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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.04.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-04-17
- Erscheinungsdatum
- 17.04.1906
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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3870 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 37, 17. April 1906 Die neuen Räume geben Zeugnis von dem vornehmen künst lerischen Geist, der bei Erbauung des Hauses vorwaltete. Im Erdgeschoß befinden sich die Räume, die dem unmittelbaren Ver kehr mit dem Publikum dienen. Die eigentlichen Ausstellungs räume liegen im ersten Stock. Eine geschmackvolle Treppe, von Felix Jlschner ausgefiihrt, bringt den Besucher in den Vorsaal, in dem Reproduktionen sowie Kupferstiche aufbewahrt werden. Ein reizender kleiner, abgegrenzter erhöhter Raum enthält zur sofortigen Einsichtnahme die neuesten Zeitschriften und Bücher aus dem Gebiete der Kunst, insbesondre natürlich Werke aus dem Bereiche der Malerei. Einen Architekten scherz hat sich der Erbauer geleistet, indem er das aus gezeichnet getroffene Gesicht des Herrn Tausch in der Ecke dieses Beischlages angebracht hat. — Nachdem man die beiden Vorräume durchschritten hat, in deren einem ein entzückender Zimmer-Springbrunnen in wechselnder Farben beleuchtung aufgestellt ist, gelangt man in den großen Oberlicht saal, der in Anordnung und Bauart allen Anforderungen in bezug auf günstige Beleuchtung entspricht. Auch die übrigen technischen Einrichtungen sind mustergültig. Sämtliche Arbeiten sind von Halleschen Firmen ausgeführt. Die Baumeister Lehmann und Wolfs haben das Gebäude errichtet, die Betonkonstruktion ist vom Baumeister Lingesleben. Die Warmwasseranlagen stammen von Dicker L Werneburg, die elektrischen Anlagen von Reinhard Lindner. Auch wir rufen den Herren Tausch und Thamm, den jetzigen Inhabern der Firma Tausch L Grosse, ein fröhliches -Glück auf« zu. ' Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler. LunstAssoüioüts (eum 1'sil aus äsr Libllotöslr äss Lunstbistoriüsrs null llnivsrsitätsprotessors Or. Llois Riszl, IVien). — Lntigu.- Latalox von Larl IV. Hisrsomann in 8". 94 8. 996 dlrn. ^Vorks aus versoüisäsnsn tVisssnsAsdioten. — Lntigu.-Lataiog klo. 210 von IVilü. ckaoobsoün L 6o. in Lroslau. 8". 62 8. Personalnachrichten. * Gestorben: am 12. April in Ham,bürg der Buchhändler Herr Wilhelm Peuser, Besitzer der dortigen, seinen Namen tragenden geachteten Sortiments-Buchhandlung. Der Verstorbene hatte am 1. Oktober 1872 Hermann Grünings Buch- und Kunst handlung in Hamburg käuflich erworben und dieses Ge schäft unter seinem Namen in treuer Arbeit zu hoher Blüte gebracht, in den letzten Jahren darin unterstützt von seinem Schwiegersohn Herrn Theodor Scriba; — am 4. April in Wien der Buchhändler Herr Josef Halber im achtundsünfzigsten Lebensjahre, der durch drei Dezennien ein treuer und geschätzter Mitarbeiter im Hause Mayer L Comp, in Wien war; — am 11. April der fleißige Herausgeber von Kürschners Bücher schatz Wilhelm Lilienthal, der unter dem Schriststeller- namen Wilhelm Thal bekannt und geachtet war. Er ist nur 39 Jahre alt geworden. Auf dem Wege nach Meran, wo er Genesung von einem schweren Influenza-Anfall zu finden hoffte, ist er einem Herzschlag erlegen. Dem Ver leger von Kürschners Bücherschatz, Herrn Hermann Hillger in Berlin, hat er länger als 10 Jahre treu zur Seite ge standen und war ihm besonders seit dem unerwarteten Hinscheiden Joseph Kürschners eine wertvolle Hülfe. Er war ein ungewöhnlich arbeitsamer Schriftsteller, namentlich auch als Übersetzer geschätzt. Das gegenwärtige Repertoire stück vieler Bühnen »Der Prinzgemahl- ist von ihm ins Deutsche übertragen worden. (Sprechfaul.) Frei-Exemplare von Schulbüchern an Lehrer. Mahnung zur Vorsicht. Von einem Schulbücher-Verleger empfing die Redaktion d. Bl. die nachfolgende Einsendung: Einem Verleger von Schulbüchern, der nicht jedem Ersuchen um Überlassung von Handexemplaren an Lehrer gedankenlos entspricht, sondern sich die Besteller ansieht und unter Umständen bei dem Leiter der Anstalt anfragt, ob der