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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.07.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-07-01
- Erscheinungsdatum
- 01.07.1898
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- Deutsch
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4926 Künftig erscheinende Bücher. 149, 1. Juli 1898. 29249s Allgemeiner Herein für Deutsche Litteratur. Protektorat: Leine Königliche Hoheit Grufjlkrrrog Karl Alexander von Lachsen-lveimar. Seine Königliche Hoheit Prinz Georg von Preußen. Ehrenpräsident: Seine Durchlaucht Fürst von Bismarck, Herzog von Lauenburg. Demnächst erscheint in fünfter Auflage: Vorstand: vr. Gustav Von Gostler, Lxcellenz, Staatsminifter, Dberpräsident der Provinz Vestpreußen zu Danzig. vr. Erirlr Schmidt, Drdentl. ssrof. an der Konigl. Universität zu Berlin. vr. M. Jordan, Geheimer Dber-Regierungsrat a. D. zu Steglitz-Berlin. Vrof. Anton v. Werner, Lxcellenz, Direktor der König!. Akademie der Künste zu Berlin. An indischen Furstenhofen. Von Otto G. Ghlers. Mit vielen Illustrationen und einer Karte. 8°. 2 Bände L 25 Bogen. Preis drosch 12 ^ ord., 9 no., 8 ^ bar. Elegant in Kaliko mit reicher Deckelpressung oder in Halbfranz gebunden 14 ^ ord., 10 bar. Wenn ein Weltreisender wie Otto E. Ehlers, der durch seine Reisen in den Tropenländern Afrikas und Asiens seinen Namen zu hohen Ehren gebracht, es unternimmt, die interessantesten seiner Erlebnisse in fernen Ländern für das große gebildete Publikum zu schildern, dann darf ein solches Werk mit Recht Anspruch aus allgemeine Beachtung erheben. In der That sind auch diese Schilderungen gleich bei ihrem Erscheinen nicht nur von der gesamten maßgebenden Presse als ein hoch interessantes Werk anerkannt worden, sondern sie haben auch in allen Schichten der gebildeten Gesellschaft, ja selbst in den höchsten Kreisen und unter den gekrönten Häuptern eine so warme Ausnahme gefunden, daß binnen kurzem davon vier starke Auflagen erforderlich wurden und diesen nunmehr die fünfte Auflage gefolgt ist. Im ersten Bande seiner .Indischen Fürsten Höfe", in welchen Ehlers die erste Hälfte seines Rittes durch Indien und Jndochina behandelt, macht er uns, nachdem er in humorvollster Weise erzählt hat, wie er vom hinterpommerschen Groß grundbesitzer Afrikareisender und später Jndienfahrer wurde, in kurzen Zügen mit den indischen Prachtstädten bekannt, um uns dann in das Märchenland Kaschmir zu führen. Von hier begleiten wir den Reisenden durch die verschiedenen unabhängigen Himalayastaaten und dringen mit ihm in das mehr oder weniger von einer chinesischen Mauer umgebene Königreich Nepal ein. Nach vierwöchentlichem Aufenthalt in diesem hochinteressanten Lande gerät der Reisende in den Verdacht, russischer Spion zu sein, und wird in echt orientalischer Weise aus dem Lande entfernt. Wir folgen ihm dann weiter durch Bengalen und be teiligen uns an einer mit größtem Pomp in Szene gesetzten Tigerjagd beim Maharadja von Kutsch Behar. Im zweiten Bande führt uns der Verfasser zunächst nach Assam zum Elefantenfang, bei dessen Schilderung einem wahren Meisterstück der Erzählerkunst — der Vorschlag von ihm gemacht wird, den afrikanischen Elefanten nach Art des in dischen zu zähmen und in den Dienst des Menschen zu stellen. Auf dem Zuge nach Mauipnr, dessen Maharadja den sämt lichen Mitgliedern einer englischen Gesandtschaft die Köpfe hatte abschlagen lassen, lernen wir Lust und Leid des indischen Soldatenlebens im Kriege kennen. Von Manipur geht es nach Oberburma, in die weltberühmten Rubinenminen, und weiter bis zur chinesischen Grenze, dann den Jrawadi abwärts nach Unter-Burma, das der Verfasser als eine Art modernen, in dischen