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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.11.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-11-07
- Erscheinungsdatum
- 07.11.1901
- Sprache
- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil Altes und Neues über die Arbeiten der Merians von I. H. Eckardt. (Vgl. Börsenblatt Nr. 23g. 240. 255.) III. Die erwähnte Genealogische Herfllhrung ist gleichfalls mit einer Anzahl Bildnisse geschmückt, die zum Teil von Merian gezeichnet, gestochen von seinem Schwager Küsel und Philipp Kilian sind, andere Bildnisse rühren von Johann Ulrich Mayr her; das Bildnis des Einzuges der Neu vermählten scheint von Merian gezeichnet und gestochen zu sein. 1670 sandte der Markgraf Friedrich von Baden-Durlach. wie Merian anführt, den Premier-Minister Baron von Leiven- stern nach Frankfurt und ließ Merian die Raths- und Agenten stelle gnädigst antragen mit einer jährlichen Bestallung von 16V fl. und einem Fuder Wein, gleichzeitig ließ er ihm eine goldene Ehrenkette mit seinem Bildnis überreichen. Die Beziehungen zum badischen Fürstenhause zogen sich bis zu Merians Tode hin; auch der Prinz Hermann von Baden- Baden ernannte ihn 1678 zu seinem Agenten unter ähnlichen Bedingungen. Dieser Prinz <1628 —1661). auch ein Sohn des Markgrafen Wilhelm, stand im Dienste des Kaisers, der ihn als Diplomat und Kriegsheld sehr schätzte. Mit diesem Fürsten hat Matthaeus Merian d. I. im Brief wechsel gestanden; einige der Briefe sind erhalten und von Ed. Heyck in der »Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins«, N. F.. Bd. I. Hst. 3. abgedruckt. Sie sind deshalb inter essant und wertvoll, weil sie uns einen Blick thun lassen in die Entstehungsgeschichte der Bände des tboatrum und weil sie die beste Antwort liefern für die Frage der Zuverlässigkeit des Textes, wie der Pläne und Ansichten. Die erhaltenen Briefe stammen aus den Jahren 1683 bis 1687. Es geht aus diesen Schreiben nun ganz klar hervor, daß Merian die Pläne. Darstellungen der Schlachten, wie die Berichte dem Feldherrn selbst verdankt; es wird dieses schon früher der Fall gewesen sein, und wir dürfen auch nicht daran zweifeln, daß andere Fürsten, wie der Große Kurfürst z. B., der in engem Verhältnis zum jüngeren Merian stand. Mitarbeiter an dem großen Geschichtswerke waren. Etwas Außergewöhn liches wäre es nicht; lieferte doch auch Friedrich der Große persönlich Schilderungen über Gefechte und Schlachten seiner Kriege den Zeitungen. Unterm 3V. Oktober 1683 schreibt Merian u. a. an den Fürsten und bittet, ihm einen »accuraten abriß der ersten Battaille vor Wien, welche sonder zweiffel Ihrer Kayßerl. Mayst. wirdt allerunderthänigst überschickt sein wordten, ab- copyren zu laßen, undt neben einer exacten Beschreibung der selben gnädigst mir zu laßen übersendten, — ich will solche alsobalden in Kupffer bringen«. Am 3. November desselben Jahres sendet er ein weiteres Schreiben und bittet, ein Schreiben an den Grafen von Stahrem- berg mit einem Empfehlungsschreiben zu versehen, damit er »der Statt Wien mit der Dürkhischen Belägerung Abrisse, neben einer , autzführlichen Relation ,an Merian' überschicken wolle«. Unterm Februar 1685 findet sich ein Schreiben, das sich wiederum mit dem tkeutrum beschäftigt; Merian berichtet, daß «r nun .starkh in Beschreibung des tüten theils lldsutrl kluroxusl loboriren Iahe; weilen darinnen nun Ewer hochfürstlichen Durch!, auch rllhmlichst wirdt gedacht werden, also ersuche Ewer hochsürstl. Durch!, ganz unterthänigst. Sie