Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.06.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1925-06-13
- Erscheinungsdatum
- 13.06.1925
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19250613
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192506137
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19250613
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1925
- Monat1925-06
- Tag1925-06-13
- Monat1925-06
- Jahr1925
-
9605
-
9606
-
9607
-
9608
-
9609
-
9610
-
9611
-
9612
-
9613
-
9614
-
9615
-
9616
-
9617
-
9618
-
9619
-
9620
-
9621
-
9622
-
9623
-
9624
-
9625
-
9626
-
9627
-
9628
-
9629
-
9630
-
9631
-
9632
-
9633
-
9634
-
9635
-
9636
-
9637
-
9638
-
9639
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
136. 13. Juni 1925. Redaktioneller Teil. vörsnrblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 9 615 Aus den Niederlanden. — In der niederländischen Buchhandels- Zeitschrist erschien ein ausführlicher Aufsatz in fünf Fortsetzungen über die beschichte des Börsenvereins, anläßlich seiner Hundertjahrfeier. — In Amsterdam wurde ein Dichterwettstreit ausgetragen. Den Preis von Amsterdam erhielt ein Herr Nijhosf für seine Gedichtsammlung -Vormen«. Zwei weitere Preise für beste Gedichte errangen BeSnard für sein Gedicht »Die Stadt« und Gijsen für --Mein Väterchen«. 94 Einsender hatten sich mit weit über 100 Gedichten beteiligt. 28 davon hatten sich nicht an die Ausschreibung gehalten, die vorschrieb, daß die Gedichte innerhalb der letzten 2 Jahre erschienen sein mußten. Der Prüfungsausschuß beklagt cs. daß einige der anerkanntesten Dichter sich nicht beteiligt haben, wie das ja meist bei solchen Preisausschreiben der Fall ist. Der Prcisausschuß läßt sich noch weiter über die Ge dichte selbst aus. Er schreibt: Der Beruf eines Dichters scheint eine sehr ernste Sache zu sein. Die leichtgeschürzte Muse der Poesie fehlte beinahe ganz, nichts von leichterer Dichtkunst, von Selbst-Ironie, Geist oder Laune. Beinahe nirgends eine »Pointe«. Keine Satire. Aber auch fast gar kein Frohsinn. Will man diese Dinge kennen lernen, muß man zu den Dichtern gehen, die ihre Gedichte nicht gesammelt oder überhaupt nicht erscheinen ließen. (Der Preis von Amsterdam bezog sich auf fertig gedruckte Sammlungen.) Man vermißte beinahe jeden Übergang zur Epik von der Erzählung, der Ballade oder Romanze. Es gab auch keine echten Volks- oder Kunstlieder, keine Chansons, keine Oden, keine Elegien und keine klassische Metrik. Der Ausschuß bezweckt keine Kritik, sondern will nur Tatsachen anführen. Beinahe alles waren Verse, bestimmt, gelesen und nicht gesungen zu werden, und darunter viele Sonette. Von den drei großen Quellen der Be geisterung, der nationalen, der religiösen und der jüngsten, der sozia listischen. fehlten bei Einsendungen aus Nord-Niederland die erste ungefähr ganz. Die zweite und dritte Quelle war stark benutzt. Ter Aus-schuß unterdrückt hier nicht die Bemerkung, daß Propaganda keine Poesie ist, sei sie auch gereimt und in Dichtergewand gekleidet. Der Ausschuß überläßt cs den Dichtern selbst, zu überlegen, auf welchem Gebiete dieser Regel sie am meisten gesündigt haben. Wie bei nns, kehrt auch dort ständig in der Verlegerzeitschrift der Bücherbettel wieder. Ein eigenartiger Fall wird erzählt von einem Bettelbrief der Niederländisch-Amerikanischen Gesellschaft in New Aork. Diese Vereinigung schreibt in die alte Heimat nach Umsonst-Lieferu'n- gen niederländischer Zeitschriften, weil ihre Mittel nicht ausreichtcn. alle gewünschten Zeitschriften zu bezahlen. Der »Uitgever« schreibt dazu: »Dies geschieht unter der Flagge des Ehrenvorsitzenden Edward W. Bok, der sicher nicht weiß, was unter seineist Namen geschieht«. »Diese Bettelei«, sagt das Blatt, »ist ganz unamerikanisch, und wie armselig von einer solchen Vereinigung, die gar nicht zu begreifen scheint, was für einen ,Bok' sie damit schießt«. — Unter der Über schrift: »Ist das Buch zu teuer?