Phäakenreiches schildert, als ein Land voller Frohsinn und Sorglosigkeit. Wir erreichen Raugnu, besuchen die Anda- manen und ihre Zwergneger, die Nicobaren, von deren Bewohnern und ihrer von der Kultur beleckten Wildheit ein ergötzliches Bild entworfen wird, Madras, Pondicherry und befinden uns schließlich, wenn wir den liebgewonnenen Führer mit Bedauern scheiden sehen, im Norden des meerumrauschten Ceylon. Diese sarbenfrischen, charakteristischen Darstellungen aus dem volkstümlichen Leben Britisch- und Französtsch-Jndiens, die Anmut und Leichtigkeit der Schreibweise, sowie der gesunde Humor und die originellen Einfälle, mit denen der Erzähler seine Reiseerlebnisse darzustellen weiß, fesseln den Leser aufs höchste. Stil und Ton geben in glücklichster Weise den Eindruck wieder, den die Tropenwelt mit ihren farbenprächtigen Bildern auf jeden empfänglichen Reisenden machen muß, zumal diese Wiedergabe mit der ganzen Kraft, Originalität und Feinsinnigkeit geschieht, die den Mann von Welt und gutem Geschmack auszeichnen. Das Werk ist, seinem Werte entsprechend, vornehm ausgestattet, mit zahlreichen Illustrationen geschmückt und wird broschiert oder in zwei höchst eleganten Kaliko- und Halbfranzbänden ausgegeben. Die Kalikodecke, die auf Etfenbeingrund einen überaus lebendig dargestellten Elefanten zeigt, wurde s. Z. von Seiner Majestät dem Deutschen Kaiser als ein Triumph der deutschen Buchbinderkunst bezeichnet. Das dem Werke von Presse wie Publikum entgegengebrachte Interesse war von Anbeginn ein so überaus reges, daß sowohl die erste wie die zweite Auflage säst gänzlich fest und gegen bar binnen Jahresfrist abgesetzt wurden. Auch die dritte und die bald nach dem plötzlichen Tode des genialen Verfassers erschienene vierte Auflage haben einen so über Er warten schnellen Absatz gefunden, daß es nicht möglich war, die neue fünfte Auslage so schnell fertig zu stellen, als es im Interesse des weiteren Absatzes wünschenswert gewesen wäre. Seit Monaten ist das Werk vollständig vergriffen, so daß die zahlreichen täglich eingetroffenen festen und Barbestellungen bisher unerledigt bleiben mußten. Es steht daher wohl außer Zweifel, daß die nunmehr zur Ausgabe gelangende fünfte Auslage gleichfalls binnen kurzem abgesetzt sein wird. Mit Rücksicht aus die rückständigen Barbestellungen wie die mit Sicherheit zu erwartenden neuen festen Aufträge werde ich daher voraussichtlich auch von der fünften Auslage nur eine beschränkte Anzahl Exemplare bedingungsweise liefern können und bitte Sie demgemäß um gef. recht baldige Aufgabe Ihrer Bestellung. Gleichzeitig gestatte ich mir bei dieser Gelegenheit auch die übrigen später in meinem Verlage erschienenen Werke von Otto E. Ehlers in Erinnerung zu bringen, da sie die Fortsetzung und den Schluß seiner hochinteressanten Forschungsreisen enthalten und einen nicht minder großen Abnehmerkreis gefunden haben als sein .An indischen Fürstenhöfen". Das zweibändige reich illustrierte Werk .Im Sattel durch Indo-China" liegt bereits in vierter Auflage vor und .Im Osten Asiens" und .Samoa, die Perle der Südsee«, die erst nach dem Tode des Verfassers erschienen, schon in dritter Auflage. Ein Hinweis der Reflektenten auf diese den beiden ersten Bänden in jeder Beziehung ebenbürtig zur Seite stehenden Werke dürfte sich beim Erscheinen der neuen Auflage sicherlich empfehlen. Bei Ihren Bestellungen auf Otto E. Ehlers' Werke bitte ich Sie jedoch sreundlichst berücksichtigen zu wollen, daß gebundene Exemplare nur gegen bar geliefert werden können. Hochachtungsvoll Berlin 30, Elßholzstraße, 12. Allgemeiner Verein für Deutsche Litteratnr. Ende Juni 1898. vc. Hermann Paetel.
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