7848 Künftig erscheinende Bücher. 218, IS September 1904. (Neues von «Adokf Pichker. ^ Am l, Oktober erscheint: Kdokf P ichkere Ge sammekke erke (vom Dichter für den Druck vorbereitete Ausgabe in 15 Künden Vorerst erscheint der Gesamtausgabe dritter Band unter dem Titel: Äue Tagebüchern 1849 bis 1899 Ern starker Kand von ca. 400 Aciten. Subskriptionspreis geh. Wk. 4.—, geb. Wk. 5.—. Einzelpreis geh. Wk. 5.—, geb. Wk. 6.—. Kczugeöedingungen in (Fechnung 25°/o, gegen bar 30"/». Zreieremplare 7/6. Je 2 lDrobeeremplare, satte auf beiliegendem fettet bestellt. mit 40°/». Was in Oesterreich die Reaktionszeit der fünfziger Jahre bedeutete und wie in den jüngsten Jahr zehnten der deutsch-nationale Gedanke sich durchringt, das ist der große historische .Hintergrund, auf dem sich diese Selbstbiographie Adolf Pichlers aufbaut. In Adolf Pichler, der als Naturforscher, Literarhistoriker und Kunstkenner eine seltene Wiffensfülle, als Dichter eine lebendige Gestaltungskraft besaß, vereinten sich alle Vor bedingungen, um diese Lalbvergangenheit wahrheitsgetreu und kräftig zu schildern. Ausgewachsen als patriotischer Tiroler in frischer Erinnerung an Andreas Loser, treukaiserlicher Waffengefährte Laspingers im Jahre 1848, gerittert wegen seiner Verdienste auf dem Schlachtfelde, wurde Adolf Pichler in den fünfziger Jahren wegen seiner freien Denkweise unter polizeiliche LIeberwachung gestellt, schrieb er 1870 flammende Verse für die deutsche Sache und war am Ende seines Lebens (1900) der geistige Führer der völkischen Studentenschaft in Innsbruck. Jeder Brief, jeder Denkspruch von diesem Mann ist ein geschichtliches Dokument. Durchaus tritt uns in diesem Buche eine originelle Persönlichkeit entgegen, ein starker Sohn der Berge mit feiner kosmopolitischer Bildung, ein Kenner seines Volkes wie des italienischen Lebens und der englischen Literatur, ein Kämpfer in der Politik der Gegenwart und ein Gelehrter in der Wissenschaft des Altertums, ein Temperament, das sich allmählich zur Weisheit abklärt. Wenige Memoirenwerke unserer Zeit können sich mit diesem an Gehalt und Frische messen. Ganz besonders aber Oesterreich dürfte schwerlich einen objektiveren Schildere» dieser Zeit gefunden haben. Kei dieser Gelegenheit seien aufe neue empfohlen: Adolf Pichlers Tiroler Beschichten und Wanderungen 5 Kände, geh. Mk. 13.—, geb. Wk. 20.—, die soeben zum Teil in neuer Auslage erschienen sind; sowie Lee Verfassers Dichterische Merke, 5 Künde geb. Wk. 12.—. Ich bitte zu verlangen. Lochachtungsvoll München, Mitte September 1904. Georg (NEer. (verlagehuchhandlung.