Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.06.1913
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- 1913-06-28
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- 28.06.1913
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6804 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 147, 28. Juni 1913. manche wertvolle Ergänzung und Bereicherung verdankt. Die Tätig keit der neugcgriindeten Gesellschaft soll sich nicht auf die National bibliothek allein beschränken, sondern auch die übrigen bedeutenderen Pariser Bibliotheken, vor allem die des Arsenals, die Bibliothek Ma- zarinc, die Bibliothek Saintc-Gcneviöve, die der Universität und des Institut de France sowie die großen Provinzbibliotheken in den Kreis ihrer Interessen ziehen. Ans diese Weife soll neben dem rein prak tischen Zweck auch das ideelle Leben Frankreichs gefördert und ein regerer Gedankenaustausch zwischen den Gelehrten und den Sammlern Frankreichs in die Wege geleitet werden. Dieser ideelle Zweck, der sich naturgemäß nicht auf Frankreich zu beschränken braucht, macht es sehr wünschenswert, wie Charmes in seiner Eröffnungsrede betonte, daß der Gesellschaft, der schon aus allen Teilen Frankreichs zahlreiche Bei trittserklärungen zugegangen sind, auch ausländische Bibliophilen, Sammler und Gelehrte beitreten. Abonncntenversicherung. — Unter dem Vorsitz des Direktors der 2. Abteilung im Neichsamt des Innern, Wirk!. Geheimrats Or. Caspar, fand am 21. ö. M. in Berlin, wie der »Zeitungs-Verlag« be richtet, eine Aussprache über die Abonnentenvcrsicherung statt, an der außer dem Präsidenten des Aufsichtsrats für Privatversicherung, vr. Grüner, Vertreter der verbündeten Negierungen, sowie mehrerer an der Frage interessierter Vereine, Verbünde und Gesellschaften teilnahmen. Der Verein Deutscher Zeitungsverleger war durch seinen Vorsitzenden vertreten, der die Abonnentenversicherung als eine nach Ansicht des Vorstandes unerwünschte Erscheinung im Zeitungsgewerbe bezeichnete und gleichzeitig das Ergebnis der im Jahre 1912 von der Geschäftsstelle veranstalteten Umfrage mitteilte. Im übrigen wurde von einer Erör terung eines Verbotes der Abonnentenversicherung allgemein ab gesehen, da die Negierung, wie auch im Verlauf der Debatte immer deutlicher hervortrat, dafür nicht zu haben ist. Die Diskussion er streckte sich vielmehr im wesentlichen auf die Frage, ob die bisherige unbeaufsichtigte Abonnentenyersicherung gleichfalls der staatlichen Auf sicht zu unterstellen sei. Uber diesen Punkt entspann sich ein lebhafter Meinungsaustausch. Soweit aus den Äußerungen der Negierungs vertreter geschlossen werden darf, beabsichtigt die Negierung offenbar die Durchführung der Beaufsichtigung aller Abonnentenversicherungen. Wirtschaftlicher Verband westdeutscher Künstler. — In Karlsruhe traten dieser Tage die auf der Frankfurter Künstlerversammlung vom 31. Mai gewählten Delegierten aus den Nheinlanden, Hessen-Nassau, Hessen, Baden und Elsaß-Lothringen zusammen, um die im Prinzip beschlossene Gründung eines wirtschaftlichen Verbandes der Künstler Westdeutschlands im Anschluß an die zwei bereits bestehenden gleich strebenden Verbände für das übrige Deutschland mit dem Sitze in Berlin und in München definitiv vorzunehmen. In der Karlsruher Tagung wurde jetzt der Vorstand des westdeutschen Verbandes ge wählt: er besteht aus Prof. Karl Ille, Glasmaler und Lehrer an der Kunstgewerbeschule in Karlsruhe, als erstem Vorsitzenden, Prof. Kör ner-Frankfurt- als zweitem Vorsitzenden, den Malern Nehder-Ettlingen als erstem und Gudden-Frankfnrt als zweitem Schriftführer und Frau Kaufmann-Mannheim als Schatzmeisterin. Außerdem wurden Kommissionen für die einzelnen Spezialaufgaben, wie Finanz, Presse, Spedition, Verlag, Wohlfahrt usw., gewählt. Bis zum Herbst soll der Verband endgültig gegründet werden. Der neue Verband wird haupt sächlich die Kunststädte Köln, Düsseldorf, Bonn, Koblenz, Wiesbaden, Mainz, Frankfurt, Darmstadt, Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, Pforzheim, Baden-Baden, Straßburg, Freiburg und Konstanz in sich einschließen. Bei diesem großen Gebietsumfang ist geplant, den West deutschen Verband wieder in zwei Unterverbände, in einen Niederrheini schen und in einen Oberrheinischen Verband zu teilen. Deutscher Hochschullehrertag. — Der fünfte deutsche Hochschul lehrertag findet am 12., 13. und 14. Oktober d. I. in S t r a ß b u r g i. E. statt. Die Sitzungen werden im Universitätsgebände abgehalten. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem: »Die Reform des Promotions wesens«, Referent Professor K. v. Amira, München; ferner: »Die Nengrttndung von Universitäten«, Referenten die Professoren K. Bü cher, Leipzig, und Kaufmann, Breslau. Verbotene Druckschriften. — Beiwerke zum Studium der Anthropophyteia. Jahrbücher für folkloristische Erhebungen und Forschungen zur Entwicklungsgeschichte der geschlechtlichen Moral, von I)r. Friedrich S. Krauß. Leipzig, Ethnolog. Verl Beschlagnahme von Band 1—5. 