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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.06.1910
- Strukturtyp
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- 1910-06-11
- Erscheinungsdatum
- 11.06.1910
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 132, 11. Juni 1910 der weiblichen Hilfskräfte für vollständig befriedigend. Eine kollegiale Organisierung des Bibliotheksdienstes wäre ferner an zustreben. (In Österreich besteht eine solche bereits an der k. k. Hof- und an der Wiener Universitäts-Bibliothek.) — In der an den Bortrag sich schließenden Diskussion wurde namentlich die Herausgabe von Bibliotheksführern eingehend erörtert. Zur Frage der bibliothekarischen Behandlung der Pflichtexemplare und Geschenke bemerkte vr. Doublier (Wien), das; es zwar für den Literarhistoriker, aber nicht für den Bibliothekar eine »wertlose« Literatur gebe, und schilderte den diesem Grundsatz entsprechen den Vorgang, den die Wiener Hofbibliothek solchen Erwerbungen gegenüber beobachtet, vr. Doubliers Ausführungen wurden von Hottinger (Berlin) unterstützt. Nachdem noch die Einführung von Bibliotheksgebühren in Preußen den Anlaß zu verschiedenen Bemerkungen gegeben hatte, wurde folgender Antrag des Berichterstatters angenommen: »Der Verein deutscher Bibliothekare wolle beschließen, aus seinen Mitgliedern einen Ausschuß zu ernennen, der bei allen namhaften Bibliotheken des deutschen Reichsgebietes, beziehungsweise im Benehmen mit den Verwaltungspraxis veranstaltet.« — Zu diesem in der »Wiener Abendpost« veröffentlichten Bericht brachte die »Wiener Zeitung« einige Tage später folgende Zuschrift: Es darf hier darauf hingewiesen werden, daß die »Mitteilungen des Österreichischen Vereins für Bibliothekswesen« (redigiert von Kustos Di-. Friedr. Arnold Mayer) eine solche Rundfrage bereits vor Monaten in die Bahn geleitet und damit gerade auch in Deutschland die lebhafteste Teilnahme gefunden haben. Einen Teil der eingelaufenen Antworten hat das genannte Fachorgan, das von nun ausgestaltet und erweitert erscheinen soll, bereits ver öffentlicht, die Fortsetzung bringen die nächsten Hefte. Am zweiten Verhandlungstage (19. Mai) fand zunächst die ordentliche Mitgliederversammlung des Vereins deutscher Biblio thekare statt. Daran schloß sich ein Referat Professor Loubiers (Berlin) an: »Die Beschaffenheit des heutigen Leders und anderer Einbandstoffe, ihr schneller Verfall, dessen Ursachen, Maßregeln zum Schutze dagegen« und ein Korreferat des Abteilungsdirektors Paalzow (Berlin) über dasselbe Thema. Die interessanten Aus führungen des Vortragenden, die durch Demonstrationen von Einbandstoffproben unterstützt wurden, begegneten allseitiger Zu stimmung, und nach kurzer Debatte gelangte folgende Entschließung zur Annahme: »Der Verein deutscher Bibliothekare beschließt: Zum Studium der Einbandstoffe, namentlich des Leders, der Gewebe und des Uberzugpapiers wird eine Kommission von drei Mitgliedern gewählt, die sich durch Bibliothekare, Chemiker, Fabrikanten und Buchbinder beliebig verstärken darf. Die Kom mission hat zu prüfen, welche Eigenschaften von Einbandstoffen, die an deutschen Bibliotheken verarbeitet werden sollen, zu verlangen sind und welche Garantien und Kontrollen ein geführt werden sollen, um diese Forderungen durchzusetzen«. Nach einigen kleineren Mitteilungen wurde der Bibliothekartag ge schlossen. — Im Anschlüsse an die Sitzungen fand eine Reihe hochinteressanter Besichtigungen unter kundiger Führung statt. Am 18. Mai veranstaltete die Stadt Nürnberg zu Ehren der Besucher des Bibliothekartages einen »Nürnberger Abend«, an dem in drei dramatischen Szenen (Zeit des Hans Sachs, der Pegnitzschäfer, Biedermeier-Zeit) die Pflege der Dichtkunst im alten Nürnberg behandelt wurde. Die Darbietungen wurden von trefflichen Vorträgen des Chorvereins Nürnberg begleitet. Um diesen höchst gelungenen Abend haben sich der Vorstand der Nürnberger Stadtbibliothek Archivrat Mummenhoff, der auch sonst die schwierigen Arbeiten des Nürnberger Lokal-Kommitees leitete, sowie Bibliothekar 1)r. Reicke als Dichter und Darsteller höchst verdient gemacht. Ein gemeinsames Festessen am Abend des 19. Mai bildete den schönen Abschluß des Elften Biblio thekartages. * Neue Bücher, Kataloge ust». für Buchhändler. Nr.'5.