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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1898
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- 1898-05-20
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1898
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- Deutsch
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114, 20. Mai 1898. Nichtamtlicher Teil. 3765 Bernburg. Auffallend spät tritt das Buchgewerbe in Bernburg auf, und zwar erst 1723 mit der Hochfürstlichen Hof- und Re gierungsbuchdruckerei Johann Christoph Gerhard. Er wie sein Nachfolger Johann Ludwig Starke, dem 1749 ein originelles Privilegium ausgestellt wurde, druckten be sonders gesetzliche Bestimmungen Starke war auch Verleger einiger anderer Artikel. Er hatte das Monopol des Buch handels, das erst nach seinem 1795 erfolgten Tode hinfällig wurde. Eine zweite Buchdruckerei gründete 1787 Karl Ludwig Bergemann, der u. a. das erste Anhalter Staats- Handbuch, den »Anhalt-Bernburgischen Hof- und Adreß- Kalender für 1801« druckte und bei dem seit 1797 die »Anhalt- Bernburgischen wöchentlichen Anzeigen« erschienen, die 1837 in ein »Regierungs- und Jntelligenzblatt« umgetauft wurden und gleichzeitig an den Verleger Gröning übergingen.— Um den Sortimentsbuchhandel scheint es von 1795 bis 1834 schlecht be stellt gewesen zu sein, da nur von dem Kolonial- und Material warenhändler Johann Andreas Bley bekannt ist, daß er sich mit dem Einzelvertrieb von Büchern befaßte. — Friedrich Wilhelm Gröning hatte 1822 das Bergemannsche Geschäft, 1827 den Verlag des in Ballenstedt gegründeten »Anhaltischen Magazins« übernommen, das er aber schon 1830 wieder eingehen lassen muhte. Im selben Jahre erschien bei ihm A. G. Schmidts geschätztes »Anhaltisches Schriftsteller-Lexikon«, und 1834 gründete er nach dem schon erwähnten langen Brach liegen endlich wieder eine Sortimentsbuchhandlung. — Von später auftauchenden Buchdruckereien werden die des »Anhalter Kuriers« und des »Bernburgischen Wochenblatts« genannt Buchhandlungen wurden besonders noch gegründet von Adolf Schmelzer (1847), dessen Geschäft 1875 an Hofbuchhändler Carl Hoffmann, 1881 an Richard Weller überging, von Rob. Schilling (1860) und M. Held (1864). Neuere Firmen bleiben unerwähnt. Dessau. Wenn auch schon 1694 vom Hosfaktor Wolfs in Dessau eine hebräische Druckerei gegründet wurde und 1715 Johann Wilhelm Düringer aus Halberstadt dort als Hofbuch drucker figurierte, so ist doch erst aus dem Jahre 1733 ein Dessauer Druck bekannt, eine Leichenpredigt, die bei dem »Hoch-Fürstl. Hof-Buchdrucker« I D. Schepern gedruckt wurde. Engherzige Regicrungsanschauungen versagten noch 1761 der »Anhaltisch-deutschen Gesellschaft zu Bernburg« in Anhalt-Dessau die Zulassung und 1794 dem s. Z berühmten Juristen Friedrich v. Rebmann im Verein mit dem Buch händler Vollmer die Gründung eines Verlagsgeschäfts und einer Zeitschrift. Dagegen traten 1763 die ein Jahrhundert hindurch nur den Charakter eines Anzeigeblattes zeigenden »Anhalt-Dessauischen öffentlichen wöchentlichen Nachrichten« ins Leben. Zuerst von Staatsbeamten und Bürgermeistern redigiert, gelangte (nach 1829) die Redaktion an den Verlagsbuchhändler Christian Georg Ackermann, dann an Julius Fritsche (1849—51) Das Blatt hatte unter diesem den Titel »Staats-Anzeiger« erhalten und schon unter Ackermann eine etwas würdigere Haltung angenommen, die aber unter den folgenden Redaktionen noch mannigfachen Schwankungen unterworfen war. — Als Verleger werden bis 1785 Fürst Franz, dann die jeweiligen Redakteure bezeichnet. 1851 kamen Druck und Verlag in eine Hand und zwar zunächst in die des Buchdruckers Heinrich Heybruch d. j. (bis 1874), nachdem der Druck schon seit 1763 durch dessen Vor gänger, Hofbuchdrucker Heinrich Gottlieb Hcybruch und Heinrich Wilhelm Heybruch d. ä, besorgt war. 1876 übernahm das Geschäft Leopold Reiter (vorher Besitzer von Robert Schillings Buchhandlung in Wernburg), 1893 Kommissionsrat Karl Dünnhaupt. Buchhändler Johann Christoph Fritsche errichtete Mnfundsechzigster Jahrgang. 