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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1926
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- 1926-01-02
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- 02.01.1926
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9-4 1, 2. Januar 1926. Redaktioneller Teil. verursachte ungünstige materielle Lage des Stiftes. Aus England soll sich eine kauflustige Bibliothek gemeldet haben, deren Gebot jedoch vorläufig als zu niedrig bezeichnet wird. Uber den Preis werden der- Am ^12. Jauua/l9A?svll die Eröffnung der von der sozialdemo kratischen Partei errichteten A r b e i t e r h o ch s ch u l e. die unter der Leitung vr. Josef Luitpold Sterns stehen wird, staltfiuden. Zweck der Arbeiterhochschule. zu der nur Arbeiter, also nicht Stl deuten zugelassen werden, ist: Heranbildung eines Nachwuchses, der bestimmt ist. in den wirtschaftlichen und politischen Organisationen der österreichischen Arbeiterschaft später die führende Nolle zu übernehmen. Die Hörer werden während der T-auer der Hochschulkurse in einem Internat, das nn Zusammenhang mit der Arbeiterhochschule errichtet werden soll, nntergebracht. wo sie unentgeltlich »oft. Unterkunst und Unterricht er halten. Für den Lehrplan sind vorläufig folgende Gegenstände vor gesehen: Nationalökonomie, theoretische und praktische Staats! isscn- schasten. das gesamte Arbeilcrrecht. die Nechtskenntnis des Alltags lebens, die Weltgeschichte und die Geschichte der sozialen Bewegung Europas. Wien, Ende Dezember 1025. Friedrich Schiller. Unzulässigkeit des Abzugs von Betriebskosten bet der Bermögcn- iteucr. — Zu prüfen war. ob der Umstand, daß eine die Aktiengesell schaft zur Ausführung von Arbeiten anwcisende Verfügung der zu ständigen Polizeibehörde am Vermögensteuerstichtage vorlag. ausreichte, um die Abzugsfähigkeit für den Posten zu begründen, den sie zur Deckung der später bei Ausführung dieser Arbeiten erwachsenden Kosten zurückgestcllt hat. Das ist mit Recht von der Vorinstanz verneint wor den. Diese weist zunächst zutreffend darauf hin. daß es für die Ver- mögensteucr als eine auf den Stichtag abgestellte Steuer als Wer- bungskostcn abzugsfähige Betriebskosten im Sinne des Einkommen steuergesetzes nicht gibt, sodast die für die preußische Ctaatseinkommen- steuer ergangenen Entscheidungen des preußischen Oberverwaltungs- gerichts für die Vermögensteuer nicht ohne weiteres verwertet werden können. Für die Vermögensteucr sind vom Nohvermögcn abzuziehcn die im 8 11 des Vermögensteuergesetzes aufgesübrtcn Schulden und Lasten, ferner die im 8 12 aufgefllhrten weiteren Beträge. Keiner der danach eine Abzugsfähigkeit begründenden Fälle ist hier gegeben. Ins besondere ist hier durch die obrigkeitliche Anordnung, bei Vermeidung von Zwangsmaßnahmen gewisse Arbeiten vornehmen zu lassen, eine abzugsfähige Schuld bezüglich der durch diese Arbeiten erforderlich werdenden Kosten nicht begründet. Aus Grund einer solchen Polizei verfügung ist die Aktiengesellschaft Iveder der Behörde gegenüber noch dem späteren Übernehmer der Arbeiten gegenüber zu einer Geldleistung verpflichtet, die als abzugsfähige Schuld bezeichnet werden könnte. (Urteil des N e i ch s f i u a n z h o f e s vom 30. Oktober 1928. 1 > 106/25.) Alpcnfrcuud-Verlag Aktiengesellschaft in München. — Die Aktio näre der Gesellschaft werden zu einer ordentlichen Generalversamm lung auf Freitag, den 11. Januar 1926, vormittags 11^ Uhr, in den Räumen der Notariate V und XVll, München, Karlsplatz 10, einge laden. Zur Ausübung des Stimmrechts in der Generalversammlung ist nur derjenige Aktionär berechtigt, welcher spätestens am dritten Werktage vor der Generalversammlung bei der Kasse der Gesellschaft seine Aktien oder einen mit Angabe der Aktiennummern versehenen Hinterlegungsschein der Neichsbank oder eines deutschen Notars hinter legt hat oder eine dem Aussichtsrat ausreichende Bestätigung üver den Besitz der Aktien nebst Nummernverzeichnis vorweist. Tagesordnung: l. Vorlage des Geschäftsberichts des Vorstands und Aussichtsrats für das Geschäftsjahr vom 1. 1. 1924 bis 31. 12. 1924. 2. Vorlgge der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrcchnung für das vorgenannte Geschäftsjahr. 3. Entlastung des Vorstands und Anssichtsrats. 4. Be schlußfassung über Liquidation der Gesellschaft. 5. Wahl eines Liqui dators. (Deutscher Neichsanzeiger Nr. 298 vom 21. Dezember 1926.) Wczel L Naumann Aktiengesellschaft in Leipzig. — Die nach Artikel 38 der Durchführungsverordnung zum Aufwertungsgesetz vom 29. November 1925 am 2. Januar 1926 fälligen Zinsen von 2^ für das Jahr 1925 der 4^ ^-Anleihe vom Jahre 1906 werden gegen Ein reichung des Coupons Nr. 18 per 2. Januar 1926 mit 3 Rentenmark für die Abschnitte über 1000 Papiermark und 1.60 Nentenmark für die Abschnitte über 500 Papiermark bei der Deutschen Bank Filiale Leipzig, Leipzig, abzüglich Kapitalertragssteuer gezablt. Soweit Obligationen niit Bogen zum Zweck des Nachweises des Altbesitzes hinterlegt sind, steht der Gegenwert der betreffenden Coupons den Einreichern bei der Einreichungsstelle zur Verfügung. Alle Zinsscheine früheren Fällig keitsdatums find wertlos. Konkurs der Leipziger Pappcnsabrik A.