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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.03.1900
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- 1900-03-20
- Erscheinungsdatum
- 20.03.1900
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- Deutsch
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65, 20. März 1900. Nichtamtlicher Tech 2215 ausgebaut wurde. Wir fügen hier gleich bei, daß außerdem 1891 eine zweite größere Niederlage an der Lutherstraße und 1893 ein neues stattliches Wohnhaus neben dem alten errichtet wurde, dessen Tiefgeschoß einem erweiterten Hand lager dient. Von den nach wie vor dem Verlage neu hinzutretenden Schriftstellern wollen wir für die folgenden Jahre nur noch einige der namhaftesten nennen, so für 1879 Paul Niemeger, besonders hervorragend durch seine »Ärztlichen Sprechstunden«, für 1882 den Civilingenieur Uhland, für 1884 den Baurat Mothes, denen andere bedeutende Techniker zur Seite stehen. Dann wieder reihen sich in der modernen Litteratur ge schätzte Romanschriftsteller und Schriftstellerinnen an. Die Namen sind zu zahlreich, als daß wir hier eine Auswahl treffen möchten. 1895 tritt der schon längst als Haupt- matador des jüngsten Deutschland bekannte Karl Bleibtreu zuerst auf, der dann mit vielen, meist wohl früher in anderem Verlage erschienenen Werken vertreten ist. 1896 erschien R. von Gottschalls »Moderne Streber« bei Costenoble. Die meisten Namen weist das Jahr 1899, und zwar als Mit arbeiter des von G. Bufchan herausgegebenen »Centralblatts für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte« auf. So hat die erfolgreiche Thätigkeit der Verlagshandlnng unausgesetzt bis zum heutigen Tage sich bewährt. Zur Geschichte des Personals der Firma ist noch zu bemerken, daß 1881 Herr Gustav Tauscher in den Verlag eintrat, der sich um die weitere Entwickelung des Geschäfts große Verdienste erwarb. Eine am Ende der Festschrift ab gedruckte, dem Jubilar gewidmete Ode spricht seine ver ehrungsvolle Gesinnung gegen diesen aus. Zwei Gruppenbilder stellen das Geschäftspersonal dar. Auf der ersten Tafel sehen wir sechs Herren, auf der zweiten eine Gruppe von 19 Per sonen vereinigt, in der auch das schöne Geschlecht und einige wetterfeste Markthelfer vertreten sind. Von Auszeichnungen, die dem Verlage zu teil wurden, sind zu nennen eine 1876 auf der Weltausstellung in Phila delphia erworbene bronzene Medaille, eine 1882 bei der Internationalen Elektrischen Ausstellung in München er haltene ehrenvolle Anerkennung, eine 1897 bei der Inter nationalen Ausstellung in Brüssel erhaltene ehrende An erkennung und 1898 eine auf der Zweiten Kraft- und Arbeits-Maschinen-Ausstellung in München für hervorragende technische Werke zuerkannte Medaille. Als das jüngste wichtige Ereignis ist schließlich die Er richtung einer eigenen Buchdruckerci anzuführen, die 1890 durch Hermann Costenoble Sohn in der Ziegenhainer Straße eröffnet wurde. Neben der Druckerei erhebt sich dessen ein fache Villa. Ein reicher Familiensegen ist darin eingekehrt und wird, wie schon erwähnt, in der Festschrift auf einem allerliebsten Bilde gezeigt. So kann also der Jubilar mit Stolz und Freude auf die Entwickelung seines Geschäfts und auf seine Nachkommen, in denen er immer fortleben möge, zurückblicken. — Noch mals sei uns zum heutigen Ehrentage seines Hauses der herzlichste Glückwunsch gestattet. Kleine Mitteilungen. Post-Zeitungsbezug. — Der kürzlich hier erwähnte Vor schlag einer Erleichterung des Postzeitungsbezuges soll als Ver such in Leipzig zur Ausführung kommen. Wie verlautet, erfolgt von Mitte März ab in Leipzig (mit Vororten) die Einhebung der Zeitungs-Abonnements-Gelder durch je einen der Revier briefträger. Bei der Entgegennahme des Geldes hat der Briefträger die ihm vom Bestellpostamt überwiesene, mit Quittung versehene Zeitungsrcchnung abzuliefcrn. Wünscht jemand von den in der Rechnung aufgesührten, bisher be zogenen Blättern eines nicht mehr zu halten oder ein anderes u bestellen, so wird der Briefträger seine Vermittelung eintreten assen. Soll eine größere Aenderung vorgenommen werden, so müßte sich der Bezieher an den Postschalter begeben, weil die Zeit des Briefträgers nicht ausreichen würde. Zur Fernhaltung größeren Aufenthalts empfiehlt es sich, daß der Geldbetrag der Zeitungsrechnung zur Aushändigung an den Erheber bereit gelegt wird. Auf die Beträge für die im Wege der Abholung an die Bezieher gelangenden Zeitungen erstreckt sich das