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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.04.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-04-22
- Erscheinungsdatum
- 22.04.1901
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- Deutsch
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3210 Nichtamtlicher Teil. 92, 22. April 1901. 8. Neuwahlen des Vorstehers und von drei Vorstandsmitgliedern. Herr Hofrat 2r. O. v. Hase hat erklärt, wegen anderweitiger Pflichten sein Amt als Vorsteher niederzulegen. Nach tz 7 der Satzungen scheiden aus dem Vorstande aus die Herren Carl Andre, B. Scheithaucr, Fritz Schubcrth jr., die satzungsmäßig wieder wählbar sind. 8. Anregungen aus der Mitte der Versammlung. Am Tage der Hauptversammlung, Dienstag den 7. Mai, wird um 8 Uhr ein gemeinschaftliches Abendessen der Musikalienhändler im kleinen Saale des Deutschen Buchhändlerhauses stattfinden. Zur Erhaltung des Deutschtums an der Ostgrenze. — Der thätige Ostmarkenverein wendet zur Zeit ein neues Mittel an, um in den östlichen Grenzgebieten das Deutschtum zu stärken. Er versucht nämlich, deutsche Lehrlinge bei dortigen Meistern unter zubringen. Durch diesen Versuch will er einen Gedanken in die That umsetzen, der schon von Friedrich dem Großen vor 130 Jahren gefaßt worden war. Friedrich legte damals, um den neu erworbenen Netzedistrikt -rascher mit Deutschen zu rspsuxlisrsn-, den Beamten dringend ans Herz, daß Jungens von zwölf bis vier zehn Jahren dort untergebracht würden. Damals wußten die Be amten nicht, sie zu verwenden, denn es fehlte noch an Handwerkern, und so unterblieb damals die Ausführung dieses Gedankens, dessen Bedeutung die Bewohner des Ostens erst jetzt völlig zu würdigen wissen, wo gerade durch die Abwanderung der deutschen Jugend der stärkste Rückgang des Deutschtums herbei- geführt wird. Als der deutsche Ostmarken-Vcrein vor einiger Zeit durch seine Ortsgruppen Umfrage halten ließ nach Handwerkern, die deutsche Lehrlinge wünschten, da meldeten sich nicht weniger als 250 tüchtige deutsche Meister, aus manchen Städten deren zehn bis zwölf, und alle boten vorteilhafte Bedingungen. Um nun diese Arbeit gleich in vollem Umfange auszunehmcn, hat der Verein bei der Geschäftsstelle in Berlin eine besondere Abteilung für Waisen- und Lehrlingssachen eingerichtet, die ausschließlich diese Frage behandeln wird. Bestrebungen um Wiederherstellung der Universität Münster i/W. — Seit längerer Zeit sind Bestrebungen im Gange für Erweiterung der Akademie in Münster i. W. zu einer vollen Universität, die sie bis 1823 gewesen ist. In dieser Angelegen heit veröffentlicht jetzt die - Deutsche Juristenzeitung - eine Meinungsäußerung des Geheimen Justizrats Professor 2r. Fischer in Breslau. Darin heißt es: -Für eine so große und blühende Provinz wie Westfalen ist der Mangel einer eigenen Universität eigentlich eine Isvis notas masula. Westfalen zeichnet sich vor allen Dingen durch einen sehr großen Andrang zu den humanistischen Studien aus. Die Zahl der Gymnasialabiturienten ist größer als in Schlesien. Westfalen hat insbesondere nicht nur sehr zahlreiche, sondern infolge der eigentümlichen Begabung 'des westfälischen Stammes in dieser Hinsicht auch viele tüchtige