Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.09.1877
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1877-09-12
- Erscheinungsdatum
- 12.09.1877
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18770912
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-187709129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18770912
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1877
- Monat1877-09
- Tag1877-09-12
- Monat1877-09
- Jahr1877
-
3421
-
3422
-
3423
-
3424
-
3425
-
3426
-
3427
-
3428
-
3429
-
3430
-
3431
-
3432
-
3433
-
3434
-
3435
-
3436
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
212, 12. September. Nichtamtlicher Theil. 3423 December, zu ersterem die ihm Wohl zu gönnende, ruhigere Som merzeit durchkreuzt, zu letzterem die beste Verkaufszeit im Jahr, wo in der Regel Alles vollauf beschäftigt ist, in unleidlicher Weise gestört. Hr. Frommann exemplisicirt mit der halbjährigen Rechnungs stellung von Handwerkern, Weinhändlern, auch Papiersabrikanten. Allein „si äuo tuoinut iäsm, non ost Ickvm". Für diese existiren die großen Commissionslager und die enorm verzweigte Buchführung nicht; es gestaltet sich hier die Sache unvergleichlich einfach und spesenfrei. Daß durch die Einführung einer halbjährigen Rechnung im Buchhandel die Zahl der Baarpackete sich erheblich vermindern würde, was Hr. Frommann vcrmuthet, bestreite ich. Es würden uns solche ohne Zweifel bleiben auch bei zweimaliger Regulirung der Conti der Herren Verleger. Was nun das semesterweise Ausstellen der Conti an das Publicum betrifft, so wäre dies allerdings eine nothwcndige Folge der halbjährigen Abrechnung des Buchhandels unter sich, da, wo es überhaupt nicht schon geschieht. — Es kann aber dies ge schehen und geschieht schon da und dort ohne die für den Buchhan del gewünschte Neuerung. Daß übrigens durch kurze Rechnungsstellungen die Solidität weder des Sortimenters noch des Verlegers gewinnt, ist meine persönliche, feste Ueberzcugung. Dort würde damit die Tendenz des Lebens von einem Tage zum andern, ohne an Ersparnisse zu denken, genährt, hier das leichtsinnige Produciren mit vorausein- gegangenem Gelde unterstützt. Aber auch 2) vom Standpunkte des Verlegers aus könnte ich diese Reform nicht billigen, denn für alle Artikel, welche nicht in den ersten Wochen je eines neuen Buchhändler-Halbjahres auf den Markt gelangten, wäre die Zeit für den Vertrieb zu kurz. Es würde dadurch eine energische, anhaltende Verwendung für Neuigkeiten zur Unmöglichkeit, namentlich kämen die erst Mitte oder Ende eines Semesters eintreffenden Nova schlecht weg. Allerdings ist das gegenwärtige Buchhändler-Jahr lang, allein es hängt dies mit der innersten Natur des Geschäftes zu sammen, das keine kausmännisch-kurze und rasche Abwickelung er trägt, sondern lange Fristen nöthig hat. Uebrigeus versteht der Verleger erstaunlich gut, zu allen Zeiten im Jahr durch Baarauslieferungen den Sortimenter, welcher seinerseits mit seinen Kunden immer Geduld haben muß, zahlen zu machen. Begnüge er sich damit, wenn ihm vom Detaillisten einmal per Jahr ordnungsgemäß und exact remittirt wird und er sein Gut haben zur Zeit und voll empfängt. — Ein Mehr läßt sich vom Sortimenter, dem ohnehin das mühevollere Dasein beschicken, billigerweise nicht erwarten. Wie überhaupt ein zweimaliges, ordentliches Remittiren und Abrcchnen möglich wäre, kann ich schwer begreifen, wenn ich einer seits gegenwärtig schon nur einmal im Jahr von circa der Hälfte der Verleger die O.-M.-Remittenden-Facturen zu spät einlaufen sehe, so daß, zumal der von Leipzig sehr entfernte oder mit Filialen, die er assortirt, versehene Sortimenter fast verzweifelt, andrerseits, wenn sactisch im Juni und Juli noch von Ostern her Retvurpackete anlangen. Punkt II. berührt uns Schweizer weniger. Wir überlaffen die Erledigung unserer O.