Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1926
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- 1926-01-02
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- 02.01.1926
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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1, 2. Januar 1926. Redaktioneller Teil. — Sprechfaul. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Zuschüsse für die preußischen Universitäten usiv. — Im Preußi schen Haushaltsentwurf für das Rechnungsjahr 1926 werden als lau fende Zuschüsse für die preußischen Universitäten im kommenden Etats jahr rund 31^ Millionen Mark (gegenüber 27 Millionen im Vorjahr) angefordert. Die Zuschüsse verteilen sich auf die einzelnen Universitäten folgendermaßen: Berlin rund 7)H Millionen. Königs berg 2 Millionen, Greifswald 2 Millionen. Breslau 3X Millionen, Halle 3 Millionen. Kiel 2>6 Millionen. Göttingcn 2N Millionen, Münster 2^ Millionen, Marburg 2^ä Millionen. Bonn 3 Millionen, Akademie in Braunsberg 129 000 Mark. — Für die Akademie der Wissenschaften in Berlin wird ein Zuschuß von 409000 Mark eingestellt; ferner werden für die K a i s c r - W i l h e l m - G e s c l l - schaft zur Förderung der Wissenschaften rund 130000 Mark ge fordert. Eine Ehrung des Schöpfers des Liedes »Stille Nacht«. — In Ehrung des Andenkens des Dichters des Liedes »Stille Nacht, heilige Nacht« wurde au dem Gcburtshause Josef Mohrs in Salzburg eine kunstvolle Gedenktafel angebracht. Die Bewohner der Steingasse, in der einst der Dichter das Licht der Welt erblickte, hatten diese in einen wahren Wintertannenwald verwandelt, dem Tausende von Lich tern Weihnachtsstimmung gaben. Vom Zeitungswcscn in Italien. — Aus Nom wird der »Voss. Ztg.« von ihrem Berichterstatter unterm 27. Dezember gemeldet: Im italienischen Blätterwald fallen die Blätter im Wintersturm des Faschismus zu Haufen. Der »C o r r i e r e d e l l a S e r a«, das beste Blatt Italiens, das einzige italienische Wcltblatt, das in ganz Europa und in Ubersee gelesen wurde und eine Riesenauflage hatte, ist durch den erzwungenen Rücktritt des liberalen Direktors und Mitbesitzers Senator Albertini unter die Fuchtel des Faschismus gekommen und wird bald stark an Bedeutung verlieren. Die »S tamp a« des Sena tors Frassati in Turin ist von Frassati, der nach dem Kriege Bot schafter in Berlin war, gezwungenermaßen verkauft worden und wird jetzt von dessen ärgstem politischen und persönlichen Feind, dem früheren Letter des faschistischen »Secolo« in Turin, geleitet. Der »Mond o« in Nom, das Blatt des Oppositionsführers Amcndola, liegt in den letzten Zügen, und Scärfolgio in Neapel, der Besitzer und Direktor des »Mattino«, der Hauptzeitung für Süditalien, sieht sich ge zwungen, infolge der unsauberen Hetze des faschistischen Konkurrenz blattes »Mczzogiorno« und des über den »Mattino« verhängten Boy kotts sein Organ eingehen zu lassen. Zu gleicher Zeit ist die »Tri buns« in Nom in faschistische Hände übergegangeu und wird mit dem nationalistischen Hetzblatt »I d e a N a z i o n a l c« verschmolzen, dem die Mittel ausgegangcn sind. Da außerdem auch der faschistischen »Epoca« nach dem Zusammenbruch und der Flucht ihres »Kapita listen« Max Bondi die notwendigen Gelder fehlen und sie deshalb jetzt ihr Erscheinen eingestellt hat, so erscheinen zur Zeit in Nom nur noch folgende Zeitungen: der berüchtigte »M e s s a g g e r o« (als faschisti sches Morgenblatt), dazu der extrem faschistische »I mper o«, ferner am Mittag der ebenfalls extrem faschistische, halbossiziöse »T e v e r e«, dem zuliebe die Mittagsausgabe des »Gioruale d'Jtalia«. der »Pic colo« eingehen soll; am Nachmittag das jetzt eifrig saschistenfreund- liche »Giornalc d'Jtalia«, dem die Faschisten aber auch den Garaus machen wollen, und die jetzt faschistisch halboffiziöse »Tri buns«. Wenn binnen kurzem, wahrscheinlich noch vor Neujahr, auch Sie wenigen Exemplare des fast täglich beschlagnahmten »Mondo« verschwunden sein werden, dann braucht nur noch der ganz bedcutungs- hos gewordene »A v a n t i« in Mailand endgültig abgesägt zu werden, auf daß Friede und die Kirchhofsruhe mit ihrem Moder gefallener Blätter in Italien herrsche. vr. 1^. j?'