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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.05.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-05-24
- Erscheinungsdatum
- 24.05.1898
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Amtlicher Teil. 3867 M 117, 24. Mai 1898. (Die übrigen gewählten Herren, soweit sie anwesend sind, erklären sämtlich, daß sie die auf sie gefallene Wahl annehmen.) Vorsitzender: Meine Herren! Ich benutze diese Gelegenheit, um den Mitgliedern, die jetzt mit dieser Wahl ans den Ausschüssen ausscheiden, den Dank des Vereins auszusprechen für ihre dem Vereine gewidmete mühevolle Thätigkeit. Ferner babc ich mitzuteilen, daß in diesem Jahre eine Wahlmannerversammlung einbcrufen worden ist, in der an Stelle von drei satzungsgemäß ausscheidcnden Vertretern der Orts- und Kreisvereine im Vercinsansschuß eine Neuwahl, bezw. Wiederwahl stattgefunden hat. Es wurden gewählt die Herren Heinrich Schöningh-Münster i W-, Or. Karl Trttbner-Straßburg i. E. und Hermann Seippel-Hamburg. — Ferner hat der Deutsche Verlegerverein seinen bisherigen Vertreter in dem Vereins-Ausschuß, Herrn Konsul Jos. Bielefeld-Karlsruhe, wiedergewählt. Auch in diesem Falle möchte ich den ausscheidenden Mitgliedern den Dank des Vereins aussprechen. Wir kommen zu Punkt 6 der Tagesordnung: Antrag des Herrn Alfred Nutt in London und Genossen: Die Hauptversammlung wolle beschließen, daß die ^ssoeiution ok l^oroi^n Loolrsellsrs in London als Kreisverein Großbritannien offiziell anerkannt wird. Dieser Antrag wird von Herrn Th. Wohlleben vertreten werden; ich erteile ihm das Wort dazu. Herr Th. Wohlleben-London: Ich nehme als Vertreter der Antragsteller den auf der Tagesordnung stehenden Antrag zurück, bitte dagegen den Vorstand, den folgenden Antrag zur Diskussion zu stellen: Die Hauptversammlung erklärt sich im Prinzip mit dem auf der Tagesordnung stehenden Londoner Antrag einverstanden, und bittet den Vorstand des Börscnvereins, die ^.ssoeiution ol 1?oreiAn Loolcssllors in London als Kreisverein anzuerkennen, sobald dieselbe in der Lage ist mit dem englischen Buchhändlerverein die Garantie der Gegenseitigkeit zu bieten. Vorsitzender: Meine Herren! Ihr Vorstand glaubt, auch in dieser Form Ihnen den Londoner Antrag nicht zur Annahme empfehlen zu können. Es ist ja allerdings dadurch ein Teil der Bedenken, die wir gegen den ursprünglichen Antrag gehabt haben, beseitigt worden, aber doch nicht alle unsere Bedenken, und auch die noch verbleibenden scheinen uns schwerwiegend genug zu sein, diesen Antrag als nicht annehmbar zu bezeichnen. Wir sind der Ansicht, daß, so lange die Durchführung unserer Satzungen in Deutschland noch so vielen Schwierigkeiten begegnet, wie wir es tagtäglich iw unseren Vorstandsgeschäften wahrnehmen, es verfrüht sein dürfte, uns noch dadurch zu beschweren, daß wir es versuchen wollte», ihnen in fremdsprachlichen Gebieten, wo die Verhältnisse so ganz anders liegen, Geltung zu verschaffen. Ich glaube, wir würden uns damit eine Aufgabe aufladen, die wir nicht erfüllen können. Herr R. L. Prager: Meine Herren! Sie haben den Antrag gehört. Ich glaube, man kann alle mögliche Sympathie haben für die Aufgabe der Engländer, in London Ordnung zu schaffen und von außen sich nicht durch Schleuderei in dieser Weise, schädigen zu lassen, wie es thatsächlich geschieht, und kann doch gegen diesen Antrag sein Herr Wohlleben: Ich war der Ansicht, daß der Antrag erst offiziell vom Vorstand zur Diskussion gestellt werden würde, und hatte die Absicht, zu diesem Antrag zuerst das