-G. — Uber das Ver mögen der Firma Leipziger Pappen fab rik A.-G. in Leip zig-Stötteritz ist das Konkursverfahren eröffnet. Konkurssor- derungen sind bis zum 3. Februar 1926 bet dem Gericht anzumclden. (Leipz. Neueste Nachr.) Staatözuschuß für die australische Papier-Industrie. — Die austra lische Regierung hat den Beschluß gefaßt, den Fabrikanten von Zei° tungs- und Schreibpapier, die inländische Rohstoffe verarbeiten, eine Prämie von 4 Lstr. aus die Tonne zu zahlen. Dadurch soll sowohl die Einfuhr ausländischer Rohstoffe für die Papierherstellung als auch die von ausländischen Papicrwaren gedrosselt werden. An die Auszahlung der Prämie ist die Bedingung geknüpft, daß Papierfabriken, die einen jährlichen Reingewinn von mehr als 10 v. H. erzielen, auf einen entsprechenden Teil der Vergütung verzichten müssen. Tie Regierung beabsichtigt, die Unterstützung fortzusetzcn, bis die inländische In dustrie dem Ausland gegenüber wettbewerbsfähig ist. Der Bau neuer Papierfabriken in Rußland. — Nach amtlichen An gaben betrug die Papierjabrikation in Rußland im abgelausenen Wirt schaftsjahr 1924/25 etwa 220 000 Tonnen Papier und Karton. Im laufenden Wirtschaftsjahre 1925/26 ist folgender Produktionsplan vor gesehen: 220 000 Tonnen Papier, 24 000 Tonnen Karton, 73 000 Tonnen Zellulose und 17 000 Tonnen Holzmasse. Zwecks Steigerung der Produktion der russischen Papierindustrie ist im Laufe der näch sten Jahre der Bau einer ganzen Reihe neuer Fabriken vorgesehen. Wassermann gegen einen amerikanischen Plagiatvorwurf. — Der Schriftsteller Jakob Wassermann veröffentlicht in der »Voss. Ztg.« vom 29. Xll. 1925 folgende Erklärung: Zu der Feststellung eines Chicagoer Blattes, die in deutsche Zeitungen übergegangen ist, daß gewisse Abschnitte meiner Novelle »Das Gold von Caxa- m a l c a« dem Buch von Prescott »Eroberung von Peru- entnommen seien, habe ich folgendes zu bemerken: Ich hatte die Arbeit als Studie für einen großen Kulturroman unternommen, hatte aber den Plan dann aufgegeben und die Studie in Form einer Chronik gefaßt, eine dichterische Fiktion, und sie so. den Wünschen einiger Freunde nachgebend, die sie kennen gelernt, ver öffentlicht. Daß die Benutzung des Prescottschen Werkes unbemerkt bleiben würde, konnte ich dabei kaum erwarten, da es die klassische, fast einzige Darstellung jener Epoche gibt, die ihrerseits wieder auf älteren Quellen ruht. Es war also hier nichts zu verbergen, da jeder mit dem Gegenstand Vertraute sich jederzeit von der Tatsache über zeugen konnte, aber ich habe noch nie gehört, daß die Benutzung eines Historikers zu einer historischen Dichtung, deren Ge wand er vorwebt, als plagiatorisches Delikt zu gelten habe, auch wenn sie wörtlich geschieht, denn dort handelt es sich um unverrückbare Fakten, hier um Wetterführung der Fakten zu seelischen! Konflikt und um Interventionen. Es wäre dann auch Plagiat gewesen, als ich zum »Alexander in Babylon« den Arrian und Diodor und zum »Kaspar Hauser- die Bücher von Feuerbach. Daumer und Meyer verwertete. Wenn Pres cott. ein außerordentlicher Prosaist übrigens, vor mehr als achtzig Jahren für das Fakten- und Aktenmäßige die gültige und beste Form gefunden, iveshalb hätte ich sie übertünchen sollen, da mir seine Schil derung doch nur Staffel zu meinem eigenen Bau war, zu Symbol, höherer Sinngebung, geschichtlicher Idee. Es kam in bestimmten Par tien nicht mehr auf das Wort an. sondern auf den Rhythmus des Vor gangs. der das innere Wachsen der Hauptfigur zu bewirken hatte: das Wort ist dann nur noch ein ganz untergeordneter Behelf/ Wäre es nicht fast eine Trivialität, so würde ich mich aus Goethe berufen und seine Äußerungen über das Müßige und Kunstschädliche der schon damals üblichen Plagiatriccherei: sie ist meist nichts anderes als ein phantasieloses Kleben am Äußerlichen des Stoffes, an seiner Schale nur. Der amerikanische Privatdozent, der um meines Verfahrens willen die Welt alarmiert, findet sogar, ich hätte die ans Prescott entnommenen Stellen in Anführungszeichen setzen müssen, als ob cs um eine wissenschaftliche Abhandlung ginge. Aber es galt hier nicht, eine Armut zu verschleiern, daran wird niemand zweifeln, der meine Bücher kennt, noch weniger groß war die Lockung, mich mit fremden Federn zu schmücken, so leicht erkennbaren dazu, sondern ich gestalt zu stellen, auf die es mir einzig ankam, die Geistes- und Seclen- stimmung dieser Welt zu malen, und daraus wieder, als Destillat gleichsam, die Idee zu ziehen, die jene vergangene Welt und unsere unter denselben Gesetzen zeigte. Altaussee (Steiermark). Dezember 1925. Jakob Wassermann. 11
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