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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.08.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-08-01
- Erscheinungsdatum
- 01.08.1910
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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vV 175, I. August ISIO. Nichtamtlicher Teil. s«rs-°blatt f. d. Dlfchn. «uchh-nd-I. 8777 Verhältnissen möglich gemacht? Hat sich nur der menschliche Geist entwickelt und ihn zu größeren Leistungen auf diesem Gebiete befähigt, oder sind es nicht noch andere Gründe, die mitgcwirkt haben bei dieser Umwälzung des Bestehenden? Wir können beides bejahen. Die Arbeitskraft des Menschen wird heute in den Betrieben mehr in Anspruch genommen als früher, das ist sicher; ebenso wichtig ist es aber, daß uns die moderne Bürotechnik Hilfsmittel schaffte, die uns erst die rechte Ausnutzung der schlummernden Kräfte gestatten konnte. Es ist hier nicht der Ort, auf die Bedeutung all der modernen Hilfsmaschinen hinzuweisen, die uns die mechanischen Arbeiten abnehmen und uns dafür Zeit für diejenigen Arbeiten lassen, die den Geist in erhöhtem Maße in Anspruch nehmen. Die Schreibmaschine, die Rechenmaschine, der Kopierapparat sind die Grundstützen des Fortschrittes, und auf ihnen bauen sich dann all die Zusammensetzungen auf, die uns in der selbstrechnenden Schreibmaschine, in den Diktierapparaten, in den Vervielfältigungsapparaten und ähnlichen Maschinen entgegentreten. Es ist ausgeschlossen, daß man alle solche Neuerungen, auch wenn sie noch so praktisch sind, in einem Betriebe ein führt, denn durchgreifende und plötzliche Umgestaltungen eines Geschäftes sind nur dann gut, wenn alles umgestaltet wird; teilweise Änderungen erfordern immer Zeit bis zum Ein arbeiten, und in diesem Sinne möchte ich auch in den fol genden Beispielen ein paar Vorschläge für eine Vereinfachung der Verlagsarbeiten machen. Es sind einzelne Teile aus einem großen Ganzen, ich habe sie nur deshalb aus der Umwelt herausgcnommen, um zu zeigen, welche Vorteile wir außer dem gewöhnlichen Nutzen noch aus unseren tech nischen Hilfsmitteln ziehen können. Betrachten wir einmal die Expedition eines Verlages. Früher wurden die ausgehenden Sendungen zuerst fakturiert, die Faktur wurde spezifiziert in das Auslieferungsbuch ein getragen, aus dem Auslieferungsbuche kam dann der so wieder genau ausgeführte Übertrag auf das Konto des Sortimenters. Diese Arbeiten häuften sich natürlich in den stetig wachsenden Geschäften. Es entstanden die Kopier verfahren, die schon eine ziemliche Zeitersparnis bedeuteten. Die Fakturen wurden kopiert, und in das Ausgangsbuch kam nur eine summarische Eintragung. Ebenso wurde auch das Konto möglichst nur mit der Summe der Sendungen belastet, wenn nicht, wie bei dem Kommisstons- konlo, eine Spezifikation unerläßlich war. Heute sind wir noch einen guten Schritt weiter gekommen. Die moderne Schreibmaschine ist nicht nur für die Korrespondenz da. Sie beschreibt auch Bücher, und diese Möglichkeit ist gerade in der letzten Zeit noch erweitert durch die sogenannten Fakturiermaschinen, die gleichzeitig Faktur und Belastung er ledigen. Der Durchschlag der Faktur kommt auf ein loses Blatt, das nachher in einem festen Rücken ausbewahrt wird, und so ein auch vor dem Gesetze bestehendes Geschäftsbuch darstellt. Der große Vorteil bei dieser Einrichtung, die heute schon bei der Adler- und Smith-Premier-Maschine be währt ist, besteht in der Unmöglichkeit, eine Faktur nicht zu buchen. Der Vorteil ist kaum hoch genug anzu- schlagcn, und außerdem, das ist das zweite Moment, wird sehr viel Zeit gespart. Die Faktur wird nur aus geschrieben; damit ist auch das Einträgen erledigt. Der eine Einwand, daß jetzt die vorgedrucklen Fakturen nicht mehr be nutzt werden könnten wegen des Schreibens der Titel, und so alle möglichen Zeitverluste entständen, wird schon dadurch widerlegt, daß heute die großen Firmen immer Blanko- sakturen nehmen, wenn es sich nicht um Massenversendungen handelt. Das Heraussuchen der vorgedruckten Fakturen nimmt doch auch eine