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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.03.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-03-12
- Erscheinungsdatum
- 12.03.1898
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- Deutsch
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Donate^und^Einzelblätter entstanden. Diese Periode wollte Lempertz publizieren, er ist aber nicht dazu gekommen; aus ihr entwickelt sich eine reiche Fundgrube sür altchristliche Symbolik. Die dritte ist die Gutenberg-Periode in Stratz- burg von 1435 bis gegen 1444. urkundlich zuletzt in Kon kurrenz mit Mentelin. der 1418 starb, dann die Mainzer Periode von 1450 — 1465, als Gutenberg in Adolf von Nassaus Hofdienst trat und nach Eltville abersiedelte, wo der r Vocabularius sx guo« entstand. — Besondere Anerkennungen wurden Lempertz bei Gelegen heit seines achtzigsten Geburtstags im Jahre 1896 zu teil. Der Centralverein für das gesamte deutsche Buchgewerbe er nannte ihn zu seinem Ehrenmitglied, und dieselbe Wert schätzung fand er von seiten des Lx-libris - Vereins, nachdem ihm schon einige Jahre früher die Ehrenmitgliedschaft des historischen Vereins für den Niederrhein zuerkannt worden war. Freilich machte er kein Aufhebens von diesen ihm bei gelegten Eigenschaften; aber nicht etwa, weil er sich darüber erhaben fühlte, sondern weil seine Bescheidenheit ihn über haupt davon abhielt, seine Person irgendwie in den Vorder grund treten oder seine Eigenschaften zum Gesprächsgegenstand werden zu lassen. So rüstig und unermüdlich auch Lempertz sein ganzes langes Leben gearbeitet hatte, so ging doch in den letzten Jahren seine Kraft merklich zu Ende. Die Unannehmlich keiten des Alters wurden auch ihm nicht erspart. Das 50. Jubeljahr der Gesellschaft Erholung lockte am 19. Oktober 1895 den still seine Wege Wandelnden noch einmal in die größere Oeffentlichkeit; war er doch der einzige noch lebende Mügründer dieser Gesellschaft. Im übrigen beschränkte sich sein letztjähriges Wirken auf seine Mitgliedschaft zur städtischen Kommission für das historische Museum. Da erkrankte er Anfang Februar d. I. an einer Lungenentzündung, die nach wenigen Tagen das schwache Lebenslicht auslöschte. Mit ihm, sagt ein Nachruf, ging ein Mann von ernster Lebens ausfassung dahin, der durch sein kunstbegeistertes, anregendes Wesen einen großen Kreis von Freunden um sich gesammelt hatte. »Die vielfachen Beziehungen, in die ihn sein Geschäft mit de» Angelegenheiten der Vergangenheit und mit vielen Aufgaben der Gegenwart machte, benutzte er zur beständigen Bereicherung seines Wissens, wie zur stetigen Vervollkommnung seines Strebens, gewaltige Schätze der Erkenntnis aufhäufend, aus denen er bereitwilligst alle schöpfen ließ, die bei ihm Belehrung suchten. Er läßt daher im Kreise seiner Familie wie seiner Verehrer eine große Lücke zurück, und unver gänglich wird die dankbare Erinnerung sein an den liebens würdigen Greis, der manch „treues Wort zum Ausdruck brachte und Wahrheit kündete".< 0. ü. Kleine Mitteilungen. Handelshochschule zu Leipzig. — Die erste Sitzung des Senats der in Leipzig neu begründeten Handelshochschule hat be reits stattgesunden. Professor Or. Friedberg wurde zum stell vertretenden Vorsitzenden, zum Srudiendirektor Professor Raydt und zu Mitgliedern des Jmmalrikulationsausschusses außer den genannten beiden die Herren Habe nicht und Regierungsral Stadler gewählt. Am 28. Apr>l wird in der Aula der Universität die feierliche Eröffnung der Handelshochschule stattfinden. Jahrbuch der Königlichen Geographischen Gesell schaft zu London. — Der Vellage zur »Allgemeinen Ztg.» wird aus London geschrieben: -Obgleich schon im Jahre 1830 ge gründet, ist die hiesige Königliche Geographische Gesellschaft erst zetzt zur Veröffentlichung eines Jahrbuchs gekommen. Diesem entnehmen wir, daß die Gesellschaft, die anfangs nur gegen 500 Mitglieder zählte, jetzt die stattliche Zahl von 4000 ausweist. Seit 187o besitzt sie ein eigenes Versammlungsgebäude. Ihre äußerst wertvolle Bibliothek hat 31000 Bände. Das Landkartendeparte ment unterstützt der Staat mit einer Zuwendung von 500 Pfd. St. jährlich.