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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.04.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1914-04-03
- Erscheinungsdatum
- 03.04.1914
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- Deutsch
- Sammlungen
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Nr. 77. Leipzig. Freitag den 3. April 1914. eMWNMrM^Lpzl^ 81. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Deutscher Verlegerverein. Erklärung. Die unterzeichnelen Verleger erklären hiermit, datz sie den Käufern von Sortimenisbuchhandlungen das Konto ohne wei teres schließen, die laut Bekanntmachung in den »Mitteilungen« das Geschäft ohne Schulden übernommen und nicht für gleich zeitige Regelung der bom Vorbesitzer stammenden Verpflichtungen gesorgt haben. Sie betrachten ihr Verlangen als befriedigt, wenn der Käufer eine den Verbindlichkeiten, die dem Verlags- buchhandel gegenüber bestehen, entsprechende Summe von der Kaufsumme zurückbchält und diese entweder beim Kom missionär oder bei einem Bankgeschäft für die Deckung der Oster meßzahlungen hinterlegt. Diese Erklärung, die bereits im Börsenblatt Nr. 6 voin 9. Januar d. I. mit sämtlichen Unterschriften veröffentlicht worden ist, wird hiermit wiederholt bekannt gemacht. In der Zwischenzeit haben sich noch folgende Firmen zur Einhaltung der Erklärung durch Unterschrift verpflichtet: Berlin. Neufeld L Henius. Hagen (Wests.). Otto Nippel. Jena. Hermann Costenoble. Leipzig. Arwed Strauch. München. Delphin-Verlag (vr. R. Landauer). Gesamtzahl der Unterzeichner: 518. Allgemeiner Deutscher Buchhandlungs-Gehilfen-Verband. Im vergangenen Monat März wurden ausgezahlt: ^ 2363.— Krankengelder, „ 9Ü0.— Bcgräbnisgelder, „ 8331.42 Witwen- und Watsengelder und , einschl. „ 1154.16 Jnvalidengelder. 1 Zuschläge Leipzig, 1. April 1914. Der Vorstand. Berliner Briefe. >v. <III siche Nr. SS.) Tie Einweihung des Neubaues der Rönigl. Bibliothek. Im Kamps NM Schmutz und Schund. — Bibliothekswesen. — Kunst und Kunst- gcwcrbe. — Vermischtes. Die Einweihung des Neubaues der König!. Bibliothek und der Akademie der Wissenschaften hat am 22. März in Gegenwart des Kaisers, sämtlicher Minister und Vertreter vieler auswär tigen Universitäten stattgefunden. Ich darf den äußeren Ver lauf der glänzenden Feier Wohl nach den Zeitungsberichten als bekannt voraussetzen und möchte mich hier darauf beschränken, aus den geistigen Höhepunkt der Einweihung, die großzügige Rede des Generaldirektors Harnack über die Entwicklung der König!. Bibliothek, näher einzugehen. Die Begründung der Königl. Bibliothek fällt in das Jahr 1661, also in die Rcgicrungszeit des Großen Kurfürsten, der sic im Schlosse unterbrachte, aber während seiner ganzen Regierungs- zcit ein eigenes Gebäude für sie plante. Der Plan kam erst hundert Jahre später, unter der Regierung Friedrichs des Großen zustande. Er schuf jenen Bau gegenüber dem Opernhaus, mit der bekannten Inschrift: »blutrimvntum Spiritus«, der bis in unsere Tage der Bibliothek als Wohnstätte gedient hat. Die Einkünfte des Instituts waren in der ersten Zeit recht beschei dener Art. Wie Harnack unter allgemeiner Heiterkeit erzählte, beschränkten sie sich — von Schenkungen abgesehen — bis Ende des 18. Jahrhunderts auf gewisse — Ehecrleichterungssporteln. Wenn jemand seine Cousine heiraten oder ein dreimaliges Kir chenaufgebot vermeiden wollte, so konnte er sich das durch eine Gebühr an die Bibliothek erkaufen. Dagegen wurde ein regelmäßiges Wachstum des Bücher bestandes unter dem ersten preußischen König durch die Einführung der Pflichtexemplare garantiert. Harnack benutzte diese Gelegenheit, dem Buchhandel für seine Unterstützung der Biblio thek seinen Dank auszusprechcn, wobei er besonders des Ge schenks der M n s i k s a in m l u n g gedachte. »W ir Deutschen sind stolz auf unseren Buchhändlerstand.« Eine große Gefahr drohte unter der Regierung des spar samen Soldateukönigs, des Vaters Friedrichs des Großen. Er plante die Auflösung der Bibliothek und Verteilung der Bücher an eine Reihe Spezialinstitutc; im letzten Augenblick gelang cs, den König davon abzubringen. Indessen gibt ihm Harnack prinzipiell durchaus nicht unrecht: »Wenn nur die Wahl gelassen ist, entweder die wissenschaftlichen Spezialinstitute mit Handbibliotheken auszustattcn oder eine Zentralbibliothek zu pflegen, so urteilte der König richtig: die Spezialbibliotheken sind nötiger. Henke wissen wir freilich, daß beides erforderlich ist, Spezialbibliothekcn und neben ihnen eine große Zentral bibliothek.« Harnack schilderte dann im einzelnen die Entwicklung der Bibliothek im Laufe des letzten Jahrhunderts. Er wies darauf hin, wie neben den Fürsten auch die hohen Beamten immer den Forderungen der Bibliothek Verständnis entgegcngebracht und — wie der Redner mit feiner Ironie bemerkte — wenn nicht beim ersten, so doch sicher beim zweiten oder dritten Male das Notwendige bewilligt hätten. Am Schluß wies Har nack darauf hin, daß sich — ähnlich wie bei Begründung der Deutschen Bücherei — eine »Vereinigung von Freunden der Königl. Bibliothek« gebildet habe, die dem Institut als Patcn- gcschenk ein Inkunabel dargebracht hat. Die Feier fand in dem mächtigen »Lesesaal« statt, der sich mit seinem domartigen Kuppelbau im Schmuck der glänzenden Uniformen Prächtig präsentierte. Ob er sich für die intime Biblio- thcksarbcit ebenso praktisch erweisen wird, läßt sich natürlich nicht Voraussagen. Ich fürchte, er hat eine zu gute Akustik. Das ganze Gebäude ist ein Werk des in letzter Zeit anläßlich des Streites um die Washingtoner Botschaft vielgenannten Hof baurats Ihne. Die »Zentralstelle zur Bekämpfung der Schundliteratur« hielt ihre diesjährige Hauptversammlung am 23. März ab. Sie wurde eingeleitet durch einen inhaltlich und stilistisch gleich ausgezeich neten Vortrag des Berliner Justizrats Magnus: »Rechtsfragen 485
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