Juristen geliefert. Ich erinnere nur an Pape. Die Provinz hat daher gerechten Anspruch auf eine juristische Bildungsstätte in ihrer Mitte und im Anschluß daran auf eine eigene Prüfungskommission, so daß es namentlich auch dem westfälischen Juristen ermöglicht sein würde, seine Studien in Nuhe in seiner Heimat und in der für Studierende sehr geeigneten Stadt Münster zum Abschluß zu bringen. Lebensfähig würde die neue Fakultät sicherlich sein. Dagegen ist bei dem Wandertrieb, der den Westfalen auszeichnet, nicht anzunehmen, daß sie den westfälischen Juristen ganz an die Scholle fesseln und andere Universitäten erheblich beeinträchtigen würde. Namentlich ist dieses für Bonn, bei der jetzigen Zer streuung der westfälischen Juristen auf fast alle Universitäten, nicht, wenigstens nicht in einem bemerkbaren Maße, zu befürchten. Auch vom allgemeinen, nicht spezifisch westfälischen Standpunkte aus kann eine mäßige Vermehrung der mittleren und kleineren juristischen Fakultäten nur empfohlen werden. Der gegen wärtige Rcchtsunterricht, bei dem neben den theoretischen Vor lesungen auf Uebungen der mannigfachsten Art in allen Rechts- disciplincn und persönlichen wissenschaftlichen Verkehr zwischen Lehrer und Studierenden entscheidendes Gewicht gelegt wird, kann in letzterer Hinsicht bei kleineren Fakultäten erfolgreicher betrieben werden als bei großen. Ich kann also den Be strebungen Westfalens und Münsters, die zudem die Staats kasse nicht nennenswert belasten würden, nur den besten Erfolg wünschen.- Vereinigung der Akademien der Wissenschaften. — Im -Institut äs Francs- zu Paris ist am 16. d. M. der Kongreß der interationalen Vereinigung der Akademien der Wissenschaften er öffnet worden. Aus dem Auslande waren 49 Abgeordnete er schienen. Der Präsident der Hoaäswis äss Loisnoss begrüßte im Namen der Regierung die Versammlung und sprach die Hoffnung aus, daß diese internationale Vereinigung schnell ein Mittel zur gegenseitigen Verständigung und zum Fortschritt werden möge. Die Sitzungen haben vertraulichen Charakter, die Beschlüsse aber sollen veröffentlicht werden. Die nächste Zusammenkunft der Vertreter der vereinigten Akademien soll im Jahre 1904 in London stattfinden. Vortrag. — Am 15. d. M. hielt Herr Verlagsbuchhändler Carl Staegmeyr im demokratischen Verein zu München einen Vortrag über die Verlagsrechts-Gesetzgebung. An der anschließenden Besprechung beteiligten sich die Herren Rechtsanwalt 2r. Henrich, Professor 2r. Quidde u. a. Die Bibel Peters des Großen. (Vergl. Nr. 85 d. Bl.) — In Bezug auf die in Nr. 85 dieses Blattes über die Bibel Peters des Großen gebrachten Mitteilungen (aus dem -Frank furter Bücherfreund- 1901, Nr. 2) interessiert bei der großen Seltenheit dieser Bibelausgabe Manche vielleicht die Nachricht, daß auch in der Göttinger Königlichen Universitätsbibliothek, die überhaupt Seltenheiten an russischen Büchern des achtzehnten Jahr hunderts in großer Zahl besitzt (meist seiner Zeit durch Herrn Baron von Asch geschenkt), sich ein vollständiges Exemplar der holländischen Uebersetzung mit leerer rechter Hälfte jeder Seite (Altes Testament: Amsterdam 1721; Neues Testament: Haag 1717) und außerdem das Neue Testament mit zugefügtem russischem Text befindet. Beide