9928 Börsenblatt s. d, DIschn. Buchhandel. 229, I. Oktober 1907. Künftig erscheinende Bücher. (Z) In wenigen Wochen wird als 91. Band der „Grote'schen Sammlung" ausgegeben: Das Wildfangrecht Eine pfälzische Geschichte von Julius Wolfs 330 Seiten. Oktav. Geheftet M 5.—, gebunden M. 6.— - Frei - Exemplare 13/12 -- Nach einer Pause von drei Jahren erfreut Julius Wolfs seine große Gemeinde wieder mit einer neuen Erzählung, betitelt „Das Wildfangrecht". Sie beruht auf einer alten Nechtsinstitution, die aus dem mittelalterlichen Feudalwesen stammt. Es war ein kaiserliches Regal, dessen Ausübung dem Pfalzgrafen bei Rhein als Neichsvikar gleich einem erblichen Lehen übertragen war. Aber auch andere, der Pfalz benachbarte Dynastien, Bistümer und geistliche Äochstifte hatten einen gewissen Anteil daran und machten ihre Ansprüche darauf so nachdrücklich geltend, daß kurz nach der Zeit, in der die Erzählung spielt (1664/65), darüber eine scharfe Fehde, der sogenannte pfälzische Wildfang streit, ausbrach. Die sreiheitraubenden und gefühlverletzenden Bestimmungen dieses wunderlichen Rechtes griffen oft hart und grausam in das Schicksal derer ein, die ihm verfielen. Diese Verhältnisse und Llmstände hat der Dichter seiner spannenden Erzählung zu gründe gelegt und an den Erlebnissen der weiblichen Lauptfigur ausgesponnen und geschildert. Man kann das Buch füglich ein Seitenstück zu des Verfassers lustiger Geschichte „Das Recht der Äagestolze" nennen, die die Ritterburgen des Neckartales zum Schauplatz hat, während das „Wildfangrecht" in den Bauer- und Winzerkreisen der fröhlichen Pfalz spielt, in denen sich markante Gestalten von urwüchsiger Naturkraft und von trotzigem oder neckischem Lumor finden. Der Inhalt und Charakter der Erzählung, die sorgfältige-Ausstattung und der hübsche Ein- band machen das Buch als Weihnachtsgeschenk hervorragend geeignet. Zur Belebung des Absatzes haben wir nach einem Entwurf von Karl Biese ein Plakat Herstellen lassen, das bei gleichzeitiger fester Bestellung zur Verfügung steht. Wir bitten zu verlangen und bemerken, daß wir ausnahmslos nur fest liefern können. 2 --»Kr-- Bei dieser Gelegenheit erlauben wir uns, Sie auf die kürzlich erschienene Jubiläumsausgabe (Lundertstes Tausend) des Wilden Jägers Eine Weidmannsmär Reich illustriert von Woldemar Friedrich Preis gebunden M. 10.— wiederholt hinzuweisen, ein Werk, das ebenfalls zu Weihnachten sehr leicht verkäuflich ist, und Ihre Verwendung hierfür zu erbitten. Berlin G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung