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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.08.1896
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1896-08-01
- Erscheinungsdatum
- 01.08.1896
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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für 1891, also innerhalb 12 Jahren sind 1115 Werke in den Vereinigten Staaten erschienen; hiervon waren 623 Original- wcrkc und 492 Neudrucke fremder Werke oder durchschnittlich 52 Werke im Jahre. 1853 erschienen 733 Werke, von denen 278 Neudrucke englischer Bücher, 35 Ucbersetzungen und 420 Origiualwcrke amerikanischer Schriftsteller waren Das wäre also schon eine Vermehrung um 800 Prozent gegenüber der durchschnittlichen Produktion von 1830 bis 1841. Wenn man damit das Wachsen der Bevölkerung vergleicht, so zeigt sich, daß diese in demselben Zeitraum um 80 Prozent ge wachsen ist, die Bücherproduktion ist also zehnmal rascher als die Bevölkerung fortgeschritten. 1880 erreichte die Zahl der Bewohner, die 1841 nach den offiziellen Berichten nur 17 Millionen betrug, 50 Millionen, und in demselben Jahre überschritt die Summe der erschienenen Werke, von 52 im Jahre 1841 aufsteigend, die Zahl 2000. Im Jahre 1890, zehn Jahre später, betrug die Bcvölkcrungsziffer 62'/? Million und die Zahl der aus den amerikanischen Pressen hervor gegangenen Werke 4559. Wir geben nach dem Uublisbsr's ^Veelll/ eine genaue Aufstellung der in den letzten 10 Jahren in den Vereinigten Staaten stattgehabten Bücherproduktion. Zahl der erschienenen Werke. Zahl der erschienenen Werke. 1881 2991 1886 4776 1882 3472 1887 4437 1883 3481 1888 4631 1884 4088 1889 4014 1885 4030 1890 4559 Wie in beinahe allen Ländern, erreicht der Roman die höchste Ziffer. Uebrigens ist aus der nachfolgenden Auf stellung ersichtlich, wie die Zahlen für 1890 und 189l und für die beiden leiztvergangcncn Jahre verteilt sind. Erschienene Werke im Jahre 1890 1891 1894 1895 Romane 1118 1105 729 1114 Theologie u Religion 467 528 468 506 Jugcndschriften 408 460 344 375 Unterricht und Sprachwissenschaft 399 355 442 488 Rechtswissenschaft 458 348 485 531 Litteraturgeschichte undVcrschicdenes 183 251 237 468 Schöne Künste und illustrierte Werke 135 228 138 140 Biographieen, Memoiren 218 211 161 180 Moral- und politische Wissenschaften 183 197 254 335 Dichtungen und Theater 168 193 266 309 Reisen 162 139 144 151 Geschichte 153 124 187 193 Medizin und Gesundhcitslchre 117 108 160 163 Industrie 133 106 138 111 Physikalische und mathematische Wissenschaften 93 97 165 222 Sport und Erholungen 82 79 56 38 Haus- und Landwirtschaft 29 71 51 52 Philosophie und Sittenlehre 11 39 49 61 Satirische und humoristische Schriften 42 26 10 32 Totalsumme 4559 4665 4484 5469 Wie man sieht, bewegen sich die Zahlen seit 1887 meist um 4000 herum. Beweist dieser scheinbare Stillstand, daß man weniger liest? Nein, aber die in den Vereinigten Staaten mehr und mehr zunehmenden täglich erscheinenden Blätter und die periodische Presse entziehen dem Buch eine große Anzahl Leser. Die Zeit liegt noch nicht fern, wo New Jork nur 7 Tageszeitungen, 1 Wochenschrift, 2 medizinische Zeitschriften (1 vierteljährlich, die andere halbjährlich) und eine religiöse Wochenschrift, herausgegebeu von T. und I. Stewards, den ersten amerikanischen Verlegern, die sich 1754 in New Jork etablierten, zählte. Schon 1883 verzeichnete die Statistik 540 Zeitungen und'Zeitschriften, mehrere darunter in fremden Sprachen, eine chinesisch. Nach zehn Jahren hatte New Ijork 29 politische Morgcnblättcr, 9 Abendblätter, 10 alle fünf Tage erscheinende