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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.12.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-12-03
- Erscheinungsdatum
- 03.12.1918
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19181203
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191812033
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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um der Schlvierigkeitcn Herr zu werden — teilweise unter Zuhilfe nahme anderer Druckereien —, haben sich Verzögerungen nicht ver meiden lassen, die dadurch nicht geringer geworden sind, dass die Leistungsfähigkeit der Post stark herabgemindert ist. Auch »die Tücke des Objctts«, wie sie sich in dem geringwertigeren Papier, der un zulänglichen Farbe, der Abnutzung der Maschinen und des Schrift maler ials, sowie in anderen Begleiterscheinungen der Kriegszcit be merkbar macht, stellen sich dem guten Willen, nach Möglichkeit allen Anforderungen zu entsprechen, hemmend in den Weg. Nachdem jetzt durch die Demobilisierung der Arbeitermangel einigermaßen behoben ist, har wieder die Kohleunot in Leipzig zu einer Beschränkung in der Gasbenutzung durch Einführung einer Sperrzeit von 1—4 Uhr nach mittags geführt. Zn diesen unfreiwilligen und unvermeidbaren Lasten, die uns die Verhältnisse anferlcgen, treten aber noch Schwierigkeiten, die sich bei einigem guten Willen vermeiden liehen. Dazu gehört in erster Linie die Vorschrift mancher Inserenten, Anzeigen an bestimmten Tagen, bzw. in einer bestimmten Nummer oder an einer bestimmten Stelle anfznnehmcn. Sollen wir immer und immer wieder darauf Hinweisen, dass derartige Wünsche nicht zur Bedingung bei Erteilung des Auftrags gemacht werden dürfen sog!. 8 11 der Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblattes), wenn wir ihnen auch nach Möglichkeit nachzukommcn suchen? Mit dem besten Willen kann auch nicht über mehr rechte Seiten verfügt werden, als linke in einer Nummer vorhanden sind, selbst wenn sich das Bedürfnis nach rechten Seiten noch stärker bemerkbar machen sollte. Da der Umschlag nicht leer ausgehcu darf, so müssen wir durch Unterbringung von Anzeigen an dieser Stelle auch der Notwendigkeit, ihn zu füllen, Rechnung tragen, überzeugt, daß die Inserenten nicht schlechter fahren, deren Anzeigen an dieser Stelle veröffentlicht werden. Weit entfernt von bureaukratischer Überheblichkeit und Besser wisserei, von deren üblen Wirkungen uns nicht erst die Revolution zu überzeugen brauchte, müssen wir doch den Lebensbedingungeu des Börsenblattes im Interesse der Allgemeinheit seiner Benutzer Rech nung tragen, oft nicht ohne lebhaftes Bedauern darüber, daß wir manchmal selbst scheinbar billige Wünsche unserer Auftraggeber nicht erfüllen können, weil meist dem einen nur gegeben werden kann, wüs dem anderen genommen wird. Ist es uns gelungen, das Börsenblatt über alle Schwierigkeiten während des Krieges hinwegzutragen, so werden wir hoffentlich, auf die Einsicht der Berufsgenosscn gestützt, auch die Fährnisse der Übergangszeit überwinden und unseren Auf traggebern in Zukunft noch besser dienen können, als das gegenwärtig der Fall ist. Das wird namentlich dann geschehen können, wenn die durch die Maßnahme der Kriegswirtschaftsstelle für das Deutsche Zei- turgsgcwerbe veranlasse »Kontingentierung« der Inserate wieder aufgehoben und damit dem Buchhandel die frühere Anzeigenfreiheit zurückgcgcben wird. Mangelnde Beleuchtung (vgl. Nr. 277). — Die Kriegswirtschafts stelle schreibt dem Vorstände des Börsenvereins unter dem 26. No vember: Die ausreichende FörderiknH und Zufuhr von Kohle begegnet den größten Schwierigkeiten. Sparsamkeit im Verbrauch von Kohle ist ein dringendes Gebot. Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssen im gegenseitigen Einver nehmen unter allen Umständen dafür Sorge tragen, die allgemeine achtstündige Arbeitszeit so einzurichten, daß ein geringstmöglicher Ver brauch an Beleuchtuugsstoffen verbürgt ist. Die achtstündige Arbeits zeit hat sich in die Zeit von 8 Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittags einzufügen. Ausnahmen können nur in ganz be sonderen Fällen bewilligt werden. Sie wollen Ihre Mitglieder über die dringende Notwendigkeit der Ersparung von Kohle aufklärcn und auf ungesäumte Durchfüh rung der erstrebten Maßnahmen hinwirken. Der Mangel an Arbeitskräften im Kohlenbergbau ist groß. Wer sich zutraut, im Kohlenbergbau Ersprießliches zu leisten, darf seine Arbeitskraft dem Staate im Interesse der unbedingt notwendigen Steigerung der Kohlenförderung nicht vorenthalten. Wer dem Kohlen bergbau Arbeitskräfte zuführt, sorgt für das Allgemeinwohl. Wegen versuchter Nötigung ist vom Landgericht Leipzig am 24. Mai der Verlagsbnchhändler Ernst Gustav Fritzsche zu 250 Mark Geldstrafe verurteilt worden. Er hatte in einer Klagesache gegen einen