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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1889
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1889-05-20
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1889
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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2610 Nichtamtlicher Teil. 116, 20. Mai 1889. gegenwärtigen Verhandlung eine vertrauliche Besprechung vorher gegangen sei, als deren wesentlichstes Ergebnis er mitteilen dürfe, daß für den eintretenden Fall einer Amtsniederlegung des Ge samt-Vorstandes des Börsenvereins Herr Kommerzienrat Adolf Kröner sich bereit erklärt habe in einen vollkommen neu zu wählenden Vorstand einzutreten, auch ohne dabei gerade das Amt des ersten Vorstehers im Auge zu haben. Herr Kommerzienrat Kröner bestätigte diese Zusage, hin- znfügend, daß er unter den obwaltenden Umständen für seine Pflicht halte, im Falle einer Erledigung der sämtliche» Vorstands ämter, dem neu zu wählenden Vorstande wieder anzugehören, falls das Vertrauen der Hauptversammlung ihn hierzu berufe. Erste Bedingung für ihn sei dabei eine ihn vollkommen befrie digende Zusammensetzung des neuen Vorstandes; unter diesem Vorbehalte sei er bereit, seine Person wieder für die Sache ein zusetzen. (Bravo.) Für weitere Mitglieder des Vorstandes wurden aus der Mitte der Versammlung die Namen der Herren I)r. Eduard Brockhaus, Franz Wagner, Otto Nauhardt, Albert Brvckhans und Wilhelm Koebner genannt, von denen Herr vr. Eduard Brock haus und Herr Koebner baten, daß man von ihrer Person absehen möge, ersterer in ausführlicher Begründung persönlicher und sachlicher Natur die Ablehnung einer eventuellen Wahl als wahrscheinlich sich Vorbehalten!). Doch sei er gern bereit, zur Mitarbeit in der zu wählenden Kommission, welche sich mit den Wahlvorschlägen zu beschäftigen habe, sich zur Verfügung der Versammlung zu halten. Die Versammlung einigte sich schließlich in dem Beschlüsse, eine Kommission von zwölf Mitgliedern zu ernennen, um hier über in Beratung zu treten und am nächsten Tage Bericht zu erstatten. Der Versammlung lag im Druck ein Antrag der Herren Adolf Kröner, vr. Ed. Brockhaus und Franz Wagner vor, welcher die Ablehnung des vom Börsenvereins-Vorstande in der Bekanntmachung vom 9. d. M. für die Hauptversammlung angekündigten Anheimgebeus empfahl, daß der Vorstand berech tigt sein solle die Maßregeln des Vereins nicht anzuwenden, sofern der gewährte Kundenrabatt lOPo nicht übersteige. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen. Zu den Punkten der Hauptversammlungs-Tagesordnung, welche sich mit Aenderungen im Bezüge, der Einrichtung und im Titel des Börsenblattes beschäftigen, fand eine ziemlich eingehende Debatte statt. Zur Titeländerung in »Börsenvereinsblatt« bemerkte Herr Voigtländer-Leipzig, daß eine solche Aenderung den Börsenvereinssatzungen nicht entsprechen würde, da in diesen das Börsenblatt unter der bestehenden Bezeichnung mehrfach genannt sei. Zur Aenderung in der Bezugsweise, der unentgeltlichen Lie ferung an sämtliche Börsenvereinsmitglieder und der entsprechenden Erhöhung des Mitgliederbeitrags von 6 auf 16 ^ wurde von mehreren Rednern bemerkt, daß es sich jedenfalls empfehlen würde, denjenigen Börsenvereins-Mitgliedern, welche gemeinsam eine Firma besitzen, für welche sie doch in den meisten Fällen nur ein Börsenblatt gebrauchen, eine Rückerstattung oder entsprechende Ermäßigung im Mitgliederbeitrage zu gewähren, da die sich er gebende Mehrbelastung eine Härte sein würde. Von einem Abgeordneten aus Posen wurde geltend gemacht, daß es nur wegen des Jahresbeitrages schon bis jetzt schwer genug gehalten habe, alle Mitglieder des dortigen Vereins zum satzuugsmäßigeu Beitritt in den Börsenverein zu bestimmen; dieser Beitritt Werde durch