Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.01.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-01-16
- Erscheinungsdatum
- 16.01.1926
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19260116
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192601169
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19260116
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1926
- Monat1926-01
- Tag1926-01-16
- Monat1926-01
- Jahr1926
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
13, 16. Januar 1926. Redaktioneller Teil. den mehr als im Vorjahre angefordert. Insbesondere sind die Un tersuchungen über die Erforschung der Erdrinde und die tieferen Erd schichten und die Schallausbreitung in der Atmosphäre unterstützt worden. Eine sehr wichtige Unterstützung der Wissenschaft gewährte die Notgcmeinschaft auch durch Stipendien zu Forschungsreisen; derartige Reisen würden gegenwärtig noch viel schwerer als im Frieden von den Forschern aus eigenen Mitteln bestritten werden können. Zu erwähnen ist schließlich noch die wichtige Unterstützung der deutschen Atlantischen Expedition auf dem Vermcssungs- und For schungsschiff »Meteor«, für das die Notgemeinschaft die Kosten für die wissenschaftliche Ausrüstung übernahm. N. O. Lincke und Richard Rühle, der im Jahre 1914 aus der Firma ausschicd, sodaß Herr Paul Lincke jetzt alleiniger Inhaber der Firma ist. Der ! Apollo-Verlag übernahm im Gründungsjahrc den Verlag Carl Sackur in Breslau und 1902 den Verlag Oscar Puls in Berlin. Durch die > geschäftliche Tüchtigkeit seiner Inhaber und vor allem durch die großen l Erfolge der Werke Paul Linckcs ist der Verlag zu einem ganz bedeu ! tenden Unternehmen herangewachsen. Vom Wiener Buchhandel. — Die Verehrer und Anhänger der Wiener Volkscrzählungskunst haben einen schweren Verlust zu be klagen: am 7. Januar starb wenige Monate nach Vollendung des 00. Lebensjahres Rudolf Stürzer, der sich auf dem Gebiete der Wiener Erzählung als Schilderer des kleinbürgerlichen Lebens eitlen sehr angesehenen Namen gemacht hat. Man hat ihn manchmal den letzten in der Reihe der Wiener Humoristen genannt, was natürlich nicht wörtlich zu nehmen ist, da ein Blick auf die Feuilletonrubrik der Wiener Sonntags! lätter belehrt, das; nach Pötzl, Ehiavaeci. Stürzer die Wiener Humoreske noch durchaus nicht verwaist dasteht. Aber sicher ist mit Stürzer ein hervorragender Repräsentant dieser beliebten Kleinkunst dahingegangen; man kann wohl von ihm sagen, das; er die Sprache seiner Heimat bis ins Kleinste beherrschte, und ganz besonders gut gelang ihm der Vortrag seiner Geschichten. Er war als Sohn eines Offiziers in Udine — damals noch aus österreichischem Boden — geboren und wurde dann doch ein, Urwiencr. Man schätzte ihn auch als einen der besten Nennsportberichterstatter, und sein Blatt »Der Sport- galt als das offizielle Organ des Wiener Ncnnsports. Im Buchhandel erschienen mehrere Sammlungen seiner Geschichten und auch ein Roman. Die Lcmberger Handelskammer hat an die Wiener Handelskammer das Ersuchen gestellt, bei den österreichischen Kauf- leuten dahin zu wirken, für Forderungen an Kaufleute im Bereiche der Lcmberger Kammer ein allgemeines sechsmonatiges Moratorium zuzugestehen. Es heißt nun, daß diesem Ersuchen kaum entsprochen werden wird — aber, ob formelles Moratorium oder nicht, das ändert an der Sachlage wenig. Tatsache ist, daß ein Großteil der Kauf mannschaft in Galizien, wohl stark in Mitleidenschaft gezogen durch den katastrophalen Sturz der Zlotywährung, die man seinerzeit als durchaus unanfechtbar bezcichnetc. in Abstatlung der Zahlungsver pflichtungen durchaus nicht pünktlich ist: manche Wiener Verleger wissen davon ein Lied zu singen und werden nun jetzt noch etwas vorsichtiger und zurückhaltender bei Ausführung von Bestellungen aus Polen sein. Die allgemeine Rückbildung zu den Verhältnissen der Vorkriegs zeit macht Fortschritte; jedenfalls haben die Preise von sehr vielen notwendigen und nützlichen Waren den Friedenspreis bereits erreicht. Daß die Herstellungskosten der Bücher auf das etwa Zwanzigtauscnd- fache gestiegen sind, spürt jeder Verleger und versucht, einen Ausgleich durch Anpassung der Ladenpreise zu treffen. Bei den Schulbüchern — so erklären die österreichischen Schulbücherverlegcr — zeigen sich die größten Schwierigkeiten, einen rationellen Preis zu erzielen, da dieser ja von der Unterrichlsbehörde genehmigt werden muß. Die sehr knappe Kalkulation zwinge sie, den in der Inflationszeit dem Sorti mentsbuchhandel gewährten Rabatt zu verringern und wieder auf die Lieferungsbedingungen der Vorkriegszeit zurückzugehen, nämlich: für Mitglieder des Vereins der österreichischen Buch-, Kunst- und Musi kalienhändler 25A und für buchhändlerische Nichtmitglieder und Ver schleißer 15A. Dagegen erklären die Schulbücherverlegcr sich zu einigen Erleichterungen bereit, Indem sie die Verpackung der Schulbücher- sendungen nicht mehr berechnen werden und das Nemissionsrecht für Bezüge in der Schulbücherzeit auf 20A erweitern. Man weiß ja, daß der Verlag und der Verschleiß von Schulbüchern sich unter anderen Verhältnissen als der sonstige Buchhandel abspielt und daß darum mit anderen Ziffern gerechnet werden muß. Die Sortimenter er klären ihrerseits, mit einem Rabatt von 25?L nicht auskommen zu rönnen, und erhoffen von einzileitcnden Verhandlungen eine Milde rung des verlegerischen Standpunktes. Wien, 9. Januar 1926. FricdrichSchiller. Gcschäftsjubiläum. — Die Firma Apollo-Verlag, Inhaber Paul Lincke in Berlin S. 42, Oranienstr. 04, konnte, wie wir erst jetzt erfahren, am 1. Januar 1926 auf ihr 25jähriges Bestehen zurückblicken. Gegründet wurde der Verlag von den Herren Paul 70 »Saldo«, Verein jüngerer Buchhändler zu Hannover. — Freitags den 8. Januar 1926, beging der »Saldo« sein diesjähriges Weih nacht s f e st im kleinen Saal des Kasino, Artillericstraße. Um 8V- Uhr begann das Essen, an dem 50 Personen teilnahmen, darunter 21 Mit glieder. Herr Paul Herrmann begrüßte die Erschienenen, verlas die eingegangcnen Neujahrsgrüßc und dankte dem Vorstand für seine geleistete Arbeit. Herr Karl Tasche sang zwei große Arien aus der Zaubcrflöte. Später fand eine Büchcrverlosung statt, die allerseits große Frendc hervorrief. Auch an dieser Stelle soll allen Spendern herzlicher Dank ausgesprochen sein. Bis früh 3 Uhr wurde recht fleißig getanzt. Allen Teilnehmern wird der fröhliche Abend in an genehmer Erinnerung bleiben. >V. I. Verträge zwischen Zeitungsverlegcrn und Schriftleitern. — Die Neichsarbcitsgemeinschast der Deutschen Presse teilt mit: Am 9. Januar 1926 ist nach längeren Verhandlungen zwischen den Verlegern und den Redakteuren der deutschen Presse ein Vertragswert zustande gekommen, das nach dem Wunsche und den Erwartungen beider vertragschließenden Teile von großer und vorbildlicher Bedeutung für das öffentliche Leben Deutschlands sein wird. Es handelt sich um die von der Neichsarbeits- gemeinschaft der Deutschen Presse abgeschlossenen Verträge, die die geistige Arbeit und das gemeinsame Zusammenwirken der Redakteure und Verleger im Zeitungsgewerbe sichern und gleichzeitig im Rahmen des Möglichen die Redakteure und ihre Hinterbliebenen von den Sor gen um die Folgen von Invalidität, Alter und Todesfall entlasten sollen. Verleger und Redakteure legen besonderen Wert darauf, daß diese Verträge in völlig freier Vereinbarung zustande ge kommen sind, und geben sich im übrigen der Hoffnung hin, daß sie die Grundlage für ein festes und dauerndes Vertrauensverhältnis zwischen Verlegern und Redakteuren sein werden zum Segen für die Presse und ihre Arbeit im Dienste der Allgemeinheit. Das Vertragswert besteht aus einem Rahmenvertrag, einem Normaldienstvertrag und einem Komplex von Verträgen, die die Alters- und Hinterbliebencnversorgung der Redakteure regeln. Es ist unterzeichnet von dem Vorstand und den führenden Mitgliedern des Neichsverbandes der Deutschen Presse, des Vereins Deutscher Zeitungs- verlcger (Herausgeber der deutschen Tageszeitungen) und des Arbeit geberverbandes für das Deutsche Zeitüngsgewcrbe E. V. Die Ab machungen treten am 25. Januar 1926 in Kraft. Jugend und Schundliteratur. — Mit dem Gesetzentwurf zur Be wahrung der Jugend vor Schmutz und Schund, der demnächst im Plenum des Reichstags verhandelt werden soll, beschäftigte sich der Berliner S ch r i f t st e l l c r i n n e n b u n d. Frau Vr. Ilse v. Hülsen-Reicke berichtete über den Gesetzentwurf, gegen den von ver schiedenen Seiten schwere prinzipielle Bedenken geltend gemacht wordeu seien. Der Schriftstellerinnenbund schloß sich diesen Bedenken an. Es wurde erklärt, der Gesetzentwurf bedeute eine Gefahr für die Ent wicklung des geistigen Lebens. Das bereits bestehende Strafgesetz oder eine Erweiterung genüge vollkommen zum Schutze der Jugend. Die Durchführung eines Sondergesetzes in der geplanten Form werde eine starke finanzielle Belastung, zweifellos auch politische und konfessionelle Kämpfe zur Folge haben. Die Bibel in Rußland. Wie die Amerikanische Bibel gesellschaft mitteilt, hat die Sowjctrcgierung, die feit den letzten fünf Jahren die Einfuhr von Bibeln bis aus wenige Ausnahmen nach Rußland verboten hatte, jetzt die Genehmigung für den Druck einer erheblichen Zahl von Bibeln in den Negierungsdruckereien in Moskau und Leningrad erteilt. Die diesjährige »Internationale« in Venedig. — Die Inter nationale Kunstausstellung, die im Frühling dieses Jahres in Venedig eröffnet werden soll, wird im ganzen 13 Nationen, da runter auch Deutschland, vereinigen. Man will strenger sichten als bisher, wird vor allem die Zahl der cingcladcnen Künstler ver ringern und jedem Aufgefordertcn zunächst nur das Recht einränmen, ein Bild zu schicken. Den so gewonnenen Platz will man für eine un^
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder