abonnenten einer Zeitung. Anfrage. Der Verleger einer weitverbreiteten Zeitschrift hat sich mir gegenüber bereit erklärt, von einem in meinem Verlage erschienenen Werke fünfhundert Exemplare bar z» kaufen, sofern ich ihm gestatten wolle, das Werk mit 25"/„ Rabatt seinen Abonnenten — und zwar nur diese» — nnznbieten. Darf ich, ohne gegen die Satzungen des Börscnvercins zu verstoße», auf diesen Vorschlag cingchcn? Erwähnt sei noch, daß der Gesamt-Buchhandel pro Jahr circa 30—40 Exemplare nbsctzt. Zu dem Mittel, den Ladenpreis auf- znheben und dessen Festsetzung einem jeden frei zu überlassen, möchte ich nur sehr ungern greifen. Anderseits aber will ich mir auch ein so vorteilhaftes Anerbieten nicht ans der Hand gehen lassen. Ich glaube, daß der Börseuvcrein s. Z. nicht beabsichtigte, ein derartiges Geschäft unmöglich zu machen. Besonders zu berücksichtigen ist, daß nur Abonnenten der betreffenden Zeitschrift den Vorteil ge nießen sollen. Es wäre mir sehr erwünscht, die Ansicht der Herren Kollegen zu hören. L. in B. Antwort der Redaktion. — Verlegern ist es nach 8 3, Ziffer 5b der Satzungen des Börsenvereins -in Ausnahmefällen gestattet, größere Pnrtieen eines Werkes ihres Verlages an Be hörden, Institute, Gesellschaften und dergleichen zu besonders er mäßigten Preisen zu liefern.» Die Frage, ob unter dem obigen znsnmmcnfnssendcn Ansdruck «und dergleichen» auch Zeitungsnnterikchm ungen zu ver- - stehe» seien, ist bisher von maßgebender Stelle nicht beantwortet worden, doch glauben wir nicht, daß sic bejaht werden kann. Der Fall ist nicht neu, und im Sprcchsaal des Börsenblattes findet sich hierüber eine ganze Litteratur (vgl. 1892 Nr. 282, 291, 294, 297, 302; 1893 Nr. 1, 9, 15). Unsere persönliche Ansicht ist, daß ein Verlagsartikcl, von dem ein erheblicher Teil ans die oben nngedeutete Weise zu billigem Preise durch eine Zeitung verbreitet wird, gleichviel ob nur an deren Abonnenten oder auch ohne Beschränkung auf diesen Kreis (was auch vorgekoinmcn ist und kaum vermieden werden kann), 'einen Ladenpreis überhaupt nicht inehr halten kann. Diese in neuerer Zeit mehrfach beliebte Methode kennzeichnet sich vielmehr als ein sogenannter partieller Ramschverkauf und damit als ein bedenkliches verlcgerisches Geschüftsuerfahrcn, das mit Recht den Unwille» des gesamten Sortiments hcrvorgorufcn hat. In den Verhandlungsbcrichteu über die Gründung eines Sortimenterbundes (Börsenblatt 1894, Nr. 101 u. 103) und der diesjährigen Delegicrten- uersammlung des Verbandes der Kreis- und Ortsvcrcine (Börsen blatt 1894, Nr. 93. 120. 123. 126) kommt die Meinung der Sor timenter über derartige Teilvcrramschnngcn mit genügender Deut lichkeit zum Ausdruck. Anzeigeblatt Geschäftliche Einrichtungen - und Veränderungen. s31214> Glauchau, 24. Juli 1894. ?. x. Hierdurch beehre ich mich, Ihnen er gebenst anzuzeigcn, daß Herr Gustcev Brauns in Leipzig vom 1. August d. I. ab die Besorgung meiner Kommission über nommen hat. Hochachtungsvoll N. Dulcc. Vertaufscmträge. (312051 Eine alte angesehene Buchhand lung, mit einem Jahresumsatz von ca. 45000./- und einem Reingewinn von 6000.//, soll Umstände halber sofort verkauft werden. Angebote unter 14. 14. PH 31205 an die Ge schäftsstelle d. B.-V. (25842( Iv grösssrsr 8taclt Nittslclsutsvb- laucls ist sius alte, lwolinugsssbsus Vsr- lLgsbudrbauclluug srustsr ltiobtrwg, vsr- brwclsu mit siusur uaobrvsisliob ssbr leou- rautsu uiicl ruuürugrsiobeu 8obulbüobsr- vo rlNA, scnvis mit siusr gut bssebllttigtvn uucl rsroblieb ausgsstattstsu 5VorIeclruolrsrsi üu vsrleuuksu. /or llsbsrualwrs gslrörsu oa. 100—150 000 ^//. — 14ins ssbr solicls rwcl swptsblsusrvsrts Otksrts! — 14vsut. Iwruu ausb änrnr sin ssbr rsspsletablsr, gut bsmittsltsr Vsilbabsr uaebgsrvisssu rvsrclon. Lsrlin 5V. 35. 141 wirr 8tuucls. (31175s Von den in meinen Verlag über- gcgangenen Jugendschriften suche ich Mensch, G., tu»l,jü I>N' Löwkiitöter, welches Buch seither 5 .// ord. kostete und nahezu vergriffen ist, billig zu ver kaufen. Die Platten zu den 6 Farbdruck bildern und dem Titel sind in gutem Zustande. Schwäb. Hall. Wich. Gcrmau's Bering. (30218s Ein einzelner großer jurist. Ver la gsartikel, honorarfrci, eingeführt, bei großem Reingewinn, mit allen Vorräten und Rechten für nur 9000 ^// (>/z bar) zu verk. Ernstl. Anfragen unter II. 5V. PH 30218 d. d. Geschäftsstelle d. B.-V. (30000s Ztrsitob.jslet — ssltou rwcl billig:! Lww8tgsrv6rb>1i6lrs8 Vorlagsw-IVorle I. Rk>wgs8, o/me ^eckioecke /rou/eurrcme, /-oe/t/em, rveit mrtor 44er«tel1u»!A»-4>er« /An 7500 ^// ru rerkcru/eir. 4ieic/ck., tackekkose Vorräte. DirsRts ^ugsbots rwtsr PH 30000 au clis Osssbllktsstslls clss L.-V. Kausgesuche. (31003s 8o1lcls8 grö88sr68 8ortirwowtiw 8rl<4clswt8o1>1uwä — 8pS2isll IVwrttsin- lrsrA— 8S8Swba,i'868uo1>t. 8trswg8t6 vinlrrstiow. ^.wgskots uwtsr PH 31003 uw üis els86büt't88ts11o el. L.-V.
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