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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.01.1926
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- 1926-01-16
- Erscheinungsdatum
- 16.01.1926
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13, lk, Januar 1926. Redaktioneller Teil, BdrlkNbl«! I, », DttckN. Sieben blühende Geschäftsbetriebe, die Buchhandlung Fried rich Ebbecke in Blomberg, Friedrich Ebbecke in Posen, I, B, Lange in Gncsen, die heutige Tageblatt-Druckerei in Llssa, Ernst Gün thers Verlag in Leipzig, Jonas Alexander Wwe, in Rogascn und der polnische Verlag L. Reumann in Kulm, dürfen demnach als Kinder des Lissaer Stammhauses betrachtet werden, eine Tatsache, die mir die Berechtigung gibt, immer wieder daraus hinzuweisen, daß der Name meines Hauses unlöslich mit der Geschichte des posenschcn Buchhandels verknüpft ist: Auch nach dem Rhein lande gingen Fäden von der alten Lissaer Stammfirma, Der Lissaer Geschäftsführer Ludwig Röhrscheid und Hugo Ebbecke, ein Sohn Friedrich Ebbcckes, kauften von Emil Strauß das Bonner Sortiment, das Röhrscheid zu hoher Blüte brachte. Hellte ist diese Firma im Besitz von Herrn Kurt Schroeder, Eine große Vergangenheit legt große Verpflichtungen auf, dessen bin ich mir bewußt und habe meine Sortimcntsbuchhand- lung im Sinne dieser Vergangenheit geführt. Der Gesamtumsatz in meiner Buchhandlung war seit 1894 um das Vielfache gestiegen. Und mein Sortiment durfte, obwohl cs von einem Nebcnplatze aus, einer posenschcn Kleinstadt, betrieben wurde, als der größte Buchhandclsbetrieb der Provinz gelten. Einfach und arbeitsam im Sinne Ernst Günthers wirke ich und will weiter wirken und mir dadurch die Berechtigung erwerben, auch auf einem andern Gebiete, dem Verlags-Handel, in die Fußstapfcn des Gründers meiner Firma zu treten. Seitdem ich bei meinem Eintritt in das Lissaer Stammhaus seine blühende Vergangenheit kennen ge lernt hatte, strebte ich nach Erwerbung der Lissaer Firma darnach, dem Sortiment wieder einen Verlag im Sinne Ernst W, Günthers onzugliedcrn. Bestärkt wurde ich in diesem Wunsche dadurch, daß die eigenartigen politischen Verhältnisse unserer Provinz die Schaffung eines dcutschnationalen Bcrlagshauses auch im völki schen und vaterländischen Sinne durchaus wünschenswert erschei nen ließen. In diesen, Sinne begann ich meine Vcrlagstäligkeit, Die ersten kleinen Schriften, deren Erscheinen in den Anfang der zweiten Hälfte der neunziger Jahre fällt, waren Heimatkunden der einzelnen Kreise der Provinz Posen und kleinere pädagogische Bücher, Auch mit der Herausgabe von Karten der einzelnen Kreise der Provinz Posen wurde begonnen. Im August 1899 legte ich mit dem Ankauf des seitdem in vielen tausend Exem plaren abgesehen Gertigschen Lcseapparates den Grundstein zu meinem heutigen Lehrmittelverlag, Im gleichen Jahre begann ich auf Grund eines Lieserungsvertrages mit der Geographischen Anstalt I, I, Arnd in Leipzig mit der Herausgabe der Berkehrs karten des Deutschen Reiches. Die erste Karte dieser in kurzer Reihe aufeinanderfolgenden Kartenreihe war die der Provinz Posen, Seit der am 29, August 1899 erfolgten erstmaligen Aus gabe ist bis heute über eine halbe Million dieser Berkehrskartcn abgesctzt, ein nicht alltäglicher Erfolg aus dem Gebiete des Ber- lagsbuchhandels. Im Oktober 1991 konnte ich durch Lieferungs vertrag mit der Firma Georg Lang in Leipzig zum ersten Male die in meinem Verlag erschienenen Gaebler-Bolksschulatlan- tcn (Posen und Westpreußcn) anzeigen, 191b lag von Posen be reits das 160, Tausend, von Westprcußen das 80, Tausend vor, ebenfalls ein gewiß beachtenswerter Erfolg, der dazu diente, meine Firma den ostdeutschen Volksschulen und ihren Leitern immer näher zu bringen. Inzwischen war ich ständig an dem Ausbau meines volksschulpädagogischen und meines Lehrmittel-Verlages tätig und erweiterte auch meinen Provinzial-Verlag durch Heraus gabe provinzieller oder lokaler Werke, Auch den kirchlichen Ver lag richtete ich durch Erwerbung verschiedener Werke aus andern Berlagsanstalten und sodann durch neue Bücher dieser Rich tung ein. Als in den letzten Jahren des vorigen Jahrhunderts die polnische Bctvcgung in der Provinz Posen einsetzte, hielt ich es als nationaldcutscher Verleger für meine Pflicht, mein Unter nehmen in den Dienst der deutschen Sache zu stellen. Unter häu figer Hintansetzung geschäftlicher Vorteile war es mir gelungen, eine Anzahl der gelcsenstcn Ostmarkenbroschüren in meinem