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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.03.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-03-20
- Erscheinungsdatum
- 20.03.1908
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- Deutsch
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3228 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 66, 20. März 1908. reitet, so begeht das schon 200 Jahre alte Haus Breit kopf L Härtel mit einem gewissen Stolz das fünfund zwanzigjährige Bestehen ihrer ersten Filiale, der in Brüssel. Ist das auch noch ein geringes Alter im Vergleich zu den 200 Jahren des Stammhauses, so genügt es doch, um darzutun, daß diese Filiale, nach Überwindung der jeder Neugründung anhaftenden Schwierigkeiten, sich lebens fähig erwiesen hat und ein solches Recht auf Dasein er worben hat, daß man auch ihr eine glückliche Zukunft prophezeien kann.- Mit diesen Worten (in französischer Sprache) wird das Jubiläumsheft eingeleitet. Es folgt ein Rückblick auf die Geschichte des Stammhauses und eine genaue Schilderung der Gründung und der Entwicklung des Brüsseler Hauses. Zahlreiche Abbildungen schmücken das Heft. Die Inhaber der Weltfirma treten uns im Bilde entgegen, auch die Bild nisse von Männern, die sich um die Brüsseler Filiale verdient gemacht haben, ebenso Ansichten von Räumlichkeiten und Gebäuden, die die Firma bewohnt hat. Den Schluß bildet ein Katalog der Musikwerke von belgischen Komponisten, die bei Breitkopf L Härtel erschienen sind. Memorial äs la librairis kravgaiss. ksvus bsbäomaäairs äss livrss. Lommairs äss rsvuss importavtss. Nowsuolaturs äs uouvsautes Uangg-isss et stravLsrss. Vsrlau von ll. Os Louäisr in Paris. 15« Xunss. Ho. 6—9 (Xsvrisr 19L8.) 4". x. 61—116. Das keobt. kunäsebau kür äsn äsutsobsn äuristsnstanä. Hsraus- ß^sAsbsn von Or. Hs. 1b. Losr^si, Nüoobsn. Vsriaz äsr Olslrvinxsobsn VsrlaAsbuobbanälunA in Hannover unä Osiprix. XII. äabr^anx. No. 4. 25. psbrnar 1908. 4". 8p. 137—156. -Insel- Buchhändler-Berei« in Tübingen. — In unserer Zeit der Gegensätze zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ist es immerhin ein Ereignis von hohem Werte, wenn sich eine Seite durch die Tätigkeit der andern zu einer Tat angeregt fühlt, die für beide Teile ehrend ist und nicht genug anerkannt werden kann. Es ist ja im Buchhandel bekannt, daß in der -Jnsel- in jedem Winter eine Reihe von Vorträgen gehalten wird, wozu sich freiwillig stets genügend Mitglieder mit selbstgewählten Aufgaben melden. Diese Tatsache gab einem hochangesehenen Chef, dem Inhaber der Firma von I. C. B. Mohr, Herrn Or. P. Siebeck, Veranlassung, der Insel das Anerbieten zu stellen, auch einen oder zwei Vorträge in ihrem Kreise zu halten, wozu er sich das Thema »Doppelte Buchführung und Bilanz im Buchhandel wählte. Mit Hellen Freuden und großem Danke wurde dieses Anerbieten angenommen, wußte man doch, daß Herr vr. Siebeck dieses Gebiet infolge seiner eigenen Buchführung und seiner Studien gründlich beherrsche. Die Insel vereinbarte alsdann den 15. und 22. Februar als Vortrags tage und ließ an alle Geschäftsbesitzer, Angestellte, auch solche in Druckereien und deren Besitzer Einladung ergehen. Am 15. Februar, abends */,9 Uhr, fand der erste Vortrag statt. Ein Teil der Geschäftsinhaber, auch Herr Verlagsbuchhändler Bahr, der hier als Privatmann lebt, und alle Angestellten im hiesigen Buchhandel hatten sich eingefunden. Der Vortragende sprach während Iffz Stunden über die doppelte Buchhaltung und ihre Endziele. Dabei gab er eine äußerst anregende geschichtliche Einleitung, unter Bezugnahme auf Pacciolos Sätze für Buchhaltung und Augspurgs Erweiterungen. Er führte aus, wie in der geschäftlichen Verwendung jene Sätze schließlich Verschiebungen und grundsätzlich andere Anschauungen herbeigesührt hätten, denen dann Hügli durck Betonung von Personen- und Sachkonten feste Gestalt gegeben habe. Er habe gezeigt, wie scheinbar Ungleiches infolge richtiger Verbuchung addiert werden könne, wie tatsächlich in einer Vermögens bestandsrechnung einer folgerichtig durchgesührten Buchführung Aufwendungen des Geschäfts mit sicheren Besitzteilen zusammen gezogen werden müßten. Die Gliederung einer wahren Bilanz im Vermögensbestand, Reines Vermögen, Verlust und Gewinn und einfache Gegenüberstellung von Aktiva