.V 212, 11. September INI 2. Künftig erscheinende Bücher. »»ri-„iial>«.u4,-nd-r 10527 T Erster San-: T> Gustave Zlaubert, Madame Sovarp. Rudolf Alexander Schröder: »Ie weiter wir uns zeitlich von Flaubert entfernen, desto mächtiger wächst feine einfame Er scheinung. Ihn muß nennen, wer öen größten französischen profaiker feines Jahrhunderts, ihn, wer den Aertrümmerer des alten, den öauherrn des neuen Romans nennen will. Er hat einen gänzlich neuen Maßstab erzwungen. Er selbst ist dieser neue Maßstab geworden. Madame Sovary ist als ein ewiges Werk längst auch in Deutschland anerkannt." Zweiter San-: Gustavk Aaubkrt, Ealambv. huysmans sin^rebours): »Sei Flaubert zogen ihn die feierlichen, ungeheuren Gemälde an, auf denen entzückend zarte, geheimnisvolle Wesen Leben annahmen: Frauen mit kranken Seelen, in ihrem Innern schreckliche Verwüstungen und wahnsinnige Süchte. Das ganze Temperament des großen Künstlers offenbarte stch in der unvergleichlichen ,Salambo^, wo er weit ab von unserm armseligen Leben den Glanz der alten Zeiten heraufbeschwor mit ihren mystischen Gebeten, ihrem verfall und ihren Grau samkeiten." Dritter San-: HoNorL de GulAUt, va^er Gvnvl. Jules öarbey d'slurevilly: »Der ,Vater Gorios ist ein König Lear, noch erstaunlicher als dieser selbst. Mein schon durch die Kolossalfigur des vautrin kämpft Salzac gegen Shakespeare, und zwar ohne von ihm ge worfen zu werden. Salzac hat das königliche Elend Lears in eine Sphäre gebannt, die nicht menschlicher, aber gewöhnlicher ist, die uns näher angeht und angreist. In der Tat findet fich ein letzter Fetzen von der Draperie der alten Zeiten im »König Lear^x aber im ,Vater Goriot^ zeigt fich die Wahrheit der modernen Wirklichkeit nackt, und das ist vielleicht noch gewaltiger." vierter San-: wilde, porian Gru^t. Die »Freistatt" München): »Dieses Werk wird öen Namen Wilde vor der Vergessenheit retten, weil es das kühne Zeugnis einer der herr lichsten persönlichen Kulturen ist, die je zu literarischem Msüruck gelangten. Ja, es ist sicher eines der merkwürdigsten Sücher, die es gibt. Diejenigen, die Wilde einen Dekadent nennen, hatten auch für Nietzsche diese Phrase geprägt, denn es ist der ewige Irrtum der Menge, das für ein Ende zu halten, was in Wahrheit ein Mfang ist." Fünfter San-: George Meredith, Richard Zeverels Prüfung. Oscar wilde in den »Fingerzeigen^: »M! Meredith! wer will ihn beschreiben? Sein Stil ist Ehaos, das von zuckenden Slitzen leuchtet. Wenn fich auch des Mannes herrlicher Geist nicht empörte gegen die lärmenden Anmaßungen des Realismus, es genügte fein bloßer Stil, um das Leben in angemessener Entfernung zu halten. Mit diesem Stil hat er eine Hecke um seinen Garten gezogen, eine Hecke von Dornen und roter Rosenpracht." Sechster San-: vostofestö?i), Ras^oim^off. Nietzsche, der, wie Mereschkowski mit Recht betont, »seiner Einsamkeit in der Weltliteratur solchen wert beilegte und so anspruchsvoll war im Merkennen von verwandten- und Sundesgenossen", bewunderte Vostojeffskij und nannte ihn »diesen tiefen Menschen, den einzigen Psychologen, bei dem ich etwas zu lernen hatte". cO (. Gruns' Verlag, Minden (Westfalen).