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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.03.1927
- Strukturtyp
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- 1927-03-22
- Erscheinungsdatum
- 22.03.1927
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- Deutsch
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X- 68, 22, März 1927. Redaltioneller Teil. In der schönwissenschaftlichen Versammlung »wurde natür lich mehrfach die publizistische Tätigkeit des Herrn vr. Gustav Kirstein herangezogen . . . und die Frage aufgeworfen, ob vr. Kirsteins Tätigkeit finanzielle Unterstützung seitens des Börsen vereins gefunden hätte». — Die Sache liegt sehr einfach. Der Vorstand des Börsenvereins hat, in Verfolg des Beschlusses der Hauptversammlung, Herrn vr. Kirstein und mich mit der Bearbeitung dieser Sache beauftragt, mit der Bedingung, in allen wichtigen Dingen mit dem Herrn Generaldirektor vr. Heß und durch ihn mit dem Vorstand Fühlung zu halten. Das ist stets geschehen. Wir beiden, vr. Kirstein und ich, haben an den vom Reichsjustiz ministerium angeregten, von dem »Deutschen Verein für den Schutz des gewerblichen Eigentums» geleiteten Aussprachen in Berlin tcil- genommen, nur daß ich seit Januar wegen Krankheit leider dabei habe fehlen müssen. Ich habe weiter die Aufsätze in Nr. 144, 246 und 265 des vorjährigen Börsenblattes und den in der Täglichen Rundschau vom 5. und 7. Dezember geschrieben. Herr vr. Kirstein dagegen hatte den glänzend durchgeführten Gedanken, seine Bro schüre »30 oder 50 Jahre- zu schreiben, die die bekannte Erklärung der geistigen Notabeln zur Folge gehabt hat mit einem unglaub lichen Briefwechsel und bis jetzt über 3000 Unterschriften. Das sind nun freilich, meint Herr Rosner, »Herrschaften, die zum guten Teil nichts von der Sache verstehen oder die die Sache gar nichts angeht», andere hätten die Schrift in den Papierkorb geworfen. O nein! Heute steht es so, daß diese Frage, die man hinter ver schlossenen Türen erledigen zu können hoffte, das ganze deutsche Volk und die ganze deutsche Presse bewegt; daß eine Überrumpe lung der Parlamente ausgeschlossen ist; daß eine große Reihe sehr angesehener Schriftsteller mit ihrem Namen auf unsere Seite ge treten ist; daß wir die zustimmende Erklärung nahezu aller in Urhcberrechtsfragen maßgebenden großen Juristen haben; daß wir die glänzendsten Gelehrten, die großen Wirtschastsführer, eine Fülle von Politikern, ja im ganzen eine Schar von weit über dreitausend maßgebenden Persönlichkeiten für uns gewonnen haben. Selbstverständlich haben vr. Kirstein und ich den Auftrag des Börsenvereins-Vorstandes nur annchmen und ihn bis jetzt durchführen können, weil wir von dem Segen der dreißig jährigen Schutzfrist für die deutsche Geisteskultur fest überzeugt sind, von ihrem Segen auch für den Buchhandel als Ganzes. So fest glaube ich an die Güte dieser Sache, daß ich jedem, der sich über sie ein eigenes Urteil bilden will, bitte, Herrn vr. Kirsteins beide Broschüren (die zweite heißt: Beweismaterial zur Frage der Schutzfrist) gründlichst zu lesen, ebenso meine Auf sätze. In diesen Schriften findet man ziemlich erschöpfend alles, was für die dreißigjährige Schutzfrist zu sagen ist. Nur von der neuesten Erfindung der Gegner, die von der Ver stopfung des Büchermarktes durch unseren Stolz, die deutschen Klassiker, findet sich dort noch nichts. Was hiermit nachgeholt sei. VLcheranzeigen in gedruckten Einzelzeitungen des 17. Jahrhunderts. Bllcheranzeigcn, Verzeichnisse und Preislisten sind schon recht bald nach Erfindung des Buchdrucks Büchern am Ende eingedruckt oder aus besonderen Blättern beigegebcn worden. Ebenso tauchen BUchcr- anzeigen schon sehr früh auf in den literarischen Zeitschriften des 17. Jahrhunderts. Weniger bekannt aber ist es, daß sich vereinzelte Bllcheranzeigen auch in einigen gedruckten italienischen Einzelzeitungen des 17. Jahrhunderts finden, die hier kurz erwähnt werden mögen. 1688 hat in Neapel Dominikus Anton Parrino eine zwei Blatt umfassende Zeitung über die Wiedereroberung von Buda durch das christliche Heer gedruckt. Am Ende dieser Zeitung findet sich der Ver merk: »In wenigen Tagen tvird das große Tagebuch (Oiornsle) vom Anfang der Belagerung bis zur Einnahme der Stadt mit einer be sonderen Liste der Verwundeten und Toten und Men von den Unseren aufgesangenen Briefen sowie vielen weiteren Einzelheiten erscheinen». Da der Ausdruck Oiornals damals noch nicht für Zeitung, sondern nur für umfangreiche zusammenfassende Berichte in Tagebüchern ge braucht wurde, dürfen wir diese Anzeige wohl als Bnchonzeige aus fassen. 