und Passiva führte er eingehend an Beispielen klar und überzeugend aus, zu welchem Zwecks er ein Heft mit Beispielen aller Art, so wie er solche als Erläuterungen zum gesprochenen Wort benötigte, auf seine Kosten hatte Herstellen lassen und jedem Hörer aus händigte. So erschöpfte er am ersten Abend den Zweck der Buch führung in allen ihren Teilen für Schaffung einer klaren und richtigen Vermögensübersicht. Der Vorsitzende der Insel dankte darauf dem Herrn Vor tragenden; er hob hervor, wie solche Veranstaltungen berufen seien, Gegensätze zu mildern, wie dieses Geben angenommen werde von strebsamen Jüngern des Berufes, und dankte von Herzen für den gebotenen Genuß. Herr Or. Siebeck dankte bestens für die ihm ausgesprochene Anerkennung und betonte, wie dieses Geben und Nehmen auch eine doppelte Buchung darstelle, da das An- nommene wieder durch besseres Geben in der geleisteten Arbeit zum Ausdruck komme und das Geben seinerseits also auch wieder ein Nehmen erbringe. — Der Vorsitzende schloß dann den Abend mit der Bitte um pünktliches, ebenso zahlreiches Erscheinen in acht Tagen. Die Nachsitzung währte noch lange in heiterer, fröh licher Unterhaltung — es wollte niemand zu zeitig dieses herzliche Einvernehmen, das hier zum Ausdruck kam, stören. Am 22. Februar fand sich dieselbe Teilnehmerzahl wieder ein, um den weiteren Ausführungen des Vortragenden gespannt und sehr aufmerksam zu folgen, da er heute die praktische Seite der Bilanzfrage ausführte. Als Hauptpunkte für die Auf stellung einer richtigen und wahren Bilanz stellte er auf: Bilanzwerte dürfen nicht konstruiert werden, sondern alle Schätzungswerte müssen durch entsprechend große Abschreibungen so eingestellt werden, wie sie in Geldwerte umgesetzt werden können (Bilanzwert muß Veräußerungswert darstellen). Die Ab schreibungen müssen deshalb von vornherein auf Anschaffungs werte erfolgen und so sukzessive Entwertung derselben herbeiführen. Im Verlage sei die Absatzmöglichkeit niemals als Bilanzwert ein stellbar — es könne ein Gewinn viel sicherer auf die nächsten Jahre verschoben werden, und dadurch biete die Bilanz viel sicherere Zahlen. Er gab dann für einzelne Posten im Verlaqsbetrieb, wie Honorare, Pferdeanschaffungen bei Fuhrwerksbetrieb u. s. w. Buchungsformen an, gestaltete damit die gegebenen Beispiele lebendig und machte den scheinbar spröden Stoff anziehend und anregend. Zum Schluffe kommend, betonte er Einführung der schon vielfach angewandten doppelten Buchführung mit ihren Abschlüssen und legte klar, daß nur die richtig durchgeführte genaue Bilanz vor Täuschungen schütze, die doppelte Buch führung somit eine Macht darstelle, deren sich der geordnete Kaufmann immer weniger entziehen könne, — es würde ihn freuen, wenn er zur Mehrung dieser Erkennntnis hier bet- gerragen habe. Wiederum dankte der Jnselvorsitzende Herrn Bibliotheks- Assistenten Zündet dem Redner herzlichst im Namen des Vereins und ließ so ganz nebenbei — aber ernstlich gemeint — die Bitte um Wiederholung laut werden, welche Anregung nicht gerade Ablehnung erfuhr. Die allseitige freudige Dankesstimmung machte sich noch in der auch heute folgenden Nachsitzung geltend. Solche Vorträge in dieser Anlage und Ausdehnung sind tat sächlich ein Vorteil für den ganzen Stand — es ist eine Förde rung und Hebung der Kenntnisse bestimmter schwieriger Kapitel aus Buchführung und Geschäftsbetrieb von Nutzen für alle Hörer, die auch später an anderen Orten mit Erfolg solche Belehrungen zur praktischen Anwendung bringen werden. Dem Herrn Vortragenden sei auch hier an öffentlicher Stelle der Dank aller Zuhörer ausgesprochen, ganz besonders aber der herzliche Dank der -Insel- zum Ausdruck gebracht für diese sehr wertvolle fachliche Unterstützung ihrer Bestrebungen und jährlichen Winterarbeit. Vielleicht bietet ein anderer Stoff eine Wieder holung. Hermes. Sprechsaal. (Ohne Verantwortung der Redaktion: jedoch unterliegen alle Einsendungen dev Bestimmungen über die Verwaltung der Börsenblatts.! Achtung! Sollte der Buchhandlungsreisende Leo Loewenthal, früher in Posen, jetzt angeblich in Breslau tätig, bei einem der Herren Kollegen vorsprechen, so wäre ich für telegraphische Mitteilung dankbar. Lissa i. P. Oskar Eulitz (vormals Friedrich Cbbecke) G. m. b. H.
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