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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.09.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-09-17
- Erscheinungsdatum
- 17.09.1918
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Xs 217. 17. September 1918. Redaktioneller Teii. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 15. April 1918 über die bekannten französischen Baedeker in Händen von Besuchern Frankreichs, Belgiens und anderer Länder anfregt. Die ahnungslosen Benutzer, meint er, würden verleitet, alle Sehenswürdigkeiten, Paris nicht ausgenommen, in einseitiger, natürlich entsprechend gefärbter deutscher Beleuchtung kennen zu ler nen und überall den Nachweisungen und Geschmacksverirrungen bzw. Entstellungen der »Boches« Gehör zu geben. — Nachdem Javaux- de Wulf die mächtige Erzeugung und Verbreitung des deutschen Buches offen zugegeben und dem »Kolos;« Leipzig seine Verbeugung gemacht hat, fährt er fort: »Es gibt eilte Art Monopol auf diesem Gebiete, ich will es ge nauer bezeichnen: die Herausgabe von Reisehandbüchern, die eine deutsche Vcrlagsfirma — ich brauche sie nicht zu lier^u — zu ihrem Souderbetriebe gemacht hat. Man kann keine nur einigermaßen größere Reise machen, ohne sich mit seinem . . . (Name des Verlages, der seine Reiseführer unterschiedslos durch das lebhafte Not ihres Leinenbandes kenntlich zu machen pflegt) ausznrüsten. Keine Hoch zeitsreise ins Ausland, die ohne diesen . . . gemacht wird! Niemals wird man unterlassen, vor der Abfahrt zu fragen: Haben Sie auch Ihren . . . nicht vergessen?* Diese - sagen wir cs nur — übrigens recht guten Führer sind nun in allen Sprachen zu haben, nicht nur in der des Ursprungs landes, ivo sie historischen Ruf genießen, sondern auch in anderen Um gangssprachen, sodaß z. B. ein Franzose Deutschland, England oder Italien bequem bereisen kanu mit seinem Begleiter Leipziger Her kunft in der Tasche. Darin aber liegt die Stärke des Unternehmens; gegen sie muß sich unser Angriff richten. Es ist ein unmöglicher Ge danke, daß gerade diejenigen Länder, die nach dem Kriege größten Zustrom von Besuchern haben werden, Frankreich und Belgien, diesen Fremden keine andere Belehrung sollten bieten können, als die nach deutschem Muster zurechtgemachten Angaben, ins Französische über setzt. Es wäre doch eine Schmach, deutsche Karten entfalten zu sollen an Orten, wo unsere Helden gefallen sind, Schlachtberichte in deut scher Aufmachung lesen zu müssen, die die Tatsachen ganz sicher ent stellen wird, — man verlasse sich darauf. Schon jetzt also sollten sich Regierungsbehörden, die es angeht, mit französischen Verlegern entsprechender Richtung ins Einvernehmen setzen über die Herausgabe eines neuen Reiseführers durch Frankreich und Belgien, dessen Darstellung den wichtigsten Ereignissen dieses großen Befreiungskrieges der Welt gebührend gerecht wird. Dieselben Behörden müßten auch alle unbedingt nötigen amtlichen Urkunden zur Verfügung stellen und, wenn nötig — man bedenke, daß es sich um ein sehr bedeutendes Unternehmen handeln wird —, für finanzielle Unterstützung Sorge tragen. Was Belgien anbetrifft, das nach Anf- hören des Sturmes ein Ziel grMer allgemeiner Wallfahrt werden und Millionen von Besuchern aus fünf Weltteilen bei sich empfangen wird, die sich durch eigenen Augenschein einen Begriff von dem Bar barentum und den Unmenschlichkeiten der Deutschen machen wollen, — warum sollte sich da eine so vielvermögende Gesellschaft wie der bel gische .Touring Club* die Sache nicht zu Herzen nehmen, und warum sollte unsere Negierung diese Aufgabe nicht als ein Werk nationaler Pflichterfüllung betrachten und mit möglichst tatkräftigem Beistände zu gutem Ende führen? Zu diesem Zwecke sollte mau schon jetzt ans Werk gehen, alle Kräfte, über die mir verfugen, zusammenraffen, alle Hilfberciten um uns scharen, die durch Mitteilung von Einzelheiten dazu beitragen könnten, sie der Verborgenheit zu entreißen und die sen Blättern unsterblichen Ruhmes zuzuführen« usw. usw. Zu allem Überfluß belehrt eine Nachschrift den Leser darüber, daß alle wichtigen Angaben des Baedeker den heimlich gesammelten Nach richten des überall spionierenden deutschen Gencralstabs entstamm ten, wie auch daß bei den Eindringlingen sicher jeder wohl seinen Baedeker mit sich geführt hätte. Dieser » « in Händen der Deutschen sei also auch eine gefährliche Kriegswaffe. Es märe ebenso gottvergessen für die Zukunft wie hervorragend unklug,-sie ihnen nicht zu entreißen. Jnnenland. Ein Wegweiser in die Seele der Bibel von vr. Eberhard Arnold. 8". 176 S. Berlin 1918, Furche-Verlag. Ladenpreis 3.