1688 ist in Venedig ohne Angabe des Druckers eine Zeitung über den Sieg der Christen bei Klloch erschienen. Di« Zeitung trägt auf dem Titelblatt den Vermerk, daß sie bei Johann Batki zu kaufen ist, und am Ende findet sich folgende Anzeige: »Di« beiden Bücher, das eine betitelt Der Krieg in Morea' und das andere ,Die glor reichen Erfolge der oenetianischen Massen und ihre Eroberungen ln der Levante und in Dalmatien von Anfang des erste» Krieges bis zum jetzigen Tage', sowie auch die an den hochwürdigsten und unüber windlichen Fürsten Venedigs Franz Morofini gehaltene Rebe, ge druckt von Prodocimo, sind zu kaufen bei S. Julian beim Zeichen detla Ragion, ferner ist zu kaufen bei Johann Batti die ,Nene Geschichte des ottomanischen Kaiserreiches mit einer Liste aller den Christen geraubten Reiche und Staaten und einem Rat an die christ lichen Fürsten, wie man den Sturz dieses Kaiserreiches herbeisühren kann-. In einer weiteren Zeitung von 1688, die einen Sieg über die Türken und den ungarischen Rebellen Tckeli nveldet und die auch bei Batti zu kaufen war, finden sich ebenfalls die beiden Bücher über die Siege Venedigs und über die Geschichte der Türkei ange zeigt. Ta der i» der einen Anzeige erwähnte Drucker Prodocimo sllr Batti eine ganze Reihe von Zeitungen gedruckt hat, werden auch diese beiden von ihm stammen. 1689 jedenfalls wird Prodocimo als Drucker einer Zeitung über einen Sieg gegen die Türken an der Morawa genannt, Batti wieder als Verkäufer angegeben. Auch dies mal werde» die beiden gleichen Bücher angezeigt wie in der vorher- erwähnten Zeitung, außerdem noch ein »Kompendium aller Siege und Schlachten, eroberten Plätze, Kanonen und den Türken durch die kaiser lichen Waffe» abgewonnenen christlichen Sklaven vom Anfang dieses Krieges an bis aus den jetzigen Tag». 1696 druckt Prodocimo für Batti eine Zeitung über die Wieder eroberung von Kanifa. Wieder wird die »Neue Geschichte der Türkei» angezeigt, dazu »Die Kriegserfolge Leopolds I.» und »Die Erfolge der venetianischen Waffen», sowie »Der geographische Führer des Erdkreises«, zu kaufen bei Batti aus dem Markusplatz. Im folgen den Jahre ist bei Batti eine Zeitung mit Nachrichten über Unruhen in Konstanttnopel zu kaufen, die folgende Anzeige eines anderen Buch händlers bringt: »Es ist gedruckt worden und ist zu kaufen beim Buchhändler in der Paradiesgasse das Buch ,Die methodische Ver rücke', in dem gelehrt wird die richtige Art, wie jeder sein« Per rücke tragen muß, wenn ihm kein Schaden entstehen soll. Mit ver schiedenen neuen Geheimnissen bisher noch nicht bekannter Wasser, Puder, Parfüm, Oie, Balsame und anderer Medikamente, die man zu allen Jahreszeiten für die Perrücke brauche» muß, sowie auch bei verschiedenen Temperaturen und bei schlechter Lust». Im gleiche» Jahre erschien ein offenbar von Hieronymus Albrizzi gedruckter, nur ein Blatt starker Ergänzungsbericht über die Schlacht bei Salan- kamen mit dem kurzen Vermerk am Ende: »Es ist ein kleines Buch gedruckt worden, das die Art angibt, wie man 11V Jahre alt werde» kann». Erwähnt seien noch zwei Anzeige» von Illustrationen, da sie auch im Buchhandel vertrieben wurden. 1888 wurde, anscheinend von dem eben genannten Albizzi »hinter der Kirche von S. Julian», eine Zeitung über die Einnahme von Buda gedruckt. In ihr heißt es am Ende: !^Ein wahrheitsgetreues Bild der Stadt Buda, aus dem Feldlager kommen und gezeichnet von Johann Dominikus Fontana, ist zu kaufen hinter der Kirche von S. Julian beim Zeichen der Stadt Amsterdam zu 16 Soldi das Stück». Und 169V schließt eine von Joseph Tramontin gedruckte Zeitung über di« Eroberung von Esseg mit den Worten: »Lieber Leser, beim Buchhändler Jakob Zini hinter der Kirche von S. Julian wirst du die Abbildung aller genannten Plätze und auch der Festung und Brücke von Esseg finden«. Es find mir etwa LVVV gedruckte Emzelzeitungen des 18. und 17. Jahrhunderts aus den wichtigsten Ländern bekannt, die meisten leider nur aus Bibliographien und Antiguariatskatalogen, die den Bllcher anzeigen bisher keine Beachtung geschenkt haben. In den etwa 2ÜV italienischen gedruckten Einzelzeitungen, die mir im Original Vorgelegen haben, waren die hier anfgesllhrien neun Buchstandelsanzcigen die einzigen. Batti Hai wohl hauptsächlich von seinem Drucker Prodocimo hergestellte Werke in den auch von diesem gedruckten Zeitungen ange zeigt, in den anderen Fällen jedoch läßt sich ein bestimmtes Verhältnis zwischen Drucker und Buchhändler nicht ohne weiteres seststcllen. Es käme nun darauf an, nachznsorschen, ob auch auf gedruckten Einzel zeitungen anderer Länder sich ähnliche Buchhandelsanzeigcn sinden. Für Italien scheinen die acht aus Venedig und eine aus Neapel zu den frühesten ihrer Art zu gehören, und da die Tastespressc aus den gedruckten Cinzolzeitnngen hervorgegangen ist, nicht aus den halbjähr lichen Metzrelationen oder aus den literarischen Monats- und Viertel- jahrsschristen, so kann man diese Anzeigen, die dem Text nach dem 321
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