Kaufmann Hans M. als Zeuge ausgcsagt, verschob oder ver säumte dadurch eine Reise nach Nürnberg und verlangte deshalb von M. 200 Mark Kostenersatz. Diesen Kostenanspruch verkaufte er für 150 Mark an einen gewissen O., der jedoch mit seiner Forderung von M. abgewiesen wurde. Als de^ Angeklagte dies erfuhr, drohte er dem M., ihn wegen Zeugenbeeinflussung anzuzeigen, wenn er die fraglichen 200 Mark nicht zahle. Darin ist die versuchte Nötigung erblickt wor den. Gegen seine Verurteilung hatte der Angeklagte Revision eingelegt, die jedoch am 29. November vom Reichsgericht als unbe gründet verworfen wurde. (4 v 806/18.) L. Neuregelung der Papierverteilung für Zeitungen. — Im Reichs- wirtschaftsamt arbeitet man an einer Neuregelung der Papiervertci- lung für die Zeitungen. Die Entscheidung soll so rasch wie möglich getroffen werden. Hoffentlich schreitet man auch bald — wenu eine Kontingentierung überhaupt noch erforderlich ist — zu einer Neu regelung der Papierverteilung für die Buchverlegcr, damit auch ein mal die Verleger zu ihrem Recht kommen, die 1916 keine Kriegslitera tur verlegten und durch Wahl dieses Stichjahres am schwersten unter der Papiernot zu leiden haben. Buchhändlerischer Fachschulverein in Bayern. — In Ergänzung der in Nr. 277 des Bbl. abgedruckten Mitteilung wird uns auS Mün chen geschrieben: Nachdem der Magistrat München beschlossen hat, die Fachschul- kurse von sich aus zu unterstützen und auch für die Vorträge Räum lichkeiten zu überlassen, werden die Kurse im Januar beginnen. Der paritätische Stellennachweis kommt zunächst nur solchen Buch händlern zugute, die bereits im bayrischen Buchhandel tätig waren, da bei dem großen Zuzug nach München sonst eine Ubcrfüllung zu be fürchten steht. Stellengesuche sind an den Stellennachweis des Buch- händlerischen Fachschulvercins, München, Schellingstr. 41/11, Garten haus, zu richten. Personalninhrilhttn. 50 Jahre Börsenvercinsmitglied. — Diesen seltenen Gedenktag bc- ging am 2. Dezember Herr Ludwig Nosenthal in München. Der Herr Jubilar ist 1840 in dem kleinen bayrischen Marktflecken Hellhcim geboren, steht also im 79. Lebensjahr und kann auf ein an Arbeit, aber auch an Erfolgen reiches Leben zurückblicken. Nach be standener Lehre bei I. Heß in Ellwangen und kurzer Tätigkeit in der Kuhlmey'scheu Buchhandlung in Liegnitz machte sich der 19jährige^ junge Mann 1859 nach Ankauf einer Bibliothek in seiner Vaterstadt Fellhcim selbständig. Das anfänglich kleine Geschäft wuchs ihm unter den Händen; er trat mit Katalogen an die Öffentlichkeit, die, durch außergewöhnliches Verständnis ausgezeichnet, gute Aufnahme fanden und Aufträge brachten. Der erste Katalog umfaßte katholische Theo logie, Maricnliteratur, Jesuiten, Häresie, darunter auch Manuskripte, die später ein Hauptzweig seines Geschäfts werden sollten. Schon 1863 war Nosenthal mit dem Buchhandel in Verbindung getreten, 1867 ver legte er das sehr gewachsene Geschäft nach München, wo sich sein Wir ken freier und umfassender gestalten konnte. Am 2. Dezember 1868 erwarb er die Mitgliedschaft des Vörsenvereins. Treu hat er das halbe Jahrhundert zum Börsenverein gehalten, und es ist allgemein bekannt, was er auf seinem Spezialgebiet: Inkunabeln, seltene Drucke, kostbare Handschriften geleistet hat und wie er München zu einem Hauptplatz für diesen Zweig des Antiquariats gemacht hat. Möchte dem tüchtigen Manns noch eine lange Spanne Zeit vergönnt sein in Gemeinschaft mit seinen drei Söhnen zu schaffen, die ihm als Teil haber zur Seite stehen. Gestorben: am 28. November, einen Tag vor seinem 42. Geburtstag, an den Folgen eines hartnäckigen Leidens, das er sich im Felde zuge zogen hatte, Herr Artur Knoll, der mehr als 10 Jahre der Firma K. F. Koehler treue Dienste geleistet hat. Gefallen: am 28. Oktober in Italien der Buchhandlungsgehilfe Herr Max Wagner als Feldwebel in einer österreichischen Maschinen gewehr-Abteilung. Bei Ausbruch des Krieges war er 1. Sorti menter im Hause Oskar Eulitz in Lissa (Bez. Posen). Mit ihm ist ein tüchtiger, fleißiger und kenntnisreicher Sortimenter dahingegangen. Alexander Schnütgcn — Am 25. November ist Domkapitular Professor Alexander Schnütgen, der bekannte Sammler und Erforscher kirchlicher Kunst, im Alter von 75 Jahren gestorben. In jahrzehnte langer Sammeltätigkeit hatte er eine fast einzigartige Sammlung von Werken christlicher Kunst zusammengebracht, die er später der Stadt Köln zum Geschenk machte. Seine kunstschriftstellerischen Arbeiten hat er hauptsächlich in der von ihm gegründeten und hcrauSgegebenen »Zeitschrift für christliche Kunst« nieöergelegt. Verantwortlicher Nedatteur: E m i l T h o m a s. — Verlag: Der Börsenveretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhau». Druck- Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 lBuchhändlerhaus).
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