X- so, l. März 1927, Fertige und Künftig erscheinend« Bücher, S»rI-nbIa,I I. d. DNchn, Buchhmdel, LOVS In Kürze erscheint die lange erwartete zweite, verbesserte Auflage von fünfzig Sabre bet «Siemens Erinnerrrngsbliitter von L evmarrn LNevev Oberingenieur der Siemens-Schuckrertwerke Mit 20 Abbildungen auf Kunstdruckpapier M. 5.—, in Ganzleinen M. 7.— F>ie schlichte, klare und abgerundete Darstellung und der oft drastische Humor des Verfassers werden jeden Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesseln. Man braucht gar nicht Fachmann zu sein, um diese interessante Entstehungsgeschichte eines der größten deutschen Werke mit Spannung zu verfolgen. Das Buch gehört vor allem in die Hand unserer Jugend, der dieses Leben in Arbeit ein Vorbild sein möge. Daß es in keines Technikers Handbibliothek fehlen darf, versteht sich von selbst, aber auch die Gebildeten anderer Berufe werden ihre Freude an dem Werk haben. T s. <S. Mittler L, Sohn, Berlin StV 68 Iu erneuter Verwendung empfehlen wir die geistesgeschichtlich wichtige Studie: Armand Carrel Geheftet Rm. 2.50 Armand Carrel bedeutet für daS politische Frankreich, waS BrandeS für das kulturelle Dänemark; er ist der erste große Journalist, der Ahnherr jener bedeutenden Agitatoren, die im iy. Jahrhundert eine neue Art der Beredsamkeit schufen. CS war damals eine ganz neue Prosa zu schaffen; bei dieser großen Aufgabe hat Carrel viel geleistet, mehr aber noch in seinem in vielem zurückgebliebenen Vaterland Georg BrandeS. So wird ihm die Biographie deS Vor bildes zur Apologie deS eigenen Lebens. Richard M. Meyer im Berliner Tageblatt S ^.K.cvtts'8üie kuanisnülung kisüilülM Mltgsrl unü öerllii Sonnige Fenster im ^rrantenrimmer*) Leise will ich in das Zimmer treten und mich an dein Krankenlager setzen; ruhig will ich deine Hand nehmen und ein wenig bei dir sein. Du kannst reden, wenn du reden magst, und wenn du schweigen willst, so schweige. Miteinander schweigen können ist die größere Kunst. Und fürchte nicht, daß ich zu dir spreche wie alle an dern: dein Arzt, deine Pflegerin, der Hausgenosse und der besuchende Freund, Wenn der Gesunde zum Kranken redet, so spricht er von den blumigen Wiesen der Ver gangenheit, oder er vertröstet auf die Zukunft, Aber am Krankenlager tun Erinnerungen weh, und die unver bürgten Hoffnungen stimmen wehmütig. Ich will zu dir als Kranker zum Kranken reden. Wir gehören dem glei chen Orden an, da wir das gleiche Abzeichen tragen. Darum versteht der Kranke so selten die Sprache des Gesunden, well er zwischen den wachsenden Mauern der Stille weilt, wo sich die großen Wandlungen vollziehen; weil seine Augen jetzt nach innen schauen lernen und seine Ohren über die Zeit hinaus lauschen. Es ist eine eigentümlich klare kühle Luft auf jenem Grenzgebiet, das wir Krankheit nennen. Doch weil jetzt alle Sinne befangen und anders ein gestellt sind, darum weißt du oft nicht, daß in deiner Krankenstube ein Fenster ist, durch das Heller Sonnen schein hereinflutet. Woher er kommt? Was er will? Laßt uns die düstern Vorhänge, mit denen das Fen ster bedeckt ist, entfernen, und dann magst du sehen. Aber wisse: Was strahlend und frohlockend zu dir ein dringt, das ist Sonnenglanz! *> Aus dem nächstens erscheinenden Büchlein Von Varrl Steinmüllev Steif und schmuck geh, M, 1,50 Inhalt Sonnige Fenster im Krankenzimmer / Tage: Das Klopfen an der verborgenen Tür, Die Wände der Stille, Entdeckung seliger Küsten, Durch Mit-Leid wissend, Die kranke Seele / Nächte: Die schlaflosen Nächte, Schuld, Wenn es nun doch wäre, Der Grund des Lebens / Warum?: Die Krankheit, Die Überflüssigen / Die Andern: Die Ruhe, Wer trösten kann, Der Arzt, Krankheitträger — Krankheitertrager, Der ) Freund / Knechte der Krankheit / Die Rückschau. Türmer-Oerlag GveLner L? Vieiffev in Stuttgart