Blätter, 284 Wochenschriften, 11 Halb- wochcnschriftcn, 25 Halbmonats-, 185 Monatsblätter, 3 alle zwei Monate erscheinende Zeitschriften, 11 Vicrteljahrsschriften und 1 Halbjahrsschrift. Zur Zeit sind 'diese Zahlen bedeu tend überschritten. Ein anderer Grund, weshalb das Publikum weniger kauft und doch ebensoviel, wenn nicht mehr, liest, beruht in der Leichtigkeit der Benutzung der großen inzwischen gegrün deten Bibliotheken, in denen die Leser sich besonders gern einfindcn Ein angesehener Mann in den Vereinigten Staaten, Herr Wm. T. Harris (domioiWivvor ot Läuinitmn, Washington), hat in einem bemerkenswerten Artikel des .4morie-cn .lournU ol Uäue-rtion in trefflicher Weise den Einfluß der Bibliotheken dargcstellt. Er belehrt uns, daß die Zahl der Bibliotheken in den Vereinigten Staaten, dank der neuerdings durch die Staatsgesetze geregelten Unterhaltungskosten, in ungewöhn licher Weise gestiegen ist, und man muß gestehen, daß viele Städte den größten Nutzen daraus ziehen. Die den Biblio theken durch den Staat zu teil werdenden Aufmunterungen haben eine bedeutende Rückwirkung auf die reichen Privat leute, die sich heutzutage mit einem wahren Wetteifer in ihrer Freigebigkeit dieser Institute annehmen. Man begreift in der Thal, daß unmittelbar nach der Schule und der Zeitung die Bibliothek als Erziehungsmacht anzuerkenncn ist. In der Schule lernt man lesen, die Zeitung und die Bibliothek bieten den Stoff für die Lektüre, die erste bereitet auf den Unterricht vor, den die andern darbieten und entwickeln. Man betrachtet diese drei Mittel als die wirkungsreichen Hebel zur Vorbereitung des amerikanischen Volkes auf die glänzende ihm vorbehaltcne Bestimmung. Herr Harris erzählt, daß einmal in einer Stadt des Staates Massachussetts die Mehrzahl der Mitglieder einer Schulkommission, der er angehörte, den Beschluß faßte, einen Betrag von 50 Dollars (etwa 200 .^>) zum Ankauf einer gewissen Anzahl von Lesebüchern festzusctzcn und zehn Exem plare von jedem Buche anzuschaffen Man sollte sic zehn Schülern einer Klasse einhändigen, die sie nach Durchlcsung an zehn ihrer Kameraden verabfolgen sollten, und so der Reihe nach, bis sie die ganze Schule gelesen hätte. In der selben Weise sollte man sie dann in den anderen Schulen der Stadt in Umlauf bringen. Dieses System, die Bände aus den Händen der Lehrer in die der Schüler übergehen zu lassen, wäre also eine praktische Erklärung für die Aufgabe der Bibliothek beim Unterricht. Schließlich ist die ausgesprochene Vorliebe für die Lektüre der Zkaucksrä ZVorll« oder der als klassisch angesehenen Werke sicher nicht dazu angcthan, zum Verkauf neuer Werke zu er mutigen; wenn aber dieser Stand der Dinge dem Verleger einige Vorteile entzogen hat, so wäre cs doch verkehrt, zu behaupten, daß die Bücherproduktion in Amerika übermäßig gefährdet sei, insofern sie während der letzten zehn Jahre doch um fünfzig Prozent zugenommen hat. Einrichtung. Der amerikanische Buchhandel wird durch die ^wsrieLn Uooll Brocke ^.ksoeiotion vertreten, die, ohne ihm sonst verglichen werden zu können, die Stelle des deut schen Börsenvereins oder des französischen 6ero!s cls Io llibroirie einnimmt. Das offizielle Organ der Buchhändler ist das wöchent lich einmal in New Aork erscheinende l'ubUsbsr'8 ^VssIUy, ^msrieon boolr t.raäs OournU. Ein Deutscher, F. Leypoldt, gründete 1852 das erste bibliographische Blatt unter dem Titel -lrosrioon Interim^ Oo/.ette oock Uablisber's Oiroulor, das 1872 mit dem Uubtisbsr's VVssllt^ verschmolzen wurde. Uublisber's wird mit Sorgfalt und Geschick
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