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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.09.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-09-19
- Erscheinungsdatum
- 19.09.1904
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- Deutsch
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7836 Nichtamtlicher Teil. 218, 19. September 1904. Streitschriften drucken lassen, und für die geschichtliche Vergangen heit des Landes zeigte sich sogar ein regeres Interesse, dem^ wir geklingel zu erbauen- zwei Dichterinnen wurden sogar von der deutschen Gesellschaft zu Gottingen zu »Kaiserlichen ge krönten Poetinnen« erhoben und mit Lorbeerkränzen und Johann ÄichaelHe^ Martin^ Ehlcrs^732- 1810) haben in der wissenschaftlichen Welt sich in ihren späteren Lebensstellungen einen geachteten Namen erworben. »Durchlesen gegen ein billiges Äquivalent« ausbietend. In seinem Katalog erscheinen neben der schwülstigen und geschmacklosen Romanliteratur der vorhergehenden ^Zeri^de^ auch schon Sachen für Lektüre und literarisches Leben in weitere Kreise. Die Übernahme der Grafschaften durch den neuen Landes herrn brachte vorerst noch keine durchgreifenden Veränderungen; sichertere, geordnetere. Diese ganze Stimmung kam aber den ge sellschaftlichen Zuständen zugute, es wuchs die Empfänglichkeit und Teilnahme für die großen literarischen Fragen, die um diese Zeit die Gemüter der gebildeten Klassen in Deutschland bewegten. Zudem kam, daß an dem Hofe des neuen Landcsberrn die Musen eine Heimstätte gefunden hatten und auch nach Oldenburg Leute Norden und Georg Christian von Oeder, der Verfasser der Flora Danica. Zu ihnen gesellte sich Gerhard Anton von Halem, der für die Entwicklung des geistigen Lebens in Oldenburg wie in Norddeutschland sich die größten Verdienste erworben hat, der Arzt Anton Gramberg, der Subkantor Kruse u. A mehr. Sie gründeten 1779 die Oldenburgische literarische Gesellschaft und be wirkten auch die Errichtung einer ständigen Buchhandlung in Oldenburg, der Cramerschen Handlung, die indessen nach wenigen Jahren wieder einging. Die literarische Gesellschaft erweiterte allmählich ihren Kreis. Männer wie Graf Holmer, Friedrich Leopold von Stolberg, Ungern-Sternberg waren der Entfaltung des geistigen Lebens sehr dienlich. 1772 war eine Büchergesellschaft entstanden, 1778 zählte man schon vier derartige Gesellschaften, die zur Bildung des Geschmacks ungemein beitrugen. 1787 gründete v. Halem die Oldenburgischcn Blätter vermischten Inhalts, eine periodische Zeitschrift, die ein volles Jahrzehnt hindurch für die Bewegung der literarischen Interessen in Oldenburg den Mittelpunkt gegeben hat. Sie erschienen und wurden gedruckt zuerst in Oldenburg bei I. H. Thiele, später bei Gerhard Stalling, >2) Jansen, G., Aus vergangenen Tagen. Oldenburg 1877. S. 24 u. ff. Jansen S. 25 ff. welch letztere Firma 1790 gegründet war. Weniger auf hohe wissenschaftliche^ oder belletristische Ziele war^das Unter-ne^me^ gingen die Blätter ein. Im gleichen Jahre bildete sich in Bremen eine literarische Gesellschaft, die in engste Fühlung mit der Oldenburger Gesellschaft trat und regelmäßige Zusammen künfte mit ihr abhielt. Das geistige Leben in Bremen wurde dadurch sehr beeinflußt. Man teilte sich literarische Neuig keiten mit, lauschte die in beiden Vereinen gehaltenen Vorträge aus; v. Halem war hier wie dort die leitende Kraft. 