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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.02.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1927-02-26
- Erscheinungsdatum
- 26.02.1927
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- Deutsch
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X- 48,26. Februar 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dllchn. Buchhandel. Schriststeller und Bibliotheksleiter zu einem Vortrage des Herrn Professor Or. Menz aus Leipzig »Zur geistigen Lage der Gegen wart«. Da der Beginn aus 8 Uhr abends (27. November) sest- gesetzt war, die meisten Herren vermutlich von den Redaktionen kamen, hielten wir es für angebracht, mit dieser Einladung ein einsaches Abendessen zu verbinden. Es waren etwa 45 der Ein geladenen erschienen, und 12 Kollegen. Dank der ausgezeichneten Gedankenarbeit des Herrn Professor Menz wurde eine Atmosphäre des Vertrauens und des Willens zur Zusammenarbeit geschossen, die wir aufrechterhalten müssen. Begeisterte Zustimmung zu einer Fortsetzung solcher Zusammenkünfte und das Versprechen einer Gegeneinladung seitens der Zeitungsredakteure, einige Zeitungs artikel, kamen; es scheint aber, als ob wir die Initiative behalten sollten. Jedensalls dürfen wir nicht erlahmen, die Presse fortgesetzt zur Zusammenarbeit zu ermuntern. Wir bedürfen ihrer, um dem Publikum das öde Schlagwort »Bücher sind zu teuer« auszuhäm mern. Wohl jeder Kollege machte die Erfahrung, daß von 100 Menschen, die er kennen lernt, 90 bei Erwähnen seines Beruscs als nächstes Wort bringen: »Bücher kann man ja gar nicht mehr kaufen«. Hier kann die Presse vieles gutmachen, der wohl Ver gleiche zwischen Vorkriegs-Abonnementspreisen und jetzigen nicht angenehm wären, kämen sie in der Häufung wie leider noch dem Buchhandel. Nicht nur Liebe zum Buche, auch Interesse für unseren Beruf muß erweckt werden. Wir arbeiteten mit gutem Erfolg in dieser Beziehung durch Veranstaltung dreier Vorträge des Herrn Pro fessor Menz. Die Technische Hochschule stellte uns einen Hörsaal zur Verfügung, der auf Einladung an die Kollegen einschließlich Jungbuchhandel, an die Studentenschaft, an Presse, Schriftsteller und Bibliothekare bis auf den letzten Platz gefüllt wurde. 265 Hörer, darunter viele Bibliotheksangestellte, folgten unserem Ruse. Die Themen »Buchherstellung«, -Buchvertrieb« und »Buch wirtschaft« sind vorzüglich geeignet, auch Nichtbuchhändler zu fesseln, besonders wenn diese sonst beruflich mit dem Schrifttum zu tun haben. Wir sind hier manchen Helfern Dank schuldig, haben aber die Überzeugung, daß Mühe und Geld gute Saat waren, die gute Ernte bringt. Der Lackschristkurs für unsere Lehrlinge war von über 20 Teilnehmern besucht, die Ergebnisse sind heute hier ausgestellt. Wir hoffen, daß weitere Bemühungen um Ausbildung des Nach wuchses wie die bereits im Sommer veranstalteten Druckerei- und Fabrikbesichtigungen fernerhin das Verständnis der Kollegenschaft finden. Nicht die Klagen über mangelnde Kenntnisse der Jünge ren helfen, sondern Mitarbeit an Einrichtungen zur Fortbildung. Hier ist der Bericht Ihres Vorstandes; mögen die Kollegen, die seine Handlungen kritisieren, die für Kritik verwendeten Geisteskräfte produktiv zur Mitarbeit verwenden, es gibt Arbeit genug, die gern getan sein will. Emil Rudolph. Oeutscliez litellnieil. liilksniittol »um kiaoliwois von Vor- ck 6 r, Bidliotüeüsrai. 2., varbess. unck rvesontl. vermedrto Anklage. I-lok. 1. Berlin 1927: iiaucko L Zpenersotre lluebd. diax llasollle«. Vlll, 80 8. gr. 8» Brsebeint in 10 bi« 12 I-iek. Lu je dlk. 3.—. Die Welt ist zurzeit leichtfertiger als je! Das zeigt sich anher aus alle» möglichen Gebieten auch im Buchhandel. Wäre es früher wohl denkbar gewesen, datz in einem großen Leipziger Betriebe täglich mindestens ein Dutzend — oft viel mehr — Titel ohne Verfasser- Angabe bestellt werden? Der über die Zeit und ihre Menschen Be trachtungen anstellende Beobachter wird das leicht dem herrschenden femininen Einfluß zuschreiben. Die edle Weiblichkeit hat nie viel Achtung vor dem Versassernamen gehabt. Bis zum Titel reichte es allenfalls noch, wenn das Knteresse nicht am Namen des Helden oder der Heldin hängen blieb. So ist es eigentlich nur zu erklären, wenn solche Zustände, wie oben angegeben, in dem Umfange «lnreißen können. Doch auch andererseits wird diese Untugend zuweilen syste matisch gefördert, wie kürzlich vom Mitteldeutschen Rundfunk, der das hübsche Mädchenbuch »Porter, Pollyanna« besprach. Zum Schluß 226 wurden nicht etwa Versasscr, Titel und Verleger klar und deutlich angegeben, sondern die dringende Aufforderung lautete etwa: Geht, kauft und lest das wunderhübsche Buch »Pollyanna«! Kein Wunder, wenn dem Buchhändler nichts anderes als dieser Titel angegeben wird. Abgesehen von der hier gerügten Untugend aber — man kann unmöglich alles im Gedächtnis behalten, und die Frage: »Von wem ist das doch?