-M.-Zahlnngslisten längst unseren Eommissionären. Nur wenige (Schweizer-) Firmen besuchten früher regelmäßig die Leipziger O.-Messe. Gründe dazu sind zumeist das frühe Fallen von Ostern, die erhebliche Entfernung und die Ueberzeugung, daß die Cassageschäfte viel besser und prompter durch die Commissionäre besorgt werden als durch uns selber — so sehr auch allerdings ein gewisser persön licher Verkehr mit unseren Geschäftsfreunden im Reiche und aus dem Norden, aus Oesterreich und anderen Staaten Manchem von uns, wie gerade auch mir, erwünscht wäre. Endlich Punkt III., worin an die Stelle der O.-M.-Versamm- lnng der deutschen Buchhändler eine Buchhändler-Versammlung in Leipzig um Pfingsten berufen wird zur Besprechung allgemeiner, geschäftlicher Fragen und zum Zwecke der Pflege der Kollegialität. Damit, wie mit Punkt II. können wir uns wohl einverstanden erklären. Dem einen oder anderen von uns kann es zu Pfingsten eher möglich werden, der Zusammenkunft beizuwohnen und persönlich dann und wann Fühlung zu unterhalten mit unseren deutschen und außerdeutschen College», auch wohl hie und da ein Wort mitzureden in Angelegenheiten des Gcsammtbuchhandels und im speciellen In teresse des schweizerischen. Im Interesse der Betheiligung läge jedoch ein tourweiser Wechsel des Versammlungsortes, z. B. nur je das zweite Jahr in Leipzig. Um kurz zusammenzusassen, was sich mir vom schweizerischen Standpunkte aus gegenüber den Frommann'schen Anregungen er gibt, wäre es a) Ablehnen von Punkt I. (zweimaliges Abrechnen per Jahr im Buchhandel) als weder für den Verlagshandel, noch viel we niger für den Sortimentshandel ersprießlich; wohl aber: Feststellen eines fixen Termine? für die bisherige einmalige Abrechnung zu Ostern, sür ein und alle Male z. B. dritte Woche Aprils. b) Annahme von Punkt II. (gänzliches Ueberlassen des Cassa- geschäftes an die Leipziger Commissionäre). v) Annahme von Punkt III. (Buchhändler-Versammlung in Leip zig zu Pfingsten — noch besser abwechselnd wenigstens je das zweite Jahr an einem anderen für den Buchhandel be deutenden Orte —; aus der anderen Seite Aushören der Leipziger O.-M.-Zusammenkünfte). VI. Unter der Ueberschrift: „Vorschläge zu Reformen im Buch handel" hat der Nestor des deutschen Buchhandels, der allseitig hochverehrte College Hr. vr. Frommann in Jena, ein Flugblatt gedruckt, welches zunächst an einzelne College» in den Hauptstädten des Buchhandels und persönliche Freunde versandt, jetzt auch im Börsenblatt abgedruckt ist mit dem Ersuchen, nach gegenseitigem Austausch der Ansichten mit der Ausführung des Brauchbaren voranzugehen. Indem wir zunächst unsere Freude aussprechen, daß der gei stig rüstige Veteran in alter Weise bereit ist, wo es die Wahrung der Interessen unseres Standes und die Förderung des Buchhan dels gilt, möge es gestattet sein, aus den Inhalt des bedeutsamen Flugblattes etwas näher cinzugehen; cs knüpft sich daran die Hoff nung, daß auch andere Anschauungen sich geltend machen, und daß der Wunsch des Verfassers sich seinem Ziele um einige Schritte nähern möge. Hr. Frommann sormulirt seine Vorschläge in drei wesentliche Punkte: 1) halbjährige Rechnung; 2) Nebertragung des Abrech- nungsgeschästes ausschließlich an die Leipziger Commissionäre; 3) eine Buchhändler-Versammlung in Leipzig um Pfingsten. Ad I. soll, da der bisherige buchhändlerijche Credit den Zeit verhältnissen nicht mehr entsprechend sei, eine zweimalige Abrech nung, zu Ostern und Michaelis stattfinden, und wird diese Neuerung 4K2*
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht