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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.08.1867
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1867-08-08
- Erscheinungsdatum
- 08.08.1867
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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1954 Nichtamtlicher Theil. 183, 8. August. Nichtamtlicher Thei l. Rechtfertigung. Es zeugt von Sorgfalt, daß Hr. Verlagsbuchhändler Hempel in Berlin die von uns zur Sprache gebrachten Beschwerden über die Ilnvollständigkeit einiger Lieferungen seiner wohlfeilen Classiker-Aus- gaben nicht unberücksichtigt gelassen hat. Gewissenlose Unternehmer, wie sie jetzt so häufig die unehrenhaften Marimen des ordinärsten Schachers auf den Buchhandel übertragen, pflegen den Anklagen der Presse ein härteres Fell entgegen zu setzen. Hr. Hempel hat in Folge unserer Notiz in Nr. 29 der „Deutschen Blätter" (Börsen blatt Nr. 175) eine Erklärung verfaßt, in welcher er de» Abnehmern feiner „Nalionalbibliothek" über die Gründe jener im Publicum niannichfach gerügten Auslassungen den bisher vermißten Auf schluß gibt. Diese Erklärung, welche erst mit einer der nächste» Lieferungen der Hempel'schen Klassiker zur Veröffentlichung kommt, liegt uns bereits im Manuscript vor und gibt zunächst an, daß es nur sittlichc Bedenken gewesen, welche unter den 168 Gedichten Bürger's den Wegfall der „Königin von Golconda" veranlaßt hätten, lieber diesen Punkt läßt sich freilich streiten. Da Hr. Hempel jedoch das Ver sprechen gibt, das betreffende Gedicht denen, welche danach Verlangen tragen, gratis nachzulicsern und in der Folge alle ähnlichen Conflicte in gleicher Weise zu lösen, so ist hiermit jeder weiteren Beschwerde über die genannte Auslassung der Boden entzogen. Was ferner den Ausfall von acht Nummern in Geliert's Fabeln ! und Erzählungen betrifft, so ersehen wir aus einer uns mitgetheilten Korrespondenz, daß sich das unbestrittene Verlagsrecht dieses Buches noch bis zum Jahre 1888 in den Händen der Hahn'schen Verlags buchhandlung befindet, die erst am Schluffe des vorigen Jahres eine (auch damals von uns angezeigte) elegante Ausgabe mit wesentlichen Verbesserungen des im Laufe der Zeit mannigfach corrumpirten Textes veranstaltet hat. Ein Abdruck ist Hrn. Hempel nur unter der Bedingung gestattet worden, daß er eben nicht sämmtlichc Fabeln gibt, sondern der Hahn'schen Ausgabe noch einige Zeit den Vorzug der Vollständigkeit läßt. Auch hier will er das Fehlende beim Er scheinen des zweiten Bändchens von Geller! nachlicfern. Wären diese Erklärungen und Versprechungen nicht erst jetzt, sondern sofort bei der Versendung der betreffende» Lieferungen offen dem Publicum mitgctheilt worden, so hätten eine Verstimmung und ein Mißtrauen, wie sie sich in verschiedenen an uns gerichteten Briefen kund gaben, nicht Platz greisen können. Ein Urlhcil über den literarischen Werth der Hempel'schen Aus gaben haben wir hiermit noch nicht abgeben wollen. Dieselben biete» in Bezug auf große Billigkeit und gute Ausstattung so unleugbare Vorzüge, daß wir nur wünschen können, auch die ideale Seite, auch Arrangement, Auswahl, Revision des Textes u. s. w. mögen mit der rein buchhändlerischen Leistung durchweg auf gleicher Höhe bleiben. Kritik und Publicum in dieser Hinsicht zu steter Wachsamkeit und Vorsicht zu mahnen, halten wir für unsere Pflicht. Haben die In haber der bisherigen Monopole mit den ihrem Belieben überlassenen Texten oft unverantwortlich gewirthschastet, so soll dieses Nebel durch die frei werdende Concurrenz nicht verschlimmert, sondern verbessert werden. Von Pedanterie kann in einer so wichtigen Sache nicht die Rede sein, das wird uns jeder irgend Gebildete ohne weitere Be weise zugebcn. Zum Schluffe noch die Bemerkung, daß wir bei Volksausgaben der sogenannten