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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.08.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-08-04
- Erscheinungsdatum
- 04.08.1924
- Sprache
- Deutsch
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1019 t Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Sprechsaal. 161, 4. August 1924. einmal damit hereingefallcn, so betritt er meist lange Zeit keinen Bnchladcn mehr. Vom Sortimenter wird bei jeder passenden Gelegen heit verlangt, daß er sich um der Kulturarbeit willen kasteie. Wann endlich wird diese edle Sitte nun auch von jenen Kreisen geübt wer den. die an der Produktion des Buches beteiligt sind! Die Leistung allein wird cs sein, die im künftigen Wirtschaftskamps entscheidet. Einzelne Verleger beweisen auch heute schon wieder, daß Vorkriegsleistungcn möglich sind. Ein großes Unrecht ist es, wenn Verleger ihre alten Vorräte mit Kriegs- und Nachkriegsausstattung zu regulären Preisen ausliefern und dann dem enttäuschten Sorti menter noch obendrein die Rücknahme verweigern. Ein großer Teil aller Verlags- und Sortimcntslager gehört heute ins Antiquariat. Ich fürchte aber, es wird für diese Masse von »Nestauflagcn« kaum Abnehmer genug geben, weil überhaupt zuviel produziert worden ist. Vom wissenschaftlichen Verlag ist hier nicht die Rebe, weil er im Buch handel eine Sonderstellung einnimmt. Recht unangenehm ist der Ton der Reklame, dem man oft im Börsenblatt und in Zirkularen begegnet. Es wird da mit Super lativen jongliert, daß es nur so eine Art hat. Phrasen wie: Jeder Deutsche ist Käufer, jeder Bankdirektor, Schulleiter. Hausbesitzer usw. m u ß das Buch besitzen, sind keine Seltenheit. »Sichern Sie sich große Vorräte usw., che die hohe Auslage vergriffen ist.« Selbst die namhaftesten Verleger scheuen sich nicht, eine derart unvvrnehme Reklame anzuwenden. Glaubt man denn wirklich, daß es Sortimenter gibt, die darauf hcreinfallcn? Vielleicht !? Diese Art Reklame ist unseres Berufes unwürdig. Es ist mir beim Lesen solcher Ankün digungen oft. als ginge ich durch ein Schützenfest, wo die Budenbesitzer mit Sprachrohr, Gongs und heiserer Stimme ihre Schauobjekte an preisen. Also bitte etwas mehr Zurückhaltung! Plauen. Max Hoch m u t h. Die Klagen über das Verfahren vieler Verleger, die »BAG-Fak- turen« zu früh zum Inkasso zu bringen, verstummen nicht. Wenn hierin nicht sehr bald gründliche Umkehr eintritt, werden die »BAG- Freunde« unter dem Sortiment rasch sich sehr vermindern. Es ist zu ärgerlich, wenn man im wöchentlichen BAG-Brief einen großen Teil Belastungszcttel vorfindet für Lieferungen, die noch gar nicht ein getroffen sind. Im dieswöchentlichen Brief fand ich z. B. unter 33 Belastungszettcln sieben vor für Sendungen, die ich noch nicht er halten hatte! Mögen die, die es angeht, endlich im Interesse der All gemeinheit die wiederholten Klage» berücksichtigen! P., den 28. Juli 24. G. K- (Vgl. die Bekanntmachung der BAG im Bbl. Nr. 180, S. 10164.) In der Woche vom 11.—17. Juli 1924 erhielten wir von unseren BAG-Lastzettcln nicht weniger als 21 zurück mit dem - Vermerk: »Zurzeit ohne Deckung« oder »Verkehrt zurzeit nicht«. Wir bitten hierdurch die BAG, diejenigen' Firmen, die mangels Deckung oder aus sonst einem Grunde nicht mehr durch die BAG ver kehren, wöchentlich im Börsenblatt bekanntzugeben, um dem Verleger Arbeit zu ersparen. Gebr. P. Laibach — nicht <Vgl. Bbl. Nr. 187.) Mt einigem Befremden werden gewiß viele Buchhändler die Nvtiz der Firma I g. Klctninnyr L Fcb. Bamberg im »Sprechsaal«- des Börsenblattes Nr. 187 gelesen haben. Wenn es auch verständlich ist. daß die Firma sich gegen die behördlichen Maßnahmen. Sendungen mit der alten Bezeichnung »Laibach« zurückzuwciscn, z» schützen sucht, so liegt doch eine starke Zumutung darin, von deut schen Firmen zu verlangen, sich bei ihren Sendungen der ihnen völlig wesensfremden slawischen bzw, serbischen Schreibweise zu bedienen. Ortsnamen können erfahrungsgemäß im internationalen Verkehr nicht plötzlich verschwinden. Die Ortsbezeichnung »Laibach« ist seit dem 12. Jahrhundert eingebürgert und wird weiterhin gebraucht werden. Nach den Bestimmungen des Weltpostvereins sind Briefsendungen nach Städte», die mehrere Namen haben, in den verschiedenen Formen zuzu stellen. Wenn sich die jugoslawischen Behörde», vielleicht im nationalisti schen Überschwang ihrer Gefühle, entschlossen haben, nur in serbischer Sprache geschriebene Ortsbezeichnungen znzulassen, so ist cs Sache der betroffenen Firmen, dagegen ganz energisch Einspruch zu erheben und den Behörden zu bedeuten, daß, wenn sic auf