« schreibt die gleiche Zeitschrift: Das Buch ist nicht zu teuer, es könnte sogar ohne Zweifel noch teurer sein. Es kann 6, 7. 8. 9 Gulden kosten und wird dann noch schlank verkauft werden. Nicht die Preise sind schlecht, sondern die Bücher sind schlecht. Wenn wir nur die richtigen Bücher herausgcben, kommen die hohen Preise von selbst. Beweis: Irgendwo im Süden des Landes schreibt einer einen Volksroman: »Die schöne Teusclin oder Gott ist gerecht«, »Die verstoßene Gräfin oder Mutter und Märtyrerin«, »Fürstin und Märtyrerin oder die Verbannten in Sibirien«. Diese Bücher werden privatim« zu 7, 8 und 9 Gulden verkauft. Für solche Bücher gibt es einen großen Leserkreis, der von dem Bestehen einer »Schönen Lite ratur«, für die wir uns abmühen, keine Ahnung hat. Es werden bann noch verschiedene solche Bücher mit Doppeltste!« aufgczählt, die in je 4 bis 8 Bänden erschienen sind, und auf drei cnggedruckten Spal ten eine hübsche Probe aus dem Schauerroman »Zerstörtes Glück« geben; darunter steht: (Fortsetzung folgt nicht.) Sch. Zeitschriftjubiläum in Schweden. — Die gegenwärtig hervor ragendste skandinavische Monatsschrift für Kunst, Literatur und Thea ter »Orck ocki stilck« in Stockholm hat kürzlich ihr vierhundertstes Heft erscheinen lassen. Die Zeitschrift wird seit etwa einem Dritteljahrzehnt veröffentlicht und hat schwere wirtschaftliche Sorgen hinter sich. Sie bietet ein interessantes Beispiel dafür, wie ein Zeitschristen-Unter- nehmen sich durch die Unterstützung seiner Leser halten kann. Die Leser der Zeitschrift haben nämlich je nach ihrer Vermögenslage ge wisse finanzielle Beitrüge gezeichnet, die auf Jahre hinaus fest ver sprochen sind und so das Erscheinen der sehr beliebten und gediegenen Monatsschrift sicherstcllen. Nahezu dreihundert solcher Bürgen sind vorhanden, von denen einer nicht weniger als 3000 Kronen Jahres beitrag auf zehn Jahre garantiert hat. F. V. Beschlagnahme eines schwedischen Buches wegen fehlender ttr- sprungsbezcichnung. Durch das Stockholmer Zollamt wurden kürz lich 2000 Exemplare eines in Deutschland gedruckten schwedischen Buches beschlagnahmt, weil die Angabe des Druckortes fehlte. Es handelt sich hierbei um das in Schweden zu großer Beliebtheit gelangte »krickas b o lc« (Friedas Buch), das bei Albert Bonnier in S t o ck h o l m erschien und kleine volkstümliche Gedichte mit Noten enthält. Die vom Zollamt zurückgehaltenen Exemplare wurden, wie die Presse mit teilt, nur zwecks Ausprobung eines besonderen Druckverfahrens in Deutschland gedruckt. Sie müssen nun, um den Einfuhrbestimmungen zu genügen, mit einem Stempelausdruck »Export« versehen werden, worauf dann die Freigabe erfolgen soll. F. V. Aus den Vereinigten Staaten. — ?ub11sd6rs' brachte einen freundlichen Aufsatz über Fritz Baedeker. Zum Schluß werden aber die Bemühungen der englischen, französischen und amerikanischen Verleger aufgczählt. die die neuen blauen Führer schaffen, um den Baedekers einen stärkeren Wettbewerb zu bereiten. Der gleiche Aufsatz erschien dann in der englischen Vcrlcgerzcitung mit dem Untertitel »Eine amerikanische Nachricht«. Während bei uns nun die Festtage der Hundertjahrfeier des Bör senvereins verklungen sind, rüstet man in den Vereinigten Staaten zur Vierteljahrhundertfeier der Buchhändler, die in Chicago (im Drake Hotel) stattfindct. In einem kleinen Vorbericht heißt es: Im Jahre 1900 wurde die Zahl der Buchhandlungen