Einziehungs verfahren zunächst nicht. Weltpostverein. — Der große Umfang des Weltpostvereins läßt sich aus der Zusammenstellung derjenigen Länder entnehmen, die ihm zur Zeit noch nicht angehören. Diese sind: Abessinien, Afghanistan, Arabien, australische Inselgruppen (Banks-, Csoh-, Gilbert-, Salomon-, Freundschaftsinseln, und neue Hebriden), Belutschistan, Britisch-Centralafrika, Betschuanalaud, Rhodesia, Matabeleland, Nigerküste, China, Ladakh (Tibet) und Marokko. Protestbewegung gegen die HZ 184, 184a und 184b der -lsx Heinze-. — Der Verein Dresdner Buchhändler hat an den Deutschen Reichstag einen Protest in Sachen der -lsx Heinze- ergehen lassen. — Das Berliner Komitee zur Bekämpfung der Litteratur- und Kunstparagraphen der -lsx Heinze» erklärte unterm 16. d. M. folgendes: -Gegenüber der heute erfolgten Annahme der litteratur- und kunstfeindlichen Paragraphen der sogenannten lsx Heinze hat das Komitee unter Hermann Sudermanns Vorsitz sich einstimmig dafür entschieden, den Widerstand gegen die geplanten Beschränkungen mit allen gesetzlichen Mitteln fortzuführen. Diese Bestimmungen sind zwar mehrfach im Vergleich mit den Beschlüssen zweiter Lesung abgeschwächt worden, auf der einen Seite ist aber infolge der ver schiedenen und sich vielfach widersprechenden Auslegungen, die die Beschlüsse bereits in der Verhandlung erhalten haben, eine ge steigerte Verwirrung zu Tage getreten, die der Interpretation der Gerichte den ausgedehntesten Spielraum giebt und Lit teratur, Kunst, Theater und die mit ihnen im Zusammenhänge stehenden Gewerbe der Rechtssicherheit entzieht. Die Litteratur- und Kunstparagraphen der lsx Heinze müßten daher fortwährend als eine schwere Schädigung freier Kunstentwickelung bekämpft werden. Das Komitee hat sich der Erwartung hingegeben, daß die von den Bestimmungen der Kunstparagraphen in Mitleiden schaft gezogenen Berufskreise, Genossenschaften und Korporationen mit ihren Einzelregierungen in Verhandlung treten, damit diese dem Gesetzvorschlag in der vorliegenden Fassung die Zustimmung versagen. Das Komitee wird demnächst Veranlassung nehmen, mit weiteren Kundgebungen vor die Oefsentlichkeit zu treten.- — Aus Stuttgart schreibt man der Wiener Neuen Freien Presse: Der Intendant unseres Hoftheaters, Baron Putlitz, ist in der hier abgehaltenen Protestversammlung gegen die lsx Heinze in bemerkenswerter Weise hervorgetreten. In schärfster Weife sprach er sich über polizeiliche Censur und polizei liche Eingriffe auf littcrarischem und künstlerischem Gebiete aus. Er sagte unter anderem: Cs erleichtere sein Gewissen, sich öffentlich gegen die lsx Heinze zu erklären. Der gesunde Sinn des Volkes schütze sich zur Genüge selbst; nur das wirklich wertvolle Kunst werk behaupte sich auf die Dauer. Der geringe etwaige Erfolg gesetzlicher Mittel zum Schutze der Sitte und Ordnung werde tausendfach ausgewogen durch die Schädigung des feinen künst lerischen Schaffens. Unter stürmischem Beifalle schloß Baron Putlitz mit den Worten: -Lassen wir Kunst und Wissenschaft sich frei entwickeln, das ist besser als die Pädagogik des Polizeibüttels!. Urheberrechtsschutz zwischen Deutschland und Oester reich. — Das österreichische Herrenhaus genehmigte am 16. d. M. das Uebereinkommcn Oesterreich-Ungarns mit dem Deutschen Reiche vom 30. Dezember 1800, betreffend den Schutz der Utterarischen und künstlerischen Urheberrechte. Zur Gutenbergfeier in Mainz im Juni d. I. — Ueber die Vorbereitungen zu dem großen historischen Festzug zu Ehren Gutcnbergs am Montag den 2i». Juni d. I. schreiben die Mainzer Neuesten Nachrichten recht verheißungsvoll das Folgende: -Der historische Festzug zur Gutenbergfeier ist nunmehr als gesichert zu betrachten. Es sind bereits so zahlreiche Anmeldungen eingelaufcn, daß nicht nur die programmäßigen Gruppen und Einzelfiguren größtenteils besetzt sind, sondern das Zugprogramm durch Einschiebung weiterer Gruppen und Ausdehnung der vorhan denen noch um ein Erkleckliches erweitert werden muß. Die Gruppe der Rcformationszeit wird nun auch eine alle Teile befriedigende Gestaltung erfahren. An der Hand des Programms wollen wir erläutern, wie weit die einzelnen Gruppen bereits Vertretung ge funden haben. Typographia und Schüler Gutenbergs durch die Mainzer Buchdrucker. Gruppe Kurfürst Diether von Isenburg durch Herrn Gustav Reitz und zahlreiche Mainzer junge Herren und Damen. Die Gruppe Kurfürst Adolf von Nassau 296*
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