Klassiker einer aus inneren oder äußeren Gründen erfolgenden Abtrennung dieses oder jenes Werkes nicht etwa grund sätzlich entgegen sind. Nur die Entscheidung darüber, was aufzu- nehmen und was wegzulassen ist, darf unseres Erachtens nicht einer dilettantischen Willkür, sondern nur dem gewissenhaften Ermessen von Männern anheimgegeben sein, die mit bewährter Kenntniß der betreffenden Literatur auch einen tiefen Einblick in das Bildungsbe- dürfniß unseres Volkes verbinden. Legen solche namhafte Männer die Verantwortlichkeit für eine neue Darbietung der nationalen Geistesschätze auf ihre Schulter, so wäre damit für die Nation eine gewisse Bürgschaft gewonnen. (Deutsche Blätter.) MlScellcn. Das Zeitungswesen in Sachsen. — Nach der Zeitschrift des königl. sächs. statistischen Bureaus wurden zu Anfang dieses Jahres in Sachsen gedruckt und verlegt 291 Zeitschriften gegen 202 im Jahre185S. Die politischen und Localblätter (109) machen gegenwärtig 37,^, vor 12 Jahren gerade die Hälfte der Gesammt- zahl aus. Am stärksten haben sich die dem Handel und der Industrie gewidmeten Blätter (von 7 aus 33) vermehrt. In Leipzig allein erscheinen 127, in Dresden 46 Zeitschriften, in beiden Haupt städten zusammen 86,z, Procent der gesummten periodischen Presse des Landes. Die Localblätter sind häufiger im westlichen als im östlichen Theile desselben. Fünf Blätter erscheinen täglich, 19 sechs mal, 12 fünf- bis dreimal, 51 zweimal in der Woche, 204 wöchentlich oder noch seltener. Gestiegen ist seit 1855 die Zahl der sechsmal erscheinenden, die sich fast ganz derjenigen der Städte von mehr als 10,000 Einwohner anschließt, von 3,„ auf 6,5z, der wöchentlich zweimal erscheinenden von 14,zz auf 17,Procent. Siebenzig Lokalblätter sind Amtsblätter. Im Vergleich mit der Bevölkerung sind dieselben im Leipziger Reg.-Bezirk fast doppelt so zahlreich, als in der Lausitz, während die beiden andern Reg.-Bezirke mit einem Amtsblatt- auf durchschnittlich einige 30,000 Einw. ungefähr das für das Land im Ganzen gültige Verhältniß wiederspiegeln. lieber die Auflage der Zeitungen sind nur i» Bezug auf die „Leipziger Zeitung" und das „Dresdner Journal" Mittheilungen gemacht. Um die Mitte des vorigen Jahres wurde das lctzere (welches bis dahin eine Auflage von circa 3000 Exemplaren gehabt hatte) in 6000, die erftere in nahezu 6800 Ercmplarcn gedruckt. Zu Ende des Jahres war die Stärke ihrer Auflagen wieder auf einem Beharrungsstande von 4000, refp. 6400 Eremplaren angelangt. Die Gesammtauflage aller politiscben und Localblätter des Landes wird auf ungefähr 100,000 Eremplare veranschlagt. - Durch das k. Hauptzeitungsbureau zu Leipzig wurden während des vorigen Jahres sächsische Zeitungen in durchschnittlich etwa 75,000 Eremplaren vertrieben. Das zweite Quartal brachte infolge der politischen Spannung eine kleine Stei gerung, dagegen das dritte einen überwiegenden Ausfall von reichlich 5000 Eremplaren nichtpolitischer, namentlich Untcrhaltungsblätter. Sonst fielen auf diese durchschnittlich etwa 43,000, auf die politischen 32,000 Eremplare. Die Zahl der durch die Post vertriebenen sächsi schen Blätter fiel um die Mitte des Jahres von 257 (darunter 148 nichtpolitische) auf 246 (darunter 143 nichtpolitische). Zur Post kamen am Ende des Jahres 1866 von politischen Zeitungen aus Leipzig 6322, von Dresden 2403, Zeitschriften überhaupt von Leipzig 43,463, von Dresden 13,555 Eremplare, mithin von den beiden Hauptstädten allein fast 76 Proc. des gesammten Zeitungpost versandtes. Personaliiachrichtcn. Von den mit dem deutschen Buchhandel in Verbindung stehen den ausländischen Firmen haben die nachstehenden Preise von derPariserWeltausstcllung erhalten: GoldcneMedaille: L. Hachctte L Co. in Paris. A.Morel in Paris. Silberne Me-
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