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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.03.1923
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- 1923-03-26
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- 26.03.1923
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Redaktioneller Teil. A- 72, 26, Mürz 1923, aber auch für den Verleger den Vorteil bietet, daß die Ware tat sächlich erst Zug um Zug gegen das Geld aus der Hand gegeben wird, während der Lastzettelverlehr durch die »Bag» ausschließ lich auf dem Grundsatz von Treu und Glauben ausgebaut ist. Herr Voigtländer «berechnet also, daß die Kommissionäre nach dem Geldwertstand vom Februar (Schlüsselzahl 70V) bei einer halben Milliarde Barpaketumsatz pro Woche je l,85°/» Pro vision vom Verleger wie Sortimenter, zusammen also 3,7?6 Provision oder 18,5 Millionen Mark «innahmen. Zunächst die Anfrage: Zahlt Herr Voigtländer als Verleger wirklich 1,85^ Barpaketprovision für seine Barpalete an di« Kommissionärs? Wir glauben nicht, Di« Leipziger Verleger haben es nämlich bisher stets abgelehnt, den Kommissionären irgendeine Provision für das Inkasso ihrer Barpakete zu zahlen,, ihre Gelder also völlig spesenfrei erhalten. Die wöchentlichen Provisionseinnah men der Kommissionäre betragen also weniger als 3,7°/° vom Umsatz, schätzungsweise 3,2^. Was würde nun an Kosten entstehen, wenn die gleiche Summe von einer halben Milliarde Mark in einer Februarwoche nicht in Gestalt von Barpaketen, bzw, Vorfakturen durch die Kommissionäre, sondern in Gestalt von Lastzetteln durch die »Bag« gegangen wäre? Im Februar (Schlüsselzahl 700) lag der durchschnittliche Wert eines Barpaketes bei 4000,— Mk, Eine Zahlung von 4000.— Mk. wird durch di« »Bag« (lt. Veröffent lichung im Bbl, vom 16. Januar) mit 1?S berechnet, wozu nach Voigtländers eigenen Worten noch etwa ebensoviel an Umlage tritt, sodaß also 2"/» Zahlungsunkosten entstehen. Also: Bei der »Bag« für Zahlungseinzug gegen Treu und Glauben 2?s Spesen und Geldempfang erst nach zwei bis drei Wochen (hierin liegt der Hauptanreiz für die Bank, die mit zinslosen Guthaben rech net), beim Kommissionär hingegen für Inkasso von Ware gegen Geld (unter Berücksichtigung der Tatsache, daß der Leipziger Verlag überhaupt keine Inkassospesen trägt) nicht 3,7?S, sondern schätzungsweise 3,2"/o Spesen, wobei jedoch der Verleger jede Woche über sein Guthaben verfügen kann, sofern er nicht oftmals sogar schon im voraus darüber disponiert. Welcher Verkehr für den Buchhandel der vorteilhaftere ist, wird dieser bald wieder herausfinden.'' Aber selbst die mit 2?S eingesetzten Inkassospesen beim Ver kehr über die »Bag« erscheinen bei einiger Betrachtung als zu knapp kalkuliert, denn sie würden bei einem Wochenumsatz von einer halben Milliarde in einer Februarwoche etwa 10 Millionen Mark berechnete Spesen ergeben. Rechnet nun Herr Voigtländer selbst mit einem Personalaufwand von 100 Angestellten, was sicher nicht zu reichlich ist, wenn man die mehrfachen Buchungen und di« Abstimmungsarbeiten bei der »Bag« und bei der Bank berücksichtigt, so würde das allein für Gehälter, ebenfalls für eine Februarwoche berechnet, schätzungsweise ein Gehaltsbudget ergeben, das allein schon die Gesamteinnahmen fast zu verschlin gen droht. Der Kommissionsbuchhandel war unter dem Druck der Notwendigkeit, den buchhändlerischen Verkehr so billig wie nur irgend möglich zu halten, gezwungen, in harten Tarifkämpsen ein« Anerkennung seiner besonderen Lagerung und dementspre chend niedrigere Tarifgehälter durchzusetzen, Di« »Bag« als Genossenschaftsbank und ihr« Bankverbindung selbst werden hin gegen trotz manchen organisatorischen Maßnahmen zumindest einen erheblichen Teil ihres Personals nach dem Banktaris zu bezahlen haben. Zu diesen reinen Personalausgaben treten nun aber doch noch viele andere Ausgaben für Miete, Heizung, Beleuchtung, Einschreibebriefe, Drucksachen, Formular«, Kontcnbücher, Amor tisation der Geschäftseinrichtung usw,, sodaß sich schon auf den ersten Blick ergibt, daß der von der »Bag« dem Gesamtbuch. Handel unterbreitete Voranschlag offensichtlich zu knapp aufge stellt ist. Auf einem derartigen Zweifel in die wirtschaftlichen