— . Or. Eberhard Arnold ist literarischer Geschäftsführer des Furche-Verlags und darf als Bernfszugehöriger hier wohl einen kur zen Hinweis auf den Inhalt seines neuen Buches erwarten, obschon dieser Inhalt weit außerhalb des Rahmens buchhändlerischer Fach literatur liegt. Mit ihm tritt die in der Anlage geänderte, in Stoff- bcgrenzung und Ausbau erweiterte zweite Auflage seines 1914 bei Paul Ott (Evangelische Buchhandlung) in Gotha erschienenen Buches »Der Krieg ein Ausruf zur Innerlichkeit« an eine größere Öffentlich keit heran, als" die erste im Auge hatte. Verinnerlichung deutschen Denkens und Handelns auch über den Krieg hinaus ist dem Verfasser, dessen Vaterlandsliebe in tiefem religiösen Empfinden wurzelt, das »Jnnenland«, das dem Buche deu Nameu gegeben hat. Einkehr bei Gott, Zuflucht bei deu tiefen Wahrheiten der Bibel, unerschütter licher Glaube an die »heilige Sendung« des deutschen Volkes »als eines Volkes der Innerlichkeit« — alles das und mehr, was in vater ländischem Tun und Lassen als deutschvölkisches innerliches Gemein gut angesprochen werden darf, gilt ihm als würdiges Nichtziel seines »Wegweisers in die Seele der Bibel«. Mit gründlicher theologischer und religionsphilosophischer Gelehrsamkeit geht er der unerschöpflichen 'Tülle seiner Aufgabe nach. Das inwendige Leben — Das Herz — Seele und Geist — Das Gewissen und sein Zeugnis — Das Gewissen i.nd seine Gesundung — Das Erleben Gottes — Innerer Friede — Das innere Licht — Der Geist des Herrn — Das in uns lebendige Wort, — diese Tcilüberschriftcn bezeichnen die einzelnen Stoffgebiete, die seiner Belehrung und Beredsamkeit jeweils Richtung und Grenzen geben. Ein Anhang gibt zu jedem dieser Abschnitte die zutreffenden biblischen Nachweise. —e—. Kleine Mitteilungen. BücherauSsuhr nach der Ukraine svgl. Nr. 1S8 u. 208). — Der ukrainische Ministcrrat hat das Gesetz über die zeitweilige zollfreie Einfuhr von Büchern nnd sonstigen Drucksachen nach der Ukraine be stätigt. Papicrnot im Zciinngsgcwcrbe. — Am 11. September fand in Berlin ein« allgemeine Zeitnugsvcrlcgcrvcrsammlung statt, die, vom Verein Deutscher Zcitungsocrlcgcr ciubcrufen, sich mit der infolge der Krlegsvcrhältnisse immer schwieriger werdenden Frage der Zeituugspapierprcisc und der Haltung der Ncichsreglc- rnng in dieser Lebensfrage der deutschen Tagespreise beschäftigte. I» der Versammlung, in der über 1000 Zeitungen aus alle» Teilen des Reichs vertreten waren, wurde dem -W.T.B.« zufolge mit allen Stimme» gegen zwei eine Entschließung gefaßt, in der aus- gcsührt wird, daß, wenn vom Reiche nicht elngegrisfc» werde, die Zei tungen gezwungen sein würde», entweder ihren redaktionellen Teil bis zur Wirkungslosigkeit einzuschränke» oder den Bezugspreis in einem Umfange zu erhöhen, der dem Volke, für das die Zeitungen die wesentliche geistige Nahrung (!) seien, unter den heutige» Verhält nisse» unmöglich zugeinutet werden könne. Das wichtigste Fördc- rungsmittcl der nationalen Interesse» würde dadurch lahmgclcgt. Es sei deshalb ein unumgängliches Erfordernis, daß die RcichSrcgicruug wie bisher dafür Sorge trage, die deutsche» Zeitungen vor einer un erträglichen Belastung durch die Papicrkostc» z» bewahren. Weltkrieg und Schulreform. — Daß der Krieg mit seinen Folge erscheinungen auch aus die Entwicklung des Schulwesens einwirkt, beweist die zeitgemäße Ergänzung, die der bayerische Kultusminister au dem Lehrplan der Mittelschulen vorgcnommen hat. Vor allem tritt dies zutage im Lehrplan der Geographie, der über alle neu» Klassen ausgedehnt wird und in de» höheren die kolonialen und wirtschaftlichen Probleme Deutschlands und der wichtigsten Auslands- Staate» betont, bis in der Tberklasse die Behandlung der geographi schen Grundlagen weltpolitischer Fragen, insbesondere solcher, die das Deutsche Reich berühren, den ganzen Lehrgang ab- und zusam- mcnschließt. Post. — Tie türkische Postverwaltung klagt darüber, daß aus Deutschland dauernd zahlreiche Briefe nach der Türkei gelangen, die entgegen de» Vorschriften des Weltpostvcrtrags zollpflichtige Gegenstände enthalten. Die türkischen Postanstaltcn werden der artige Briefe in Zukunft an die Absender znrückscuden: auch sind die deutschen Postanstaltcn angewiesen, Briefe nach der Türkei, die offen sichtlich zollpslichtig« Gegenstände enthalten, den Absendern zurllck- zugeben. Die Deutsche Gesellschaft für Völkerrecht hält vom 18. bis 22. Sep tember in Kiel ihre zweite Jahresversammlung ab. Auf dieser wird verhandelt werden über »Völkerrechtliche Sicherungen der inter nationalen Vcrkehrsfrcihcit in Friedcuszcitcn» (Berichterstatter: Geh. Ncg.-Nat Pros. Harms-Kiel und Geh. Jnstizrat Prof, van Calker- Kicl) sowie über die »Staatsangehörigkeit der Juristischen Personen« sBcrichterftatter: Pros Neumeyer-Müuchen nnd Neichsgerichtsrat Ncukamp-Lcipzig). SÜD
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