8. Strafkammer des König!. Landgerichts I in Berlin. (Deutsches Kahndungsblatt Stück 4341 v. 26./VI. 13.) Sprechfaul. «Ohne Verantwortung der Redaktion - jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Die Überflutung der österreichischen Küstenlande durch italienische Preßerzeugnisse. <Vgl, Bbl. 1SI1, Nr. 25S,> Der Buchhändler im österreichischen Küstengebiete, welcher heute seine Kontinuationslisten durchsieht und ihren Umfang vergleicht mit jenem vor zwei Jahren, wird finden, daß die Zahl der Abonnenten aller italienischen Periodika sich bedeutend vergrößert hat. Unter den Wochenschriften in italienischer Sprache kommen jetzt Kontinuationen an, welche drei- bis viermal, ja sogar zehnmal größer sind, als dies im Jahre 1911 der Fall war. Der Konsum hat sich enorm gesteigert. Daß diese Steigerung nicht auf das Konto des Anwachsens der italienischen Bevölkerung zu setzen ist, liegt auf der Hand. Die italienische Sprache hat seit den letzten zwei Jahren im Küstenland«: keine Fortschritte gemacht. Der Buchhändler, der den Gang der Dinge in der fraglichen Epoche aus der Nähe betrachten konnte, wird nicht im Zweifel darüber sein, wo die Gründe für die auffällige Erscheinung zu suchen sind. Sie beruhen auf der forcierten Agitation der Mailänder großen Verlags handlungen, welche sich das Ziel gesteckt hatten, die Küstenlande lite rarisch zu erobern. Und sie haben dieses Ziel erreicht, wenigstens so weit das Zeitschriftengeschäft in Frage kommt! Geschickte Agenten der Mailänder Verlagshandlungen, welche nach Triest kamen, trugen bei der dortigen Negierung ihre auf Erleichterung des Zeitschriften-Jmports abzielenden Wünsche vor, und sie erreichten so ziemlich alles, was sie auf dem Herzen trugen. Die Tagesjournale, welche bis 1911 durch die Post (Kreuzband oder Paket) ankamen, gelangten von nun an in Eilballen durch die Expreßzüge zu dem Triester Depositär. Die Zollbehandlung, die früher den Transport verzögerte, hörte auf, und die italienischen Jour nale gingen glatt durch. In den Tabak-Trafiken verkaufte man von jetzt an italienische Journale, was bis dahin dem Buchhändler Vorbe halten war. Bemerkenswert sind die Preise, zu denen italienische Journale zum Verkauf kommen. Illustrierte Revuen in der Art wie Westermanns und Velhagen L Klasings Monatshefte kosten in Triest 60 Heller. Modejournale wie unsere »Modewelten« kosten 12 Heller. Ein illu striertes Wochenjournal für die Jugend (Umfang 16 Ouartseiten mit ea. 50 Illustrationen) kommt um 12 Heller zum Verkauf. Dieses Jour nal hat allein in Triest 3000 Abnehmer. (Im Jahre 1911 waren es 300). Es ist klar, daß ausländische Ware, welche zu solch niedrigen Preisen auf den Markt gebracht wird, die inländischen Preßprodukte verdrängen muß. Besonders das deutsche Zeitschriftengeschäft ist es, welches unter der italienischen Konkurrenz zu leiden hat. Der in Triest wohnende Deutsche abonniert nicht mehr auf ein Journal in seiner Mutter sprache, sondern er kauft für ein paar Heller ein italienisches Blatt, welches seinen Zwecken ebenso entspricht und ihm vor allen Dingen schnell zugcstellt wird. Diese Tatsache sollte dem deutschen Verleger zu Bedenken Anlaß geben. Es gibt in Österreich-Ungarn bereits mehrere Gebiete, in denen der deutsche Buchhandel früher Absatz hatte, die ihm aber dann ver loren gegangen sind. Hier droht nun eine gleiche Gefahr! Ohne Zweifel lassen sich Mittel finden, der italienischen Konkurrenz zu begegnen. Die richtige Hilfe kann aber nur von den buchhändlerischen Korporationen kommen. Deshalb sind sie es, an welche heute der Ruf »Vickeant oon- 8ul«8« ergeht. Triest. Hans Dohrn. Vorsicht! <Bgl. Bbl. Nr. 142.» Vor einigen Tagen sprach ein unbekannter Buchhandlungsgehilfe in unserem Zweiggeschäft vor und bat unter dem Vorwände, daß er Stellung suche, das Börsenblatt einsehen zu dürfen. Während eines unbewachten Moments eignete er sich dann eine Anzahl Bestellzettel unserer Firma an, um in betrügerischer Absicht mit ihnen bei den Ver legern für unsere Rechnung Bücher zu entnehmen, wie uns ein solcher Fall bereits zur Kenntnis gebracht worden ist. Wir warnen vor diesem Schwindler und bitten, nur an unsere uniformierten Boten bei Vorlegung eines Suchbuches auszuliefern. Berlin, den 26. Juni 1913. Nicolaische Buchhandlung Borstell L Reimarus. Verantwort!. Red. i. V.: Richard Albert t. — Verlag: DerBörsenveretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhänblerhaus, Hospitalstr. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion: Letpztg-R., Gerichtsweg 26 (Buchhändlerhaus).
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