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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.07.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-07-25
- Erscheinungsdatum
- 25.07.1898
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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54.0 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 169, 25. Juli 1898. gung mit 2 fl. (5 Frcs) für jedes Kilogramm oder dessen Bruchteil de« Gewichtes der Sendung bemessen. Der deutsche Export und die deutschen Export zeitungen. — Das Reichsamt des Innern hat an die Mi nisterien der sämtlichen deutschen Bundesstaaten folgende Zuschrift zur weiteren Mitteilung an die beteiligten Kreise gerichtet: -In letzter Zeit ist mehrfach die Bemerkung gemacht worden, daß ein Teil der zahlreich entstandenen deutschen Exportzeitschristen verletzende Angriffe gegen das konkurrierende Ausland, namentlich England, richtete, anstatt sich darauf zu beschränken, die günstige Eniwickelung der deutschen Industrie und die Vorzüge der deut schen Erzeugnisse in sachlicher Weise hervorzuheben. Ein solches Ver fahren ist geeignet, das Ausland zwecklos zu reizen und die feind liche Strömung zu verstärken, insolgedessen aber den Absatz deut scher Jndustrieerzeugnisse zu beeinträchtigen, anstatt zu fördern. Das Auswärtige Amt hat, durch mehrere derartige Beobachtungen veranlaßt, die in Betracht kommenden kaiserlichen Konsulate mit der Weisung versehen, den im Auslande zur Verbreitung ge langenden deutschen Exportzeitschriften ihre Aufmerksamkeit zuzu wenden und jedesmal zu berichten, wenn diese Zeitschriften solche Artikel bringen. Daneben dürste es sich empfehlen, die deutschen Exportfirmen darauf hinzuwetsen, daß es in ihrem Interesse liegt, die Exportzeitschristen, denen sie Inserate zuwenden, daraufhin zu kontrollieren, ob sie zweckentsprechend redigiert werden und sich von dem Fehler, das Ausland durch unkluge Angriffe unnötig zu reizen, fernhalten. - Verein jüngerer Buchhändler -Novität- in Frank furt a/M. — -Es war am 28. März 1873, als sämtliche Frankfurter Buchhandlungsgehilfen infolge einer Einladung des Kollegen Neumann in der Restauration zur Rosenau Hierselbst behufs Gründung eines Buchhandlungsgehilfenvereins zusammen traten.- Diese, dem Archiv der -Novität- entnommene Urkunde bildet die Einleitung zur Geschichte des Vereins, der demnach im Jahre 1898 sein sünsundzwanzigstes Stiftungsfest feiern konnte. Eine zahlreiche Gemeinde füllte am Abend des 2. Juli den großen reich dekorierten Gartensaal des Restaurants -Forell-, um diesen Ehrentag des Vereins würdig zu begehen. Der Vorsitzende, Herr Donat, begrüßte die Versammlung, in der so manches frühere Mitglied aus nah und fern sich befand, mit herzlichen Worten. Hierauf kam die Festschrift zur Verteilung, die nebst einer Geschichte des Vereins und sonstigen Mitteilungen einen Anhang -Aus dem Liederschatz der Novität» und die Reclam'schen Lieder bücher enthielt, für deren Stiftung auch hier der Firma der Dank des Vereins ausgesprochen sei. Der wirkungsvolle Umschlag war von Herrn Walch, einem alten Freunde des Vereins, gezeichnet, der an diesem Abend noch durch Stiftung eines prächtigen Buches und durch einen Vortrag seine Anhänglichkeit an den Verein bewies. DaS erste Festlied, das gesungen wurde, hatte unser Ehrenmitglied Herrn Küstenmacher aus Berlin zum Verfasser, der selbst die weite Reise nicht gescheut hatte, an diesem Tag als Mitbegründer in der -Novität- zu weilen. Hierauf wurden die Teilnehmer von Herrn A. Detloff durch Ueberreichung der fein ausgestatteten Schrift: -Mentzel, Frankfurt a/M., ein Städtebild- freudig über rascht. Das Heft wird sicher jedem eine schöne Erinnerung bleiben I Zur Festrede erhielt dann Herr L. Rümpler das Wort, der nach einem Rückblick aus die reiche Geschichte des Vereins mit einem Hoch auf das fernere Blühen und Gedeihen der -Nooität- schloß. Alsbald richtete der Vorsitzende das Wort an den Redner selbst und übergab ihm in stilvoller Mappe das durch langjährige Verdienste wohlerworbene Diplom als Ehrenmitglied, zugleich in warmen Worten den Dank des Vereins ausdrückend. Es folgte nach bewegten Worten des Dankes von Herrn Rümpler die Ver lesung der überaus zahlreichen Telegramme und Schreiben, worauf Herr Donat das Präsidium an Herrn Gmelin übergab, der die Leitung des Festes sofort energisch in die Hand nahm. Schon wurde auch das Zeichen zum Beginn des Festspiels: -Die Gehilfin- gegeben, das von unserem Vereinsdichter und Ehrenmitglied Herrn Ziegert verfaßt war und von Fräulein Rommel und den Herren Ziegert (ein idealer