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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.05.1898
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- 1898-05-24
- Erscheinungsdatum
- 24.05.1898
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117, 24. Mai 1898. Nichtamtlicher Teil. 3873 Nichtamtlicher Teil. OevrK's, 6rirl, 86lilri8wvrt - LrttriloK. v«r- rvivitllig <I«r Lüelisr unä Lauälisitvll in 8»ed- liedvr ^nvrOnuux. II. L»vä 1888—92, bearbestst von Oa»-( t?eo»-A. 1>sx.-80. (1328 8.) Hannover 1893—98, k'r. Oruss's Luobbanälanx (6ari 6sorx), zstrt Hannover, 1>. Iiemmermaon. 41 I-isks- rnvAen ä 1.30; kompl. ^ 54.—; Köb. ^ 57.— Verschiedenes Mißgeschick hat die Vollendung des 1893 im Druck begonnenen Schlagwort-Kataloas von Carl Georg über die Jahre 1888—92 bis jetzt hinausgeschoben. Vor kurzem erst ist die letzte Lieferung des Katalogs, nachdem 1897 die Firma H. Lemmer- mann in Hannover dos Werk übernommen hat, ausgegeben worden. Man muß der neuen Verlagsfirma für die schnelle Drucklegung der letzten Lieferungen (32—42) dankbar sein, hatte es doch säst den Anschein, als ob der neue Band des beliebten Nachschlagewerks, von dem der erste Band über die Jahre 1883—87 seiner Zeit eine glänzende Ausnahme, besonders beim Sortimentsbuchhandel, ge sunden hat, ein Torso bleiben sollte, was jammerschade gewesen wäre, denn die fleißige Arbeit hat ein besseres Geschick verdient. Es ist wohl noch nicht genau festgestellt, wer der Vater der Idee, eine größere Büchermenge sachlich nach Schlag- oder Stichworten zu ordnen, gewesen ist. Es wird gewöhnlich aus das 4 starke Quartbände engsten Druckes umfassende bibliographische Werk von Robert Watt: Libliotbsca britannica; or a 6snsral Illäsx tc> Lritisb anci k'orsign lötsraturs. Däinbnrgb 1824, als auf daS erste der artig bearbeitete Nachschlagewerk hingewiesen. Das stimmt nicht ganz. Mag auch der kühne Schotte sich als erster an eine so große Arbeitsmasse herangewagt haben — übrigens hat er sein Prinzip, möglichst engbegrenzte Sachbezeichnungen zu bringen, schon im zweiten Teile nicht mehr streng durchgeführt und dadurch dem Werte seines Werkes geschadet — so steht doch auch wieder fest, daß für kleinere Litteraturgebiete, namentlich auch für Verlagskataloge, die Aufführung der Werke nach aus dem Titel oder dem Inhalt der Bücher sich ergebenden Schlagworten schon häufig im vorigen Jahrhundert vorkommt. Als ältesten Katalog, der neben vielen Verweisungen die Anfänge eines Schlagwortsystems aufweist, kann Rezensent sogar die bereits 1592 erschienene -Oolisetio in uuuru corpus, owuiura libroruw Usbrasoruw, 6r»scoruw, Iv-cti- uoruiu nsonon Csrwanios, Italivs, üallies st Nispanies soriptoruw, gut in nunciinis l'rgueoturtsvsibug ab anno 1564 usqus aci nunäinas Lutumnalss anni 1592 venaiss sxtitsruut 4". k'raneokuiti 1592, sx ollioioa Tz'poArapbiea Nicolai Lazeasi (Basse oder Baß)- ansühren. Dieses sehr seltene — es fehlt selbst in Jul. Petzholdt's Libliotbsea bibliograpbioa — und in mehr facher Beziehung für die Entwickelung der buchhändlerischen Biblio graphie interessante Buch, das also eine Zusammenstellung der in den Frankfurter Meßkatalogen von 1564—92 enthaltenen Titel giebt, hat in mehreren Abteilungen unter einem Schlagwort die Namen der Verfasser von Werken über den betreffenden Gegen stand zusammengestellt. Angenommen, daß Georg Miller aus Augsburg, der