° ^0^1910.^ 4°.^. 129—168? ^ 15. LOoo^'tä.n Niri^1910.^ 8°. ^ 16" 8." in Osnabrück. 8". 64 8. 1155 Nrn. Nr. 92 von Neinricb 8cböninZb iu planster i/W. 8". 66 8. 1521 Nro. Personalnachrichten. Ludwig Rapp — Wie die »Vossische Zeitung« meldet ist in Innsbruck der verdienstvolle tirolische Historiker, der Geistliche Rat Ludwig Rapp, im 82. Lebensjahre gestorben. Rapp war 1828 in Sterzing geboren und widmete sich nach Absolvierung des Gymnasiums der Priesterlaufbahn, die ihn ein halbes Jahrhundert lang als kleinen Landgeistlichen ein wenig befriedigendes Wanderleben führen ließ. Seine Hauptwerke, die heute zum unerläßlichen Rüstzeug jedes tirolischen Geschichts forschers geworden sind, sind die »Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diözese Brixen«, die Rapp nach dem Tode des Verfassers des ersten Bandes G. Tinkhauser fortführte und mit dem fünften Bande im Jahre 1891 abschloß, und die vierbändige »Topographisch-historische Beschreibung des General vikariats von Vorarlberg«, die in den Jahren 1892 bis 1902 er schien. Von den kleineren historischen Studien Rapps, die im Buchhandel erschienen, seien hier nur die wichtigsten genannt: »Die Hexenprozesse und ihre Gegner in Tirol« (1874), »Eine Jakobiner-Verschwörung in Tirol« (1876), »Kleine Bilder aus der Vergangenheit Tirols«! l880), »Kulturgeschichtliche Bilder aus Tirol« (1892) usw. In den tirolischen Zeitungen und Zeitschriften ver öffentlichte Rapp eine große Zahl Aufsätze zur heimischen Landes und Ortsgefchichte, die jetzt wohl gesammelt und in Buchform herausgegeben werden dürften. 1901 ehrte der Kaiser das stille Wirken des Gelehrten durch die Verleihung des Franz-Josefa Ordens, und wenige Monate darauf ernannte ihn das Museum Ferdinandeum in Innsbruck zu seinem Ehrenmitglied. Rapp war ein schlichter, einfacher Mann, der seine Priesterwürde recht gut mit freiheitlichen und fortschrittlichen Ansichten zu vereinbaren wußte. Sprechsaal. Lieferungs-Zwang der Buchhändler untereinander. (Siehe Börsenbl. 1910, Nr. 129, Seite 6843.) Im Schlußsatz des Artikels von Herrn Gustav Horn, Danzig, heißt es wörtlich: »Diese ursprünglich für den Sprechsaal bestimmte Warnung wurde mir von der Redaktion mit der Bemerkung zurückgesandt, daß meine Befürchtungen wirklich ganz gegen standslos seien«. Nachstehend geschilderter Vorfall beweist das Gegenteil: Zur letzten Ostermesse bat ich eine Berliner Verlagsfirma um Gut schrift einer beim Ansichtsversenden verloren gegangenen ersten Lieferung eines Werkes (Netto-Betrag: 2 ^ 60 H). Die Firma verweigerte diese Gutschrift. Bei wiederholter Bitte um Gut schrift machte ich die Bemerkung, daß ich mich bei so wenigem Entgegenkommen nicht mehr wie bisher für die Novitäten der Firma verwenden könne. Die Antwort lautete, daß mir auf diese »Drohung« hin das Konto für alle Bestellungen inklusive Fortsetzungen gesperrt worden sei; eine heute aufgegebene feste Bestellung wurde nicht ausgeführt. Ich habe sofort Klage gegen die betreffende Firma erhoben und werde seinerzeit an dieser Stelle über den Ausgang berichten. Berlin, den 9. Juni 1910. Theodor Fröhlich's Buchhandlung Nachf. Inhaber: Otto Brandt.
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