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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.12.1924
- Strukturtyp
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- 1924-12-03
- Erscheinungsdatum
- 03.12.1924
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- Deutsch
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noch nicht denken, daß bereits alles wieder beim alten und überall die Freiheit wieder hergestellt sei. In dem besetzt gebliebenen Gebiet sind die Zustände im Gegenteil keineswegs besser geworden. Die dort- stchenden Truppen haben sogar Rekruten eingestellt, was nicht gerade auf baldigen Abzug schließen läßt. Paßkontrollen und alle sonstigen »Frioldensbeweise« bestehen im vollen Umfange fort. Es muß deshalb auch dringend gewarnt werden, verbotene Literatur nach dem besetzten Gebiet zu verschicken, um di« dortigen Kollegen nicht in Schwierig keiten zu bringen. Ausstellungen. — Ir, Heidenheim a. d. Brenz Hut die C. F. Nees'sche Buchhandlung eine Jubiläums-Ausstellung veran staltet, die am 23. November mit einer literarischen Morgenfeier er öffnet worden ist. Martin Lang las dabei aus eigenen Werken. Die Ausstellung ist äußerst reichhaltig und fand lebhaften Beifall. — In M ll n ch e n findet vom 10. bis 21. Januar 1925 die Bayerische Landwirtschaftliche Woche, verbunden mit Ausstellungen und Jndustrieschau, statt. Die Firma I o h s. Alb. Mahr hat den Verkauf von Büchern aus dieser Ausstellung und den Katalog-Verlag übernommen. Verleger, die ihre Werke ausstellen oder im Katalog zu inserieren wünschen, wollen sich an die Firma Mahr wenden. Die Hamburger Schriftsteller- und Buchwoche 1924. — Die Ham burger Schriftsteller- und Buchwoche fand in diesem Jahr vom 23. bis 30. November statt. Di« Anregung ging von den Schriftstellern aus. Die Buchwoche wurde gemeinsam von dem Schutzverband deut scher Schriftsteller (Nordwestgau) und dem Journalisten- und Schr'ift- steller-Verein für Hamburg und Umgegend und dem Hamburg- ZI l ton aer Buchhändler-Verein veranstaltet. Aus dem Programm der Buchwoche ist hervorzuheben die Eröffnungsfeier im großen Saal der Kunsthalle am Sonntag, dem 23. November, mit der Ansprache des Bürgermeisters vr. Petersen und dem Vortrag des Herrn vr. Carl Müllcr-Nastatt über das Hamburger Schrifttum. Verschiedene Dichter- und Vorleseabende wurden in einzelnen Buch handlungen, in der Kunsthalle und in anderen Sälen veranstaltet. Auch der Rundfunk wurde verschiedentlich ln den Dienst der Sache gestellt. Die Niederdeutsche Bühne veranstaltete im Wandsbeker Stadt theater eine Ausführung. Den Abschluß erreichte die Buchwoche durch eine Matinee im Altonaer Stadttheater. Das Programm der Buch- woch« war in einem Heft gedruckt, das unentgeltlich verteilt wurde. Ein Plakat, von Harry Neuß-Löwenstein gezeichnet, wirkte vorzüglich in den Schaufenstern der Buchhandlungen. Der Hambuvg-Mtonaer Buchhändler-Verein hatte anläßlich der Buchwoche einen Schaufensterwettbewerb veranstaltet, an dem sich elf Firmen beteiligten. Den 1. Preis erhielt die Buchhandlung Richard Volquarts (ausgesührt von Herrn Breitmeyer), den 2. Preis die Firma C. Boysen (ausgeführt von Herrn Ziemer), den 3. Preis die Firma Otto Kaven (N a b e L Frese) (ausge führt von Herrn Lucht). Den Firmen M. Glogau j r. (für die linke Hälfte hatte der Künstler Harry Neuß-Löwenstein den Entwurf ge macht; die weitere Ausführung stammte von Herrn Arthur Müller), Fr. Thaden (ausgesührt von Frau Thaden) und W. Mauke Söhne (ausgeführt von Herrn P. Nebelung) wurde je ein Aner kennungspreis für die eigenartigen Leistungen zugesprochen. Die Preise sind von folgenden Hamburger Verlagshandlungen gestiftet worden: Alster-Verlag, C. Boysen, Boysen L Maasch, M. Glogau jr., Richard Hermes Verlag, Otto Meißners Verlag, Quickborn-Verlag, Welt bund-Verlag Georg Romanowski, Georg Westermann. — Als Preis richter waren die Herren Ed. Lanzenberger, Hans Ruhe und Alfred Janssen tätig. Vortragsabend. —In Hamburg lasen im Nahmen der Ham burger Buchwoche am 26. November in den Räumen der Buchhandlung Otto Meißner aus ihren eigenen Werken die Schriftsteller Lud wig Hinrichsen, Paul Schurek und 6r. M a n s r e d H a u s - man n. Der Raum der Buchhandlung war bis aus den letzten Platz besetzt, und die Zuhörer folgten den Vorlesungen mit großer Anteil nahme. Die englische Negicrungsbuchhandlung in Bagdad. — Über diese bereits in Nr. 130 des Nbl. erwähnte Unternehmung der englischen Negierung ist in dem Buch: Po well, Mit Auto und Kamel zum Pfauenthron (Berlin-Grunewal'd, Kurt Vowinckel Verlag, 1924, Preis: Tanzl. 