immer geringer; heute ver mehren sic sich rasend. Damals richteten sich die Blicke der Buch händler auf andere Waren, um sie zu den Büchern hinzuZunehmen, heute richten andere Kausleute ihre Augen auf Bücher. Damals riet man den Buchhändlern, ihre Söhne und Freunde dem Buchgeschäft fernzn- halten. heute nehmen sie mit Stolz und Hoffnung ihre Söhne in ihre Geschäfte auf. Vor 25 Jahren konnte niemand etwas Hoffnungsvolles vom Buchhandel sagen, und heute? Trotzdem noch so viel zu tun ist, ist der Buchhandel eines der hoffnungsvollsten Gewerbe des Landes. Die Bibliothekare tagen Anfang Juli in Seattle, der nordwest lichsten Großstadt der Vereinigten Staaten. Verhandelt soll werden über die Punkte: Wie erreicht man die 60 Millionen Amerikaner, die noch keine Bibliotheken benutzen können. — Arbeit an den Erwachsenen durch die Bibliotheken. — Erziehung der Bibliotheksbeamten. — Schul- Bibliotheken. Neben der Hauptversammlung sind 50 Sitzungen von Sondergrnppen des Bibliothekswesens vorgesehen. Dann wird auch die Newbery-Medaille vergeben, bekanntlich eine Stiftung des Mit herausgebers von stublisüers' ^Veelrly Melcher für das beste im Lause zur Verteilung. Das im Bbl. schon erwähnte Verbot des Staates Tennessee, die Lehre Darwins zu verbreiten, lautet folgendermaßen: »Es wird jedem Lehrer, der an einer Universität, Seminar oder einer anderen Staats schule, die ganz oder zum Teil vom Staat unterhalten wird, unter richtet, verboten, irgendeine Theorie vorzutragen, die die Schöpfung des Menschen, wie sie die Bibel erzählt, leugnet und dafür die Ab kunft des Menschen von einem niedrigeren Lebewesen behauptet.« Sch. Ein Schristprobenbuch in englischer Sprache. —Man schreibt unS: »Die Monotype - Setzmaschinen - Vertriebsgesell schaft in Berlin versendet ein Schristprobenbuch, das mit Aus nahme einiger einleitender Seiten in deutscher Sprache nur aus Probe blättern mit Text und Schriftprobe in englischer Sprache besteht. Das ist in heutiger Zeit ein Mangel an Feingefühl, den aus Gründen einfachster Selbstachtung Verlag und DruckgeiveLbe in Deutschland znrückweisen sollten«. Postkrcditbricfe für die Reisezeit. — Wer eine längere Reise inner halb Deutschlands antritt, sollte nicht versäumen, sich vorher ein Post- kreditbriesheft ausstellen zu lassen. Er ist dann nicht gezwungen, grö ßere Barmittel mit sich zu führen, die gestohlen oder verloren werden können, sondern hat den Vorteil, seine Barschaft in jedem, auch dem kleinsten deutschen Postort durch Abhebungen aus seinem Postkrcdit- briefguthaben leicht wieder ergänzen zu können. Die Postkreditbricfe müssen auf volle 100 Nm. lauten und werden bis zu 5000 Nm. ausge stellt. Sie werden im ganzen deutschen Neichspostgebiet eingelöst und gelten ein halbes Jahr lang. Täglich können bis zu 600 Nm. abgehoben werden. Die Auszahlungen können auch nachmittags und Sonntags verlangt werden, solange die Schalter der betreffenden Postanstalt ge öffnet sind. Als Ausweis genügt jeder behördliche Ausweis mit Licht bild und eigenhändiger Unterschrift des Inhabers. Für die Abhebun gen werden keinerlei Gebühren erhoben. Der Betrag, ans den der Postkrcditbrief lauten soll, ist vor der Ausstellung des Postkreditbricf- heftes mit Zählkarte oder — von Postscheckkunden — durch Postüber- wcisuug au ein Postscheckamt cinzusendeu. Gebühren sind nur bei der Bestellung des Postkreditbriefcs zu entrichten. Sie betragen 10 Pf. für je 100 Nm., mindestens 1 Nm. Außerdem sind für das Postkreditbrics- heft 30 Pf. zu zahlen. Dafür wird das Heft dann vom Postscheckamt unter »Einschreiben« an die gewünschte Anschrift kostenlos zugcsandt. 1275»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht