5130 B-ri-abl-U 5 « Dpchn. Buch,°nd-I. Künftig erscheinende Bücher. ^ S5. 25. April 1912. Georg Müller Verlag, München ^ In Kürze gelangt zur Ausgabe August Strindberg Schweizer Novellen Erste vollständige Ausgabe Geheftet M. 4.—, gebunden M. 5.— Jeremias Gotthelf hat den Schweizer Bauern geschildert, Gottfried Keller den Schweizer Städter, Strindberg als Ausländer schildert den in der Schweiz heimisch gewordenen Ausländer. Da ist der deutsche Gelehrte, der als Reserveoffizier den französischen Krieg mitmachen muß und dabei solche Schreckensszenen erlebt, daß er in die Schweiz flüchtet, die keine Kriege führt, und Schweizer Bürger wird. Da sind die Russen im Exil, die aus der Heimat vertrieben wurden und in der Schweiz eine neue gefunden haben. Da sind die müden Pariser Großstädter, die ihre zer rüttete Gesundheit in den Bergen des Genfer Sees heilen wollen. Für Deutsche, welche die Schweiz aufsuchen, um Genesung und seelische Ruhe zu finden, ist das Buch eine Wohltat und köstlicher Besitz. Nachdem Strindberg im „Roten Zimmer" die alte Gesellschaft niedergeriffen hatte, suchte er in den Schweizer Novellen eine neue aufzubauen. Die Schweizer erscheinen ihm als eine Atopie in der Wirklichkeit, da sie den ewigen Frieden verwirklicht haben. Die Schweiz, welche drei Nationen, Deutsche, Franzosen und Italiener vereinigt, scheint ein Minia turmodell für die Vereinigten Staaten von Europa. In der Schweiz kehrt der Einzelne aus dem ungesunden Leben der Großstadt zurück zur Natur und vereinfacht seine Lebensgewohnheiten. „Ewiger Friede" und