Begründer des Frankfurter Meßkatalogs, der seine Handlung als Bezugsquelle der in diesem Katalog ausgenommenen Bücher empfiehlt, auch der Bearbeiter des Katalogs gewesen ist, so würde er dem Schotten Watt die Palme streitig machen. Im allgemeinen herrschte aber doch stets der Gebrauch, die Titel unter Voranstellung des Autornamens und in der Reihenfolge des Alphabets dieser Namen in Katalogen, seien sie sür Bibliotheken oder sür Buchhändler bearbeitet, wiederzugeben. Häufige Ausnahmen findet man bei Titelausnahmen anonym er schienener Werke. Hier wurden die Bearbeiter von selbst auf die Herausziehung eines den Inhalt des Werkes am besten kennzeichnenden Wortes gebracht, das als Stichwort gleich dem Autornamen behandelt wurde und auch die Reihenfolge des Werkes im Alphabet anzugeben hatte. Die Katalogisierung ohne Bezeich nung des Autors erschienener Werke unter dem ersten Wort des Titels, wie sie heute leider fast allgemein geübt wird mit der Aus nahme, daß die Artikel nicht gerechnet werden, ist immer eine Ge pflogenheit, die dem gewissenhast arbeitenden Bibliographen eigent lich etwas gegen den Strich geht und wahrscheinlich und auch hoffentlich bei der jetzt das Schlagwortkatalogsystem begünstigenden Stimmung verloren geht. Man sehe nur in alphabetischen Katalogen über größere Zeiträume zu, was da unter den Präpositionen in, im, von, vom, aus rc. zusammenkommt. Ist die Präposition falsch ange geben oder falsch im Gedächtnis — sucht man z. B. nach: Im Reich der Mitte statt Aus dem Reich der Mitte —, so ist ein Finden nicht möglich, wenigstens nicht ohne Hilfe eines Schlag wortkataloges. Hierin wäre eine Aenderung anzustreben. Man glliisundicchzigsler Jahrgang. kann sich daher wohl denken, daß die Bearbeitung der Titel nach Schlagworten durch die anonymen Werke hervorgerusen und zuerst mit Vorliebe dann angewandt worden ist, wenn anonym erschie nene Werke in dem zu katalogisierenden Material vorherrschten. So schreibt der Königsberger Buchhändler Joh. Heinr. Hartung in der Vorrede zu seinem 1752 für seine Handlung herausgegebenen -Latalogue uovos uuivsrsalis» (564 S. stark) unter anderem: -Diejenigen (Bücher), bei welchen sich die ^utorsg nicht ge nannt, imgleichen die, so von einerley Jnnhalt seind, hat man, wie vormals, unter gewisse Haupttituls gebracht, als: Ab dankungen; Begebenheiten; Berichte; Bibeln; vatsebiswi; 667- ivisebs Schriften; Lowstsu; Lowöäisu-, Schriften von der Elektrizi tät; Gartenbücher; Gebetbücher; Gesangbücher; Gespräche; Jubel schriften; Lebensbeschreibungen; Liebesgeschichten; Nachrichten; Poetische Schriften; Reisebeschreibungen; Sammlungen rc.- Nur ein Teil dieser -Haupttituls- (Schlagworte) sind zwar engbegrenzt; aber im ganzen ähnelt die Anordnung doch sehr dem jetzigen Schlagwortsystem. Den -praktischen- Amerikanern oder vielmehr ihren Biblio thekaren gebührt das Verdienst, die Einführung sachlich geordneter Bibliographieen in neuerer Zeit zuerst angestrebt und ihr durch Veranstaltung musterhaft bearbeiteter Schlagwortkataloge den Weg geebnet zu haben. Mustergiltig ist zum Beispiel ihr 16bän- diger medizinischer Riesenkatalog: Inclsx-Öataloqus ot tbs lubrar/ ot tbs Lnrgson Csnsrai's Ottics, blnitsä Ltatss, ^.rio/. Gleich nach dem Erscheinen des ersten Bandes dieses Wunderwerkes im Jahre 1880 begann man auch in Deutschland sich wieder mehr für die Vorzüge sachlich geordneter Kataloge