Ver lag zu vereinen, und ist mir, wie bereits angedeutet, aus diesem Unternehmen auch nicht immer reicher materieller Lohn geflossen, so ist mir aus anderer Seite wieder reiche Anerkennung zuteil geworden. Als schönsten Lohn für mein Wirken im vaterlän- 6« bischen Sinne betrachte ich die Tatsache, daß man bei Aufzählung nationaldeutschcr Verleger im Osten den Namen meines Hauses an führender Stelle nennt. Für meinen pädagogischen Verlag und besonders für meine Sortimentsbuchhandlung trat eine -bemerkenswerte Erwerbung durch die am 1, April 1906 erfolgte Übernahme der -Posen er Lehrer-Zeitung- ein. Die »Posener Lehrer-Zeitung« war das Organ des Posener Provinzial-Lehrer-Vereins, des Pestalozzi- Vereins für die Provinz Posen und ldes Fortbildungsschulvereins, Sie war Eigentum des Posener Zweig-Vereins des Provinzial- Lehrer-VcrbandS und wurde mir durch Vertrag auf eine längere Reihe von Jahren in Verlag gegeben. Als Verleger dieser an gesehenen und in ihrer Art einzigen Fachschrift der Provinz war cs mir möglich, mein Unternehmen in die engste Fühlung mit der Posener Lehrerschaft zu bringen, und ich kann wohl behaupten, daß ein großer Teil der Posener Lehrerschaft, wenn nicht der größte, im ständigen Rechnungsverlehr mit mir stand. Als wei terer Ausfluß dieser Beziehungen entstand im Oktober 1906 der »Posener Lehrer-Kalender«, ein Taschenbuch für den Posener Lehrer. Nach anfänglichen großen Opfern hatte sich dieses jährlich einmal erscheinende Handbuch allmählich entwickelt. Der Posener Lehrerschaft war der Kalender ein treuer Freund, und der deutsche Verlagsbuchhandel, soweit er für Volksschulpäda gogik in Frage kommt, hatte ihn als Ankündigungsmittel seiner Werke schätzen gelernt. Aus dem Jahre 1906 möchte ich als bedeutungsvoll für die Geschichte meiner Firma noch die folgenden beiden Verlagsäb- kommen erwähnen, die in diese Zeit fallen. Es waren dies: 1, Vertrag mit dem Fortiildungsschulverein Posen wegen Heraus gabe eines BercinSorgans dieses Verbandes, Das Organ erschien seitdem als monatliche Beilage zur Posener Lehrer-Zeitung in meinem Verlage, — 2. Vertrag mit dem Posener Provinzial- Lehrer-Verein wegen Herausgabe des alle zwei Jahre erscheinenden »Bereinsbuches«, Auch dieses Vereinsbuch erschien seitdem in meinem Verlag und war ein weiteres festes Band, das meine Firma mit der gesamten Posener Lehrerschaft in Geschäftsverbin dung brachte. Am 1. Januar 1907 gelang es mir, mit dem Bienenwirt- schajtlichcn Provinzialvcrein einen Vertrag zu schließen, dahin gehend, daß dieser Verband mir das von ihm hcrauszugebende Vcrbandsblatt, -den »Posener Bienenwirt-, in Verlag gab. Unter der umsichtigen Leitung der vom Verein bestellten Schriftleiter, die auch mich in meinen Bestrebungen zur Hebung des Blattes jederzeit unterstützten, nahm der »Posener Bicuen- wirt» guten Fortgang, Wenn er sür mein Unternehmen auch nicht die Bedeutung hatte wie die Lehrer-Zeitung, so deutete seine Ent wicklung doch auf eine erfreuliche Zukunft hin. Als bedeutendstes, wenn auch vielleicht nicht als materiell lohnendstes Unternehmen meiner Verlagsbuchhandlung erschien im Jahre 1908 die Heimatzcitschrift »Aus dem Posener Lande- zum ersten Male als selbständige Zeitschrift, Diese Zeitschrift war bis dahin eine heimatkundliche Beilage der »Pose ner Lehrer-Zeitung», Der große Anklang und die reiche Aner kennung, die diese Beilage fand, veranlagten mich zur Sclbständig- machuug dieses Unternehmens und zu immer weiterer Ausgestal tung sowohl des Inhalts als auch ihres Äußeren, Betrachte ich heute den Weg, den meine Verlagshandlung in dieser Zeitschrift zurückgelegt hat, so darf ich wohl sagen, daß sich in ihr ein Stückchen poscnschcr Kulturgeschichte spiegelt, »Aus dem Posener Lande- war das Organ für die Bekanntmachungen der Deutschen Gesellschaft sür Kunst und Wissenschaft in Posen, ihrer Abteilungen, Zweigvereine und Sektionen; der Deutschen Gesellschaft für Kunst und Wissenschaft in Brombcrg, des Aus schusses sür Naturdcnkmalpslege in der Provinz Posen, der Kgl, Akademie in Posen, der Kgl, Ansiedlungskommission für West preußen und Posen in Posen, der Kaiser Wilhelm-Bibliothek in Posen, des Kaiser Friedrich-Museums in Posen, der Stadtbiblio thek in Bromberg und des Kaiser Wilhelm-Instituts für Land wirtschaft in Bromberg, Anerkennungen von höchsten und maß gebenden Stellen des Reiches und der Provinz sind mir über diese Zeitschrift zugegangen.
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