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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.07.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-07-25
- Erscheinungsdatum
- 25.07.1902
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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5944 Nichtamtlicher Teil. 170, 25. Juli 1902. sie auf den Büchern zum Druckort -^uMoräam-, oder sonst eine holländische Stadt fälschlich angeben, damit der Jnnhalt dem hol ländischen Druck gleich möge bezahlet werden. 7. Wenn sie zum Titul und auswendigen Lagebogen sauber und weißer, zu dem übrigen aber grobes und schwarzes Papier nehmen, mithin die Bücher nur den übertünchten Gräbern gleich machen. 8. Wenn sie, da die Buchdrucker die Verbesserungen nicht mit übernommen, keine tüchtige und fleißige Corrccktores bestellen, und dadurch oft so wohl dem Verfasser, als auch dein Buch selbst einen nicht geringen Schandflecken anhängen. 9. Wenn sie ihren schlechten durch desto mehr angelocket werden. 10. Wenn sie denen schon gedruckten Büchern, so nicht wohl abgehen, Zusätze geben, solche aber nicht besonders drucken, sondern jenen unabhängig beiheften lassen, damit jene mit verkaufen helfen. 11. Wenn sie bei wieder holter Auflage die Bücher, vor vermehrter, und verbesserter aus geben, in der That aber weiter nichts, als das (Zweite Ausgabe, in vielen vermehrt und verbessert) und s. f. auf dem Titul steht, vermehrt, auch was die Genauigkeit anbetrifft, oftmal noch schlim mer als die erstere gerathen ist. 12. Wenn sie den Titul eines Buches von schon herausgebenen und wohl abgehenden Schriften abborgen, und den ihrigen auch vorsetzen, damit sie mit jenen in gleicher Maaß wohl abgehen mögen. 13. Wenn sie ihre Verlags bücher durch die Herren Recensenten in ihren Monatsschriften mit viel Lobsprüchen, ohne Verdiensten, oder aber mit widrigen, ihnen aber doch vortheilhaften Urtheilen, ohne Verschulden recensiren lassen, damit sich die Liebhaber dazu desto eher, und begieriger dazu einfinden mögen. 14. Wenn sie durch andere veranstalten, und geschehen lassen, dass ihre Verlagsbücher öffentlich widerleget, oder wohl gar confiscieret und auf das schärfeste verbotten werden, damit solche hernach desto fleißiger gesuchet, und desto theuerer ab- gekaufet werden. 15. Wenn sie Schriften unter den Namen vornehmer und gelehrter Leute, so längst verstorben, drucken lassen, und dabei den wahren Verfasser ohne Noth verbergen, nur damit jene in Druck wegen des etwa berühmten Verfassers mit größeren Gut heißen angenommen werden. 16. Wenn sie im Alphabet etliche Signaturen mit Fleiß überspringen, und außen die Seiten aber und den Jnnhalt richtig fortgehen lassen, damit sie bei Verstechung ihrer Bücher mit andern Buchhändlern, die auf Messen die Bücher genau zu durchsuchen nicht die Zeit haben, desto mehrere Alpha bete oder Bogen geliefert zu haben, scheinen mögen. — Mittel, dagegen. 1. Dass Diejenigen welche den Buchhandel erlernen wollen, sich in Schulen länger aufhalten, und nebst dem Grund des Christcnthums auch in der Schreibart einige Fortgänge machen, damit sie künftig von der Güte eines Buches, so ihnen zum Ver lage dargeboten wird, selbst einigermaßen urtheilen mögen, und nicht erst nach erlittenen Schaden klug gemacht werden. 2. Dass sie bei Antrag eines Buches zum Verlag verständige gelehrte Männer darüber zu Rathe ziehen, und nicht alles, was ihnen vorkommt, annehmen, als wodurch hernach oft geschieht, dass sie durch angenommenen Verlag eines Buches manches Kapital der gestalt verlegen, dass sie es Zeit ihres Lebens nicht wieder finden können. 3. Dass eine hohe Obrigkeit eine besondere Buchhändler- Ordnung drucken, und darinnen obige Betrügereien mit androhen der harter Bestraffung und Confiscation alles unbilligen Nach druckes möglichst vorgebogen, nicht zweien oder mehrere eine Frei heit über einerlei Buch ertheilet werde. Bergmann. Preiskrönung. — Für den am 27. August v. I. aus geschriebenen Wettbewerb der -Münchner Neuesten Nachrichten, für einen -Münchner Roman- sind im ganzen 14 Arbeiten ein geliefert worden. Nach dem einstimmigen Urteil des aus den Herren Professor vr. M. Haushofer, Freiherr H. v. Gumppenberg, Freiherr F. v. Ostini, A. I. Mordtmann und vr. G. Keyßner bestehenden Preisgerichts wurden acht Romane als den Anforde rungen des Preisausschreibens nicht entsprechend bezeichnet. Das Preisgericht beschloß ferner die Teilung des ersten Preises und die Zusammenlegung des zweiten und dritten Preises zur gleichen Verteilung an zwei der Preisträger. Demnach erhalten Preis I zu gleichen Teilen (jo 3750 -//) die Romane: -Töchter der Zeit. (Kennwort: -Meine Welt«), -Leben. (Kennwort: -Thor sollt ihr sagen, aber nicht Sünder.), Preis II und III zu gleichen Teilen (je 2250 ^) die Romane: -Mein Ich- (Kennwort: -Schön wär's), -Vorwärts streben!. (Kennwort: -Schaffe und hoffe-). Die Er öffnung der Couverts ergab als Verfasser: -Töchter der Zeit«: Leonie Meyerhof-Hildeck in Frankfurt a. M., -Leben-: C. Camill in München, -Mein Ich.: Robert Kohlrausch in München, -Vorwärts streben!