Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.06.1877
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- 1877-06-27
- Erscheinungsdatum
- 27.06.1877
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bänden. Es ist sehr werthzuschätzen, wenn in einer Zeit, wie die jetzige, in welcher die Fabrikation der Einbände die so schätzbaren Handarbeiten fast verdrängt hat, sich noch Jemand speciell mit Anfertigung wirklich gediegener Einbände besaßt. Besonders wußten sich die Ledermosaik-Einbände allseitige Anerkennung der Kenner und Kunstfreunde zu verschaffen und selbst der hohe Preis (420 M. für einen Quartband) wurde den vorzüglichen Leistungen ent sprechend gefunden. Gleiche Anerkennung muß auch den drei Ein bänden der Minnesinger. Deutsche Liederdichter des 12. bis 14. Jahrhunderts, herausgegeben von F. H. v. d. Hagen (Verlag von I. A. Barth in Leipzig) in antikem Silberbeschlag, zum Preise von 500 Mark in Leipzig gefertigt, ausgesprochen werden. Leipzig, im Juni 1877. Carl Wilsferodt. MiSrellen. Der Petersburger „Herold" theilt über die Einführung der Buchdruckerkunst in Rußland Folgendes mit: „In der Mitte des 16. Jahrhunderts war es in Moskau noch allgemein üblich, Handschriften behufs der Verbreitung zu copiren. Die Schreibe kunst stand in hohem Ansehen und es kostete nicht geringe Mühe, der Buchdruckerkunst Eingang zu verschaffen. Zu Gunsten der letztem bemühte sich besonders Nactinus der Grieche, welcher immer und immer wieder den Zaren Iwan den Schrecklichen mit der Bitte an ging, die Eröffnung einer Druckerei, oder, wie er sie nannte, einer „Drukernja" zu gestatten. Iwan IV. gab endlich 1553 diesem Drängen nach, und man schritt zur Errichtung einer Druckerei. Bei diesem Unternehmen traten besonders durch ihren Eifer für die Sache in den Vordergrund der Diakonus an der Kirche des Kreml, Iwan Feodorowitsch Feodorow, und ein Bürger der Stadt Mstislaw, Peter Timosejewitsch Mstislawez. Für die zu errichtende Druckerei wurde vom Zaren ein Gebäude aus der damals besten Straße in Moskau, der Nikolskaja, angewiesen und zwar stand dieses Gebäude an der Stelle, wo sich gegenwärtig die Synodaltypographie befindet, welche ihrerseits wiederum 1645 erbaut wurde, wie das aus der noch gegenwärtig erhaltenen Inschrift lautet: „Durch Gottes Gnade und auf Besehl des rechtgläubigen und christlich gesinnten Monarchen, Zaren und Großfürsten Michael Feodorowitsch, Selbstherrschers aller Reussen, und seines Sohnes, des rechtgläubigen Fürsten und christlich ge sinnten Cäsarewitsch und Großfürsten Alexej Michaelowitsch ist die ses Gebäude im Jahre 1645 am 30. Juni errichtet worden." Wegen der Ungewohnheit der Sache erforderte die Einrichtung der ersten Druckerei sechs Jahre, und erst 1563 erschien das erste in dieser von Feodorow und Mstislawez gedruckte Buch über die Thaten der Apostel. Es ist wohl kaum nöthig hinzuzusügen, daß damals nur die slawonische Schrift existirte, die gegenwärtig übliche Schrift wurde von Peter dem Großen erst 1704 zusammengestellt und die ersten Typen dieser Schrift in Amsterdam verfertigt. Mit diesen Typen wurde nun in der Synodaltypographie in Moskau das erste Blatt der „Rossijskije Wedomosti" gedruckt und ein Jahr später erschien mit verbesserten Lettern das erste Buch nichtkirchlichen Inhalts unter dem Titel „Beispiele, wie Complimente geschrieben werden". Den beiden ersten russischen Buchdruckern sollte es jedoch nicht vergönnt sein,ungestört in Moskau ihren Lieblingsbeschäftigungen nachzugehen. Bon allen Seiten und besonders von der Innung der Abschreiber angeseindet und verleumdet, mußten sie endlich nach Litauen fliehen. Der bekannte Chodkcwitsch nahm die Flüchtlinge auf und auf seinem Gute druckten sie das Buch „Evangelium für Lehrer." Hier trennten sich die beiden Freunde. Feodorow siedelte zuerst nach Lemberg über und veröffentlichte dort das Buch „Der Apostel". Von Lemberg