5 Mark) zu lesen: »Eine der angenehmsten Seiten des Lebens in Bagdad bildet die Buchhandlung der Regierung. Sie nimmt mehrere kühle und ge räumig« Zimmer in dem Alten Serail ein, der einst der Amtssitz des , türkischen Gouverneurs war. Diese neue Einrichtung wird vom ^ britischen Unterrichtsministerium unterhalten, um Lektüre für die einsamen Verbannten zu beschaffen, die in Mesopotamien di« Glieder des Reichs zusammenschmieden. Sie kann sehr gut den Vergleich mit den größten Buchläden in New Aork und London aushalten; auf ihren Bücherborden kann man alles finden, von gewichtigen Werken über wissenschaftlichen Ackerbau, in mehreren Bänden, bis zum neuesten Roman. Ihre Räume sind von der Öffnung des Morgens an bis Sonnenuntergang mit Kunden gefüllt; Hausfrauen aus der Suche nach Kochbüchern, politische Beamte, die Werke über Gewohnheiten der Araber und islamische Religion wünschen; Kavallerieoffizier«, die nach Büchern über das Pferd ausschauen; Offiziere des Motortransport dienstes, die Bücher über angewandte Mechanik brauchen; außerdem Soldaten, die auf ihre abgelegenen Posten auf dem Lande einen Vorrat von Romanen mitnehmen möchten, um das langweilige Dasein auszu halten.« So geht England vor! Könnten wir das nicht auch? Englands Stimmung gegen Deutschland. — In diesen Tagen ist uns em Fall zur Kenntnis gekommen, der,die Verhältnisse in Eng land in bezeichnender Weise beleuchtet. Ein Angestellter einer deut schen Buchhandlung hatte durch Inserat in einer englischen Zeitschrift eine Stellung gesucht. Eine Londoner Firma war nicht abgeneigt, ihn zu engagieren, mußte ihm jedoch abschreiben, als sie erfuhr, daß er erst nach England einwandern müßte. In dem Absagebrief heißt es: » . . . Es ist leider unter dem deutschen Volke nicht bekannt, daß die hiesige Negierung keine Deutschen, ausgenommen für vierwöchigen Besuch, nach England zuläßt. Dies sollte nicht nur im Börsen blatt, sondern in allen Zeitungen bekanntgemacht iverden, schon um dem Volke vorzustellcn, wie ein willensstarkes, patriotisches Land denkt. Man will uns nicht und würde es begrüßen, wenn wir alle auf dem Meeresgründe wären. Das nächste Beste ist, daß sie uns als Sklavena^beitcr haben. Ich glaube kaum, daß Sie ein anderes An gebot außer dem meinen bekommen haben. Kein englisches Geschäft wird einen Deutschen beschäftigen, und ferner ist es sehr schwer für einen Deutschen, in einem englischen Hause Wohnung zu finden. Das sind die hiesigen Gefühle . . .« Auch von anderer Seite wird be stätigt, daß die Stimmung in England in weitesten Kreisen noch über aus deutschfeindlich ist. Man kann sich unter diesen Umständen nicht wundern, daß auch die Entwicklung der geschäftlichen Beziehungen nur langsame Fortschritte macht. Wczcl L Naumann, A.-G. in Leipzig. — Die außerordentliche Generalversammlung beschloß Kapitalumstellung von 36 Mill. Papier mark auf 1800 000 Goldmark, davon 25 000 Goldmark Vorzugsaktien. Sowohl die Stammaktie wie die Vorzugsaktie wird von je 1000 Mark aus je 50 Goldmark abgestempelt. Ein Aktionär bemängelte einige Posten der Bilanz, sowie die Transaktionen mit den Verwertungs aktien. Trotzdem die Verwaltung aufklärendc Mitteilungen machte, erklärte der Aktionär Protest zu Protokoll. Wie man auf Anfrage erfährt, ist das Unternehmen zurzeit außerordentlich stark beschäftigt, sodaß unter den üblichen Vorbehalten mit einem günstigen Ergebnis gerechnet werden könne. Tie Leipziger Messe-Wucheranzeigestellem — Zum Schutz der Meßfremden sind während der letzten Messen von der Staatsanwalt schaft Leipzig zur Verhütung und Bekämpfung von Wucher »Wucher- Anzei'gestellen« unterhalten worden. Über die Tätigkeit dieser fliegen den Gerichte zur vergangenen Leipziger Herbstmesse teilt di« Staats anwaltschaft Leipzig mit, daß von allen zur Anzeige gebrachten Be schwerden nur in acht Fällen Strafbefehle ergingen, von denen bisher vier rechtskräftig wurden, während in vier Fällen die Erörterungen noch lausen. Postverkehr mit Island. — Vom 1. Dezember an sind Postanwei sungen aus Deutschland nach Island (Meistbetrag 720 dänisch« Kronen) sowie Postaufträge und Nachnahmen aus Island nach Deutschland wieder zugelassen. Am gleichen Tage wird der Gebllhrenzcttelverkehr mit Island (für Postpakete) ausgenommen. »Was kraucht dort in dem Busch herum? — Ich -ilaub, cs ist Napolium!« — Der 80jährige Dichter dieses Liebes ist vor kurzem als pensionierter Eisenbahnbeamter zu Breslau gestorben. Jedermann kennt das berühmte Kutschke-Lied, das durch eine launige Polyglott« weltberühmt geworden ist. Gotthels Hoffmann hat zu vielen anderen Auszeichnungen das Recht erhalten, seinen einstigen poetischen Deck namen als ehrenvollen bürgerlichen Beinamen zu führen. Das an-
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