ihrem Standpunkt be harren, schließlich ihr Land isoliert bleibt, weil die Beziehungen zu den Nachbarländern cinsach zwangsläufig ansgchobcn werden müssen. Deutsche Firmen aber, die Sendungen als unbestellbar znrlickerhal- ten sollten, haben sich bei der betreffenden deutschen Behörde zu beklagen und den Schutz des Reiches zu erbitten. Wir haben dieselbe Erfahrung vor einigen Jahren mit den von den Polen besetzten Orten Posen und Bromberg gemacht. Da mals wurde auch verlangt, Sendungen »ach diesen Städten, die nicht in polnischer Schreibweise an diese Orte adressiert waren, zurüek- zmveisen. Die Folge war eine Verhinderung bzw. Einschränkung des Verkehrs mit dem Deutschen Reiche. Darunter haben die Polen an scheinend selbst am meisten gelitten, denn die polnischen Behörden haben längst nachgegeben und befördern Bricsscndungen mit der Be zeichnung Bromberg und Posen nach wie vor. Wir möchten deshalb dringend warnen, der Aufforderung der Firma Reinmayr K Bamberg nachzugeben. TheodorSteinkopfs. I. K. Lehmann, vr. W. Ruprecht. Theodor Weicher. Weiteres zum Fall Justus Perthes. Auf unsere Zeilen im Sprechsaal der Nr. 169 des Bbl., Seite 9741, sind uns so viele zustimmendc Zuschriften aus Sortimenter- und Ver legerkreisen zugegangen, daß wir uns doch veranlaßt sehen, die Ent gegnung der Firma Justus Perthes noch zu beantworten. Vor allem glauben wir, im Interesse des Buchhandels eine der vielen uns zu- gcgangenen Zuschriften bekanntgeben zu müssen. Die Karte lautet: »Zu dem Artikel ,Auch ein Verlegerkollege' im Börsenblatt Nr. 169 vom 21. Juli 1924 bemerke ich noch folgendes: Im April oder Ende März zeigte mir der damalige stellv. Direktor des hiesigen städtischen Lyzeums (Herr Professor vr. Mentzel) einen Prospekt der Firma Justus Perthes, Gotha, in dem diese dem Lyzeum Landkarten unter Umgehung des Buchhandels mit 30A Rabatt an- bot. Ist Ihnen dies bekannt gewesen? Warum schreiten weder die Verbände noch der Börscnverein bei solchen Fällen ein? Mit koll. Gruß Max Taute i. Fa. M. T., Perleberg«. Auch wir müssen unserer Verwunderung Ausdruck geben, daß das Börsenblatt zunächst unser Eingesandt »um des lieben Friedens willen« uns zurllckschickte. Wie die vielen Zuschriften beweisen, stehen wohl alle Sortimenter auf dem Standpunkt, daß es Pflicht des Börssn- vereins sei, hier einzugreifen. Fabrikanten anderer Warengattungen fällt es nicht im Traume ein, Verbraucher in dem Maße zu besuchen, wie es im Buchverlag eingerissen ist. Wenn alle Fabrikanten so denken wollten wie die Firma Justus Perthes, so würden die Ladengeschäfte von der Bildfläche verschwinden. Die volkswirtschaftlichen Folgen hiervon mag sich jeder Kollege selbst ausmalen. Coburg. B. Nie mann i. Fa. E. Niemann'sche Hofbuchh. » Im vorigen Winter verkaufte ich durch meine Beratung und Empfehlung einige Karten von Justus Perthes. Auch damals be gründete die Firma Justus Perthes ihr ganz geringes Entgegenkommen mit der Behauptung, die Bestellung sei auf einen früheren Vertreter- besuch zurückzuführen. Dem Direktor dieser Lehranstalt legte ich diese Nachricht vor und erhielt die Antwort, daß bei künftigen Bestellungen Justus Perthes vermieden werden sollte. Auch in den letzten Wochen habe ich wieder größere Landkartcnbcstellungen anderweitig - über schreiten können. So ganz schutzlos ist der rührige Sortimenter nicht. Das Fehlen der sonstigen Verlagsartikel von Justus Perthes wird sicher auch nicht die Kunden vom Sortiment wegziehen. Ist nun solche Kampfstellung wünschenswert? Sollten nicht Justus Perthes und ähnlich handelnde Verleger dem tätigen Sortimemter zweckmäßiger Anreiz zum Verkauf geben, indem meinet wegen bei häufigeren Bestellungen jahrweise ein rückwirkender Um satzrabatt vergütet würde? Bei richtiger Ausführung, auch unter Beach tung der Verhältnisse: Kleinstadt — Großstadt wäre eine gerechte Lösung für beide Teile möglich. Lemgo in Lippe. E r n st Weeg e. Schwindeleien. In Stuttgart und auch in Berlin ist es in letzter Zeit wiederholt vorgekommen, daß Bttcherschwindler unter Benutzung unseres Firmennamens, allerdings mit falscher Adresscnangabe, Be trügereien verübten. In den drei uns bis jetzt bekannt gewordenen Fällen handelt es sich um Beträge zwischen 80 und 90 Mark und um Bücher anderer Verleger, die der Schwindler sich wvhl auf anti quarischem Wege verschafft hat und die natürlich nie diesen Wert re präsentieren. Der Schwindler gibt das Büchcrpakct unter Erhebung des Betrags an die Wirtsleute oder Dienstboten da ab, wo ihm genau bekannt ist, daß der Empfänger abwesen- und wohl auch sonst
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