-: Mirza Schivert in München. Zwei weitere Romane beschloß das Preisgericht der Redaktion der -Münchner Neuesten Nachrichten, zum Ankauf zu empfehlen. Anerkennung. — Wie wir vor kurzem an dieser Stelle mitteilen konnten, haben Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin den Lehrer Herrn Max Eschner im Kieler Hafen an Bord der -Hohenzollern. zu empfangen geruht, um dessen im Verlage von F.E. Wachsmuth in Leipzig erschienene -Deutsche Kolonial bilder. sich vorlegen zu lassen. Ihre Majestäten sprachen, wie bemerkt, Herrn Eschner ihre Anerkennung über das Werk aus. Am 18. d. M. wurden nun Herr Eschner und der Mitinhaber der Verlagsanstalt F. E. Wachsmuth, Herr Karl Max Müller, nach sprach sich in lobenden Worten darüber aus. Auch im königlichen Kultusministerium wurden die Herren empfangen, wo ihre Bilder von den Herren Geheimrat vr. Grüllich und Geheimen Schulrat vr. Kühn in Augenschein genommen wurden. Beide Herren äußerten sich sehr annerkennend über den Unterrichlswert dieser Anschauungstafeln. Vorlesungsverzeichnis. — Das lateinische und das deutsche Verzeichnis der Vorlesungen an der k. Friedrich Wilhelms- Universität zu Berlin für das am 16. Oktober d. I. beginnende Winterhalbjahr 1902/03 ist erschienen und bei dem Oberpedell Herrn Tschorsch im Universitätsgebäude, erstcres für 25 H, letzteres für 20 «Z zu haben. Deutscher Mechaniker-Tag. — Der diesjährige deutsche Mechaniker-Tag wird am 15., 16. und 17. August in Halle a/S. stattfinden. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. VorlaAsboriolit, Lomwor 1902, von Ua-imuncl Osrliarä in UsipLiF. 8°^40 8^' E äm lu^Iisu (In Nr. 162 d. Bl. war hier statt 8. (Seiten) versehentlich lich nichts. Personalnachrichten. Gestorben: . am 19. Juli in 'einem fünfundsiebzigsten Lebensjahre Herr Charles Kegan Paul in London, Mitinhaber der dortigen Verlagsbuchhandlung Kegan Paul, Trench, Trübner L Co., Limited. Er war in jüngeren Jahren Geistlicher der englischen Hoch kirche, wurde später Agnostiker und Positivist und starb als ein gläubiger römischer Katholik. Er war am 8. März 1828 geboren und empfing seine wissenschaftliche Ausbildung in Eton und am Exeter College in Oxford, wo er 1849 die Doktorwürde erlangte. 1851 wirkte er in Great Tew, 1852 in Bloxham als Hilfsgeistlicher. Von 1853 bis 1862 war er Lehrer in Eton und in den nächsten zwölf Jahren Pfarrer in Sturminster. Darauf begann er seine Thätigkeit als Verlagsbuchhändler. Vor einigen Jahren zog er sich von der per sönlichen Teilnahme am Geschäft zurück. Der Verstorbene ver einigte in seiner Person die Thätigkeit als Verleger und als Schriftsteller. Als Uebersetzer gab er heraus: -I'aust., 1bou§tti3 ok ölviso ?vsco.1, Ullä »La kouds-. Weitere Schriften von ihm Gestorben. — Am 21. d. M. ist auf seiner Besitzung Gam-- burg in Baden der ordentliche Professor an der Berliner Uni versität Herr Geheimer Medizinalrat vr. Karl Gerhardt ge storben. Er war am 5. Mai 1833 in Speyer geboren, empfing seine wissenschaftliche und praktische Ausbildung in Würzburg und Tübingen und war von 1860 bis zu seinem Tode als Arzt und Universitätslehrer in Jena, Würzburg und Berlin thätig. Er war auf den Gebieten seiner Wissenschaft, in denen er belehrend und rettend eingriff und eine weitumfaffende erfolgreiche Thätig keit übte, mit Recht als Autorität geachtet. Von seinen wissen schaftlichen Werken seien erwähnt: -Der Kehlkopfscroup. (Tübingen 1859) — -Der Stand des Diaphragmas, (ebenda 1860) — -Lehr buch der Auskultation und Perkussion- (6. Auflage ebenda 1900) — -Lehrbuch der Kinderkrankheiten- (5. Auflage, bearbeitet von Seifert, 2 Bände, ebenda 1897—1899) — Kehlkopfgeschwülste und Bewegungsstörungen der Stimmbänder. (Wien 1896). — Mit anderen gab Professor Gerhardt außerdem ein -Handbuch der Kinderkrankheiten. (6 Bände, 2 Nachträge, Tübingen 1877—1896)
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