zu erwärmen. Carl Georg und Leopold Ost ließen nach längeren Vorarbeiten 1889 den ersten brauchbaren Schlagwortkatalog übec die gesamte Lttte- ratur der Jahre 1883—1887 ausgehen, während Hermann Weißbach seine 1883 zum erstenmal erschienene -Hilfstabelle des Sortimenters in der vierten Auflage zu einem umfangreicheren, nach Schlag worten geordneten Handkatalog ausarbettete. dem freilich noch manche Mängel anhafteten. Die Hinrichs'sche Buchhandlung blieb nicht zurück und gab ihrem fünfjährigen Katalog 1886—90 erst malig als zweiten Teil ein sorgfältig gearbeitetes Sachregister bei, und jetzt, kann man kurz sagen, stehen wir in der Aera der Schlagwortkataloge. Umfangreichere Verlagskataloge müssen, wenn sie beim Sortimenter Gefallen finden sollen, mit Stichwortregistern versehen sein, nach Schlagworten geordnete Fachkalaloge genießen den Vorzug vor nur systematisch geordneten, und selbst in Antiquariats- katalogcn wird das Schlagwortsystem mehr und mehr angewandt. Der Sortimentsbuchhandel kann mit dieser Wandlung im Katalogwesen sehr zufrieden sein; die Arbeit des Aussuchens von Büchertiteln, das Zusammenstellen von Litteratur über einen be stimmten Gegenstand ist ihm gegen früher ganz bedeutend erleichtert worden. Näher auf die Vorteile des Schlagwortsystems hier ein zugehen, sie an Beispielen (wie in diesem Blatte auch schon früher geschehen) ausführlich auseinanderzusetzen, hieße Eulen nach Athen tragen. Jeder Buchhändler hat sie bei Gebrauch der verschiedenen Schlagwortkataloge schon sattsam wohlthätig empfunden. Der Verleger des in Rede stehenden Schlagwortkataloges von C. Georg hat an alle Abnehmer des soeben komplett gewordenen 2. Bandes (1888—92) die Frage gerichtet, wie sich das Werk in der Praxis bewährt habe? Wenn auch zur Beantwortung dieser Frage ein möglichst häufiger Gebrauch des Katalogs, dessen wir uns nicht gerade rühmen können, Voraussetzung ist, so hoffen wir doch durch Vornahme von Stichproben und daran anknüpfend durch etwas näheres Eingehen auf die Einrichtung des Kataloges, die Wahl der Sachbezeichnungen, die Art der Verweisungen rc. zu einem richtigen Urteil über diese bibliographische Arbeit zu kommen. Die lange Dauer des Erscheinens wird wohl überhaupt dem Gebrauch des Katalogs in der Praxis bisher Eintrag gethan haben. Mit einem unvollständigen Katalog arbeitet der Sortimenter nicht gern, in gebundenem Zustand wird er ihn jetzt aber sicher öfters zu Rate ziehen. Ohne den Georgschcn Schlagwortkatalog näher mit dem Sach register, das Hinrichs seinen fünfjährigen Katalogen betgiebt, in Vergleichung ziehen zu wollen, sei doch kurz auf den Hauptunter schied in der Bearbeitung der beiden Bücherverzeichnisse hinge- imesen. Hinrichs giebt das Sachregister nur als Ergänzung seines Titelverzeichnisses heraus; man findet daher in seinem Sachregister keine ausführlichen Titelangaben, sondern nur Hinweise auf seinen Hauptkatalog, und zwar ordnet er die Litteratur der einzelnen Schlagwörter wieder nach Schlagworten, denen als Verweiswort der Autorname nachgesetzt wird. Georg dagegen bringt unter den einzelnen Schlagworten die ganze dahingehörige Litteratur ge wöhnlich nur in der Reihenfolge der Autoren (oder der diese Namen vertretenden Stichworte) mit zwar abgekürztem Titel, aber mit allen Angaben, die der Buchhändler im Ladenverkehr wissen 513
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