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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.11.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-11-20
- Erscheinungsdatum
- 20.11.1913
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- Deutsch
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- Saxonica
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./>k 269, 20. November 1913. Redaktioneller Teil. allemal nicht fiir die Auslage zu gebrauchen, damit man eben hier hindurch reichlich Tageslicht hineinsluten lassen kann. Diese oberen Scheiben sind sowieso nicht gerade günstig zu Auslagen zu benutzen — es müßten denn gerade größere Bilder sein —, und so tut man besser, sie der Beleuchtung des Ladens zugute zu bringen. Daß neben der Tagesbeleuchtung auch für eine ausreichende künstliche Beleuchtung zu sorgen ist, dürfte selbstverständlich sein. Man wird in vorteilhafter Weise möglichst viel von Steckern und leicht auszuschaltenden Lichtkörpern Gebrauch machen, die nur gelegentlich gebraucht werden. Jede Stufe innerhalb des Ladens, in den Fluren und den Zugängen zu den Nebenräumen ist aufs allerstrengste zu vermei den. Man findet solche Stufen leider viel zu viel an diesen Stel len; der Baumeister braucht sie vielleicht, um hie und da einen Höhenunterschied der Stockwerke auszugleichen; selbst in Neu bauten kommen sie vor und sind immer ein Zeichen dafür, daß der betreffende Baumeister seine Sache nicht ganz verstanden hat. Solche Stufen sind auf immer ein unseliges Hemmnis im Verkehr. Handelt es sich um zwei oder drei Stufen übereinander, dann ist die Sache noch eher zu tragen, weil sie sichtbar sind; eine einzelne Stufe aber, die nur zu leicht übersehen werden kann, sollte nie mals innerhalb der Ladenräume angelegt werden. Möge man gerade diesen Punkt wohl beachten, wenn man den Laden be schaut, den man mieten will. Ist eine solche Stufe vorhanden, dann möge man lieber von der Mietung des Ladens absehen. Wo man aber selbst einen Laden neu oder im Umbau anlegt, möge man Wohl dafür sorgen, daß eine solche Stufe nicht unversehens mit eingeschmuggelt wird. Überhaupt die Stufen! Auch die Außenstufen! Sie sind immer bedenklich. Die alten Läden, namentlich der kleineren und Mittelstädte, hatten immer Stufen. Es war hier ganz selbstverständlich, daß man zu einem Laden zwei, drei oder vier Stufen Hinanstieg. Nie mand fand etwas dabei, und die Sache erklärt sich auch einfach daraus, daß in früheren Zeiten die Ladenräume im Lichtraum nicht höher waren als die Wohnräume, die sich unmittelbar daran anschlossen. Unter den Wohnräumen aber mußte der übliche Kel ler angebracht werden, und so kam der Fußboden des Erdge schosses etwas erhöht über der Straße zu liegen. Der Unterschied mutzte durch etliche Stufen wieder ausgeglichen werden. Das liegt nun heute ganz anders. Wohnräume und Läden haben heute kaum mehr miteinander etwas zu tun, und der Keller unter den Läden braucht es nicht, oder wenigstens nicht solcher, die von der Straße her beleuchtet werden müssen; man beleuchtet sie elektrisch. Jedenfalls sind heute Außenstufen sol cher Art bei Läden zu entbehren; ja, sie sind umgekehrt schädlich. Heute, wo der Mensch alles möglichst bequem gemacht haben will, ist ihm jede Stufe im Wege; er will eher sozusagen »in einen Laden hineinfallen«, anstatt noch zwei oder drei besondere Stufen dazu erklettern zu müssen. Läden, mit mehreren Außcnstufcn sind deshalb nicht vorteil haft; man meide sie. Eine ganz niedrige, nicht mehr als zwei Finger hohe Stufe, die gerade den Eintritt des Tagewassers ab hält, sollte bei Läden neuerer Zeit genügen. Alle modernen Kaufhäuser, alle Warenhäuser sind ohne jede Stufe, und dies dürfte ein lehrreicher Wink sein. Buchläden wird man selbstverständlich in ausgesprochenen Verkehrs st raßen anlcgen. Damit sichert man sich die Kund schaft derer, die im Vorübcrgehen kaufen, und das ist heute viel leicht der größere Teil aller, die überhaupt kaufen — während es früher anders war. Da suchte der treue Kunde seinen Buchhänd ler auch in abgelegenen Vierteln auf. Heutzutage ist aus dem Buche zum großen Teil beinahe eine Tagesware geworden, die slott abgesetzt sein will, und dauernd muß sie auf den Markt hinaus, der sich in den Verkehrsstraßen der Städte darbietet. Die Ankündigung eines Buches in den Zeitungen und Zeitschriften ist nur der erste bescheidene Schritt, den das Buch in die Welt hinaus tut. Mag ein Buch auch noch so gut empfohlen sein, mag die Neigung zum Kauf schon erweckt sein, — die richtige Kauf lust tritt zumeist erst dann ein, wenn das Buch mit Augen ge sehen wird. Das macht den Laden, die Auslage so wichtig. Eine ganze Reihe von empfohlenen Büchern mag der Straßen gänger im Kopf haben; aber dasjenige Buch, auf das er gerade mit den Augen stößt, wird er kaufen. Nun sind aber Geschmack und Bedürfnis der lesenden Welt so unendlich mannigfaltig — welche Überlegung und was für ein Geschick gehören also dazu, in einem einzigen Laden auf die Masse zu wirken! Ein solcher Laden kann dabei nicht einmal besonders groß sein; die Mietpreise in den Ver- kehrsstratzen erlauben das dem Buchhändler gar nicht; gerade ihm nicht. In der Tat kann man beobachten, wie in solchen Ver kehrsstraßen gerade immer die Buchhändler die bescheidenen Leute sind. Zwischen den breiten Schauläden einer »Damenkon fektion« oder eines Delikatessengeschäfts macht ein schmaler Buch laden mit seinem einzigen Schaufenster oft genug eine anschei nend schlechte Figur. Diese protzige Nachbarschaft darf den Buch händler aber doch nicht abhalten, aus seinem Laden zu machen, was eben zu machen ist. Ein Hauptzweck dieser Zeilen ist es ja gerade, nachzuweisen, daß sich auch unter anscheinend ungünstigen Umständen und mit verhältnismäßig wenigen Mitteln Buchläden praktisch und wirksam Herrichten lassen. Es mutz auf diesem Ge biete auch wirklich mehr geschehen, wenn der Buchhandel dem sonstigen Warengetriebe gegenüber nicht noch immer mehr in Nachteil geraten will. Vielfach behelfen sich Buchhändler, die es vielleicht gar nicht nötig haben, in geradezu unzulänglichen Läden, wie sie von alters her bestehen. Es sind alte Läden, wie sie zu Großvaters Zeiten angelegt wurden. Der leidigen Symmetrie wegen wur den sie so angelegt, daß die Eingangstür in die Mitte des Ladens zu liegen kam. (Vergleiche Abbildung 1.) Dadurch wird natür- 1 lieh von dem vorhandenen Raum unnötig viel für die Bauteile weggenommen, namentlich dann, wenn alles aus Holz hergestellt ist. Man hat dann freilich zwei Schaufenster, anstatt eines, aber jedes einzelne ist — solange es sich um verhältnismäßig schmale Ladengrundstllcke handelt— übermäßig schmal und deshalb zu einer wirksamen Auslage ungeeignet. Obenein weisen diese alten Läden auch noch den Fehler auf, daß die Ladentür vorn in der Front der Schaufenster liegt. Damit werden die beiden Auslagen rechts und links der Tür erst recht kastenartig und unübersichtlich. Weit besser macht sich ein Laden schon, wenn er in Eisen herge stellt und zugleich die Eingangstür nicht mit den Schaufenstern in einer Fläche, sondern vertieft angelegt ist. (Vergl. Abbildg. 2.) 2 So verlieren die beiden Auslagen das Kastenartige; sie werden übersichtlicher und lassen sich auch von seitwärts her sowie beim Eintritt gut übersehen. Eine weitere, anscheinend kleine, ober durchaus nicht un wesentliche Verbesserung ist es, wenn die scharfen rechteckigen Kan ten an der Vorderfläche der beiden Fenster abgeschrägt werden. (Vergl. Abbildg. 3.) 3 Bei schmalen Läden wird es aber immerhin weiter als ein Übelstand empfunden werden, daß die beiden Auslagen rechts und 1833»
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