eine Erhöhung von 6 auf 16 ^ in Zu kunft noch erheblich mehr erschwert werden. Herr Francke-Bern empfahl die Ablehnung unter Hinweis darauf, daß der Vorschlag keineswegs zum erstenmale Vvrliege, sondern schon im Revisions-Entwurf der Börsenvereinssatzungen enthalten gewesen und dort in der Kommission abgelehnt sei. Herr Pape-Hamburg hob den wichtigen prinzipiellen Ge sichtspunkt hervor, welcher in dem Anträge des Vorstandes liege welcher bezwecke, nur Börsenvereinsmitgliedern das Börsenblatt zugänglich zu machen, Nichtmitglieder aus dem Bezüge und damit der Benutzung eines wichtigen buchhändlerischen Hilfsmittels voll ständig auszuschließen. Ein Veitagungsantrag der ganzen Börsenblattfrage, ein- geluacht von Herrn Alt-Frankfurt, wurde, nachdem die Herren Meißner, Ackermann, Alt, Voigt länder zur Geschäftsordnung gesprochen, zurückgestellt bis nach Erledigung der eingehenden Be sprechung der einzelnen Teile dieser Frage. Für die Freiheit im Format der Börsenblatt-Anzeigen traten mehrere Redner (die Herren Müller-Wien, Fromm, Voigtländer) ein, welche hervorhoben,(daß die behauptete Unüber sichtlichkeit nicht zuzugeben sei, vielmehr das Blatt an Uebersicht nur gewinnen könne; auch sei es entschieden zu billigen, daß der Vorstand sich bemühe, noch mehr Gewinn als bisher aus dem Börsenblatt zu ziehen; auch sei cs nicht der Gleichberechtigung Aller entsprechend, die Verleger in ihrer Anzeigefreiheit zu be schränke». Gegen die Zulassung der Anzeigenfreiheit sprachen die Herren Alt, Ackermann, Meißner, Strauß. Nach einem Schlußantrag wurden zunächst die Anträge des Börsenvereins - Vorstandes jeder im einzelnen verworfen, so dann der Antrag Alt auf Vertagung der ganzen Angelegenheit angcnom inen. Punkt 7 der Tagesordnung, die Ausnahmestellung von Berlin und Leipzig betreffend, war bereits durch die Annahme des obenerwähnten Antrages Kröner, Wagner, vr. Brvckhans erledigt. Die Beratung des Anschlusses an diese Kundgebung wurde einer zweiten Sitzung am folgenden Tage Vorbehalten. Punkt 8 (Wiederverkäufer und Buchbinder-Kommissionäre) fand eine längere Besprechung durch die Herren Limbarth, Schmidt-Döbeln, Wichern und Thienemann. Beschlüsse wurden nicht gefaßt, da die Mehrheit der Ansicht war, daß es nicht gut sei, im gegenwärtigen Augenblick mit weitergehenden Forderungen an die Verleger heranzutreten. Punkt 9 (Borromäus-Berein) wurde unter Hinweis auf eine auf den 6. Juni d. I. anberaumte Versammlung dieses Vereins, welche sich mit dem hier in Frage kommenden Gegen stände beschäftigen wird, von der Tagesordnung abgesetzt, ebenso Punkt 10 (Universitätsbibliotheken), über welchen Gegen stand am nächsten Tage eine Versammlung der Buchhändler in Universitätsstädten beraten sollte. Zweiter Tag. lNachmittags Uhr im Buchhändlerhaus.) Die Versammlung heschäftigte sich mit Entgegennahme des Berichtes der am Vortage gewählten Kommission für Aufstellung einer Kandidatenliste zu den Vorstandsämtern. Es wurden fol gende Herren vorgeschlagen, über deren eventuelle Wahl die Ver sammlung sich einigte: 1. Vorsteher Herr Kommerzienrat Adolf Kröner; 2. Vorsteher Herr vr. Eduard Brvckhans, 1. Schrift führer Herr vr. Geibel-Leipzig, 2. Schriftführer Herr Müller- Wien, l. Schatzmeister Herr Wagner-Leipzig, 2. Schatzmeister Herr Wichern-Hamburg. Der Anschluß an den Antrag der Herren Adolf Kröner, vr. Eduard Brockhaus, Franz Wagner fand mit folgender, von jedem einzelnen Abgeordneten Unterzeichneten Erklärung statt : Die Unterzeichneten Vertreter von Kreis- und Ortsvereine» mit einer Gesamtzahl von Mitgliedern des Börsenvereins erklären hiermit ihren Anschluß an den von de» Herren vr. Eduard Brockhaus, Adolf Kröner und Franz Wagner Angebrachten Antrag zur Bekanntmachung des Vorstandes in No. 109 des Börsenblattes.
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