geruehen gnädigst dero Secretario an zue befehlen, daß von Ao 1679 biß dato maß verrichtet ist worden, schrifftlich mir communikirt möge werden, damit selbiges In einem Schreiben vom September und Oktober 1685 erneuert er seine Bitten und ersucht um Abrisse »Der Be lägerung dieullousseU und verschiedener Bataglien. welche ich accurat ins Kupfer will stechen lasen». Im Oktober 1685 bedankt sich Merian für die erhaltenen Mitteilungen, bittet um weitere, damit sie dem XII. Bande des tbeatrum beigesügt werden können. Wegen der Agentenstelle muß Merian jedoch wiederholt Beschwerde führen; ihm ist sein Gehalt nicht ausbezahlt und kein Wein übersandt worden; fast in allen Schreiben kommt er hierauf zurück; ob er befriedigt worden ist. läßt sich aus dem Schreiben nicht ersehen. Markgraf Wilhelm von Baden, dessen Bildnis Merian 1672 malte, empfahl ihn auch an Kurfürst Karl Ludwig von der Pfalz. Dieser sparsame Fürst, ein wahrer Vater seines Landes, schätzte jedoch die Preise nicht, die Merian forderte; er schreibt in einem von Krieger in der -Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins». N.F.. Bd. VIII. Hft. 2, S. 382. veröffentlichten Schreiben an den Markgrafen, vermutlich aus dem Jahre 1672; -Der berühmbte Frankfurter Apelles hat mihr E. L. ahnge nehmen und geehrten Gruß neben dero lieben Handschreiben und wohl appropriirten rooomMsnäatioa seiner Person, wohl iiber- brachl; und halte ich wohl daß ihm die Mosel und Rheinwein nicht übel zuschlagen. Er vertiesfet sich bißweilcn zimblich in die Politik und Historie, aber nicht viel in die Moralitet. wan er einen! ein lüg Rth. vor ein Contresait zu mahlen absordert. Ich aestimire seine Kunst aber nicht den preis.» In engere Beziehung trat Matthaeus d. I. jedoch zu Friedrich Wilhelm, dem großen Kurfürsten von Brandenburg. Dieser kam mit seiner Familie und großem Gefolge nach Frankfurt a. M. und nahm sein Absteigequartier im Hause Merians in der großen Galgen<Gallus)gasse. Er bewirthets dort den Kurfürsten Johann Philipp von Mainz, wie Merian in weitschweifigster Weise im tbsutrum Luropueum XI. S. 54 berichtet. Bei der Abreise verlieh der große Kurfürst ihm die Ratsstelle mit einem jährlichen Einkommen von 400 Rthlr.. auch beschied ihn der Kurfürst für das nächste Jahr nach Berlin, um dort verschiedene Bildnisse für ihn anzufertigen. Merian blieb ein halbes Jahr dort und schien vom Kurfürsten sehr ausgezeichnet worden zu sein. Er schreibt wenigstens; -Bei meinem Abscheidt ließen Ihre Chursüstliche Durchlaucht mir dero Contrafait amaglirt^und init Diamanten reich besetzt. den dritten (Remigius) mit einer im Cleoischen.» Nach dem Tode des bisherigen Residenten. Michael Grosgras in Frankfurt, wurde Matthaeus Merian 1683 zum brandenburgischen Residenten für Frankfurt und den Rhein strom ernannt. Der Wortlaut dieser am 4. Dezember 1683 ergangenen Ernennung ist das letzte, was Merian in seiner Selbstbiographie mitteilt. Vorher (1677) war ihm auch vom Herzog Julius Franz von Sachsen-Lauenburg die Ratsstelle mit einer jährlichen Bestallung von 200 fl. verliehen worden. Als Rat »yd Resident hatte er das Interesse seiner Herren wahrzunshmen und erfüllte etwa die Pflichten eines Berufskonsuls, vielleicht auch eines diplomatischen Vertreters. Matthaeus Merian d. I. gehörte auch dem Elbischen Schwanenorden unter dem Namen Artisander an. Rist widmete ihm seine Lobrede der edlen Schilderkunst. Das Geschäft nahm unter seiner Leitung, trotzdem er in
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