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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.11.1896
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1896-11-14
- Erscheinungsdatum
- 14.11.1896
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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7590 Nichtamtlicher Teil. 266, 14. November 1896. Nichtamtlicher Teil. Die Rabattierung von Einbänden und Einbanddecken. (Vgl. Nr. 263 d. Bl.: «Hamburg-Altonaer Buchh.-Verein-.) In dem im Börsenblatt Nr. 263 mitgeteilten Protokoll- Auszug des Hamburg-Altonaer Buchhändlervereins wird ge sagt, daß es sachlich gar nicht zu rechtfertigen wäre, wenn die Verleger, wie allgemein üblich, Einbände und Einband decken nur mit stark gekürztem Rabatt lieferten. Es thut uns sehr leid, daraus schließen zu müssen, daß den Hamburg-Altonaer Buchhändlern unsere Firma nicht be kannt ist, denn sonst würde diese Behauptung nicht in dieser Form ausgesprochen worden sein. Die Verkürzung des Rabatts ist keineswegs allgemein üblich, wie z B. die Praxis unserer Firma seit Jahrzehnten beweist. Wir legen großen Wert darauf, unfern Verlag nicht nur in soliden, sondern auch in geschmackvollen, dem Inhalte jedes einzelnen Buches ange paßten Einbänden zu mäßigen Preisen zu liefern, haben aber nie den Sortimentern den Einband oder die Einbanddecken geringer als mit 25°/g rabattiert. Wir können nicht umhin auszusprechen, daß es uns — trotzdem wir in Hamburg nicht bekannt zu sein scheinen, glauben wir uns einer ausgedehnten verlegerischen Thätigkeit rühmen zu dürfen und deshalb auch ein Urteil abgeben zu können — immer höchst merkwürdig, gewissermaßen als Zopf erschienen ist, wenn wir im Börsenblatt lasen: 8°. geh. n. —.80, geb. in Leinwand nn. 1 oder: 8°. geh. 4 Leinwand-Einband v.v. oder gar n.n.n. 90 -H. Was wird mit solchen ans Komische streifenden Angaben bezweckt? Jedermann weiß, daß der Sortimenter auf der artig (v.n. oder o.n.o.) berechnete Einbände einen Aufschlag macht; warum also dieser berechtigten Selbsthilfe nicht gleich die Spitze abbrechen und den Preis des gebundenen Exem plars etwas erhöhen? Die Katalogpreise haben doch den Zweck, den Preis anzugeben, zu welchem ein Buch durch das Sortiment bezogen werden kann. Das sollte jeder Verleger berücksichtigen. Dem Hamburg-Altonaer Buchhändlerverein empfehlen wir aber, sich an diejenigen Verleger zu wenden, welche dies bis jetzt nicht thun, dagegen nicht etwas als »allgemein üblich« hinzustellen, wenn es nicht der Fall ist. Leipzig. Veit L Comp. Die modernen Reproduktionsverfahren. Von C. Kampmann, Fachlehrer an der k. k. Lehr- und Versuchsanstalt für Photographie und Reproduktionsverfahren in Wien. (Vergl. Nr. 260 u 263 d. Bl.) III. Wir haben gesehen, daß das heutige Lichtdruckverfahren aus den Bestrebungen entstanden ist, mit Hilfe des Steines druckfühige Lichtbilder, sogenannte Photolithographieen, her zustellen. Während sich nun einerseits das Verfahren Poite- vins zu dem heutigen Lichtdrucke ausbildete, verwendete Paul Pretsch die schon öfter erwähnten Eigenschaften der Chromatgelatine in ganz eigentümlicher Weise und bildete seine Verfahren nach drei Richtungen hin aus, um Druck platten für den Tief- und Hochdruck sowohl, als auch für den Flachdruck (Steindruck) zu liefern. Das erste Verfahren bestand darin, daß Pretsch eine Auf lösung von Leim in Wasser mit salpetersaurem Silberoxyd (Silbernitrat), etwas Jodkalium und doppeltchromsaurem Kali vermengt auf eine reine Glas- oder versilberte Kupferplatte austrug und daselbst trocken werden ließ. Hierauf setzte er diese Schicht, mit der photographischen Matrize (die je nach Bedarf