Ansucher auch wirklich an der Hand des gewünschten Buches den Klassenunterricht erteilt, ging neuerdings das weiter unten abgedruckte, beherzigenswerte Schreiben zu. Wenn auch diese Zuschrift manchen Verlegern von Schulbüchern nichts Neues sagt, so liefert doch sie wieder einmal auch den Verlegern, die bisher ohne nähere Prüfung ihre Schulbücher an jeden geschenkweise zu versenden pflegten, der sich auf einer Postkarte als Lehrer bezeichnet, den Beweis, wie notwendig es ist, mit diesem Brauch zu brechen. Daß es unter den Schulbücher-Verlegern jemals zu einer Einigung kommen wird darüber, wie das ganz regellose Ver fahren bei der Abgabe von Schulbücher-Freiexemplaren in ge ordnete Bahnen gelenkt und den allseitig als fast unerträglich empfundenen Ansprüchen auf Lieferung von Geschenkexemplaren an Lehrer und Schulen entgegengetreten werden kann, ist ja unter den heutigen Verhältnissen mit Recht zu bezweifeln. Aber die schlimmsten Auswüchse ließen sich bei einigem guten Willen doch zurückdämmen dadurch, daß jedes Gesuch um kostenlose Abgabe von Exemplaren erst einer gründlichen Prüfung unterzogen wird. Man wende nicht ein, das Verfahren sei zu umständlich, — hier für läßt sich immer noch die erforderliche Zeit finden, selbst in den kommenden Tagen, auf die sich, wie gewöhnlich, das Schul büchergeschäft zu konzentrieren pflegt. Das erwähnte Schreiben eines mitteldeutschen Schulleiters lautet unter Weglassung von Namen: -Ihre Zuschrift setzt mich in einiges Erstaunen. Sie offen bart mir ^einmal wieder, welch ein Mißbrauch mit den Frei exemplaren getrieben wird. Keine Firma sollte auf solche Ma növer eingehen und die Exemplare nur den Direktoren zur Ver fügung stellen, damit diefe sie demjenigen Lehrer aushändigen, der sie wirklich nötig hat. In unserm Fall liegt die Sache so: -1. Herr .... ist seit Neujahr zur Probe hier; ob er das Zeug hat, etwas Ordentliches zu leisten, will ich feststellen. -2 Am 8. April ist feine Probezeit vorbei. Die Probe fiel zu seinen Ungunsten aus. -3. Er sollte nicht für Latein und Griechisch, sondern für Französisch und Englisch angestellt werden. Griechischen Unter richt hat er nicht gegeben und sollte ihn auch nicht geben. -4. Wir führen wohl die bei Ihnen erschienene Grammatik von . . . ., aber nur in den Klassen . . . .; in Klasse . . wird .... geführt. -5. Im Durchschnitt brauchen wir jährlich 2—3 Exemplare, mehr nicht. Die gutgehaltenen nehmen wir zudem beim Abgang der Schüler zurück. Den Lehrern aber liefern wir die für sie nötigen Bücher, wenn sie dieselben nicht besitzen. Die Gymnasial abteilungen der beiden obern Klassen sind meist schwach besetzt. -6. Unsere Bücher beziehen wir durch .... »Wie unangenehm für mich, wenn derlei Ansinnen an die Verlagsfirma gestellt werden! .... Blinde Disponenden! Ein größeres Sortiment verlangte von mir Mitte Februar d. I. eine Anzahl Artikel meines Verlages im Gesamtbeträge von 98 5 ^ netto »direkt per Post bar, falls mit 50A und ff, Porto berechnung». Diese Bestellung war mir verdächtig, d. h. ich ver mutete, daß es sich ausnahmslos um solche Artikel handelte, die von den ä Conditions-Lieferungen und Disponenden des Vorjahres abgesetzt waren und nun auf billigstem Wege zum Zwecke der Rücksendung ergänzt werden sollten. Ich ließ daher die Bestellung ganz unberücksichtigt, klebte aber den Verlangzettel auf das Konto. Nun erhielt ich die O.-M.-Remittenden der betreffenden Firma, und — siehe da: Sämtliche im Februar verlangten Bücher hätten augenschenlich remittiert werden sollen. Die betreffenden Exem plarzahlen waren aber in der Remittenden-Kolumne ausradiert und in die Disponenden-Kolumne übertragen. Ich kann also eststellen, daß mir die betreffende Firma, an deren Zahlungs- ähigkeit ich nicht zweifle, für 98 5 H netto blind disponiert hat. Ich enthalte mich zunächst jeder Meinungsäußerung über dieses Verfahren, möchte aber eine Aussprache der Herren Kollegen an dieser Stelle befürworten, da ähnliche, wenn auch nicht immer o eklatante Fälle in der Praxis sehr oft Vorkommen. Dresden, 12. April 1906. Carl Re iß ne r.
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