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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.07.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-07-01
- Erscheinungsdatum
- 01.07.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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^r 149. 1. Juli 1909. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 7821 Die vom Deutschen Buchdruckerverein allgemein ver sandte »Erwiderung« auf die Denkschrift des Deutschen Verlegeroereins unterzieht Herr Italiener einer Beurteilung: -Der Deutsche Buchdruckerverein fragt ganz unschuldig, wozu der Lärm wäre, da der neue Buchdruckpreistaris .eigent lich nur eine dem heutigen Stande des Gewerbes angepaßte neue Ausgabe des im Jahre 1899 zuerst erschienenen Minimal druckpreistarifs ist'. Er verschweigt dabei, was ihm zweifellos bekannt ist. daß jener Minimaltarif ganz unverbindlich, sozusagen nur ein Ratgeber war. während der jetzige Buch druckpreistarif ein für jeden Buchdrucker verbindliches Gesetz ist. dessen Übertretung eo. sogar mit der Vernichtung seiner wirtschaftlichen Existenz geahndet werden kann. Gerade diese verschwiegene Tatsache ist es aber, die dem Preistaris die Bedeutung gibt, die wir ihm beimessen und die mich be stimmte, seine Abwehr mit vereinten Kräften zu empfehlen. »Es wird ferner vorgerechnet, daß für den gesamten Verlagsbuchhandel nur ca. K—7000 Gehilfen von etwa SO 000 beschäftigt seien, daß somit der Verlagsbuchhandel durchaus kein so großer Auftraggeber sei, daß er hätte be anspruchen können, bei der Feststellung des Preistarifs um seine Zustimmung befragt zu werden. Ich kann die Richtig keit der hier angegebenen Zahlen natürlich nicht nachprüfen, auch weiß ich nicht, ob da nur die im Werksatz oder auch die im Zeitschriftensatz betätigten Gehilfen gerechnet sein sollen, ebensowenig kann ich mir vorstellen, wie der Deutsche Buchdruckerverein bei der in den Lohndruckereien so ge mischten Beschäftigung der Gehilfen auf eine auch nur an nähernd richtige Statistik kommen sollte; aber ich muß dieser Art von Berechnung im Prinzip widersprechen. Wenn schon eine Aufstellung gemacht werden soll, dann müßte die Höhe der Aufträge und der Anteil des Verlags an denselben in Mark ausgedrückt werden. Bekanntlich arbeiten gerade vorwiegend sür den Verlag Setzmaschinen, und da ein Maschinensetzer etwa drei- bis viermal so viel wie ein Handsetzer leistet, müßten — abgesehen von den mehrfachen Schichten beim Maschinensatz — die K bis 7000 Setzer dem entsprechend mehrfach multipliziert werden, um mit ihrer wirklichen Leistung den Setzern illustrierter Kataloge rc. richtig gegenübergestellt zu werden. Endlich muß für den dem Verlag unter den Auftraggebern einzuräumenden Rang auch berücksichtigt werden, daß die Verleger von politischen Zeitungen, wie alle Verleger mit eigenen Druckereien, die zusammen wohl die überwiegende Zahl von Gehilfen be schäftigen. sür die Statistik zu vergebender Arbeiten aus- scheiden, diese Druckerverleger kommen zwar als Auftrag-, richtiger Arbeitgeber für die Gehilfen, niemals aber für die Prinzipale in Betracht. »Der Vorwurf der Denkschrift, daß durch den Buchdruck- Preistaris künstlich konstruierte Preise sestgelegt werden sollen, wird in der Erwiderung wie folgt zu widerlegen versucht: .Dies ist nur eine Unterstellung, denn es leuchtet ohne weiteres ein, daß eine Umwälzung wie die Setzmaschine sie innerhalb der letzten Jahre bewirkt hat. sich nicht durch einseitige Verfügungen am Gängelbande leiten läßt, und wenn der Werk-Maschinensatz sich wirklich billiger als Handsatz Herstellen ließe, so würden die Konkurrenzverhältnisse dafür sorgen, daß das in den Berechnungen zum Ausdruck käme.- >M. H.! Ich muß gestehen, daß ich nicht zu begreifen vermag, wie eine Maschine, von der erst behauptet wurde, sie sei eigentlich gar keine Maschine im Sinne wie es z. B. eine Druckmaschine ist, wie eine Maschine, deren Produkt sich gar nicht billiger stellt als ein gleichwertiges ohne sie hergestelltes, wie eine solche Maschine nun doch im Laufe der letzten Jahre eine Umwälzung im Buchdruckgewerbe hervorgerusen haben soll! Die letztangeführte Tatsache spricht gegen die Richtigkeit der ihr vorangesetzren Behauptung. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 76. Jahrgang. Aber das Wesentlichste an dieser mißglückten Widerlegung ist die Annahme, die Konkurrenzverhältnisse würden schon für eine Preisregulierung sorgen. Das ist ja gerade der springende Punkt, daß diese Preisregulierung durch den Preistaris, der u. a. festsetzt, daß Hand- und Maschinensatz gleich hoch zu berechnen ist, verhindert werden soll, daß das im Buchdruck-Preistarif zum Ausdruck gelangende Preiskartell jede Abweichung von den festgelegten Preisen vollständig ausschließt. und gerade darum müssen wir den Preistarif und seine allgemeine und obligatorische Durchführung be kämpfen. »Ich glaube, es ist klar, daß die betreffenden Ausführungen der Denkschrift keine Unterstellung, sondern eine richtige Darstellung sind. Es wird nochmals versichert, daß der Buchdruck-Preistaris weder ideell noch tatsächlich gegen den Verlagsbuchhandel gerichtet sei. Eine gegen den Verlags buchhandel als solchen gerichtete Spitze hat niemand an genommen; woher sollte sie auch kommen? Seit Jahren hat sowohl der Buch- als auch der Zeitschriftenverlag den Druckern reichliche Beschäftigung und wohl auch Ver dienst gebracht, woher sollte da eine berechtigte Animosität kommen? Auch wir haben gegen den Deutschen Buchdrucker verein als solchen garnichts; aber das kann uns doch nicht hindern, uns gegen den Preistarif und seine obligatorische Einführung als gegen ein Attentat auf unser Portemonnaie mit aller Entschiedenheit zu wenden. »Inzwischen hat auch am 8. Mai die Hauptversammlung des Deutschen Verlegervereins in Leipzig stattgefunden. Es wurde beschlossen, eine Kommission einzusetzen, um mit dem Deutschen Buchdruckerverein über die Frage des Preistarifs in Verhandlungen zu treten. »Es wäre vielleicht zweckmäßig, wenn unser Verband eine Kommission ernennen würde, die sich mit der vom Deutschen Verlegerverein eingesetzten in Verbindung zu setzen hätte. Ich möchte es Ihnen aber überlassen, zu erwägen, ob wir uns nicht direkt an den Deutschen Buchdruckerverein wenden und unserem Wunsche, an den Verhandlungen teil zunehmen. Ausdruck geben sollen. Das würde natürlich nichts daran ändern, daß wir mit dem Deutschen Verleger verein Hand in Hand gehen.« — Alsdann ergreift Herr vr. de Gruyter das Wort: Der Redner dankt im Namen des Deutschen Verlegervereins für die Einladung zum heutigen Abend, sowie für das Vertrauen, das sich in dem dem Deutschen Verlegeroerein übermittelten Resolutionsentwurf ausspricht, betont nachdrücklich, daß er auf jedes stoffliche Eingehen in den Buchdruckpreistarif und die damit zusammenhängenden Fragen an dieser Stelle und zu diesem Zeitpunkt mit Fleiß verzichten und lediglich eine kurze Darstellung über die Entwicklung und den Stand der Angelegenheit zwischen dem Deutschen Verlegerverein und dem Deutschen Buchdruckerverein geben wolle Er berichtet demgemäß in aller Kürze über die Anträge, die von einer Gruppe Frankfurter Verleger der Hauptversammlung des Deutschen Verlegervereins vom 8. Mai 1909 unterbreitet seien, über die Abänderung, insbesondere die Ausscheidung von Punkt 2 (Aufnahme von Verlegern in die Tarifämter), die die Hauptversammlung auf Vorschlag des Vorstandes daran vorgenommen habe, und sagt über die Stimmung, unter der die Hauptversammlung die Wahl einer zehn- gliedrigen Kommission beschlossen habe, daß die Erwartung auf einen versöhnlichen und beiden Parteien zum Vorteil dienenden Ausgang obgewaltet habe, daß aber darüber von der großen Mehrheit kein Zweifel gelassen sei, daß der Deutsche Buchdruckervercin in jene Verhandlungen nicht mit leeren Händen kommen und sich nicht etwa auf den aus sichtslosen Versuch beschränken dürfe, den Beweis für die Notwendigkeit des Preistacifs und des Organisations- wis
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