Wort zu ergreifen. Vorsitzender: Ich glaube, Herr Prager wird nichts dagegen haben, wenn ich zunächst Herrn Wohlleben das Wort erteile. Herr Wohlleben: Meine Herren! Ich habe mich dazu entschlossen, den Antrag Nutt und Genossen, den ich hier vertreten habe, zurückzuziehen, weil ich die Ueberzeugung gewonnen habe, daß die Forderung einer Gegenleistung eine durch aus berechtigte ist. Alle anderen Bedenken scheinen mir von nebensächlicher Bedeutung, so daß Sie den Antrag in der neuen Form ohne jede Gefahr annehmen können. Wenn Sie mir nun sagen wollen: Warten Sie doch, bis Sie imstande sind uns die offerierte Garantie zu bieten, so erwidere ich Ihnen, daß, wenn Sie den Antrag in der neuen Form annehmen, Sie uns eine sehr große Stütze geben. Sie geben uns ein Mittel an die Hand, mit dem wir einen sehr großen Einfluß auf den Londoner Verlegerverein ausüben können. Was nun den Einwand anbetrifft, der auch im Geschäftsbericht angedeutet ist, der Börsenverein könne seine Macht befugnisse nicht auf das Ausland ausdehnen, so habe ich folgendes zu bemerken. Gleich der erste Paragraph in den Satzungen des Börsenvereins lautet: „Der Zweck des Vereins ist die Pflege und Förderung des Wohls uno die Vertretung der Interessen des deutschen Buchhandels und seiner Angehörigen im weitesten Umfange." Ich glaube, niemand wird be streiten können, daß wir deutsche Buchhändler, deren Geschäft es ist, deutsche Werke im Ausland zu vertreiben, in diesem Sinne ein Anrecht auf den Schutz der Satzungen des Börsenvereins haben. Z 3 Ziffer 4 der Satzungen aber deutet in klarer, nicht mißzuverstehender Weise darauf hin, daß es im Sinne der Urheber unserer Satzungen lag, auch ausländische Gebiete aufzunehmcn. Die Ausführungen einiger Herren in den Versammlungen, ich meine namentlich der Herren aus Berlin, sind absolut unlogisch. Sie sagen, es sei eine Beeinträchtignng des internationalen Verkehrs, wenn wir unsere Bestimmungen auch auf das Ausland ausdehnen wollten. Das ist aber durchaus nicht der Fall. Wir haben nichts dagegen und können nichts dagegen haben, wenn Sie nach dem Auslande Geschäfte machen, aber machen Sie sie in solider Weise, und machen Sie sie nicht lediglich durch Schleuderei. Den Vertretern der Kreis- und Ortsvereine aber möchte ich ans Herz legen: durch Annahme meines neuen Antrags unterstützen Sie nicht nur uns, sondern sich selbst gegen die gewissenlose Schleuderpraxis einzelner Firmen in Leipzig und Berlin. Herr Prager: Der Herr Vorredner hat den Berlinern Unlogik vorgeworsen. Das ist ein Vorwurf, der uns Berlinern bis jetzt noch nicht gemacht worden ist. (Heiterkeit.) Es ist nns bis jetzt gewöhnlich der Vorwurf gemacht worden, daß wir zu logisch Vorgehen. Man kann mit dem Prinzip des Antrags einverstanden sein und ihm sympathisch gegenüber stehen. — und das thue ich —; die Schleuderei, die nach dem Ausland von gewissen Firmen gemacht wird, namentlich aus Leipzig — (Heiterkeit) — in Berlin ist es weniger der Fall, weil wir in Berlin eben logisch sind; wir rechnen in Berlin, daß wir, wenn wir nach dem Ausland 20 Prozent gewähren und dann noch Kredit geben, Geld zusetzcn, und deshalb thuu wir es nicht; nicht aus Moralität (Heiterkeit) — diese Schleuderei, sage ich, ist in der That skandalös. — Also ich sympathisiere mit den Bestrebungen der Herren, wenn ich auch den Antrag nicht unterstützen kann. Der Antrag verpflichtet uns ja zu nichts; wir könnten ihn annehmen, aber aus logischen Gründen trete ich ihm entgegen, denn ich will den Herren 511*
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