« drängt sich dem Belesensten, dem geistig und schrlst- stellerisch Arbeitenden oft auf. Nun haben wir ja die vorzüglichen Schlag- und Titelregister zum Deutschen Biicherlatalog und zum Kata log der Barsortimente. Sic umsassen aber immer nur einen ge wissen Zeitraum, eine Auswahl der gangbaren Literatur und nur den Nachweis aus den reinen Titel. Deshalb haben wlr es mit großer Freude begrüßt, daß jetzt das 1W6 zuerst erschienene Werk Max Schneiders »Von wem ist das doch?» in neuer, namhaft ver mehrter Auslage erscheinen kann. Ossen gestanden, die erste Aus gabe bot dem Buchhändler nicht allzuviel. Man konnte zehnmal nachschlagen und fand neunmal keine Antwort. Die neue Auslage wird etwa 35 000 Nachweise enthalten und Titel bis etwa znm Welt krieg ansühren, wenn auch nicht all« erschienenen Werke — das wäre eine undankbare Aufgabe und praktisch unmöglich durchzusühren; wo sollte da Ansang und Begrenzung sein? —, so doch die Titel von »bedeutenden, interessanten und durch ihr Schicksal namhast ge wordenen Werken«, wie der Verfasser im Vorwort sagt. Obwohl diese Festlegung mancherlei Deutung bei der Beurteilung von Werken und Titel» zuläßt, kann man dem Verfasser die Berechtigung, seine Aufgabe in dieser Form zu umgrenzen, nicht versagen. Die Probe auss Exempel ergibt, daß man beim Durcharbeiten der ersten Lieferung nicht gleich eine» wesentlichen literarischen Titel innerhalb der Zeit- grenze vermißt, sodatz das Werk auch sllr den Buchhändler ein sehr nützliches Nachschlagewerk zu werden verspricht; nicht nur für den Literatursreund, den der Verfasser bei der Bearbeitung seines Werkes, auch der ersten Auslage, wohl besonders im Auge hatte. Denn er bietet ja Nicht nur die Titel neuerer Werke, sondern auch solcher der früheren Jahrzehnte, der klassischen und vortlassischen Zeit. Ferner verzeichnet das Alphabet alle bekannteren Gedichtanfänge und Kehrreime, die von früher her noch heutigentags lebendig sind, sei es durch Liederbücher, Anthologien »der mündliche Überlieserung. Dem Buchhändler möchte in dieser Hinsicht bald ein Zuviel ausfallen, so wenn Seite 5—8 die zahlreichen mit »Ach« beginnenden Gedichtansänge ausmarschieren. Aber man liest doch die Hinweise mit großem In teresse. Außer dem Alphabet der Titel und Liedansängc wird das Werk noch aus folgende Fragen Antwort geben: Gibt es überhaupt ein Werk mit dem dem Suchenden vorschwebenden Titel und wie lautet derselbe genau? Ferner: ist diese oder jene Person aus Ge schichte und Sage, ein Ort oder Ereignis Gegenstand einer Dichtung geworden? Ein bestimmteres Urteil über das Werk läßt sich ja erst nach dem Vorliegen weiterer Lieferungen, besonders der Schluß lieserungen, die ein Decknamen-Verzeichnis (Pseudonymen-Lexikon) und ei» Sachregister enthalten werden, abgeben. Aus den obigen Ausführungen ist wohl zu entnehmen, daß das Schneidersche Titelbuch ein außerordentlich wertvolles und interes santes Werk zu werden verspricht nicht nur sür Literatursrenndc und Bibliothekare, sondern auch von praktischem Nutzen für Buch händler. Die Anschaffung ist deshalb allen Buchhandlungen sehr zu empfehlen. S. Der Ksrionnaxenprulttikek. Loarb. u.brsx. von V. Lirumblogol unck ll. I-ango. Uiobarck I,ang6 Vorlag, Droeclon-L 1, Norite- strasse 12. 226 8. »reis dl. 8.—. Ein neues Buch sllr die Pappe und Papier verarbeitende Industrie, insbesondere sür die Kartonuagensabrikation. Es behandelt in klarer, leichtsaßlicher Form die Organisation des Kartonnagenbetriebs, Kal kulation, Kontrolle »sw., widmet einen erheblichen Teil der technischen Seite, indem es viele praktische Winke und Erfahrungen mittel», und bringt in seinem letzten Teil wertvolle Tabellen zur Ermittlung der Stückzahl besonderer Pappensormate, zur Berechnung der Pappen- gewichte, zur Feststellung der für eine Auflage erforderlichen Bogen zahl usw. Es ist ein Werk, das eine große Lücke In der Gebranchs literatur des Faches schließt. Es bringt außerordentlich wertvolles Material und dürfte sllr die gesamte Pappe verarbeitende Industrie ein guter Ratgeber sein. R. W.
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