ging er nach Ostrog und edirte hier das neue Testament und die Bibel. Seine Verhältnisse verschlechterten sich inzwischen immer mehr und mehr und der erste russische Typograph starb 1583 in äußerster Ar- ^ muth in Lemberg, wohin er sich wieder zurückbegeben hatte. Seinem j Freunde Mstislawez erging es auch nicht besser. Seines Freundes wegen hatte eben Feodorow Moskau verlassen müssen; die Mosko witer haßten in ihm den Fremdling und der abergläubische Pöbel sah in ihm einen Zauberer, welcher durch schwarze Künste Bücher herstellte. Nachdem Mstislawez sich in verschiedenen Städten Li tauens und Polens unter großen Entbehrungen aufgehalten hatte, fand er bei Chodkewitsch wieder eine Zuflucht. Hier edirte er 1575 sein „Evangelium", welchem er eine Nachschrift hinzufügte, in welcher er seine traurige Lebenserfahrungen schilderte. Sein Todesjahr ist nicht mit Sicherheit festzustellen." Nach dem vorliegenden Geschäftsbericht der Bazar-Actien- Gesellschaft in Berlin beträgt der Reingewinn sür das ver flossene Geschäftsjahr vom 1. April 1876 bis dahin 1877 280,908 «6! 26 X, und wird eine Dividende von 1196 incl. der Amortisations quote gezahlt werden. Die Rechnungsabschlüsse ergeben Folgendes: Von dem ursprünglich 2,550,000 betragenden Actien-Capital sind bereits amortisirt 511,200 ; zur VI. Verloosung per 1. Juli 1877 kommen 76,800 verbleiben demnach 1,962,000 Der Gewinn-Saldo beträgt 453,791 94 und vertheilt sich wie folgt: für die deutschen und die fremden Ausgaben incl. Annoncen betrieb 435,839 ^1 64 L>, für Clichös-Verkauf 3441 45 2», sür Makulatur-Verkauf 7853 53 für Zinsen-Ueberschllß 4824 70 Lv. Die allgemeinen Unkosten belaufen sich auf 90,481 37 L>. Die Außenstände sind zur Ostermesse befriedigend eingegangen. Auf etwaige Verluste bei Außenständen sind 9632 74 ausgesetzt. Es verbleibt ein Reingewinn von 280,908 ^ 26 L>, welcher wie folgt verwendet wird: 896 Dividende den Actionären mit 163,104 39b Superdividende den Besitzern von Genußscheine» mit 15,336 396 zur Verloosung laut Statut mit 76,800 Tantiemen 17,720 Gratifikationen 6000 Uebertrag aus neue Rechnung 1948 26 Die gegenwärtige Lage des Unternehmens erscheint trotz der allgemeinen geschäftlichen Krisen als durchaus solide und zukunftsreich. Gewiß viele der Herren Collegen, zumal Sortimenter, die auch einige Berlagsartikel besitzen, werden es schon ost empfunden haben, wie schwer sich über buchhändlerische Verhältnisse im Punkte der Solidität zu orientiren ist. — Wir haben zwar die Berliner und Leipziger Auslieserungsliste der beiden Verleger-Vereine,aber gerade diese enthalten meist nur die Firmen der größeren Städte, denen es möglich ist, bezüglich ihres Wirkungskreises genügenden Absatz mit den großen Verlagsfirmen zu finden, auch schlagen viele dieser Herren die Gesuche neuer Firmen um Conto - Eröffnung, wegen angeblich schon zu zahlreicher Verbindungen, rundweg ab. Eine große Anzahl kleiner, wohl aber recht solider Firmen, jüngere wie ältere, meist in kleinen Städten leiden nun darunter, daß es ihnen nie mög lich sein wird, auf jeneListe gesetzt;» werden. Einsender,Sortimenter, der seit 11 Jahren stets aus beiden Listen zu finden gewesen ist, er laubt sich hiermit den Vorschlag zur Begründung einer Liste solcher Firmen, die als solidbekanntsind, und aus den Listen der Verleger- Vereine nicht stehen. — Ob der Freie deutsche Verleger-Verein eine solche Liste besitzt, weiß ich nicht, wenigstens ist, in, Falle, diese Liste dann nicht käuflich zu haben und nicht jeder Sortimenter, der recht ost pro Jahr 1—2 Verlagsartikel hat, möchte deshalb Mitglied werden. — Durch Ausführung der Idee wäre beiden Theilen ge holfen: Den kleinen soliden Sortiments-Firmen ist Credit zu genießen erleichtert, und vielen Verlegern eröffnet sich damit ein neues, gewiß oft nicht zu unterschätzendes Absatzfeld. VV.
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