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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.08.1924
- Strukturtyp
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- 1924-08-04
- Erscheinungsdatum
- 04.08.1924
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- Deutsch
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10188BÜr1enbIau s. d. Dl,qu. Buchhandel. Redaktioneller Teil. X- 18i, 4. August 1924. die sich jetzt fast in allen Stadien finden. Alle diese Vorkommnisse gefährden das Nehmen einer auch noch so geringen Besorgungs- gebühr, die der Sortimenter dringend braucht, aus das äußerste. , Redner ging dann aus die Propaganda für das Buch ein, warnte vor zu großen Hoffnungen, betonte aber, daß für die Wer bung für das Buch nicht zu viel getan werden könnte. Er ge dachte dann des Verkehrs über Leipzig und Stuttgart und riet dringend, jetzt den Verkehr wieder allgemein auszunehmen und ebenso die BAG ganz energisch zu unterstützen. Warme Worte fand er für die Stcrbekasse des Herrn Hermann-Bremen, er verteilte Aufforderungen und mahnte zum Eintritt, ohne allerdings viel Gegenliebe zu finden; auch die verschiedenen Ver- stcherungsunternchmungcn jes Börsenvereins empfahl er der Be achtung der Mitglieder. Über die Ostermeßverhaudlungen wurde eingehend berichtet, dem scheidenden Vorsitzenden des Börsenvcreins Herr» Hvfrat vr. Aleiner Worte des Tankes, dem neuen Vorsitzenden Herrn Röder, sowie Herrn vr. Siebe ck, und dem neuen Vorsitzenden des Verlegerbereins Herrn Generaldirektor vr. Kilpper die besten Wünsche für die Zukunft ausgesprochen. Der bevorste henden Herbsttagung der Kreis- und Ortsvcreine in Stuttgart wurde gedacht und zu reger Beteiligung aufgefordert; der Ver band hofft in der Lage zu sein, den Teilnehmern eine Fahrt unterstützung zu gewähren. Der Vorsitzende schloß seinen allge meinen Bericht mit dem Hinweis, daß überall an unseren Gren zen und zum Teil auch im Innern des Landes noch der Feind stehe, er mahnte zur Einigkeit. Nicht unsere Pflicht ist es, nachzu- sorschen und zu grübeln, wer Schuld an unserem Unglücke trage, sondern für uns sollen Selchows Worte der Leitstern sein: Ob dieser Schuld, ob der — gleichviel, Geschehen ist geschehen. Heut gilt's den Aufbau, gilt's das Ziel, Gilt's nur noch vorwärts schauen. Auf die näheren Vcrbandsangelegenheiten eingehend, ge denkt er der Toten: Doll-Sinsheim und E. Aletter-Mannheim und widmet ihnen einen Nachruf. Er gedenkt ferner in warmen Worten des aus dem Buchhandel wegen Krankheit ausscheiden- den Ackermann-Konstanz, in dem der Verband einen treuen Mit arbeiter verliert, einen Mann von echt deutscher Gesinnung und einem goldenen Herzen. Möge ihm ein von Krankheit freier, zufriedener Lebensabend beschieden sein! Mit Dankcswortcn ge dachte er ferner des vom Vorstandsamt des Karlsruher Vereins zurückgetretenen Herrn Flügel, der dem Vorstand des Ver- bandes stets ein treuer, zuverlässiger Mitarbeiter und Berater gewesen ist. Er erwähnte dann das Jubilänm des Herr» vr. Rud. Wolfs und erinnerte an die im Lause der nächsten Mo« natc bevorstehenden Jubiläen der Firmen B u ch h e i m«Wert heim, L a u t e r b o r n - Ludwigshafen und K o e st e r < Heidel berg. Des im Oktober 1923 stattgefundenen 70. Geburtstages des Herrn Direktor Flick wurde gedacht und ihm, der leider im Laufe des Herbstes aus dem Vorstand ausscheiden wird, der Dank des Verbandes für sein Wirken, für seine nie erlahmende Tätigkeit in warmen Worten ausgesprochen. Die Tätigkeit des Vorstandes, insbesondere des Vorsitzen den, war im verflossenen Vereinsjahr nicht leicht, es hat viel Ungelegenheiten gegeben, und der Vorsitzende hat manche An griffe und Anfeindungen erfahren. Schließlich hat aber ein Buch- hündlervcrband an der Grenze auch andere Pflichten und höhere Aufgaben, als nur den Wünschen und Meinungen einzelner Grup pen und Grüppchen zu dienen, ihm sind höhere Ausgaben gestellt, so: deutsches Geistesgut zu hüten und zu sördern, hier und in den uns entrissenen Gebieten, und so ließ der Vorsitzende seine An sprache ausklingcn in den schönen Worten, die Perthes über die Pflichten und Aufgaben des deutschen Buchhandels geprägt hat: »Der deutsche Buchhandel ist das einzige noch vorhandene Band, welches die ganze Nation umfaßt; ein Nationalinstiiut ist er, frei und sich selbst entsprossen, und jetzt beinahe allein unsere natio nalen Eigenschaften recht