Mög lichkeiten der »Bag» beruht also in erster Linie di« Skepsis der Kommissionäre, Sie bezweifeln nicht, daß, wo ein Wille ist, auch immer die Tat gefunden werden kann, sie meinen aber, daß die Tat erst dann eine segensreiche ist, wenn sic auch hinsichtlich der Unkosten wirklich eine Erleichterung bringt und überdies das Sortiment nicht allzu sehr der Freiheit in seinen Zahlungs- S80 dispositionen beraubt. Beides kann nicht durch theoretische Be trachtungen, sondern erst durch die Praxis erwiesen werden. In diesem Sinne begrüßen es die Kommissionäre, daß die Idee der »Bag« im Interesse der Beweisführung nunmehr auch praktisch durchgeführt werde. Sie sind also nicht Gegner der »Bag« aus Edelmut, wie Herr Voigtländer sagt, sondern sie werden die Entwicklung der »Bag« in Ruhe -abwarten und sie dann sofort den Interessen ihrer Kommittenten dienstbar machen, sobald die erwiesene technische Vollkommenheit und die erwiesenen mate riellen Vorteile der »Bag« ihre Pessimistischen Befürchtungen Lügen gestraft haben werden. Im Sprechsaal des Bbl, Nr. 56 vom 7, März haben sich die Kommissionäre bereits einmal zu dieser Stellungnahme, die sic von Anfang an eingenommen haben, auch der buchhändlerischen Öffentlichkeit gegenüber be kannt. Es liegt bei Herrn Voigtländer, keine Energie durch theoretische Polemik zu vergeuden, sondern den Gesamtbuch handel, also auch die Kommissionäre, durch bewiesenen Erfolg auch in dieser Frage zur geschlossenen Einheitsfront zu führen. Der Beweis ist, wenn er überhaupt zu erbringen ist, durch die große und optimistische Gefolgswilligkeit des Buchhandels Herrn Voigtländer ja verhältnismäßig leicht gemacht. Die paar Skep tiker, die nach seinen Darstellungen beiseite stehen, dürften die Beweisführung in keiner Weise beeinträchtigen, Verein Leipziger Kommissionäre. Lilineskctie I^itergtU!'. Von Nänorä Hi'irss, 8ro3lou, Herckinanck Hirt, 1922, 101 8, mit 16 Lbbiläungsu, 81, 8", UUvbä. I^ckevpreis Or. 3.6. Bei dem zunehmenden Interesse für die Kultur Ostasiens darf zweifelsohne anch eine neue Darstellung der chinesischen Literatur auf Beachtung rechnen. Zwar besitzen wir die große chinesische Lite raturgeschichte Wilhelm Grubes, man wird aber sehr gern auch nach einer kleineren, billigeren Darstellung greifen, wie sie hier vorliegt. Eduard Erkes, der an der Leipziger Universität wirkt, besitzt durch zahlreiche Arbeiten über China bereits einen guten Namen. Auch der vorliegende kleine Abriß hält sich auf der Höhe der Leistungen, die man von ihm bereits gewöhnt ist. Gegenüber der erwähnten Grubeschen Literaturgeschichte hat er den Vorzug, daß er -die Entwicklung dsr Lite ratur stets im Nahmen der allgemeinen Geschichte Chinas zeigt und auch die neuesten Erscheinungen noch mit berücksichtigt. Die flüssige Darstellung macht die Lektüre zu einem Genuß, freilich würde die Benutzung erleichtert werden, wenn das kleine Werk nicht ganz ohne Kapiteleintcilung geblieben wäre. Jedem, der sich rasch und zuver lässig über -das interessante Gebiet informieren will, kann das auch mit Abbildungen und Schriftproben ausgestattete Wart warm emp fohlen werden. vr. G. M. Ein deutscher Buchhändler will ich sein. Von Otto Ca r i u s - Darmstaöt. Das Sortiment macht niemand zum reichen Mann, Es sei -dennl als Spekulant oder Schieber; Daß man als Idealist L>arin wirken kann: Das macht den Berns mir noch lieber!!! Dem Prediger- und dem Lehrerstand Ist von Kirche und Staat vorgeschrieben, Was sie zu lehren haben im deutschen Land; I ch wirke nach m einem Belieben!!! Im harten Kampf gegen Schund und Schmutz, Nach Gewissen nn-d Überzeugung, Arbeitet man ohne behördlichen Schutz, Macht dem Mammon keine Verbeugung! Ein deutscher Buchhändler will ich sei» Und laß mir den Willen nicht lähmen; Ich brauche, setz' ich fürs Gute mich ein, Mich vor mir selbst nicht zu schämen!!! Und löst sich der Deutsche nicht von dem Tanz Um seine goldenen Kälber, Dann wählt er — und versinkt dann ganz — Sich seine Metzger selber. Ein deutscher Buchhändler will ich sein, Aesthalten Moral und Glauben; Das lass' ich — urrö ständ' ich auch ganz allein — Mir bis zum Tode nicht rauben!!!
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