- Geschichte des Meters. — Aus die Hundertjahrfeier des Meters, die im nächsten Jahre stattfinden wird, macht der Brüsseler «Mouvement Geographigue- schon jetzt aufmerksam in einem interessanten Aussatz, in dem die Erfolge dieses Maßes ge schichtlich zusammengestellt werden. Die Nationalzeitung ent nimmt dieser Zusammenstellung folgende Daten: Es war am 22. Juni 1799, als sich eine internationale Kommission von° Gelehrten der gesetzgebenden Körperschaft in Paris vorstellte und ihr die Normalmaße des Meters und Kilogramms überreichte. Jetzt nach Verlaus von fast hundert Jahren können das Nieter und das Kilogramm aus einen wahren Eroberungszug über die ganze civilisterte Welt zurückblicken. Das erste Land, das sich die neuen französischen Maße zu eigen machte, war Belgien, dann folgte 1816 Holland; in beiden Ländern wurde das metrische System sogar srüher obligatorisch als in Frankreich, wo die gesetzliche Vorschrift zum ausschließlichen Gebrauch des metrischen Systems erst 1840 erlassen wurde. Nach Belgien und Holland folgten 1836 Griechenland, 1845 das Königreich Sardinien, 1848 Chile und 1849 Spanien und ganz Italien mit Aus nahme des Kirchenstaates, der erst 1861 das Meter annahm. 1850 ahmte die Schweiz einem eben erfolgten Vorgehen des Großherzogtums Baden nach und nahm einen metrischen Fuß von 300 mm Länge und ein Pfund von 500 gr als Normalmaße an. 1852 eroberte das Meter das Königreich Dänemark, 1855 Schweden, 1860 die Republiken Ecuador und Mexiko, 1862 und 1863 alle übrigen Staaten von Südamerika mit Ausnahme von Brasilien, das erst 1875 beitrat. 1884 erschlossen sich Rumänien und Portugal dem neuen Maße, und in dem gleichen Jahre führte — was ein Ereignis von weittragender Bedeutung war — England das metrische System neben seinen alten Maßen ein, bezw. gestattete seine Anwendung. Damit war die Zukunft des Meters eigentlich entschieden, denn die englische Elle, der Aard, die in den englischen Kolonieen aller Breiten eingeführt war, war won allen Maßen das einzige, das dem Meter als internationales Maß hätte den Rang streitig machen können. Die Vereinigten Staaten von Amerika führten das Meter 1866 für alle amtlichen Verhandlungen und Schriftstücke ausschließlich ein. Am 17. August 1868 wurde in Deutschland das Metersystem als Grundlage der Maße für das Gebiet des Norddeutschen Bundes angenommen. Der Normatmeler- stab, der sich noch jetzt in Berlin befindet, war schon srüher angefertigt und 1863 mit dem Originalmeter in den Pariser Archiven ver glichen worden. Zunächst sollte die Anwendung der neuen Maße mit dem Jahre 1872 in Kraft treten, sie erfolgte aber bereits am 1. Januar 1870. 1893 wurden behördlicherseits die Grundlagen des deutschen Maßsystems einer Nachprüfung unterworfen. Oester reich führte das Metersystem vom Jahre 1873 ab nebenher und von 1876 ausschließlich ein. Mil dem Jahre 1870 begann auch eine Umwälzung der Maßsysteme in Britisch-Jndien, wo bisher in den verschiedenen Prorinzen und kleinen Fürsten - Staaten des Reiches überall verschiedene örtliche Maße in Gebrauch waren. Von dem genannten Jahre an wurden diese Ortsmaße alle auf das Nieter und Kilogramm umgerechnet, um so wenigstens die verschiedenen Maße miteinander vergleichen zu können; all mählich verschwanden diese dann völlig gegen die eigentlichen metrischen Maße und ihre Namen. Aehnliches wiederholte sich etwas später in der Türkei und in Japan. 1875 gelangte das Meter in Norwegen und in Brasilien zur Herrschaft und wurde 1877 mit der französischen Namengebung in der Schweiz endgittig eingeführt. Wenn man nun noch hinzunimmt, daß England jetzt ernstlich mit dem Plane umgeht, das Meter ebensalls als aus schließliches Maß anzunehmen, so wird man ein Bild von der Verbreitung, die Meter und Kilogramm bei ihrer Hundertjahrfeier erlangt haben werden, erhalten. Wörterbuch der egyptischen Sprache. — Wie hier schon milgeteilt (vgl. Nr. 25 d. Bl.), hat der Kaiser durch einen Erlaß die Mittel zur Herausgabe eines Wörterbuches der egyptischen Spiache bewilligt, und die königliche Akademie der Wissenschaften in Berlin, die königlichen Gesellschaften der Wissenschaften in Göttingen und Leipzig und die königlich bayerische Akademie der Wissenschaften in München haben eine Kommission zur Leitung dieser Arbeiten eingesetzt, die aus den Prosessoren Ebers, Erman, Pietschmann und Steindorff besteht. Diese Kommission veröffentlicht nun in der -Zeitschr. der deutschen morgen!. Gesellsch.- den Plan, wonach das -Wörterbuch der egyptischen Sprache- bearbeitet werden wird. Es soll den gesamten Sprachschatz umfassen, den die in hieroglyphischer oder hieratischer Schrift geschriebenen Texte uns bewahrt haben; die demotlschen und koptischen Texte sollen dagegen nur so weil herangezogen werden, als es die Erklärung hieroglyphisch geschrie bener Worte verlangt. Die Sammlung des Materials soll vermittelst dessclbenVersahrens erfolgen,das bei dem-l'bseaurus liuguLslatioas» auSgebilüet worden ist, und das es erlaubt, sür jedes Wort sämt- richc Belegstellen nnt verhältnismäßig geringer Mühe zu vereinigen. Die Dauer der Arbeit bis zum Beginne des Druckes ist aus etwa
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