charakterisierend. Daß er nicht alles leistete, was er leisten konnte, ist wahr, aber für die Zukunft kann er noch vieles leisten, und er allein kann die deutsche Gelehrten republik, die deutsche Wissenschaft retten, und das sollte unsere Aufgabe sein-. Der Vorsitzende stellte dann die einzelnen Abschnitte des Jahresberichtes zur Diskussion. Mit Rücksicht aus die umfang reiche Tagesordnung wird der Bericht im allgemeinen geneh- migt, nur zu den Punkten Stockung im wissenschaftlichen Sor timent, Klagen über den Verlag ergriffen u. a. die Herren Gräsf - Karlsruhe, Speyer- Freiburg, Maurath - Lörrach das Wort. Der Rechner des Verbandes, Herr W. Hoffman n-Karls- ruhe, erstattete sodann den Kassenbericht. Wie überall, hat die Inflation die ganzen Mittel aufgezehrt. Nach dem Vorschläge der Revisoren Erich Germe r-Freiburg und Jakob Wengert- Karlsruhe wird dem Rechner Entlastung erteilt, da eine genaue Durchsicht der Unterlagen und Belege die Richtigkeit der Buchun gen ergeben hat. Namens der Versammlung spricht der Vor sitzende dem Rechner den besten Dank aus für seine gerade im letzten Jahre so schwere und undankbare Arbeitsleistung. Um die Durchführung der Verbandsaufgaben nicht zu hindern, wa ren im Laufe des Frühjahrs bereits Mk. 5.— als Vorauszahlung erhoben worden. Es wird ein weiterer Beitrag von M. 5.— genehmigt, mit dem der Rechner nach dem vorgclegten Voran schlags auskommen will. Der Beitrag für die Deutsche Bücherei wird erhöht und ein Jahresbeitrag für den Verein für Buch wesen bewilligt. Während einer kurzen Pause gelangte eine Einladung des Verlags Herder L Co. zur Besichtigung des Betriebes zur Verteilung mit einer eigens für die Tagung hergestellten Schrift »Bartholomäus Herder als Feldbuchdrucker-. Beigegeben war ein kleines Album mit Außen- und Innenansichten des Hauses. Nun erteilte der Vorsitzende das Wort Herrn Hauptschristleiler vr. Menz zu einem Vortrage »Die wirtschaftliche Lage über haupt und die Lage des Buchhandels im besonderen-. In äußerst lichtvoller, gemeinverständlicher Form entledigte sich der Redner seiner Ausgabe. Ausgehend von der schweren Jnflationskrisis zeigte er an einem praktisch gewählten Beispiele den Weg, der aus der heutigen Not allein hinausführen kann. Während der Jnslation war die Anlage aller Einnahmen in Waren durchaus notwendig, heute gilt es, die Mittel zur Aufrechterhaltung des Betriebes zu reservieren und sich nach jeder Hinsicht Beschrän kung aufzuerlegen: Beschränkung in der Produktion, weil eine Erhöhung des Absatzes nicht erwartet werden kann, Beschrän kung aber auch der Unkosten durch genaue Überwachung aller Ausgaben, insbesondere Beleuchtung, Heizung usw. Sieger und Besiegte haben durch den Krieg und die Folgezeit an Betriebs kapital eingebüßt, deshalb ist ein Wenigerverbrauch sür sich selbst und ein Wenigerverbrauch für Geschäftsunkosten geboten. Der buchhändlerischen Betriebe sind zu viele, sowohl im Verlag als auch im Sortiment. Die Geldnot wird das ihrige zu einer Regulierung seiner Ansicht nach bei tragen. Nur größte Sparsamkeit eröffnet den Weg zu einem neuen Aufstieg. Reicher Beifall lohnte dem Redner; allgemein wurde der Wunsch ausgesprochen, den Vortrag im Börsenblatt zum Abdruck zu bringen. Der Vorsitzende benutzte die Gelegen heit, allen Kollegen das aufmerksame Studium der Abhandlun gen des Herrn vr. Menz im Börsenblatt recht warm zu emp fehlen. Zu dem Punkt »Pflichten gegenüber dem Jungbuchhandel gibt zuerst der Vorsitzende eine Übersicht über Bestrebungen und Ziele und die bisher stattgefundenen Sommerakademien für den Jungbuchhandel. Zu dem Punkte ergreifen nacheinander das Wort die Herren F r e i h e n - Heidelberg, vr. Bieleseld- Freiburg und vr. Menz- Leipzig. Allgemein geht die Ansicht dahin, daß die bisherigen Methoden nicht ganz dem Zweck ent sprechen, daß die »Wimmerschinken-Wanderungen- und das an dere Drum und Dran, wie einige Redner es nennen, wogegen vr. Menz aus seiner Erfahrung protestiert und wogegen auch der Vorsitzende Einspruch erhebt, zu wenig praktischen Erfolg versprechen und deshalb eingeschränkt werden sollten. Die Pflicht der Fürsorge für den Jungbuchhandel wird anerkannt, doch ist es mehr Aufgabe der Ortsvcreine, sich ihrer anzuneh- meu. Es wird die Bildung einer Sektion Südbaden und Nord baden in Aussicht genommen, die die weitere Durchführung vor bereiten soll.
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