^ 269, 2V. November 1913. Fertige Bücher. Börsenblatt t. b. Ltschn. Buchkandel. 12877 Georg Reimer Verlag in Berlin Friedrich Naumann Neue unveränderte Auflage der„Auöftellung6briefe" Vorwort des Verfassers: §UlS dieses Buch vor reichlich vier Jahren zum ersten Male erschien, nannte ^ ich es „AuSstcliungSbriefe", traf aber damit nicht ganz das, was gesagt werden sollte, denn es wurde durch diese Überschrift der Anschein erweckt, als handle es sich um eine Art von Berichterstattung, die mir dem Schluffe der betreffenden großen Jahrmärkte ihren Wert verliert. Jeder Leser wird mir Recht geben, daß ich in diesem vergänglichen Sinne nicht berichtet habe, aber der Titel eines Buches wendet sich ja zunächst an solche, die erst Leser werden sollen. Als darum der Verlag Georg Reimer mir mitteilte, daß eine neue Ausgabe veranstaltet werden sollte, habe ich dieses Mal „Im Reiche der Arbeit" darübergeschrieben. Das Buch ist dasselbe geblieben und geht von neuem aus, diejenigen zu grüßen, die die ArbcitSgrößc unseres Zeitalters inner lich miterleben möchten. Insbesondere will es auch die Augen schärfen für die künstlerischen Aufgaben des neuen deutschen Gewerbes. Es gibt viele Leute, die gern etwas von der Technik wissen möchten, ohne selber Techniker zu sein. Diese nehme ich an der Hand und sage: Kommt mit, wir wollen die Arbeit zusammen ansehen! Da man nun die Arbeit in ihren geschloffenen Räumen nur selten und unvollkommen beobachten kann, müssen wir sie dort suche», wo sie selber sich zu zeigen bestrebt ist. Kommt mit auf die Ausstellungen! Auf ihnen entscheidet sich ein Teil der deutschen Zukunft. Dort, wo ein großes internationales Volk um den Glanz aller Gewerbe sich drängt, spielt sich mehr ab als nur ein Schaustück. Dort wird Volkswirtschaft ver standen. Ich betrachte dieses Buch als eine anschauliche Ergänzung meiner „Neudeutschen Wirtschaftspolitik". Oft werde ich gefragt: Wft soll man es anfangen, um wirtschaftliche Dingen tiefer zu erfassen. Vielleicht ist hier für manchen die richtige erste Antwort: Kein Lehrbuch, aber ein Aufweckcn von Fragen, ein Anregen zu eigenem weiteren Suchen. Natürlich ist vieles einzelne heute schon wieder anders als damals, als ich diese Aussätze schrieb. Das aber läßt sich nicht ändern, die Erfindung hört nicht auf. Wer ihr geheimnisvolles Walten aber einmal gefaßt hat, der folgt ihr dann auch weiter. Niemand begreift die Gegenwart, der für ihre Arbeits weise keinen Sinn hat. Für lebendige denkende GegenwartSmenschcn, für Junge und Alte, für Männer und Frauen habe ich geschrieben. Möge auch diese neue Ausgabe vielen zur Freude sein! Preis kartoniert Z Mark, in Leinen 4 Mark, in Leder 6 Mark Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 80. Jahra»ng. 1637