Hausknecht!) Donat, Schmidt, Steib und Thomas flott und unter heiterem Beifall gespielt wurde. Hieran schloß sich ein Liedervortrag von Fräulein Dsrivaux, worauf nach einem Toast auf die Damen Herr Steib die Verteilung der Bouquets an sämtliche Damen vornahm. Den mitwirkcnden Damen wurden größere Gebinde von Herrn Gmelin überreicht. In Vertretung des Ortsvereins Frankfurter Buchhändler, dessen Vorsitzender Herr Voelcker, durch Abwesenheit von Frankfurt leider am Erscheinen verhindert war, sprach dann Herr Abendroth den Dank des genannten Vereins für die Einladung aus und be ehrte die »Novität» mit einer Gegeneinladung der Herren Prinzipale. Noch seien aus der Fülle von Reden und Vorträgen die des Herrn Berkenbusch, Vorsitzenden des Pcrkeo-Heidelberg, erwähnt, das heitere Klavierpotsourri des Herrn Rommel, der überaus komische Vortrag des Herrn Haas und die Gutenberg-Scene und Lied des Herrn Gmelin. Kaum mochten es die Gäste glauben, als das Erscheinen der bestellten Trambahn die dritte Morgenstunde anzeigte, nachdem auch der Tanz mit einer großen Polonaise durch den ganzen Garten eröffnet worden war, und überall sah man trostlose Mienen, daß man -schon- heimgehen sollte. Andern Morgens hatten sich inzwischen zum Frühschoppen noch drei Herren des Wiesbadener Vereins eingefunden, dessen Vorsitzen der, Herr Bonn, uns die Glückwünsche des Vereins aussprach. — Noch darf nicht unerwähnt bleiben, daß an beiden Tagen durch Verkauf von Ansichtskarten eine hübsche Summe für die verschie denen Hilfskassen erzielt wurde. Manch gutes Wort wurde noch gesprochen, als sich ein engerer Kreis von Kollegen im -Falstaff- zum Festmahl einfand; aber auch da war des Bleibens nicht allzulange; schon erwartete uns eine stattliche Anzahl von Festteilnehmern an der Bahn, die die Gesell schaft ins Wilhelmbad führte, wo in den idyllischen Gartensälen und auf der Waldwiese das Fest eine heitere Fortsetzung fand. Namentlich wurde hier der Tanz in seine vollen Rechte eingesetzt; auch photographische Aufnahmen wurden nicht vergessen. Spät am Abend schloß das Fest mit einem gemütlichen Beisammensein im Taunus-Restaurant in Frankfurt. — Die Novität hat mit dem Fest neue Freunde geworben und darf auch hoffen, den alten Freunden sich in angenehme Erinnerung gebracht zu haben. 0. S. Personalnachrichten. Gestorben: am 21. Juli der Buchhändler Herr Gottlob Ludwig Rohn in Leipzig; am 22. Juli, erst 26 Jahre alt, Herr Otto Pölich, Mit inhaber des großen und angesehenen Modewarenhauses Aug. Pölich in Leipzig, der durch seine Teilhaberschaft an der Firma -Verlag der Deutschen Modenzeitung Aug. Pölich- auch mit dem Buchhandel lebhafte Geschäftsbe ziehungen hatte; am 22. Juli in Dresden Herr Kommissionsrat Julius Reichardt, der Begründer und Besitzer der -Dresdner Nachrichten-. Sprechsaal Zur »Reform des Paketportos«. (Vgl. Börsenblatt Nr. 165, 168.) III. Zu dem im Börsenblatte Nr. 165 veröffentlichten Aufsatze über -Reform des Paketportos- möchte ich mir einige Bemerkungen erlauben. Der Verfasser schreibt: -Bei Einführung einer niedrigeren Ge wichtsgrenze würde durch die große Verringerung an Porlospesen das Provinzialsortiment billiger arbeiten und hätte auch die Kon kurrenz der Büchercentralen weniger zu fürchten, indem es nämlich seine Kundschaft in dringenden Fällen durch eine — ohne nennens werte Mehrkosten bedingte — schnellere Bedienung viel mehr von seiner Leistungsfähigkeit überzeugen könnte als bisher. Meiner Ansicht nach liegt hier eine vollständige Verkennung der thatsächlichen Verhältnisse vor. Bei einrr noch niedrigeren Gewichtsgrenze würde genau das Gegenteil von dem, was der Verfasser jenes Artikels erwartet, eintreten. Wie allgemein anerkannt wird, hat gerade der über ganz Deutschland gleichmäßig festgestellte billige Portosatz für 5 stg- Pakete dazu beigetragen, die Büchercentralen, überhaupt die Ver- sandgeschäfte groß zu ziehen, wenn nicht sogar in dem heutigen Umfange möglich zu machen. Sind doch in neuerer Zeit in der Provinz sogar Stimmen laut geworden, die sich für eine Er höhung des Paketportos ausgesprochen habenl — Auch was der Verfasser über die schnellere Bedienung, die bei einer niedrigeren Gewichtsgrenze möglich sein soll, schreibt, dürfte nicht zutreffen. Der Sortimenter in der Provinz wird stets in der Lage sein, einem ansässigen Kunden ein Werk in derselben Zeit, in welcher dieser es aus der Hauptstadt bezieht, liefern zu können. Die Gründe, die den regelmäßigen Bücherkäuser veranlassen, seinen Bedarf bei den Centralen zu decken, sind doch ganz anderer Art (Schleuderei u. s. w.). L.
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