gewisse Zeit in Anspruch, und dann wird mit der Maschine natürlich viel schneller geschrieben Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 77 Jahrgang. als mit der Hand. Das Einspannen der Fakturen in die Maschine ist bei geübten Arbeitern eine Augenblickssache. Nach verschiedenen Proben habe ich sogar gefunden, daß das Expedieren am schnellsten geht, wenn eine Person das zu Belastende der Schreibkraft diktiert. Es ist gleich, ob das zu Expedierende bar oder in Rechnung ausgeliefert wird. Für jede Art muß natürlich ein besonderes Buch geführt werden. Während das Barbuch nun nicht überall weiter übertragen wird, um eine Statistik bei dem Gesamtabsatze des einzelnen Kunden zu ermöglichen, ist ein Weiterbuchen der Rechnungsposten unbedingt not wendig. Aber auch hier hat die Schreibmaschinenindustrie Bedeutendes geleistet. Durch kleine technische Erfindungen wird es ermöglicht, daß das Konto eines Kunden auch nach und nach mit der Maschine beschrieben werden kann, ohne daß sich das Übertragen der einzelnen Posten irgendwie durch ungleichmäßige Zwischenräume bemerkbar machte. Aus dem Auslieferungs buche werden also die Posten auf das Konto täglich oder wöchentlich übertragen, und da gleichzeitig mit diesem Be schreiben auch ein Durchschlag hergestellt wird, ist es dem Verleger möglich, daß er am Schluffe des Rechnungsjahres oder eines anderen Zeitraumes dem Sortimenter einen spezifizierten Auszug sendet, der genau mit seinem Originale übereinstimmt und nur die Arbeit des Abtrenncns vom eigentlichen Konto erfordert. Daß durch solche Ausnutzung von Zeit auch noch alle Weiterungen bei der Abrechnung wegfallen, ist leicht zu verstehen. Es liegt mir bis jetzt von buchhändlerischer Seite nur ein Urteil über dieses System vor, aber dieses bestätigt mir, daß die neuen Fakturier schreibmaschinen wirklich eine große Zukunst haben. Wie sich überhaupt die Durchschlagsfähigkeit bei der Schreibmaschine ausnutzen läßt, zeigt noch ein anderes Beispiel. Eins der bis jetzt noch nicht recht gelösten Probleme ist das Schreiben der Restzettel bei großen Kontinuationen. Praktiker werden mir bestätigen, wie schwer es ist, geeignete Leute für diese Arbeit zu finden, und außerdem, welche Mühe und Kosten die richtige Erledigung erfordert. Das Drucken der Firmen ist nicht billig, besonders wenn die Abonnenten recht häufig wechseln. Auch die Verwendung der Schablonen machte zu viel Arbeit, kurz, das jedesmalige Schreiben war immer noch das beste. Mit Hilfe der Schreibmaschine läßt sich auch hier ein großer Vorteil erzielen. Der erste Restzettel eines Vierteljahres wird mit Hilfe der Durchschlagskraft der Maschine so oft geschrieben, wie er für das Quartal benötigt wird. Bei Halbmonatsschriften sind also außer dem Original vier, bei wöchentlichen Zeitschriften elf Durchschläge zu machen. Dabei wird mit der Maschine allerdings nur die Firma geschrieben. Die Herstellung der Durchschläge ist nicht schwer. Es empfiehlt sich allerdings, daß man die Vordrucke nicht auf zu starkes, sondern besser auf dünnes und zähes Papier drucken läßt; auch ist es für das Beschreiben recht angenehm, wenn je sünf oder sechs Vor drucke untereinander gedruckt sind, da sich dann die ein zelnen Lagen während des Beschreibens kaum gegeneinander verschieben, bei den Einzelzetteln ist die Gefahr nicht aus geschlossen. Bei einer großen Anzahl von Durchschlügen empfiehlt es sich außerdem, ohne das Farbband zu schreiben, die Durchschlagskraft ist dann bedeutend größer, ein Original ist ja nicht erforderlich. Sind die Firmen geschrieben, so werden zuerst die zusammenhängenden Restzettel getrennt, dann je ein komplettes Exemplar der Durchschläge zusammen gelegt, und wir haben dann sür das ganze Vierteljahr so viel mit Firmen versehene Exemplare von Restzetteln, wie wir brauchen. Die Anzahl der zu liefernden Exemplare wird jedes mal kurz vor dem Versenden ausgefüllt, und zwar so, daß eine Person die Liste liest, während die zweite die angegebene Zahl schreibt. Eine rechnerische Kontrolle am Schluffe des N4Z
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