positiv oder negativ war)*), bedeckt dem Lichte aus, nahm sie nach genügender Belichtung (Exposition), in der Dunkelkammer aus dem Kopierrahmen und wusch sic mit kaltem Wasser oder auch mit einer Auflösung von Borax oder Soda, wodurch das Bild als Relief erschien, indem die unbelichteten Teile anschwollen und aufquollen. Dieses wurde nun, nach einigen Zwischenmanipulationen, durch Tannin ge härtet, mit Gyps, Guttapercha, Wachs rc. abgesormt und diese Form in das galvanische Bad gebracht, dessen Kupfer niederschlag dann die Druckplatte bildete. Das zweite Verfahren gleicht bezüglich der angewendeten Manipulationen ganz dem ersteren, nur wird dies so modi fiziert, daß das Bild, nicht wie bei diesem als Relief, sondern ausgehöhlt, wie auf einer gravierten Platte erscheint, die eben falls durch die Galvanoplastik abgeformt und in eine Druck platte verwandelt wird. Die dritte Art ist jene, die Druckerschwärze auf der präparierten und belichteten Platte anzuwenden, um einen Abdruck der Zeichnung auf Papier zu machen und diesen auf Stein oder Zinkplatten zu übertragen (umzudrucken), wovon dann in der gewohnten Weise gedruckt werden kann Mit diesen seinen im Jahre 1854 ausgeführten Arbeiten begründete Pretsch einerseits die Photogalvanograp hie oder Heliographie durch Abformung eines Chromatgelatine- Reliefs und anderseits die Photo lithographie. Die von Pretsch angewendelen Verfahrungsweisen waren ganz neuartige und hatten mit dem älteren Verfahren, das Fox Talbot schon 1852 angewandt hatte, nichts gemein, da dieser die Aetzung benutzte, während Pretsch das durch An- chwellung oder Auswaschung der Gelatine erhaltene, mehr oder weniger erhabene Bild entweder direkt oder durch Ab- sormung zur galvanoplastischen Wiedergabe benutzte, oder es, wie bei dem dritten Verfahren, mit Druckfarbe einschwärzte. Bei den ersteren Verfahren Prctschs werden die Schattierungen, Töne und Linien, ohne geätzt, geschnitten, geschabt rc. zu werden, lediglich durch die mehr oder weniger großen Ver tiefungen, die im photographischen Relief enthalten sind, und durch das Korn derselben erzielt. Wie bei dem, später von Poitevin und Anderen ausgebildeten Lichtdruckverfahren, so ist auch hier das Korn der Druckplatte die Seele des Ganzen, ohne welches das Verfahren kein brauchbares Bild giebt und wertlos wird. Die Zerklüftung der Chromatgelatineschicht nach Maßgabe der Belichtung ist somit das wesentlichste Moment bei der von Pretsch erfundenen Photogalvanographie, denn sie giebt dem Bilde die Modulation, indem sie den Ab stufungen der Töne folgt, in den tiefen Schatten kräftig, in den feinen Halbtönen schwächer und in den lichteren fast unmerllich wird. Anderseits bewirkt sie, daß in den vertieften Stellen der Kupferplatte eine entsprechende Rauhheit entsteht, die die Druckfarbe festhält und ohne welche die Farbe keinen Hält finden und von dem Kupferdrucker aus den flachen und glatten Vertiefungen herausgewischt werden würde. Eine Platte ohne diese Rauhheiten wäre somit nicht druckfähig. Betrachtet man den Abdruck, der von einer photogalvano graphischen Platte genommen wurde, unter der Lupe, so wird man bemerken, daß die Farbenpartikelchen desselben den wurmförmigen Charakier haben, wie die Abdrucke von Licht druckplatten und wie die Silberreduktionen auf einem Kollo dium-Negativ Bei dem Verfahren, wie es Pretsch ausgeübt hatte, wird diese Zerklüftung (oder das Korn) direkt der Ein wirkung des Jodsilbers zugeschrieben; aber jedenfalls bildet *) Exponiert man unter einem Negaüv, so bildet die Zeich nung ein Tiefbild, unter einem Positiv ein Hochbild.
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