.'- 19 009 Bücher auf einer Glasplatte. — Ein neues Verfahren zur Herstellung kleinster Mikro-Photographien hat Dr. Goldberg auf dem Internationalen Photographischen Kongreß in Paris mitgeteilt. Wie in »Neclams Universum« berichtet wird, ist es auf diese Weise möglich, den Inhalt von etwa lOOOO^Bücheru zu je 100 Seiten auf einer Glasplatte von 9X12 Zentimeter auf photographischem Wege zu reproduzieren. Diese Schrift kann natürlich nur mit Hilfe eines Mi kroskops gelesen werden. Wenn diese aufs höchste gesteigerte Verklei nerung heute auch nur wissenschaftlichen Wert hat. so ist cs doch denk bar. daß man einmal Bücher auf diese Art Herstellen wird. Beschlagnahmte Druckschrift. — Durch Beschluß des Staatsgerichts hofes zum Schutze der Republik vom 3. Dezember 1925 wird gemäß 88 41. 74 St.-G.-Bs.. 88 13, 20 des Neichsgesetzes zum Schutze der Republik vom 21. Juli 1922. 8 27 des Reichsgesetzes über die Presse vom 7. Mai 1874. 8 04 St.-P.-O. die Beschlagnahme der Druck schrift: »K. P. D.-N u n d s ch r ei b e n Nr. 1. Arbeitsplan August-November, hcrausgegebeu vom Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands, erschienen in Berlin, den 25. 8. 1925, gedruckt in der Friedrichstadt-Druckerei G. m. b. H.. Berlin SW. 48«, wegen ihres gegen 88 81 Z. 2. 86 des St.-G.-Bs. verstoßenden Inhalts hiermit a u g e o r d n e t. Berlin, den 19. Dezember 1925. Der Polizeipräsident, Abt. l (Deutsches Fahuduugsblatt Nr. 8070 vom 28. Dezember 1925.) BerlehrslillAIAen. Berliner amtliche Devisenkurse. am 30. Dezember 1925 am 31 Dezember 1925 Geldkurs Briefkurs Geldkurs Briefkurs 168.79 168.74 160 16 . IVO Kr. 100 Lire 1 L > r 100 Esculo 21,275 1 Yen 1.825 1 MilretS 0,628 0,630 Wien . . . 100 Schill. 59,34 Prag. . . . 12,453 7.445 5.892 100 Lewa 3.015 I t»r>, L 2.238 3.235 49,575 5.33 Danzig. . . . Posen . . . . . . . IM L»°« »I,M 41.SM PersonalilllihiMeli. Jubiläum. — Am 2. Januar kann Herr Prokurist Otto Jäkel bei der Firma F. E. Fischer in Leipzig, der sich allge meiner Wertschätzung seitens seines Chefs und des Personals zu er freuen hat, auf eine 25jährige Tätigkeit in diesem Hause zurllckblicken. Wir beglückwünschen den Jubilar und hoffen, daß es ihm noch recht lange vergönnt sein möge, seine Kräfte der Firma F. E. Fischer in ungeschwächter Gesundheit zu widmen. öpreWlll. ^ Büchergreifer. (Vgl. Bbl. Nr. 300 vom 24. Dezember 1925.) Büchergrcifer (sog. Bücherzangen) führt seit vielen Jahren die Ver - mittlungsstelle für Buchbedarf, Wolfgang Döring, Leipzig 13, Schließfach 211, in Größen von 100, 125 und 150 em in zwei Ausführungen. Die eine Ausführung ist so eingerichtet, daß durch einen Hcbeldruck das erfaßte Buch festgehalten wird. Die zweite Ausführung, die im Gegensatz zur erstgenannten, in Holz und Messing ausgeführten Zangcnart, aus einem A l u m iniu m r o h r besteht, arbeitet im gegensätzlichen Sinne, indem sie das einmal er faßte Buch erst losläßt, wenn ein Hebel gelöst wird. Die Preise der Ausführung in Holz und Messing, die am meisten verlangt wird, schwanken je nach Länge zwischen 11.— und 13.50 Mark. Die Zange mit Aluminiumrohr kostet entsprechend rd. 50A mehr. Berantwortl. Redakteur: Richard Albert t. - Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig Deutsch Buchhändlcrh Druck: E Hedrich Nachf. (Abt Ramm L Seemann). Sämtlich in Leipzig. - Adresse der Redaktion u. Expedition: Leipzig. Gerichtsweg 2« sBuchhändlcrhauc-). 12
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