Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.04.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-04-20
- Erscheinungsdatum
- 20.04.1923
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19230420
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192304209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19230420
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1923
- Monat1923-04
- Tag1923-04-20
- Monat1923-04
- Jahr1923
-
3148
-
3149
-
3150
-
3151
-
3152
-
539
-
540
-
541
-
542
-
543
-
544
-
-
-
-
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
schein Volksigeist) statt, von denen die eine die endgültige Ver schmelzung des Vereins -»Deutsche B ich ne« mit dem Bühnen- volksbund bezweckte, deren Verwirklichung nahe bevorsteht. — Die Be- sprecknngen erstreckten sich im übrigen auf den inneren Ausbau der Arbeit und brachten eine eingehende Erörterung des Problems der Hinordnung der in den Theatergemeindcn organisatorisch erfaßten 300OVO Theaterbesucher auf die geistigen Ziele der Bewegung. Ihnen dient vor allem das Schrifttum des Bundes, dem ein aufblühender eigener Verlag des BühnenvoWbundes, der Patmos-Verlag zu FraiE- furt a. M., zur Verfügung steht, und die Vertriebsstelle für dramatische Werke der Aühnen>volksbund-G. -m. b. H., die eine große Anzahl wert voller Bühnenwerke einer Dichtergeneration erworben hat, die nach positiver Überwindung der cinzelmenschltchen Enge in einem neuen Gemeinschastsbewußtsein strebt und an die Stelle des Subjektivismus der Zeit den Ausdruck einer organisatorischen Weltanschauung setzt. Ter Buchhandel wird gut daran tun, diese Bewegung sehr auf merksam zu verfolgen, die neben ihm hergcht und ihm leicht daS Wasser abgraben könnte; er muß vielmehr versuchen, es auf seine Mühlen zu leiten. Die Umschlagsciten des Börsenblattes. — Es scheint im Buch handel noch nicht allgemein bekannt zu sein, daß die zweite, dritte und vierte Umschlagseite des Börsenblattes zu den für den inneren Anzeigenteil maßgeblichen Preisen mit An zeigen belegt werden. Diese drei Umschlagseiten sind also keineswegs teurer, sondern sic gelten vollständig als normale Seiten des An zeigenteiles und müssen von der Redaktion, falls keine genügenden Aufträge für den Umschlag vorliegen, auch mit anderen Anzeigen, die für das Börsenblatt im allgemeinen ausgegeben worden sind, besetzt werden. Beschwerden von Inserenten, die zwar den Umschlag nicht ausdrücklich gewünscht haben, aber doch dort placiert worden sind, können nicht anerkannt werden, denn die Umschlagseiten sollen, wie wir wiederholen, nach V o r st a nd s b e s ch l u ß beim Fehlen besonderer Aufträge auch mit anderen Anzeigen belegt werden. Wer seine An zeigen durchaus nicht auf den von vielen Firmen bevorzugten Um schlagseiten veröffentlicht wissen will, möge in jedem Anzcigenauf- trag seinen Wunsch kurz durch die Formel »Nicht auf den Umschlag!« zum Ausdruck bringen. Für die erste Um schlag feite des Börsenblattes, die zu einem erhöhten Preise abgegeben wird, ist unbedingt eine Voraus bestellung notwendig, weil diese Seite sehr bevorzugt und meist schon ans längere Zeit vorausbestellt ist. Die Satzvorlagcu für die Um schlagseiten müssen, weil der Umschlag zwei Tage vor dem Ausgabetermin des Börsenblattes zum Druck gegeben wird, stets am zweiten Werktag früh vor dem Erscheinungstage des Bbl. in den Händen der Redaktion sein. Wird Korrektur gewünscht oder ist mehrfarbiger Druck vorgesehen, so sind die Aufträge ent sprechend früher einzusenden. Ein Mehrfarbendruck erfordert gewöhn lich drei Tage Zeit, und auf Korrektur-Hin- und -Rücksendungen müssen unter den heutigen Verhältnissen 5—6 Tage gerechnet werden. Man muß nur spanisch kommen. — Richard Cimingcr erzählt in der »Fahne« folgende Anekdote: Gustav Freytag versagte grund sätzlich sein Autogramm. Tie Lücke nun verdroß unfern Gewährs mann empfindlich, und er klagte sein Leid einem Mittelschullchrcr, dem er gerade die Schätze seiner Handschriftwidmungcn öffnete. »Weiß der Himmel!« rief der Schulmann endlich, »Sie müssen das Autogramm be kommen; da hilft nnn nichts!« — »Aber wie, aber wie?« — »Lassen Sie mich machen!« — »Undenkbar! Freytag versagt sich. Er tut's nicht, er mag nicht. Es hat gar keinen Zweck!« — »Wetten? Eine Flasche...« sIch weiß nicht, was der Herr gern trank.) Die Wette galt. Acht Tage später brachte der Schulmann — nebenbei bemerkt Neuphilologe — dem Sammler das Kolvmbusei der Aiutogrammfanatiker: Gustav Frcytags eigenhändige Handschrift, nachweisbar echt und heute noch einzusehen, folgenden Wortlauts: »Geehrter Herr! Ohne zu wissen, wie gerade meinen schwachen Verdiensten die Auszeichnung wird, gebe ich gern meine Zustimmung zur Übersetzung meiner sämtlichen Werke ins Spanische und bitte um nähere Nachricht. Gustav Freytag.