1812 ist die Bremische Gesellschaft eingegangen. 1790 erhielt Oldenburg auch endlich eine öffentliche Bibliothek.^ Damals kaufte der Herzog die Monatsschrift »Irene«. Sie erschien zuerst bei Unger in Berlin, dann bei Waldeck in Münster, schließlich in der 1800 neu be gründeten Schulzeschen Buchhandlung in Oldenburg. Sie^erschien unter Unterstützung von v. Halem noch eine Zeitschrift »Geschichte und Politik« von 1800 -1804 heraus, und schließlich gründete v. Halem 1804 an Stelle der eingegangenen Blätter vermischten In schrift«. die bis 1807 bestand und während dieser Zeit für den literarischen Kreis wieder einen festeren und regelmäßigeren Vereinigungspunkt abgab. Die schweren Jahre von 1806 — 1813 brachten auch für Olden burg das Ende der literarischen Blütezeit; 1811 erfolgte die Be sitznahme durch Frankreich, und nach Wiederherstellung der alten Verhältnisse dauerte es Jahrzehnte, bis der Sinn für geistige Interessen wieder rege wurde, zumal v. Halem Oldenburg verlassen hatte. Wie schon angeführt, stammt das Stallingsche Geschäft aus dem Jahre 1790; die Schulzesche Buchhandlung stammt aus dem Jahre 1800, ihr Verlagskatalog weist klangvolle Namen auf, und dieser Stelle^ darf mcht unerwähnt bleiben das Wirken wenn man von der Gegenwart absieht, alle diese Firmen in Lübeck, Bremen und Oldenburg keine hervorragende Wirk samkeit entfaltet; sie sind fast durchweg auf ihren um grenzten Bezirk beschränkt geblieben. Anders bei Hamburg. Durch die Gunst der Umstände bedingt, vielfach auch durch die Tatkraft und den Unternehmungsgeist der Buchhändler geschaffen, hat Hamburg für die umliegenden Lande sich die Rolle des maß gebenden Faktors auf geistigem Gebiet für den Norden zu er ringen gemußt. Allmählich hat sich dieser Vorgang vollzogen, be günstigt durch mancherlei Umstände. Ich will und kann hier natürlich keine vollständige erschöpfende Darstellung der Buch druckerkunst und des Buchhandels in Hamburg und Schleswig- Holstein geben — dazu fehlt mir doch manches; aber einige Zeit epochen möchte ich doch nicht unterlassen näher zu beleuchten. Wie schon hervorgehoben, haben sich Buchdruck und Buch handel in Hamburg langsamer Bahn gebrochen als in andern norddeutschen Städten; erst im letzten Biertcl des sechzehnten Jahrhunderts hat sich das Verhältnis zu Hamburgs Gunsten ge ändert. Woher das kam, läßt sich schwer Nachweisen. Lübeck, größere Bedeutung als Hamburg, und dieses mag gerade in bezug auf den Buchdruck von Bedeutung gewesen sein. Von altersher hat man nun gern Stephan Arndes, den wir bei Lübeck behandelten, für Hamburg in Beschlag genommen und ihn früher als in Lübeck in Hamburg als Drucker tätig sein lassen. Auf der Hamburger Stadtbibliothek befindet sich das Werk eines unbekannten Druckers -Dit is de iegher«, das man Arndes zu schreiben möchte und für das man Hamburg als Druckort an nimmt, weil sich am Schluß ein Baum mit zwei Wappenschildern, dem holsteinischen Neffelblatt und den drei Türmen befindet. Ich meine aber, daß gerade dieses Doppelwappen gegen die Annahme eines Hamburger Druckers sprechen müßte. Jedenfalls ist die Hypothese, daß Arndes der erste Hamburger Drucker ist, nicht fest begründet. Die erste Hamburger Druckerei, die nachweisbar ist, ist die der Brüder Hans und Thomas Borchardes oder Borchard; in ihrem Ver lag erschienen 1491 die I.auäes deats Llaris vir^inis. Hans Borchard
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