Exemplare sind sehr gut erhalten. Tycho de Brahes ülsobanioa. (Vgl. Nr. 58, 63, 66 d. Bl.) — Zu den mehrfachen an dieser Stelle gebrachten Mitteilungen über das Vorkommen von Tycho Brahes L.stronomias iustaurato-s msoüs-nioa in Bibliotheken wurde uns mitgeteilt, daß auch die Königliche und Universitäts-Bibliothek in Breslau beide Ausgaben dieses Werkes von 1598 und 1602 besitzt. Die erstere in Papp band mit Pergamentrücken und -Ecken ist recht gut erhalten; sie trägt im vorderen Deckel den handschriftlichen Vermerk: -las. Nonavius, oui lwo sxewplar Vzwlio äisavit, kuit Uatritius Vratis- lavisnsis . . . .- — (Ueber Monau, einen der berühmtesten Ge lehrten seiner Zeit, siehe Deutsche Biographie.) Allerhöchster Dank. — Dem Buchhändler Herrn Moritz Deubner, Inhaber der Firma I. Deubner in Riga und Moskau, ist von Ihrer Majestät der Kaiseriir Alexandra Feodorowna für die Darbringung des in seinem Verlage erscheinenden Damen kalenders und für das Werk -Malerische Ansichten auS Liv-, Est- und Kurland- der Allerhöchste Dank eröffnet worden. Gleichzeitig geruhte Ihre Majestät zu befehlen, daß als besonderes Zeichen kaiserlichen Dankes Herrn Moritz Deubner ein Ring, mit einem Granat und acht Brillanten verziert, ausgehändigt werde. Akademie der bildenden Künste in München. — An der Akademie der bildenden Künste in München studierten im Winterhalbjahre 1900/01 328 Maler, 70 Bildhauer und 9 Radierer. Personalnachrichten. Auguste Sabatier f. Am 12. d. M. starb in Paris der Professor der Dogmatik und Mitbegründer der protestantisch-theo logischen Fakultät der Sorbonne, Auguste Sabatier im Alter von 62 Jahren. Seine Hauptwerke sind: 2s tginoiAnags äs ässus- Obrist sur sa psrscmns; — Hssai sur Iss souross äs 1a. vis äs Issus; — ässus äs dla^arstb, ls ärarns äs sa, vis, Io, ^ranäsur äs sa psrsonng; — 2'apütrs Laut, ssguisss ä'uns Instoirs äs sa psnsss; — 6uiI1auws ls Vaoiturns; — Os lünüusnos äss ksmwss sur la littsraturo krav^aiss; — 2a notion bsbrni'gus äs I'ssprit; — Os 1'oriAiuo äu xsoüs äavs 1a tüsoloAis äs I'apötrs ?aul; — 2ss origsinss littsrairss st in eompositicm äs I'apooal/xss äs 8aint- Isan; — 2s 1a vis intims äss äsKwss; — 2'svauAiIs äs klsrrs st Iss svavAilss. si Wenzel von BroLik. — Der berühmte Maler Wenzel von BroLik ist am 15. d. M. in Paris gestorben. Von seinen Werken, die meist geschichtliche Stoffe behandeln und sich durch treffliche Farbenwirkung auszeichnen, seien hier genannt: Eva von Lobkovitz besucht ihren Vater im Gefängnis; — Hoch zeitszug Zavis' von Falkenstein mit Kunigunde, Witwe des böhmischen Königs Przemysl Ottokar II.; — Philippine Welser; — Abschied Ottokars 12 von seiner Familie; — Die heilige Jria, Exekution auf dem Weißen Berg; — Der Hochzeitstag der Przemyslidentochter Dagmar mit dem dänischen König Waldemar II. (1204); — Hussitenmädchen; — Gesandtschaft des böhmischen Königs Wladislaw Postbumus an den Hof des Königs Heinrich VII. (in der Berliner Nationalgalerie); — Pe trarca und Laura; — Ein Fest bei Rubens; — Christoph Colum- bus am Hofe Ferdinands und Jsabellas; — Der Balladensänger; Huß vor dem Konzil zu Konstanz; — Der Fenstersturz zu Prag am 23. Mai 1618; — Das Abendmahl in beiderlei Gestalt.
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