1801 eine zweite Buchdruckerei. Er war, besonders nachdem er 1827 seinen Sohn Karl Wilhelm in das Geschäft aus genommen und unter der Firma Fritsche L Sohn einen offenen Buchladen errichtet hatte, Verleger einiger beachtens werten Artikel, u. a. des »Anhaltischen Volksfreunds« (1831 —1834). Karl Wilhelm Fritsche war 1848—52 auch Bürger meister von Dessau, sein jüngerer Bruder Julius Fritsche 1848—51 Redakteur des Staatsanzeigers und Verleger frei religiöser Schriften Eine hebräische Druckerei und Verlagshandlung wurde (etwa 1807—13) von Moses Philippsohn betrieben. Um 1755 wurde der vermutlich erste Buchladen in Dessau von der Cörnerschen Verlagshandlung in Cöthen, 1765 ein anderer von Christian Hechtel eröffnet. — Die um 1775 von Basedow errichtete Philanthropinische Buch handlung verlegte bekanntlich angesehene pädagogische Bücher und Zeitschriften, den Vertrieb aber besorgten Crusius in Leipzig und Kaufmann G. W. Steinacker in Dessau. Dieser gründete 1777 neben einem Sortimentsgeschäft die erste Leihbibliothek und 1781 den ersten Journal-Lesezirkel. Das Geschäft ging 1784 an seinen Schwager F. G. Regis über Ein weiteres namhaftes Unternehmen war die im Januar 1781 vom Magister Karl Christoph Reiche ge gründete Buchhandlung der Gelehrten, die den Zweck verfolgte, gegen geringes Entgelt die Vermittlung zwischen den Autoren einerseits und den Druckern wie dem Publikum anderseits zu übernehmen, den Schriftstellern aber den Ertrag ihrer Arbeiten sonst unverkürzt zukommen zu lassen Obwohl aber hervorragende Schriftsteller, wie Herder, Wieland, Voß, Gleim, Matthisson u. a. ihre Werke der Buchhandlung in Verlag gaben und im Mai 1781 daneben eine »Verlags- kasse« auf Aktien gegründet war, die unbemittelten Autoren die Herstellungskosten vorstreckte, hatte das Unternehmen leider nur einige Jahre Bestand. Nachdem die Buchhandlung 1783 nach Leipzig verlegt worden war, geriet sie 1785 in Konkurs, ein Schicksal, das 1786 auch die Verlagskasse ereilte. Sortimentsgeschäfte wurden zu Ende des 18. Jahr hunderts u. a noch von dem Buchbinder Schmitthammer und von dem Kammermusikus Tänzer betrieben. Letzterer befaßte sich auch mit Verlag und Kunsthandel. Nach Tänzers Tode, zu Anfang dieses Jahrhunderts, lautete die Firma Heinr. Tänzer's Wwe. — Karl Ludwig Müller in Ge meinschaft mit I. Fr. Hofsmann und G A. Braemer er richtete 1791 eine Buchhandlung und Leihbibliothek unter der Firma K. L. Müller L Co. Von den Verlagsartikeln ver dient Erwähnung die 1793 gegründete, leider aber mit Ende des Jahres schon wieder eingegangene Zeitschrift: »Litteratur der neuesten Lecture«. Nur von 1793 bis 1794 bestand die von Hoffmann und Braemer, die aus der Firma Müller und Co. ausgeschieden waren, gegründete Firma Hoffmann L Co. Ein weiteres großartiges von Laien ausgegangenes Verlagsunternehmen war die auf Betrieb des Freiherrn von Brabeck und zunächst mit Unterstützung des Fürsten Franz und des Grafen Franz von Waldersee 1795 errichtete, 1796 in ein Aktienunternehmen umgewandelte Fürstlich An halt- Dessauische chalkographische Gesellschaft in Dessau. Die Gesellschaft erzielte bedeutende künstlerische Erfolge, hatte aber leider mit geschäftlichen Mißerfolgen zu kämpfen, die zur Auflösung in oen Jahren 1804—1810 nötigten. Eine 1817 von dem schon erwähnten Christian Georg Ackermann errichtete Buchhandlung mit Leihbibliothek be faßte sich bald auch mit Verlag, der später in den Ruf ge langte, den ersten Rang in Anhalt einzunehmen. Er zählte zu seinen Autoren die Historiker Gustav Stenzel und Heinrich Lindner, die Dichter Matthisson und Wilhelm Müller. Das Geschäft ging 1841 an Karl Aue, 1850 an C August 497
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