« Die nähere Nachricht entfiel als überflüssig. Die Flasche war leer, die Sammlung voll. Das älteste Buch der Welt entziffert. — Dem durch seine etruskischen Sprachforschungen berühmt gewordenen Preisträger der Pariser Aka demie Pater Hilaire de Bareuton, einem Kapuzinermönch, ist die voll ständige Entzifferung der sogenannten »G o u d e a - Z y l i n d e r« des Louvremuscums gelungen, die er nun in einer vollständigen Übersetzung veröffentlicht. Die Goudca-Zylinder sind Jnschriftenwalzen chaldäischcn Ursprunges, die aus einer harten Substanz erzeugt sind, die von Assy riern und Chaldäern als jenes Siegelmaterial verwendet wurde, in das sie ihre Schriftzeichen eingrnben. Sie tragen ihren Namen nach Goudca, dem chaldäischen Pric^terkönig, der um 2100—2080 vor Christi Geburt in der Zeit kurz vor der Geburt Abrahams regierte. Der Text der beiden Walzen stellt sozusagen das älteste Buch der Welt dar. Es wird darin mit vielen Einzelheiten die Geschichte des Baues und der Organisation eines Tempels erzghlt. Aus den Tcxtangaben wird er sichtlich, daß viele chaldäische Gebräuche in die Welt des Westens über gingen. Sprechsaal. lOhiic Verantwort»», der Redaktion: i-doch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Vermattung des Börsenblatts.) Die Sterdekasse. (Vgl. Bbl. Rr. «2. 7«, 8» u. 84.) Sie ist im Werben, und es gilt nun, Vertrauen zu haben zu ihren Gründern und die vorläufige Beitrittserklärung recht zahlreich! zu unterschreiben. Die Tribüne für die Vorberatungen wird zunächst ausgiebig unser Börsenblatt darstellcn müssen. Einige Krage» von grösster Wichtigkeit sind von vornherein scharf ins Auge zu fassen: 1. Das Unternehmen ist auch wirklich von allen sonstigen Todes- fallversicherungcn durch zeitgemäsiere Einrichtungen abzugrcuzen. Eine Genossenschaft mit beschränkter Haftung scheint mir dafür eine ge eignete Grundlage. Aus diese Weise können Rückversichcrungsbanlen kaum benötigt werden, und eS kann scder einzelne Genoss« evtl, eine beschränkte Anzahl von Anteilen für sich erwerbe». L. Bon größter Wichtigkeit ist die Anlage des cinkommenden Kapitals, damit die Auszahlung im Todesfall höher ist, als wenn das Kapital in irgendeiner Form nur verzinst wird. Der schon viel er-' örterte Gedanke des genossenschaftlichen KommissionärhauseS in Leipzig müßte hier berücksichtigt werden. Sowie die Sterbekasse als solche funktioniert, müßte für die einkommen-deu Gelder unter Leitung ein zelner Genossen ein solches Kommissionsgeschäft errichtet werden. Damit würden viele Buchhändler, die jetzt nur noch direkt bestellen, wieder zu Leipzig zuriickkchren und die Verleger entlastet werden. Durch diese Ncuwerbung für den Leipziger Verkehr brauchen di« bisherigen Kommissionäre in Leipzig in keiner Weise Schaden zu nehmen. Die Verbilligung des gesamten buchhändlerischen Verkehrs ist damit ein leuchtend, und das Kapital der Genossenschaft ist unbedingt sicher angelegt, bringt höchste Erträgnisse und bleibt dem Buchhandel im Prodnktionsstrom erhalten. Hannover. Wolf Ulbrecht Adam. e Die kürzlich »in Bbl. mit so regem Interesse erörterten Möglich keiten bezüglich Schaffung einer B u ch h ä n dl e r - St e r b s k a s se, Feuer-, Glas-, Haftpflicht-Versicherung aus ge nossenschaftlicher Grundlage müssen unter allen Um ständen zur Verwirklichung gelangen. Zweckmäßig würde es sein, eitt selbständiges Unternehmen unter Leitung eines Versicherungs- Fachmannes zu gründe», ln ähnlicher Art, wie die bereits so außerordentlich gut bewährte »W irtschaftliche Bereinigung. und auch wie die neu projektierte, günstig ausgenommen« »Buch- h ä nd l e r » A b re ch n u i, gsge n o sse n sch a ft». Der Buch händler muß sich selbst helfen, und gut ist es, wenn er dazu in der Lage ist. Darum voran und nicht gezögert mit der Gründung eines B u ch h L n d l e r-Vc r s i che ru ngs a m t e s auf genossenschaft licher Grundlage. Schon in diesem- Zähre muß dieser Plan in die Oftcrmeß-Bcratungcn ausgenommen werden und durch- von, Börscn- vercin oder einem Ausschuß vorgenommcne Vorarbeiten vorbereitet werden, damit das B u ch h ä n d l e r - V c r s i ch e r u n g s a n> t in ab sehbarer Zeit die Arbeit aufnehmen kann zum Wohl des gesamten Buchhandels. Gerhard Wulf. » Mit großem Bedauern werden die meisten Mitglieder gelesen habe», baß der Börsenverein in der Sache nichts tun will. Es scheint nun einmal das Schicksal des Buchhandels zu sein, wirklich nützliche und der Allgemeinheit zugute kommende Unternehmungen nicht aus- znslihrcn, sich aber mit solchen zu belasten, die weder -dem Buchhandel im allgemeinen noch dem einzelnen Mitglieds etwas nützen. Hoffent lich kommt die Kasse doch zustande. Jedenfalls ist der gesamte Buch handel Herrn Hermann zu wärmstem Dank verpflichtet. Berlin. Emil Felder. 51t
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht